Unser Familienurlaub in Kroatien – Mit dem Auto zur Kvarner Bucht und nach Istrien
Mit der Familie ging es dieses Jahr mit dem Auto in den Urlaub nach Kroatien genauer gesagt zur Kvarner Bucht von der wir einige Ausflüge u.a. auch nach Istrien gemacht haben.
Direkt gegenüber der Insel Krk also am Vinodolski Kanal befindet sich der Ort Selce in dem wir eine schöne Ferienwohnung für 2 Wochen bis Ende August gemietet hatten. Selce ist ein fast ausschließlich vom Tourismus lebender Ort der fast nahtlos in den Nachbarort Crikvenica übergeht. Als wir dann nach etwa 11 Stunden Autofahrt über München, Richtung Salzburg, Villach, und durch Karawankentunnel über Slovenien dann nach Kroatien kamen schien erwartungsgemäß die Sonne. 28 – 30 Grad Celsius war in etwa die Temperatur die wir erwartet hatten und bei der man auch noch Lust hat etwas zu unternehmen.
Auch ein Flug nach Rijeka war eine kurze Überlegung aber mit Anfahrt zum Flughafen der Wartezeit vor Abflug und einem Mietwagen vor Ort hätten wir keinen gravierenden Zeitgewinn und auch keinen Kostenvorteil gehabt.
So ist das eigene Auto mit Sicherheit für die meisten Familien mit Kindern die erste Wahl um einen schönen Familienurlaub in Kroatien zu verbringen. Insgesamt haben wir etwa € 70,– für Maut und Vignetten beim ADAC Büro bei uns zu Hause für Hin- und Rückfahrt bezahlt. Allerdings kommen vor Ort noch individuelle Autobahn Mautgebühren hinzu – zumindest wenn man die etwas schnelleren Autobahnen benutzt und nicht die kostenlosen Nebenstrecken.
Die Autobahngebühren sind in der Regel aber auch nur wenige Euro und fallen nicht weiter ins Gewicht. Es empfiehlt sich die so genannte Videomaut gleich mit zu buchen. Dies spart Zeit an der Mautstelle da das Autokennzeichen schon im System als bezahlt gespeichert ist und die Schranke bei der Durchfahrt automatisch öffnet. Generell ist es empfehlenswert schon sehr früh am Morgen loszufahren oder ggf. die ganze Tour als Nachtfahrt zu absolvieren. Freunde von uns haben für die gleiche Fahrt schon mehr als 17 Stunden benötigt und dies ist für eine Familie mit Kindern nonstop dann doch etwas viel. Über Nacht hat man fast nie Stau. Insgesamt sollte man auch sehr genau auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen achten. Wir haben regelmäßig Radarkontrollen u.a. auch mit schwer zu entdeckenden Laserpistolen bemerkt.
Und es wird richtig teuer wenn man zu schnell war…. So braucht man in Kroatien trotz in der Regel gut ausgebauter Straßen doch länger für eine Tour als in Deutschland. Oft wird die Geschwindigkeit auf Landstraßen auf 60 km/h und vor Kurven noch mehr reduziert. Überholverbote sind so oft das man einfach sehr viel Ruhe auf dem Weg zum Ziel braucht. Also für meinen Geschmack dann doch etwas zu restriktiv aber so ist es nun einmal in Kroatien. Aber man kann mit dem PKW sehr viel in Kroatien unternehmen. Herrliche Hafenstädte und schöne Landschaften mit zum Teil malerischen Badebuchten laden zum verweilen ein. Sandstrände sucht man in Kroatien aber in den meisten Fällen vergeblich. Fast überall dominieren Steinstrände und Felsen die Einstiege in das herrlich klare Mittelmeerwasser. Badeschuhe sind also absolut empfehlenswert.
Ergänzend stellt sich für viele die Frage nach einer Liegemöglichkeit am Wasser. Leider wurde auch in Selce fast jeder Quadratmeter Liegefläche mit kostenpflichtigen Liegen und Sonnenschirmen zugestellt. Pro Tag sollten etwa € 12,– dafür fällig werden was das Urlaubsbudget einer ganzen Familie doch noch einmal spürbar belasten kann. Es gab nur sehr wenige nicht kostenpflichtige Liegemöglichkeiten und hier braucht man in jedem Fall eine halbwegs funktionierende gepolsterte Matte da man in der Regel auf blankem Stein liegt und dazu ein Sonnenschirm oder einen anderen Sonnenschutz den man mit etwas Geschick auch ohne schweren Fuß nutzen kann. Matten und Schirme wie auch Badeschuhe werden vor Ort aber überall für moderates Geld angeboten. Apropos Geld….Kroatien genoss vor Jahren einmal den Ruf sehr günstig zu sein.
