Der Matusadona Nationalpark in Simbabwe – Hausboot-Erlebnis
Früh morgens, zum Sonnenaufgang, wurden wir wach auf unserem Hausboot am Ufer des Matusadona Nationalpark in Simbabwe. Noch während wir schliefen war die Crew der Umbozha fleißig gewesen und hatte das Beiboot klar gemacht für unseren Angel-Ausflug. Wir wollten frische Brassen für den
Sundowner-Snack am Abend fangen. Der Matusadona Nationalpark in Simbabwe erstreckt sich zwar auch in den See hinein, aber wir hatten für dieses Gebiet eine Angel-Erlaubnis.
Angeln beim Frühstück an Bord des Beiboots
Thermoskannen mit heißem Wasser für Tee und Kaffee sowie Müsli, Obst, Joghurt und ein paar weitere leckere Kleinigkeiten waren bereits an Bord des Beibootes der Umbozha. Auch die Angeln und Würmer als Köder hatte die Crew schon vorbereitet. Wir mussten nur noch unsere Kameras mitbringen und etwas Angler-Glück.
Der Kapitän fuhr uns zu einer Stelle nahe am Ufer zwischen ein paar „ertrunkenen“ Bäumen. Wasserpflanzen konnte man dicht unter der Oberfläche erkennen. Die erfahrenen Angler wussten, dass die begehrten Brassen des Matusadona Nationalpark sich gern zwischen den Pflanzen vor Raubfischen verstecken.
Es dauerte nicht lange, da ruckte es schon bei mir an der Leine. Doch ich war zu unerfahren und der Fisch verschwand mit dem Löwenanteil des Wurms auf Nimmerwiedersehen. Nachdem der Kapitän uns allen gezeigt hatte, wie man den Fisch sicher an den Haken bekam, klappte es erheblich besser.
Tier- und Vogelbeobachtungen beim Angeln
Langweilig wurde das Angeln im wildreichen und landschaftlich faszinierenden Matusadona Nationalpark in Simbabwe nicht. Man musste nur einmal
um das Boot herum schauen um spannende Beobachtungen zu machen. Ein Schreiseeadler schaute uns von einem Toten Baum aus interessiert zu. Vielleicht erhoffte er sich Beute wenn wir einen unserer Fische als noch zu klein ins Wasser zurück warfen.
Eine kleine Gruppe Flusspferde hatte es sich in unserer Nähe gemütlich gemacht. Meist schienen sie zu schlafen, manche mit dem Kopf auf dem Rückeneines anderen Tieres. Gelegentlich gab es aber auch Rangeleien und ein Jungtier schien sich zu langweilen und den Rest der Gruppe zu nerven.
Laut schnatternd watschelte ein Pärchen Nilgänse am Ufer auf und ab. Von einem weiteren Pärchen schienen sie ihr Revier bedroht zu sehen.
Auf einem weiteren toten Baum saß eine Familie Graufischer. Die Altvögel rüttelten kunstvoll über dem See auf der Jagd nach kleinen Fischen. Plötzlich sausten sie im Sturzflug wie die Pfeile ins Wasser. Manchmal tauchten sie mit Beute auf, mit der sie gleich wieder auf ihren Ast flogen. Bevor sie die kleinen Fische an ihre Jungen verfütterten, schlugen sie sie zunächst heftig auf den Ast bis sie wirklich tot waren.
Der Matusadona Nationalpark in Simbabwe und seine Tiere
Mehrmals erinnerten mich unsere Mitreisenden doch auf meine Angel zu achten. Meistens habe ich den Brassen ein leckeres Wurmfrühstück serviert. Es war einfach zu viel los, als dass ich mich allein auf das Angeln konzentrieren konnte. Trotz meiner sehr sporadischen Mitarbeit hatten wir am Ende doch eine ansehnliche Zahl Brassen gefangen.
Auf allgemeinen Wunsch drehte der Kapitän mit dem Boot noch eine kleine Runde am Ufer entlang. Wir hatten so Gelegenheit noch eine kleine Herde Impalas zu beobachten, die langsam, das grüne Gras abweidend, zum Wasser kam. Etwas weiter in einer kleinen Bucht begegneten wir einer Gruppe Wasserböcke mit ihren auffallenden weißen Markierungen –wie Zielscheiben- auf dem Hinterteil.
Kurz bevor wir die Umbozha wieder erreichten, sahen wir einen riesigen Nilwaran, der sich seinen Weg durch das Gebüsch am Ufer suchte. Unser Guide erklärte, dass diese Reptilien Opportunisten sind. Sie rauben Vogeleier von Bodenbrütern, Krokodileier und fressen auch Aas. Sobald der Waran den Schutz des Gebüschs verließ, wurde er von den Nilgänsen sehr argwöhnisch beobachten und die Vögel schimpften lauthals.
Entspannung an Bord des Hausboots Umbozha auf dem Karibasee
Zurück an Bord der Umbozha ließen wir uns das Mittagessen schmecken, dann war es wieder Zeit zum Entspannen. Wir kühlten uns im Swimmingpool ab, dann saßen wir oben an Deck vor der Brücke und ließen uns die Brise um die Nase wehen.
Später am Nachmittag steuerten wir auf unseren Liegeplatz für die Nacht an der Mündung der Sanyati-
Schlucht zu. Der Sanyati River ist die östliche Begrenzung des Matusadona Nationalpark in Simbabwe
und windet sich durch eine spektakuläre Schlucht, die wir auf unserem Nachmittagsausflug erkunden wollten.
Das Anlegemanöver erforderte wegen der vielen Felsen in der Bucht von der Crew höchste Konzentration und Geschick. Wieder stiegen wir auf das kleine Beiboot um, mit unseren Sundowner Getränken und den leckeren Brassenfilets, die der Chefkoch inzwischen gezaubert hatte.
Besuch der Sanyati-Schlucht im Matusadona Nationalpark
Die steilen Wände der Sanyati Schlucht boten einen fantastischen Anblick. Bäume hielten sich auf den Felsen in scheinbar prekären Lagen. Obwohl es noch Trockenzeit war, boten sie uns bereits die verschiedensten Grün-Töne.
Zwischen den Bäumen sahen wir immer wieder Trampelpfade, die über die steilen Hänge führten. Unser
Guide meinte, es seien Elefantenpfade, auf denen die Tiere zum Wasser kommen. Es schien kaum vorstellbar, dass Elefanten in dem schroffen Gelände zurechtkommen. Zum Beweis sahen wir auch kurze Zeit später eine Elefantenkuh mit zwei halbwüchsigen Kälbern.
Einen kleinen Seitenarm des Sanyati River fuhren wir hinauf. Hier war es wegen der engen, hohen Felswände bereits ziemlich dunkel. Auf einer Sandbank lagen zig riesige Krokodile, die zwar entspannt aussahen, uns aber ganz genau beobachteten. Als wir uns näherten, sausten sie in alle Richtungen davon und warfen sich ins Wasser. Innerhalb kürzester Zeit ließ nichts mehr ahnen, dass so viele große Echsen hier gelegen hatten.
Trotz des köstlichen Abendessens waren wir traurig, dass wir am nächsten Morgen bereits in den Hafen von Kariba einlaufen würden.
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