Ägypten-Rundreise: Das Land am Nil mit Bus, Bahn und Schiff
Auszug aus dem Reisetagebucheiner Ägyptenrundreisemit Bahn, Bus und Schiff
Heute lief unser Nildampfer in Luxor ein. Hier werden wir morgen in ein Hotel umziehen um von dort aus einige der unzähligen Tempel und Gräber aus der Pharaonenzeit in der Umgebung von Luxor zu besuchen.
Heute Vormittag lag unser Schiff noch in Edfu. Mit der Kutsche fuhren wir die wenigen Kilometer zum großen Horustempel. Dieser noch nahezu gänzlich im Original erhaltene Tempel wurde in der Zeit der ptolemäischen Herrscher etwa zwischen 250 vor bis etwa 50 nach Chr. erbaut.Der Horustempel ist einer der beeindrucktesten Tempelanlagen Ägyptens. Hier sind noch alle Säulenhallen intakt. Auch das Allerheiligste ist seinem großen Granitschrein ist noch vollkommen erhalten. Es ist unglaublich, dass all dies schon vor etwa 2000 Jahren erbaut wurde. Am Eingang zur großen Säulenhalle werden wir von der streng blickenden Granitstatue des Falkengottes Horus empfangen.
Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Sonnendeck des Schiffes und genossen die vorüberziehende Landschaft des grünen Niltales. Wir werden wohl den ganzen Abend hier auf Deck verbringen. Jetzt im März ist es in Ägypten schon angenehm warm und nicht zu heiß. Verpflegung und Unterkunft hier auf dem Schiff sind toll und lassen keine Wünsche offen. Die Kabinen sind recht geräumig und haben während der Fahrt alle Blick auf den Nil. Eigentlich ein schwimmendes Luxushotel!
11.Tag
Schon früh am Morgen sind wir mit der Kutsche zum nahgelegenen Karnaktempel aufgebrochen. Es sollte ich später zeigen, dass der recht frühe Aufbruch zu dem Tempel von Karnak eine gute Entscheidung war. Es war in der Anlage am Morgen noch angenehm kühl und vor allen Dingen noch recht leer.
Karnak ist wohl die größte Gebets – und Tempelanlage, die je gebaut wurde. Über 2000 Jahre hinweg habe viele pharaonischen Herrscher an dieser gewaltigen Anlage bauen lassen.
Empfangen wird man von einer Widdersphinxallee die etwa 1200 Jahre vor Chr. erbaut wurde.
Zentrum des Tempels ist die riesige Säulenhalle. Dieser Säulenwald wurde von Pharao Setos I und dem darauf folgendem Pharao Ramses II erbaut. Ein Wald aus 134 Säulen bildet diese etwa 5400qm große Halle, deren höchsten Säulen etwa 24m hoch sind.Alle Wände und Säulen sind mit hieroglyphischen Texten, Bildern und Kriegsberichten des Pharaos Ramses II bedeckt. Es ist unglaublich, wie diese Halle vor mehr als 3000 Jahren erbaut werden konnte.
An die Säulenhalle schließen sich mehrere kleinere zerstörte Hallen und offene Höfe an.
In deren Mitte stehen die Obelisken des Pharaos Tutmosis III und der große etwa 30m hohe und etwa 300 Tonnen schwere Obelisk der Hatschepsut. – beider aus einem Stück Granit gehauen und vom etwa 250km entfernten Assuan in pharaonischer Zeit hierhergebracht. Es scheint unglaublich, dass vom ersten Hammerschlag in den Steinbrüchen in Assuan bis zur Aufstellung in Karnak nur 7 Monate vergangen sein sollen.
Gleich darauf folgt das Allerheiligste des Tempels, das dem Gott Amun geweiht wurde. Dieses Allerheiligste, das aus zwei verbundenen Räumen besteht ist nicht das das Original aus der Zeit des Neuen Reiches sondern wurde von Alexander dem Großen erbaut. (etwa 300 vor Chr.) – alles in Allem aber dennoch recht alt!