Dies kann ich heute nicht mehr bestätigen. 2 Wochen Ferienwohnung Mitte bis Ende August (aber recht schön und großzügig mit Garage W-Lan, und toller Dachterasse ca. 70 qm) in Selce für 2 Erwachsene und 1 Kind zum Preis von knapp € 900,– Essen im Restaurant etwas günstiger als in Deutschland, Benzin vielleicht 4-5 Cent günstiger, einkaufen im Supermarkt auch kein großer Unterschied….Also insgesamt nicht teuer aber auch nicht mehr so billig wie es vielleicht einmal war. In Bezug auf die Reisezeit kann ich den Zeitraum bis Anfang September empfehlen. Es ist noch schön warm und ab der zweiten Urlaubswoche also die letzte Augustwoche wurde es spürbar entspannter. Man fand ohne Probleme ein etwas ruhigeres Plätzchen und das Gefühl wie eine Ölsardine am Wasser zu liegen wich einer deutlich angenehmeren Empfindung.
Die Idee Tagesausflüge zu unternehmen hatten wir schon vor der Abreise, dies wurde dann aber durch 2 Tage Bora begünstigt. Der Bora ist ein starker ablandiger Wind aus Nord-Ost der mit Windgeschwindigkeiten bis zu 5 Beaufort und mehr das Wasser in Aufruhr versetzt und das Baden damit nahezu unmöglich macht. Wir entschlossen uns deshalb bei ansonsten schönem Sonnenschein und warmen Temperaturen einen Ausflug nach Opatija zu unternehmen. Opatija liegt nur wenige Kilometer von Rieka entfernt und beeindruckt mit einer enorm langen (ca. 11 km) Promenade die wie die französische Rivierea wirkt…nur eben in Kroatien.
Dieses Seebad an der Kvarner Bucht bietet eine Ansammlung an Villen und Grand Hotels wie kaum ein anderer Ort in Kroatien. So verwundert es auch nicht das dort die Ansammlung von schicken Sportwagen und anderen Luxusatributen etwas mehr ins Auge viel als woanders. Schön angelegte Parkanlagen wie z.B. an der Villa Angiolina an der man bei einem Spaziergang an der Promenade vorbeikommt und die heute als Museum genutzt wird und herrliche kleine Restaurants wie das versteckt gelegene Tramerka im Stadtteil Volosko laden zum genießen ein. Und das taten wir. Ich habe lange schon nicht mehr so gut gegessen wie im Restaurant Tramerka. Super Fischgerichte und das Steak meiner Tochter mit den gegrillten Feigen war erstklassig. Das vorweg gereichte Olivenöl mit Brot sowie der Wein gehörten ebenfalls zur Kategorie lecker, lecker, lecker…..
Für kroatische Verhältnisse teuer und die Portionen relativ klein aber jeden Kuna wert! Dies konnte ich z.B. bei dem uns empfohlenen Restaurant Riva in Selce nicht behaupten. Wenn ich schon das teuerste Gericht auf der Karte bestelle will ich auch hinterher zufrieden sein und einen kleinen Gaumenschmauss dafür bekommen. Aber so ist das eben in der Gastronomie. Mal hat man Glück und mal hat man Pech. Auf dem Weg zurück zum doch recht teuren Innenstadtparkhaus in Opatija schlenderten wir durch die Haupteinkaufsstraße und genehmigten uns noch einen kleinen Nachtisch in einer kleinen Bäckerei am Wegesrand mit herrlichen Schoko- und Kuchenträumen…Die Atmosphähe in Opatija wirkt elegant und wer hochwertige Angebote bzw. Genüsse mag wird hier wahrscheinlich fündig. Das Resüme unseres Ausfluges nach Opatija lautet empfehlenswert!
