Der Kariba-Stausee Simbabwes – Urlaub auf dem Hausboot
Zwar waren wir erst tags zuvor an Bord der Umbozha gegangen, doch wir fühlten uns auf dem komfortablen Hausboot auf Simbabwes Karibasee bereits zu Hause. Die nächtliche Fahrt war spannend, über das beinahe schwarz aussehende Wasser mit den vielen hellen Lichtpunkten der Kapenta-Fischerboote überall um uns herum.
Nachmittags hatte der Kapitän uns seine eindrucksvollen Navigations-, Radar- und Sonargeräte gezeigt, insofern konnten wir, vom beruhigenden Brummen der Motoren ausgezeichnet schlafen.
Sonnenaufgang über dem Kariba-Stausee in Simbabwe
Vor Sonnenaufgang hatten wir uns den Wecker gestellt, um rechtzeitig an Deck zu sein. Wir wollten unsere Zeit auf dem Kariba-Stausee maximal ausnutzen und genießen. Als es begann hell zu werden, saßen wir auf dem Oberdeck bei der Brücke. Die Sonne tauchte den See und die Hügel des Ufers in hellrosa Pastellfarben während die unförmig aussehenden Kapenta-Boote den Hafen ansteuerten. Sie mussten ihren empfindlichen Fang schnell vor der Hitze des Tages an Land bringen.
Elefanten vor dem Frühstück
Allmählich gesellten sich die anderen Gäste zu uns auf dem Oberdeck, mit Kaffeetassen und Plätzchen in der Hand. So entspannend ist der Morgen auf
Safari selten. Meist ist man vor Tagesanbruch bereit sich in ein Allradfahrzeug zu setzen damit man möglichst viele Tiere in der Kühle des Morgens beobachten kann.
Hier hatten wir beides zugleich: einen entspannten Morgen und Elefanten vor dem Frühstück. Eine kleine Gruppe von Elefantenbullen trank in tiefen Zügen am Seeufer und planschte ausgelassen während wir vorbeifuhren.
Unser Ziel war eine Bucht am Rand des Matusadona Nationalparks, wo wir vor Anker gehen wollten. Hier würden wir unsere zweite Nacht an Bord des Hausboots Umbozha verbringen. Vor dem Mittagessen würden wir ein nahegelegenes Fischerdorf am Seeufer besuchen. Wir waren sehr gespannt darauf, die Menschen des Dorfes kennen zu lernen und etwas über ihre Lebensweise zu erfahren.
Besuch eines authentischen Fischerdorfes der Batonga
Mit dem Beiboot überquerten wir die Bucht zum Dorf, wo wir bereits von fröhlich winkenden Kindern erwartet wurden. An Land nahmen die Kinder uns bei den Händen und führten uns zu dem Dorfältesten, der mit würdevoller Miene unsere Geschenke annahm. Wir hatten hauptsächlich frisches Obst und Gemüse mitgebracht, das freudig angenommen wurde.
Gemeinsam mit einem der Crewmitglieder vom Hausboot Umbozha als Übersetzer, gingen wir langsam
durch das Dorf. Einige der Männer zeigten uns ihren Fang, der zum Trocknen in der Sonne ausgelegt war. Ein paar Frauen zeigten uns ihre selbst-gebauten Häuser.
Der ganze Stolz der Männer waren zwei Billiardtische unter freiem Himmel und ein Laden, der gleichzeitig als Bar diente. Hier lag offensichtlich das Zentrum des Dorfes, sein sozialer Mittelpunkt.
Auf unserem Rückweg begleiteten uns wieder die vielen Kinder. Sie nahmen jeden bei der Hand und spielten aufgeregt und munter einige Spiele mit uns. Ganz verstanden wir unsere Rolle nicht dabei, aber es schien mehr darum zu gehen, viel herumzuspringen und Lärm zu machen.
Elefantenbullen aus nächster Nähe im Matusadona Nationalpark
An unserem Beiboot angekommen, winkten die Kinder uns wieder fröhlich zu und wir legten ab. Auf dem Rückweg zur Umbozha fuhren wir an einer kleinen Insel vorbei, an deren Rückseite zwei riesige Elefantenbullen im Wasser standen. Sie rupften unter Wasser die zarten, saftigen Wurzeln des Grases aus, schüttelten den Sand ab und kauten gemächlich, ohne sich von uns stören zu lassen.
Wir verbrachten viel Zeit mit ihnen bevor sie aus dem Wasser schlenderten und die Insel überquerten.
Abkühlung im Pool an Bord
Wir fuhren weiter zur Umbozha zurück, wo wir inzwischen nach dem ereignisreichen Morgen alle Hunger auf unser Mittagessen hatten. Das stand als sehr ansprechendes Büffet für uns bereit. Auf der Fahrt zu dieser Bucht hatte der Kapitän auch Wasser in den Pool gepumpt, sodass wir uns nachmittags abkühlen konnten. Wir hatten ein paar Stunden Pause nach dem Mittagessen bevor es später am Nachmittag wieder auf Bootsfahrt zum „Sundowner“ ging.
Entspannt gingen wir am späten Nachmittag wieder an Bord des Beibootes mitsamt ein paar leckeren Snacks und kalten Getränken in der Kühlbox. Unsere erste Begegnung im weichen Abendlicht war mit ein paar Schreiseeadlern. Einer der eindrucksvollen Vögel flog auf, als wir uns näherten, der andere blieb aber auf dem toten Baum sitzen und sah uns zu.
Bei den Flusspferden im Matusadona Nationalpark
Etwas später tauchte eine kleine Gruppe Flusspferde neben unserem Boot auf. Die großen Tiere schnaubten, tauchten wieder ab, dann „gähnte“ der Bulle. Das sieht nur aus wie Gähnen, ist aber eine
Drohgebärde, die besagt, dass man den Tieren nun nah genug gekommen ist. Wir hielten einen respektvollen Abstand und beobachteten die Flusspferde noch eine Weile, dann fuhren wir weiter.
Das Highlight des Abends erlebten wir auf dem Rückweg, als wir bereits fast wieder bei der Umbozha angekommen waren. Eine kleine Familie Elefanten graste am Ufer des Sees und ließ sich von unserem Boot nicht stören. Wir beobachteten sie bis das Licht fast verschwunden war, dann fuhren wir zur Umbozha zurück.
Am heutigen Abend gingen wir etwas früher schlafen, damit wir am Morgen frisch waren für den geplanten Angel-Ausflug.
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