Australien Allrad Erlebnisreise „Fraser Island“
Unsere Australien Allrad Erlebnisreise startete in Brisbane mit der Anmietung eines geeigneten Allrad-Fahrzeugs, welches auch für Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, freigegeben ist. Die Insel hat nur Sandwege und keine befestigten Straßen, dadurch braucht man ein Fahrzeug mit 4-Rad-Antrieb. Die Insel bildet praktisch den südlichen Anfang vom Großen Barriere Riff. Wir fuhren ca. 5 Stunden den Highway No. 1 nördlich nach Rainbow Beach und setzten am Nachmittag von Inskip Point mit einer kleinen Autofähre am Strand rüber nach Hook Point, praktisch der südlichste Punkt der Insel. Die meisten Fährverbindungen gehen von Hervey Bay aus, welches auch weltbekannt ist für seine Walbeobachtungstouren in der Bucht davor.
Wir entschlossen uns als erstes direkt zum wunderschönen Kingfisher Bay Resort zu fahren, von wo aus wir unsere Allrad Erlebnisreise über die Insel starteten. Das Resort zeichnet sich durch seinen hohen ökologischen und luxuriösen Standard aus und gewann viele Auszeichnungen, wie z.B. Best Australien Beach Resort, nicht ohne Grund. Es schmiegt sich nahtlos in die Landschaft ein und viele Teile des Resorts sind durch Stege miteinander verbunden. Man bewegt sich praktisch mitten in der Natur und es kommt schon mal vor, dass man die Begegnung mit einem Dingo hat. Diese frechen und verspielten Gesellen gehören zu einer Population von ca. 200 auf der Insel, es sind Wildtiere und das Füttern dieser ist strengstens untersagt. Wir hatten sogar das Glück einen Welpen vor unserem Bungalow anzutreffen, es war sehr schwer diesen nicht gleich mitnehmen zu wollen.
Ein besonderes Augenmerk an dieser Stelle muss auf die geführten Nachtwanderungen des Resorts gelegt werden. Für alle sportlich Begeisterten gibt es geführte Kanutouren entlang der Küste. Das Resort Restaurant „Seabelle“ bietet ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse und gewann auch schon viele Auszeichnungen. Man bekommt die Köstlichkeiten des Australischen Busches und hiesigen Fisch und Meeresfrüchte serviert. Ob man von hier aus seine eigenen Wege selbst erkundet oder sich einer der geführten und informativen Ranger Touren anschließt, ist je nach Geschmack.
Mein Tipp: Genießen Sie Ihren Cocktail auf dem Bootsanlegesteg bei einem stimmungsvollen Sonnenuntergang und bestaunen Sie den Südsternenhimmel in seiner ganzen Pracht.
Fraser Island ist ein Nationalpark, gehört seit 1992 zum Weltnaturerbe und ist somit ein spannendes Ziel für eine Australien Allrad Erlebnisreise. Der Aborigine Name ist K’gari, was so viel wie „Paradies“ bedeutet. Archäologen fanden heraus, dass die Insel die letzten 5000 Jahre und wahrscheinlich länger von dem Stamm der Butchulla Aborigines bewohnt wurde. Die ganze Insel ist mit üppiger und einmaliger subtropischer Flora und Fauna übersät, große Wanderdünengebiete wechseln sich mit uraltem Regenwald ab und über 100 Frischwasserseen bilden Refugien für verschiedenste Tiere. Es gibt ca. 40 verschiedene Arten von Säugetieren auf der Insel, dazu zählen Opossums, Wildpferde, Flughunde etc. Die Zahl der Reptilien und Insekten sollte man besser nicht wissen.