Unser nächster Ausflug führte uns an die Plitvicer Seen also in den Nationalpark Plitvice. Und wer jetzt an Winnetou und Old Shatterhand denkt liegt richtig da in dieser Region einige Filme entstanden sind. Allerdings habe ich selbst nicht so viel von den Filmen aus Kindertagen wiedererkannt. Da machte aber nichts den Plitvice ist wirklich recht schön. Aber man merkt das hier der Tourismus seine volle Wirkung entfalten hat. Schlange stehen vor den Kassen und die Parkplätze mitten im Wald zwischen Bäumen waren auch schon um 10 Uhr gut gefüllt. Der Eintritt für Erwachsene betrug pro Person 110 Kuna also etwa € 15,– Kinder etwas weniger. Man muss vom Parkplatz und den Kassen erst einige Meter zum Abfahrtpunkt der Züge also Busse zu den einzelnen Rundgängen gehen.
Es gibt verschiedene Touren die man gehen kann. Je nachdem wieviel man sehen möchte und gehen mag sind diese zwischen 2 und 6-7 Stunden angelegt. Man braucht erst ein wenig um sich zu orientieren und wenn so viel los war wie an dem Tag an dem wir nach Plitvice fuhren wartet man auch mal 1/2 Stunde oder länger auf einen Zug zum Tourbeginn. Die Rundgänge führen über schön angelegte Stege und Wanderwege direkt an den Seen und Wasserfällen vorbei. Und je nach gewähltem Rundgang fährt man zwischendurch noch mit einem Schiff über einen See und wird abschließend mit dem Zug wieder zum Ausgangspunkt gebracht. So haben wir einen 6 Stunden Rundgang gewählt und damit eine guten Teil der angebotenen Möglichkeiten für uns genutzt.
Allerdings möchte ich Eltern mit kleinen Kindern die noch in einem Kinderwagen oder einem Buggy unterwegs sind warnen. Die Stege sind nicht wirklich für Buggyfahrer geignet und so sahen wir einige Väter und Mütter die ihre Kinder über gute Teile der Strecke tragen mussten….Die Natur vor Ort entschädigt aber für so manches. Glasklares warmes Wasser voller Fische, Krebse und sogar eine Schlange haben wir gesehen. Das man hier den Schatz im Silbersee suchen möchte kann ich verstehen. Da es aber sehr viele Besucher vor Ort waren mussten wir auch auf das Schiff über den See über 40 Minuten in einer Menschenmenge warten. So verbrachten wir an diesem Tag etwa 1,5 Stunden mit warten auf die nächste Beförderungsmöglichkeit.
Auch die Imbissangebote waren entsprechend voll und mit Wartezeit versehen was insbesondere auch auf die Damentoiletten zutraf. Was Sie aber unbedingt beachten müssen ist das Wetter… Bei den Plitvicer Seen war es 8 Grad kälter als in Selce und das auf einer Strecke von nur 130 km. Das kroatische Hinterland erwartete uns bei nur 16 Grad Celsius und wir waren etwas unvorbereitet also zu leicht angezogen. Ging noch gerade so aber ein lange Hose und ein Pulli oder Strickjacke sind hier auch im August offensichtlich eine gute Idee. Insgesamt hat uns die Natur in Plitvice sehr gut gefallen und einige Kilometer hier zu wandern war auch sicherlich mal ganz gesund. Allerdings wären ein paar Touristen weniger auch ganz nett um zumindest die Wartezeiten zu verkürzen und nicht dauernd Leuten durchs Bild beim fotografieren zu laufen bzw. entsprechend für ein Foto warten zu müssen.
Der nächste Ausflug ging auf die Insel Krk. Nach Krk auf der auch der Flughafen Rieka liegt gelangt man über eine Brücke für die 35 Kuna also etwa knapp € 5,– Gebühr zu entrichten ist. Die Stadt Krk hat mir sehr gut gefallen. So wie man sich eine kroatische Küstenstadt eben vorstellt. Lebendig, viele Restaurants, Bars und schöne kleine verträumte Gassen mit zum Teil witzigen kleinen Läden und Galerien. Am Marktplatz wurde auch über das Nachtleben in der Stadt Krk informiert. Live Musik, Party und alles was man so auch als jüngerer Mensch so braucht um Spaß zu haben. Am Hafen fanden sich zahlreiche Restaurants und auch eine kleine Konditorei direkt am Wasser ganz in weiß gehalten mit diversen und nach eigenem Bekunden sogar berühmten Schokoladentorte. Die hatten wir zwar nicht aber was wir hatten war auch sehr schmackhaft.
