Die Atacama-Berge und der Nationalpark Nevado Tres Cruces: die Plattform zum „Dach Amerikas”
Eine weitere Reise führte uns zu „La Ruta de los Seismiles” in der Nähe des Nationalparks Nevado Tres Cruces – einer unglaublichen Region im chilenischen Hochland, wo die Anden einige ihrer höchsten Gipfel haben.
Um diese erstaunliche Gegend zu erreichen, fuhren wir vom Flughafen der Atacama-Wüste Richtung Copiapó, und von dort 166 Kilometer in die Berge auf der internationalen Route CH-31, die bis zum Nationalpark führt.
Innerhalb einer atemberaubenden Umgebung hieß uns die Laguna Santa Rosa auf einer Höhe von 3780 Metern über dem Meeresspiegel willkommen. Die wunderschöne Lagune ist bekannt für die drei Flamingo-Arten, die sie bewohnen. Und wenn man Glück hat, kann man dort auch die Lama-Arten Guanakos und Vikunjas zu Gesicht bekommen. Von der Lagune aus ist es möglich, zu einer Expedition zum Vulkan Ojos del Salado aufzubrechen – dem höchsten Vulkan der Welt mit 6893 Metern, also ein Paradies für Bergsteiger.
Um den Vulkan Ojos del Salado und die anderen Berge zu besteigen, müssen die Besucher allerdings Sondergenehmigungen in der Intendencia Regional de Atacama und der Dirección de Fronteras y Límites beantragen. Außerdem muss man eine Eintrittsgebühr bezahlen, um die Gipfel besteigen zu dürfen.
Auf der Nordseite schließt an die Laguna Santa Rosa direkt der Salar de Maricunga an – es ist der südlichste Salzsee Chiles. Dieser besteht aus kleinen blauen Lagunen und wunderschönen Seen. Das Klima ist trocken und kalt, so dass man mit angemessener (Berg-)Kleidung ausgestattet sein und Lebensmittel mitbringen sollte, da der Ort einsam ist und es dort nur einen Aussichtspunkt und eine kleine Notunterkunft gibt.
Wir ließen diesen nördlichen Sektor hinter uns und fuhren 20 Kilometer auf der Route CH-31 weiter. Dort erstaunte uns die Schönheit der Laguna Verde – ein Ort der Träume, wo man ein belebendes Spa-Bad umgeben von den herrlichen Bergen genießen kann.
Wir bewegten uns fort zum südlichen Sektor des Nevado Tres Cruces, wo wir auf einer Höhe von 4.300 Metern die Laguna del Negro Francisco erreichten – ein weiterer wunderschöner See, der aufgrund des Salzgehalts des Wassers unterschiedliche Farbtöne aufweist. Im Hintergrund kann man den herrlichen Vulkan Copiapó sehen.
An der Laguna del Negro Francisco gibt es Räumlichkeiten der National Forestry Corporation (CONAF) und eine Hütte, die mit einer Küche, Betten, einer Dusche und einem Wasserkocher ausgestattet ist. Diese Hütte kann man zu einem Preis von 14 US-Dollar pro Tag und pro Person buchen. Man sollte aber daran denken, Schlafsäcke, einen Verbandskasten und Trinkwasser mitzubringen. Die Gebühren für den Eintritt in den Nationalpark betragen 7 US-Dollar für Erwachsene und 2,50 US-Dollar für Kinder und ältere Menschen.
Die landschaftliche Schönheit des Hochgebirges ist ideal für die Aufnahme schöner Fotos von den Aussichtspunkten aus. Wegen der großen Entfernung zur Hauptstadt der Region und der Möglichkeit, gesundheitliche Probleme wegen der Höhe zu haben, sollte ein Aufenthalt an dem Ort gut geplant werden. Reiseagenturen bieten ganztägige Touren zu einem Preis ab ca. 100 US-Dollar an.
Wir verabschiedeten uns vom sogenannten „Techo del América” (Dach Amerikas), dankbar für die Gelegenheit, die chilenischen Vulkane, Berge, Felsen und Seen kennen gelernt und die einzigartige Geographie der Berge voll und ganz genossen zu haben.
Wer die Atacama-Bergregion bereisen möchte, sollte folgende Tipps berücksichtigen:
– Bei dem Besuch dieser sehr hoch gelegenen Region sollte man genug Wasser zu sich nehmen, um der Höhenkrankheit vorzubeugen. Und man sollte bedenken, dass man in dieser Höhe keine körperlich anstrengenden Aktivitäten unternehmen sollte. Vergessen Sie außerdem nicht, Sonnencreme mitzunehmen und eine gute Sonnenbrille zu tragen.
– Es gibt im Nationalpark Nevado Tres Cruces keine öffentlichen Verkehrsmittel. Die Art der Route, das Klima und die Höhe erfordern die Verwendung eines 4×4-Fahrzeuges.
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