Durch die Elemente ist Fraser Island in ständiger Bewegung. Viele der Wanderdünen (oft über 230 m hoch) verschlingen langsam Bäume und geben uralte Stämme wieder frei. In der Mittel der Insel, dort wo der Wind nicht mehr so stark weht, bildete sich über die letzten ca. 700.000 Jahre ein Regenwald praktisch auf Sand. Dieser ist so in seiner Form einzigartig auf der Welt. Majestätische Eukalyptusbäume kämpfen verschlungen zwischen Lianen und riesigen Farnen um jeden Lichtstrahl. Unter diesem Blätterdach und mit den typischen Geräuschen von den Vögeln und Insekten um uns herum, ,fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt.
Die kleinen Sandpisten führten uns auf unserer Allrad Erlebnisreise zu den schönsten Plätzen, die Australien zu bieten hat. Wir haben auch viele Campingtouren getroffen, dessen Teilnehmer uns versicherten, dass es typisch australisch sei, Fraser Island auf diese Art zu erkunden. Auch die Campingplätze seien gut ausgestattet, berichteten sie. Die Campinggenehmigung bekommt man vom „Queensland Parks and Wildlife Service“ und sollte vor Anreise beschafft werden. Wir nutzten auch die öffentlichen Grillplätze der Insel und genossen ein typisches australisches „Barbeque“ mit leckeren Steaks und einem frischen Bier dabei – natürlich nicht für den Fahrer, denn auch hier gibt es strenge Kontrollen der Polizei.
Eines der Highlights während unserer Allrad Erlebnisreise ist sicherlich der ca. 125 km lange und oft über 500 m breite sogenannte 75 Miles Beach, der gleichzeitig Highway No. 1 ist und Flugzeuglandebahn, einfach atemberaubend schön. An diesem Strand entlang kann man wunderbar Pausen einlegen, z.B. am kristallklarem Eli Creek. Man kann sich an diesem Frischwasserfluss durch die Strömung gen Meer treiben lassen und erlebt damit eine perfekte Abkühlung bei den fast ganzjährig subtropischen Temperaturen. Ein weiteres Wahrzeichen ist das Wrack der SS Maheno. Es strandete hier 1935 nach einem Zyklon und stellt mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel dar und ist bei weitem nicht das einzige Wrack der Region.
Die Sandsteinformationen entlang der Küste sind wunderschöne Fotomotive, sie leuchten je nach Sonnenstand in den schönsten Rot- bis Gelbtönen. Wir hatten das Glück, schon beim Vorbeifahren in der Brandung viele der Meeresbewohner kennenzulernen. Wir haben riesige Wale, Schildkröten, Haie und Delfine wunderbar vom Strand aus beobachten können. Bei einer Allrad Erlebnisreise am endlosen Oststrand sollte man allerdings während der Fahrstrecke die Tiden nicht vergessen und seine Tagesroute dementsprechend planen. Auf den Pisten im Inselinneren kommt man in einer Stunde ca. 20 km voran und am Strand etwa 50 km. Selbstfahrer brauchen vor Anreise eine Fahrgenehmigung vom „Queensland Parks and Wildlife Service“.
Vogelliebhaber kommen auf Fraser Island besonders auf ihre Kosten – denn die Insel hat über 354 verschiedene Arten zu bieten. Sehr beeindruckend fanden wir den großen und stolz wirkenden Seeadler. Und gackernd geweckt wurden wir jeden Morgen vom „Lachenden Hans“, auch „Kookaburra“ genannt.
Auch das Strandangeln ist weltbekannt. Die nötige Ausrüstung und Köder dafür erhält man in den kleinen Shops der Insel, die meist an Hotels angeschlossen sind. Auf das Schwimmen am 75 Miles Beach sollte jedoch verzichtet werden, da es dort eine starke Unterströmung gibt und Haie nicht immer zwischen Futter und Mensch unterscheiden können.