Nach dem Aufenthalt in Krk ging es weiter noch Osten wo wir an der größten Marina der kroatischen Adria in Punat vorbei kamen. Der Hafen von Punat liegt geschützt durch einen relativ schmalen Zugang vom Meer so das sich hier eine Marina geradezu anbietet. Mit 850 Liegeplätzen im Wasser und 400 Landliegeplätzen ist die Marina von Punat eine Ansammlung von Kapital die es so in Kroatien kein zweites mal gibt. Auch wenn der Zugang zur Marina kontrolliert wurde konnten wir schon von außen reichlich schöne Schiffe sehen. Und ganz ehrlich…Kroatien gehört in Europa mit Sicherheit zu den schönsten Ecken wo sich ein eigenes Boot lohnt. Ob Segelboot oder Motorboot…hier kann man zwischen den Inseln und malerischen Orten bei herrlichem Wetter relaxen und dem Segelsport fröhnen. Aber dazu später nach mehr.
Nach Punat ging es weiter nach Basca. Basca ist bekannt für seine weitläufige Badebucht. Und tatsächlich, die Bucht von Basca ist wirklich recht schön…umrahmt von Bergen und mit herrlichem Wasser – wenn da nur nicht tausende Besucher den gleichen Gedanken gehabt hätten. Die vergleichsweise große Bucht war bis auf den letzten Quadratzentimeter mit Badetouristen besetzt und so war entspannter Genuss in weiter Ferne. Die Läden direkt an der Promenade boten all den Nippes an den man eben für Touris so hat. Ansonsten hat Basca nicht viel zu bieten. Parken ist entsprechend in der näheren Umgebung der Badebucht kostenpflichtig möglich. Am Ende verwandelt sich jeder noch so schöne Ort durch zu viele Besucher in ein Erlebnis der bestenfalls mittleren Qualität.
Ich für meinen Teil kann einen Besuch und baden in Basca nur empfehlen wenn ich vorher sicher wäre das maximal die Hälfte der Menschen vor Ort wären wie an dem Tag als wir dort waren. Baden kann man in Kroatien an vielen Orten…dafür allein muss man also nicht unbedingt nach Basca fahren. Auf dem Rückweg zurück nach Selce haben wir noch einen Stop in Vbrink auf einem Weingut eingelegt wo wir im Laden des Weingutes der direkt am Ortseingang liegt noch Wein direkt aus dem Weinberg davor kauften. Dieser ist wirklich gut und von daher eine klare Empfehlung.
Ein letzter größerer Ausflug führte uns nach Istrien. Von Selce ging es zunächst in das etwa 150 Kilometer entfernte Porec´. Dort war es allerdings so belebt das wir kaum einen Parkplatz fanden und entschlossen uns in das nicht weit entfernte Vrsar zu fahren. Dort wollte ich ohnehin vorbeischauen da Vrsar nicht nur über einen schönen kleinen Hafen verfügt sondern auch über eine Tauchschule auf einem Campingplatz der nur eine Bucht weiter vom Ortskern von Vrsar liegt und über einen kleinen Flugplatz den ich als Pilot unbedingt mal sehen wollte. Wer weiß…vielleicht fliege ich mal eben nach Kroatien zum tauchen und da ist so eine Kombination natürlich genial.
So fanden wir direkt im Ortskern einen Parkplatz und schlenderten gemütlich durch den Hafen bis zum Campingplatz Porto Sole. Dieser Campingplatz liegt direkt an der Badebucht und verfügt über viele ruhige Schattenplätze für Zelt und Wohnwagen. Obwohl ich kein ausgewiesener Camper bin machte dies einen recht ordentlichen Eindruck auf mich. Das Waschhaus war soweit auch sauber und in Ordnung und die Mitarbeiter der direkt im Campingplatz liegenden Tauchschule Starfish und ihr Tauchangebot fand ich auch recht ansprechend. Für die Campingfreunde ohne Wohnwagen / Wohnmobil und mit etwas mehr Anspruch in punkto Zelt bietet ein Zeltanbieter vor Ort auch eine interessante Lösung.
