Reiseberatung für individuelle Reisen

Afrika kann man riechen! Unterwegs im Rift Valley

Die „Big Five“ mitten in Nairobi

Barack Obama ist in der Stadt. Da hilft nur die Stadtumgehung, zum Teil achtspurig, aber stets nur eine Piste. Immerhin sehen wir hier Nairobis „Big Five“: Esel, Kuh, Ziege, Schaf und Pferd!

Kaum bin ich aus Nairobi raus, holt mich der sympathische afrikanische Duft wieder ein. Die Erde riecht hier einfach anders. Angenehm. Warm. Würzig. Afrika hat mich endlich wieder. Diesmal auf einer Reise durch Kenia und Tansania.

Lake Nakuru

Aufgrund geologischer Veränderungen steigt der Wasserspiegel des See seit ein paar Jahren unablässig. Die Piste am See entlang lässt sich nur noch per U-Boot befahren. Der See liegt, wie auch die anderen Seen auf dieser Tour, im Rift Valley. Hier entfernen sich zwei Kontinentalplatten auseinander. Das Ergebnis: Ein rund 6.000 Kilometer langer Graben, der sich von Syrien bis Mozambique erstreckt. In ein paar Jahren entsteht ein neuer Kontinent. Don’t panic: Dauert noch ein paar Millionen Jahre. Derweil lässt sich dort gut reisen. Kaum im Park warten die ersten mobilen Zebrastreifen auf uns. Wir sehen außerdem viele Vögel. So zum einen eine Vielzahl von Flamingos, aber auch viele andere Vögel, wie Marabus. Ein Vogel, wie aus zwei verschiedenen Baukästen zusammengesetzt: Auf der einen Seite der elegante Körper mit den langen Beinen, auf der anderen Seite  der eigenwillig aussehende Kopf.

Schmetterlinge wohin man schaut

Schmetterlinge wohin man schaut

Spannend ist nicht nur die Beobachtung der Tiere, sondern auch die der anderen Besucher. Bei uns im Jeep wird geschrieen, sobald einer etwas sieht. Der Jeep hält, wir stehen auf und schauen raus. Im Bus mit den einheimischen Kids ist der Ablauf etwas anders. Jeder hat einen XXL-Lolli, vielleicht, damit es ruhiger ist? Sobald etwas zu sehen ist, stürzen die Kids alle wild durcheinander auf die entsprechende Seite. Ganz anders die Japaner. Die sind miltärisch organisiert. Die drei Touristen teilen sich das Blickfeld in drei 120 Grad-Einheiten auf, streng kontrolliert mit Tele-Oschis mit 1.000 Millimeter und mehr. Wehe, einer verpasst etwas!

Count Down: Flamingos 3-2-1-Start!

Count Down: Flamingos 3-2-1-Start!

Lake Elementaita

Bei Sonnenaufgang geht es zu Fuß runter zum See. Der Erbauer der Lake Elemantaita-Lodge hatte einen Lieblingsplatz, einen Felsen, von dem man einen gigantischen Blick auf den See, die Lodge und die umliegenden Berge hat. Ein schöner Platz. Gerade im warmen Licht des frühen Morgens. Hier hat der damalige Großgrundbesitzer seinem Leben letztendlich ein Ende gesetzt, als es bei ihm gesundheitlich dramatisch bergab ging. Wenn man schon sterben muss, ist das ein schöner Platz dafür.

Aber auch die Terasse der Lodge ist ein schöner Platz, ein Platz zum Entspannen, für Small Talk, ein gutes Bier und einen tollen Panoramablick.

Früh morgens am Lake Elementaita

Früh morgens am Lake Elementaita

Masai Mara

So stellt man sich Afrika vor. Endlose Weiten, Graslandschaften, durchsetzt von Akazien. Und da ist doch noch etwa. Weiß-schwarze und braune Flecken. Viele Flecken. Tausende! Beim Näherkommen entpuppen sich diese als Zebras und Gnus. Wohin man auch schaut. Die Tiere sammeln sich hier vor ihrer großen Wanderung. Seit vielen Tausend Jahren wandern die Tiere immer dem Regen nach. Bernhard Grzimek ist es zu verdanken, dass dieses „Wanderareal“ zu einem großen zusammenhängenden Nationalpark wurde, der Masai Mara in Kenia und südlich angrenzend die Serengeti in Tansania.