Eine tolle Alternative in Kombination mit einer Allrad Erlebnisreise ist, die Insel auf einem Rundflug mit einer kleinen Passagiermaschine kennen zu lernen. Diese startet vom Strand aus und man fliegt ca. eine halbe Stunde über die faszinierende Landschaft. Von dieser beeindruckenden Vogelperspektive aus lassen sich die vielen Frischwasserseen Fraser Islands, die eingefasst sind durch den üppigen Regenwald und umrandet von goldgelben Stränden, besonders gut bestaunen. Ebenso die zum Festland gelegene Seite der Insel mit ihren endlosen Mangrovengürteln sieht besonders faszinierend von oben aus. Die Rundflüge über Fraser Island kann man in jedem Hotel der Insel buchen (die Kosten für den Flug sind durchaus erschwinglich) oder man trifft die freundlichen Piloten direkt im Eurong Beach Resort. Auch die Bars und Restaurants in diesem Hotel sind sehr zu empfehlen.
Ein weiteres Wahrzeichen ist die von Kapitän Cook und seiner Endeavour entdeckte Landspitze Indian Head, benannt nach den Ureinwohnern, die er auf dem Felsen ausmachen konnte. Nach kurzem Aufstieg hat man einen wunderschönen 360° Blick über die Insel. Von hier aus kann man Mantas, Haie, Delfine und etwas weiter weg auch Wale hervorragend beobachten. Besonders Buckelwale und Pottwale sind von Juli bis Oktober häufig Gäste zwischen Fraser Island und dem Festland. Nicht weit entfernt findet man die Champagner Pools. In diesen vom Meer bei Ebbe abgetrennten sandigen Felsenpools lässt es sich herrlich und ohne Haie baden. Man sollte allerdings die Badeschuhe nicht vergessen, da die Felsen sehr scharfkantig und glitschig sein können.
Ein Besuch am Lake McKenzie oder einem der anderen Seen ist ein „Muss“ für jede Allrad Erlebnisreise auf Fraser Island. Es gibt über 90 km Wanderwege auf der Insel und einige führen zu diesem See. Der Sand ist so fein, dass er beim Barfußlaufen zwischen den Füßen quietscht. Wir haben hier auch geschnorchelt und fanden das klare Wasser mit über 15 m Sicht auf den Grund einfach wunderschön. Ein erfrischendes Bad in dem glasklaren Wasser lässt alle Alltagsorgen vergessen. Ein wirklich magischer Ort, für den man sicherlich Zeit einplanen sollte.
Mein Reise-Fazit: Ich habe Fraser Island als Allrad Erlebnisreise in vollen Zügen genossen und finde, dass sie etwas für jeden Geschmack zu bieten hat. An erster Stelle steht natürlich die reizvolle Natur, verknüpft mit vielseitigen Sportmöglichkeiten und einer Portion Abenteuer, egal ob im einfachen Zelt oder im stilvollen Hotel. Ich empfand meinen Aufenthalt von 4 Tagen perfekt, auch wenn ich am Ende gerne noch länger geblieben wäre. Ich habe lange noch nicht alles erkundet und freue mich schon heute auf ein Wiedersehen.
Dieses einzigartige Paradies ist wirklich eines der I-Tüpfelchen einer jeden Australienreise.
Herzliche Grüße an alle Reisefreunde
Ihre Manuela Beckmann
hat mir gut gefallen. wir waren 2005 schon einmal auf fraser. möchten da aber alleine unterwegs sein mit dem geeigneten allrad, den wir auf der insel mieten wollen. aber dieser kostet 260,–€ pro tag. das ist ja wahnsinn. von hervey ist es billiger aber hinzu kommt noch die fähre mit auto. ich habe noch nicht rausbekommen, wann man das fahrzeug in hervey bay bekommt und vor allem wieder abgeben muss. wir würden dann unseren pkw am parkplatz von hervey bay stehen lassen (wie schon einmal) aber damals kostete der allrad auf fraser wesentlich weniger. leider ist mein englisch nicht so toll, so dass ich mich nicht so gut mit den vermietern in hervey bay darüber unterhalten kann.kann mir jemand helfen? wäre super