Bei Go4Camp.de bekommt man fertig eingerichtete Zelte für bis zu 6 Personen mit Bett, Kühlschrank und Kochmöglichkeit zum moderaten Preis. Für Familien mit Kindern eine tolle Lösung insbesondere wenn klassische Ferienwohnungen dann doch etwas zu teuer wären. Kein Aufbau, kein Aubbau, ausreichend Platz in bester Lage direkt am Strand fertig ist das Camperglück…
Von Vrsar ging es an diesem Tag noch nach Rovinj. Auf dem Weg dorthin kamen wir automatisch an dem kleinen Flugplatz von Vrsar vorbei und ich konnte mir einen Blick darauf nicht verkneifen. Nur 2,5 Kilometer vom Ortskern entfernt liegt diese wundersame Mischung aus Flugplatz, Schrottplatz, idyllischer Weinbaugegend und mediterraner Entspanntheit. Und nur 5 Flugstunden z.B. mit einer CT (kleines Ultraleichtflugzeug) von zu Hause entfernt 🙂 Morgens zeitig aufstehen und Mittags eine Runde im Mittelmeer tauchen gehen….ganz ohne Flunkern das ist absolut machbar. Also auch von daher bekommt Vrsar von mir eine glatte Empfehlung.
Weiter ging es entlang des Limski Kanal einigen sagen auch Limfjord nach Rovinj. Die Stadt Rovinj liegt auf einer Halbinsel umgeben vom Mittelmeer. Eine einmalige Silhouette und eine herrliche Stadt. Rovinj verfügt über eine Charme der sich insbesondere mit viel Zeit im Gepäck so richtig genießen lässt. Und das ist mein Rat…nehmen Sie sich Zeit. Da ist zum Beispiel das geschäftige Treiben auf dem Marktplatz wo uns ein geschäftstüchtiger Kroate gleich mit in sein nahe gelegenes Haus genauer gesagt in seinen Keller mitgenommen hat. Dort durften wir seine verschiedenen Käsesorten probieren die er selbst herstellte und die waren so lecker das wir natürlich nicht nein sagen konnten.
Da sind die schmalen Treppen zwischen den Häusern direkt an das Meer, das ihnen auf der letzten Treppenstufe bei leichtem Wellengang um die Füße spült. Dort sind die kleinen versteckten Läden bei denen man den Kopf beim eintreten einziehen muss um dann in eine Welt zwischen Kunst und Kommerz zu gleiten…Da sind die vielen kleinen und auch größeren Restaurants mit traumhaftem Blick auf die Stadt, das Meer und den Hafen. Und da ist dieser immer präsente aber nie aufdringlich wirkende Luxus der diesem ganzen Bild entspringt. Und kaum wahrgenommen saßen wir am späten Nachmittag in einem Restaurant am Hafen, genossen in dem zur Neige gehenden Tag einen Cappucino und beobachteten eine der schönsten Segelyachten die ich in meinem Leben bis jetzt gesehen hatte beim einlaufen und festmachen im Hafen.
Die Nostromo ist mit ihrem gut 30 m langen tiefblauen Rumpf und ihren gewaltigen Segeln die Mutter aller Seglerträume. Wenn Geld keine Rolle mehr spielt ist man auf diesem Schiff mit bis zu 7 Gästen und 4 Mann Besatzung richtig gut aufgehoben. Auf Basis meiner Internetrecherche war ich jedoch überrascht das man diesen Traum schon ab 35.000 Euro pro Woche realisieren kann. Also wenn jemand Lust hat mich dazu einzuladen schreibe ich gerne einen besonders detaillierten und mit Sicherheit viel beachteten Bericht über diese Erfahrung 🙂 Ach so habe ich fast vergessen…In Rovinj gibt es auch diese witzigen kleinen Süßigkeitenläden wo man aus Fässern zahllose Kompositionen aus Schokolade, Weingummi, Lakritz und sonstigen Verführungen bekommt. Also besser nicht mit Kindern hingehen 🙂 Aber die hatten bis dahin wahrscheinlich eh schon mindestens ein Eis, denn das haben wir in jedem Ort in Kroatien und in allen Versionen auf Schritt und Tritt angeboten bekommen.
Kroatien hat gefühlt die höchste Eisdielendichte die ich je gesehen habe. War aber immer wieder sehr lecker. Das Fazit über den Besuch in Rovinj ist aber ganz klar: Unbedingt hinfahren! Auch wenn man in der Kvarner Bucht Urlaub macht. Der Weg nach Istrien und damit nach Rovinj und auch Vrsar ist mit max. 2 Stunden Autofahrt eigentlich kein Problem.