Meine Zeltnachbarn

Meine Zeltnachbarn

Bei Sonnenaufgang wecken mich meine Nachbarn mit lautem Lachen und Grunzen. Direkt vor dem Zelt habe ich einen Blick auf meine Nachbarn, die sich 20 Meter entfernt und 10 Meter unter mir ein Bad gönnen: Nilpferde! So sensationell geht es die kommenden Stunden weiter. Keine fünf Minuten sind wir unterwegs, als uns ein Leopard über den Weg läuft. Ich glaube er weiß, dass er ein gut aussehender Kerl ist, schließlich posiert er keine 10 Meter von uns entfernt auf einem kleinen Hügel.

Unverhofft kommt oft: Ein Leopard

Unverhofft kommt oft: Ein Leopard

Elefanten, Giraffen, Windhunde, Hyänen, Löwen, Schakale, Krokodile und viele, viele Vögel. Verschnaufpausen für uns Fotografen gibt es praktisch keine!

Gut, dass wir in einem Traum-Camp übernachten. Riesenzelte (45 qm) mit eigener Dusche und eigenem WC direkt am Mara-Fluss. Als kleines Extra: Eine Wärmflasche im Bett. Gerade einmal 10 Zelte gibt es hier.

Dazu kommt ein erstklassiges Essen und als Schmankerl ein Sundowner am Hügel oberhalb mit tollem Ausblick.

Am nächsten Tag wartet noch ein absolutes Highlight auf uns. Eine Fahrt im Fesselballon!

Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein

Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein

Lake Navaisha

Ist man mit einem Auto in einem Nationalpark unterwegs, wird man von den Tieren nicht registriert. Zwar riechen sie die Menschen, setzen die komischen Blechkisten aber nicht mit ihnen in Verbindung, fliehen also nicht. Ganz anders wird es, wenn  wir zu Fuß auf Pirsch gehen, wie heute am Crater Lake. Hier reagieren die Tiere sofort, wenn man sich ihnen zu sehr nähert. Leider haben wir einen übermotivierten Tollpatsch dabei, der sich den Tieren zu schnell nähert oder in seinem Enthusiasmus stürzt und sie verjagt. Aber Gottlob nicht immer. Wir kommen ganz nah an die Tebras mit ihren Jungen, die Thomson-Gazellen sowie die Giraffen mit ihren Jungen heran. Der tolles Ausflug wird gekrönt durch das Besteigen des Vulkankegels von wo wir einen tollen Blick auf das Umland haben.

Auch Giraffen fangen erst einmal klein an

Auch Giraffen fangen erst einmal klein an

Amboseli

Die Besonderheiten des Amboseli sind die „tiefergelegten“ Elefanten und ein nicht existenter Berg.

Im Aboseli-Nationalpark gibt es viele Moore, die die Elefanten gerne aufsuchen. Da ihre Beine komplett versinken, wirkt es so, als wären sie tiefer gelegt. Und was hat es mit dem nicht existenten Berg auf sich? Er wird Kilimanjaro genannt, ist angeblich der höchste Berg Afrikas, etliche Menschen behaupten, bereits oben gewesen zu sein. Überbordende Phantasie! Ich stehe nur wenige Kilometer von der Stelle entfernt, wo dieser Berg stehen soll. Da isst aber nichts! Alles nur ein Marketing-Gag?

Vögel ohne Ende...

Vögel ohne Ende…

Lake Manyara

Highlight dieses Nationalparks ist ein Areal direkt am See. Abertausende von Vögeln sind dort unterwegs, Flamingos, Pelikane und viele andere. Dazwischen jede Menge Hippos, Zebras und Krokodile. Alles wirkt friedlich, ist es aber mit Sicherheit nicht!

Sehr schön die Unterkünfte auf dieser Reise. Zum einen in schönen Lodges, zum anderen in Zeltcamps. Der Begriff „Zelt“ gewinnt eine neue Bedeutung. Harry Potter-Fans erinnern sich an die Bildszene, als Hermine ein kleines Zweimannzelt betritt, dass sich als gigantisch großes Etwas erweist. Die Zelte sind groß und luxuriös: Mit eigener Dusche und einem WC ausgestattet. Auch Licht und Strom gibt es. Dazu sind sie meist erstklassig gelegen. Am Lake Manyara etwa oberhalb des Tales. Vom Gemeinschaftshaus mit seinem Restaurant und seiner Bar sowie dem angrenzenden Pool hat man einen wunderschönen Blick auf den See und den Nationalpark.