Die Tempel von Karnak sind so gewaltige Anlagen, dass man hier unschwer mehrere Stunden verbringen kann. Am großen Heiligen See, der von den Pharaonen angelegt wurde, befindet sich ein Cafe um zwischen den Besichtigungen eine Rast einzulegen.
Unbedingt sehenswert ist der kleine und sehr zerstörte Tempel des Ptah (Hauptgott von Memphis). In einer kleinen dunkeln Seitenkapelle steht noch immer die schwarze Granitstatue der Sachmet. Gegen ein kleines Bestechungs – oder Trinkgeld – wie man es auch in Ägypten immer nennen mag- wird man in den dunklen unbeleuchteten Raum eingelassen. Ganz allmählich, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben erscheint, nur durch eine Spalte in der Decke vom Sonnenlicht beleuchtet, die löwenköpfige Sachmet, die Kriegsgöttin der alten Ägypter. – Ein wirklich tolles Erlebnis!
Für einen Besuch des großen Karnaktempel sind unbedingt mehrere Stunden einzuplanen. Doch selbst dann, ist es unmöglich alles zu sehen.
Von den Eindrücken überwältigt ging es zurück ins Hotel und kurz auf das Dach zum Swimmingpool. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir im Cafe Om Kolzoum im Bazar mit Tees, Karkade – Malventee und Mangosäften sowie einigen Shihas – Wasserpfeifen.
Das nächste Highlight war die Besichtigung des großen Tempels von Luxor. Unser Reiseleiter hat uns überzeugt, den Tempel in der Nacht zu besuchen. – Der Tempel ist am Abend beleuchtet und kann bis etwa 22 Uhr besichtigt werden. Der Tempel von Luxor und der Karnaktempel wurde von Pharao Nektanebos I etwa im Jahre 370 vor Christus mit einer etwa 3km langen Sphingenallee verbunden. Große Teiler dieser Allee sind noch erhalten oder werden zurzeit gerade ausgegraben.
Vor dem großen Eingangspylon, der von Pharao Ramses II etwa 1200 vor Christus erbaut wurde stehen noch riesige etwa 16m hohe Kolossalstatuen des Königs und ein der beiden Obelisken. Der zweite Obelisk wurde im Jahre 1836 auf den Place de la Concorde in Paris verbracht.
Man geht durch den Eingang des großen Pylonesund kommt in den ersten offenen Innenhof. Dieser Hof ist umsäumt mit stehenden Statuen des Pharaos Ramses II.
Ein weitere darauf folgender großer Hof wurde von Pharao Amenopis II etwa 1350 vor Chr. erbaut. Bei Arbeiten in der Nordostecke des Hofes wurden im Boden 27 nahezu unzerstörte und perfekt erhaltene Statuen gefunden. Diese Statuen sind seit 1992 im Luxormuseum ausgestellt und gehören zu den wohl schönsten Kunstwerken der alten Ägypter und sind ein unbedingtes Muss für einen Ägyptenbesuch.
Nach einer Führung durch den Luxortempel (unbedingt in der Nacht) sollte man sich einfach eine schöne Stelle suchen und die ganze Anlage eine Zeitlang auf sich wirken lassen.
Morgen geht es wieder sehr früh los. Es steht das Tal der Könige, eine kurze Wanderung, der Tempel der Königin Hatschepsut, das Grab des Sennefer und der Toten Tempel von Ramses III – Madinet Habu auf dem Programm. – Es wird wohl wieder unvergesslicher Tag werden.
Unsere Reise führte uns von Cairo, Pyramiden und Gräber von Giza und Sakkara mit der Bahn nach Assuan (Philae Tempel und Staudämme, Segeltour), weiter mit dem Nildämpfer über Kom Ombo und Edfu nach Luxor. Die letzten 3 Tage werden wir mit Baden und Schnorcheln am Strand von Hurghada verbringen.
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