So verbrachten wir noch einige Tage in Selce mit baden, entspannen und für mich natürlich in Ergänzung mit tauchen. Die Tauchbasis Mihuric Diving Center in Selce bietet regelmäßig Bootstauchgänge an etwa 16 unterschiedlichen Tauchspots an. In der Regel gehen die Bootstouren 2x pro Tag, an Tagen mit besonders vielen Gästen auch 3x. Direkt an der Basis kann man auch das Hausriff betauchen, was ich einmal gemacht habe. Das Hausriff war auch im Vergleich zu den anderen Tauchgebieten durchaus sehenswert. Insgesamt schaffte ich nur 6 Tauchgänge die aber alle soweit ein Bild der örtlichen Unterwasserwelt vermittelten. Das Mittelmeer war mit etwa 15 Grad bei 20 m Tiefe auch für den August relativ kühl. Also tauchen im Shorty kann man hier wirklich vergessen.
Der 5,5 mm Neoprenanzug hat aber für mich gereicht. Die Sichtweiten waren im Schnitt bei 20 m und man konnte so einiges sehen. Die Fauna und Flora lässt sich aber in keinem Fall z.B. mit dem Roten Meer verlgleichen. Großfische wie Zackenbarsche, Haie etc. sind hier nicht zu finden. Dafür aber durchaus ein breites Spektrum an kleinen Meeresbewohnern für die man aber neben einer Taschenlampe einen sehr guten Blick benötigt. Ich hatte das Glück mit einem Ehepaar einen Tauchgang am Hausriff machen zu dürfen die sich auf die kleinen Bewohner spezialisiert haben. Mit gekonntem Blick zeigten Sie mir viele Fische, Krusten- und Weichtiere sowie Pflanzen die versteckt zwichen Steinen und Höhlen waren. Hier habe ich auch das erste Mal einen Tintenfisch mit seinen Eiern in einer Felsspalte gesehen. Dies war sehr beeindruckend zumal wenn man weiß das dies die letzte Lebensphase des Tintenfisches ist, der bis zu seinem Tod die Eier schützt und pflegt. Neben diesen Erlebnissen konnte ich auch ein etwa 50m langes Wrack das bis zu 31 m tief liegt betauchen. Die Masten der Peltastis beginnen aber schon in 12 m Tiefe so das theoretisch auch der OWD Taucher dort tauchen kann. Allerdings bietet das Mihuric Diving Center diesen Tauchgang nur für Advanced Diver an was ich schon in einem vorherigen Tauchurlaub gemacht hatte. Für mich war es der erste Wracktauchgang und ich war recht angetan davon. So ein Wrack verströmt eine ganz eigene Aura. Eine Mischung aus Vergänglichkeit, Tragik und neuem Leben da sich rund um und in dem Wrack auch viele Fische und Pflanzen zu Hause fühlen. An weiteren Tauchplätzen konnte ich auch durch Felsdurchgänge tauchen bzw. in eine kleine Höhle mit ca. 5 m Tiefe. Auch dies ist recht interessant gewesen. Das Diving Center bietet die komplette Palette an Ausbildungsmöglichkeiten und man kann das benötigte Taucherequipment leihen.
Die Ausrüstung macht einen guten Eindruck und auch die Basis ist angesichts des relativ geringen Platzes gut organisiert. Man bekommt ein eigenes Fach in dem man ggf. die Leihausrüstung und seine eigenen Klamotten während seines Aufenthaltes lagert. Was ich nicht ganz so gut fand ist die fehlende Zuordnung von Tauchanzügen. In anderen Tauchbasen konnte man sich einen Tauchanzug leihen, der auf einem numerierten Kleiderbügel zum trocknen aufgehängt wurde. So konnte man während seines Aufenthaltes sofort auf den „eigenen“ Tauchanzug zugreifen. Dies ist im Mihuric Diving Center nicht der Fall so das man sich ggf. vor dem Tauchgang erst wieder einen neuen Leihanzug organisieren mußte. Ebenfalls nicht ganz so gut sind die fehlenden Tauchbecken. Man kann hier nur mit Wasserschläuchen sein Equipment vom Salzwasser befreien bzw dies in der Aufbewahrungsbox die erst mit Wasser zu füllen ist eintauchen. Wenn dann ein ganzes Boot mit bis zu 30 Tauchern (ein kleiner Kritikpunkt da das Boot teilweise aufgrund der vielen Taucher sehr eng wurde) zurück kommt kann es etwas dauern bis man mit den 2-3 