My tent is my castle

My tent is my castle

Serengeti

„Die Serengeti darf nicht sterben“ – Wer kennt diese Aussage nicht? Den Bemühungen von Prof. Grzimek ist es zu verdanken, dass es diesen großen Park heute gibt. Eine endlos scheinende goldgelbe bis grüne Ebene, unterbrochen von Bacchläufen und kleinen Seen, flankiert von Hügeln. Gerade bei Sonnenauf – und -untergängen unglaunblich kitschig. Unglaublich schön. Ob es ein so schönes Licht noch anderswo auf der Welt gibt?

Auch hier bekommen wir wieder einiges zu sehen. Die Spanne reicht von den verspielten Klippschiefer bis hin zu den süßen Gepardenbabies. Wir haben das Glück eine Gapardenmama mit ihren fünf Wollknäueln, pardon, ihren fünf Babies zu sehen. Mehrfach sichten wir auch ein Rudel Löwen.

Süüüüüß! Gepardenmama mit Babies

Süüüüüß! Gepardenmama mit Babies

Höhepunt ist aber die abendliche Kinoaufführung. Das Papcorn steht bereit, die Drinks sind eingeschenkt. Gezeigt wird eine Welturaufführung in 3D, „Sonnenuntergang in der Serengeti“. Echt großes Kino.

Großes Kino: Sonnenuntergang

Großes Kino: Sonnenuntergang

Ngorongoro-Krater

Seit heute kann ich mir bestens vorstellen, wie sich die Einwohner der Alpentäler fühlten, als Hannibal mit seinen Elefanten gegen Rom zog. Statt Elefanten ziehen heute Giraffen durch die Lande, die Alpentäler wurden erstetzt durch den Kraterrand des Ngorongoro und die Bewoner der Alpentäler durch zwei Masai-Jungs, die den Giraffen mit offenem Mund nachschauen. Ob die beiden schon jemals Giraffen gesehen haben. In dieser Höhe dürften sie eher extrem selten aufschlagen.

Unsere Lodge liegt direkt am Kraterland. Der Sonnenuntergang ist grandios, die Nacht kalt. Immerhin sind wir hier auf über deutlich 2000 Metern Höhe. Die Heizung und die Wärmeflasche im Bett machen Sinn.

Noch vor Sonnenaufgang fahren wir in den Krater. Unter anderem sehen wir drei faule Löwenmännchen, die sich nur in bewegung setzen, wenn ihnen die Büffelherde zu nahe kommt. Kein Respekt vor dem König der Serengeti! Von solchen Momenten leben die Hersteller von Speicherchips. Wäre interessant wieviele Tausend (oder Millionen?) von Foto von den Inssassen der 20 Jeeps in der halben Stunde geschossen wurde. Meine Kamera schafft immerhin 10 Bilder die Sekunde…

Giraffen unmittelbar an der Caldera des Ngorongoro

Giraffen unmittelbar an der Caldera des Ngorongoro

Der Kilimanjaro – und es gibt ihn doch!

Leider geht jede Reise mal zu Ende. Nach ddem Abflug aus Arusha wartet aber noch ein sensationelles Highlight auf uns. Über den Wolken, die den Kilimanjaro umgeben, sehe ich ihn endlich, den höchsten Berg Afrikas!

Ich komme wieder!

Mehr!

Eine ausführliche Reisereportage zu mienser Ostafrika-Reise findet Ihr auf meiner Homepage. Dort gibt es auch über 100 spektakuläre Fotos:
Unterwegs im Rift Valley. Hier finden sich auch Infos über die Lodges und Tented Camps. Unterwegs war ich mit World Insight

Auf meinem Reiseportal findet ihr Berichte aus aller Welt, vom Nordkap, aus Mexiko, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile, aus Kenia, Tansania, Malawi, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Lesotho und Swasiland, aus Indien, Nepal und Sri Lanka und, und, und…:
Binmalebenweg!

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Über den Autor

Habe Spaß am Reisen. Dabei geht es mir nicht nur darum, tolle Landschaften und Städte kennen zu lernen. Statt dessen werfe ich gerne einen Blick hinter die Kulissen, fixiere mich nicht nur auf das Offensichtliche. Was die schönste Ecke der Welt ist? Das weiß ich noch nicht. Werde ich wahrscheinlich auch nie wissen, dazu hat unsere Erde einfach zuviele schöne Ecken...

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