Wasserschläuchen an der Reihe ist. Insgesamt ist das Personal aber sehr kompetent. Es gibt vor jedem Tauchgang eine gute Einweisung zum Tauchspot und zum Boot etc. Einen Tauchpartner zu finden ist kein Problem da auch hier eine gute Organisation von der Basis dafür sorgt das man immer einen Buddy findet. Vorwiegend wird englisch gesprochen, es gibt aber auch deutschsprachige Mitarbeiter vor Ort. Die Preise sind auch im Vergleich zu anderen Tauchbasen moderat. Ein Bootstauchgang kostet z.B. € 30,–. Leihausrüstung (€ 6 pro Ausrüstungsteil) wird pro Tag berechnet wobei ein Tag generell 2 Tauchgänge rechnerisch beinhaltet. Wenn man die beiden Tauchgänge an verschiedenen Tagen macht wird aber nur einmal die Leihausrüstung (also für 2 Tauchgänge) berechnet. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls sehr fair. Wenn ein Kunde z.B. die Voraussetzungen für ein günstigeres Tauchpaket erfüllt (also auch ohne das das Paket von vornherein gebucht wurde) wird entsprechend der günstigere Preis berechnet. Mein Fazit zum tauchen in Selce bei dem Mihuric Diving Center ist soweit also positiv. Wer allerdings die opulente Farbenpracht und den Fischreichtum tropischer Gewässer sucht wird hier mit etwas weniger auskommen müssen.
Nach 14 Tagen war unser Familienurlaub in Kroatien beendet und auch die Rückfahrt mit dem Auto war mit etwa 14 Stunden noch erträglich. Kroatien ist ein Land das sich für einen Urlaub mit der Familie hervorragend eignet da sowohl die Aktivurlauber und Sportler hier einiges unternehmen können und auch die reinen Badeurlauber im herrlich klaren und warmen Mittelmeer ihr Glück finden sollten. Die Preise sind nicht mehr so günstig wie Sie vielleicht einmal waren aber im Vergleich zu einem Pauschalurlaub in der besten Reisezeit mit dem Flieger z.B. in die Türkei immer noch günstig. Ob Ferienwohnung oder Campingplatz. Das eigene Auto reduziert in den meisten Fällen die Reisekosten für die ganze Familie erheblich und schafft Flexibilität. Und warum sollte man seinen Kroatien Urlaub nicht auch mit ein paar Tagen Österreich kombinieren? Das Wetter bietet auf jeden Fall alles was man braucht um so richtig den Sommer zu bekommen den man in Deutschland manchmal vermisst. Und teurer als ein Urlaub an der Ostsee oder der Nordsee ist Kroatien meiner Meinung nach definitiv nicht. Vielleicht sogar etwas günstiger. Und mal ganz ehrlich… sind 12 Stunden Autofahrt die man an beliebiger Stelle unterbrechen kann wirklich ein Problem? Wahrscheinlich nicht. Ich kenne mittlerweile viele Familien die schon seit Jahren mit großer Begeisterung ihren Familienurlaub in Kroatien verbringen. Und das kann ich sehr gut verstehen.
Sehr schöner Bericht, macht Lust auf´s hin fahren!!
Viele Grüsse
Elke
Angesichts der Tatsache, dass wir unseren Urlaub immer in Kroatien verbringen, sind wir auch mit dem ganzen vertraut, dass uns erwartet, so dass wir auch immer im Voraus planen. Was die Sandstrände angeht, es gibt sie sehr wenige in der nördlichen Adria, doch viel häufiger in Dalmatien. Auf der Insel Rab gibt es viele schöne Sandstrände und Rab ist ganz nahe an dem Ort, wo sie Urlaub gemacht haben. Sie können verschiedene Informationen auf der nützlichen Internetseite Ferienwohnung Kroatien finden, und es gibt viele Artikeln, wo die Inseln, Unterkunft, Restaurants und alles andere beschrieben ist. Opatija ist wirklich schön und wir waren besonders vom botanischen Garten beeindruckt. Obwohl der einfachste und schnellste Weg dieses Land zu erreichen mit dem Flugzeug ist, ist es viel praktischer ei Auto zu haben, weil man dann Ausflüge machen kann und viele interessante Orte besuchen. Ein Mietwagen ist ziemlich teuer und im Vergleich zu den anderen Preisen, kommen wir lieber mit unserem eigenen Auto.