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Hausboot-Abenteuer auf Simbabwes Kariba Stausee

Das Hausboot „Umbozha“ legt an einer Insel im Kariba Stausee an.

Bereits an diesem Tag sollte unser Hausboot-Abenteuer auf Simbabwes Kariba Stausee beginnen. Das tröstete uns etwas darüber hinweg, dass wir den Hwange Nationalpark mit seiner spektakulären Tierwelt verlassen mussten.

Die Straße nach Binga, dem Ausgangspunkt unserer Mini-Kreuzfahrt auf Simbabwes Kariba Stausee, führte durch ländliche Gebiete mit kleinen

An der Bar der Masumu River Lodge

Dörfern. Fasziniert sahen wir uns immer wieder um und genossen die Schönheit der hügeligen, kargen Landschaft. Für die Menschen hier war es jedoch sicher nicht leicht, dem Boden mit Hirse-Anbau und Viehhaltung eine Existenz abzuringen.

Masumu River Lodge und der erste Blick auf den Kariba Stausee

Schließlich verließen wir an einer großen Toreinfahrt die Teerstraße und nahmen eine holprige Piste unter die Räder. Sie führte uns zur fantastisch gelegenen Masumu River Lodge. Die Lodge bietet unvergleichliche Ausblicke auf Simbabwes Kariba Stausee, da sie auf der Spitze einer Landzunge liegt.

Masumu River Lodge – Veranda mit Blick auf den Kariba-Stausee.

Wir genossen unseren ersten Blick auf den legendären Stausee. Mit seinen 250 km Länge ist er einer der größten von Menschenhand geschaffenen Seen Afrikas. Die zum See hin offene Bar hat einen der schönsten Ausblicke. Hier bekamen wir kühle Getränke serviert, bevor wir einen Rundgang um die Lodge unternahmen und uns ein paar Zimmer ansahen.

Gern hätten wir hier einmal übernachtet, doch die Lodge wurde gerade renoviert. Die großzügig proportionierten Zimmer und die tollen Ausblicke von jeder einzelnen privaten Veranda aus sagten uns

Eine Pause am Pool der Masumu River Lodge

sehr zu.

Der in der Sonne glitzernde Pool lud zu einer Erfrischung ein, doch das köstlich aussehende Mittagessen

war noch verlockender. Nach dem Essen gingen wir die kurze Strecke bis zum Bootsanleger zu Fuß. Eine strahlende, freundliche Crew hieß uns an Bord der „Umbozha“ willkommen.

An Bord des Hausbootes Umbozha

„Umbozha“ ist ein Boot mit 9 Kabinen unterschiedlicher Konfiguration. Allen Kabinen gemeinsam ist, dass sie eigene Duschen und WC haben, klimatisiert sind und einen wunderbaren Panorama-Blick auf den See haben.

Der Kapitaen der Umbozha bei der Arbeit.

Wir richteten uns schnell ein, dann war es schon Zeit zum Ablegen, da wollten wir alle an Deck sein. Es bot sich uns eine tolle Aussicht auf die Lodge, die wir gerade verlassen hatten. Nach vorn blickend, sahen wir auf die hügelige Landschaft, die den See umgibt und auf die riesige, weite Wasserfläche.
Die beste Aussicht nach vorne hatten wir auf dem kleinen Oberdeck vor der Brücke. Der Kapitän begrüßte uns freundlich, war aber sehr darauf konzentriert, uns sicher auf den See hinaus zu steuern.

Wir lehnten uns zurück und genossen mit einer heißen Tasse Tee die Fahrt. Es ging vorbei an sanft-

hügeligen Ufern, dicht mit Busch bewachsen. Bald waren wir auf offenem Wasser und eine willkommene Brise wehte uns um die Nase.

Ausflug mit dem Beiboot der Umbozha

Fischerboote auf dem Weg zum Fang in der Nacht.

Unser Gefühl, dass der Nachmittag noch gar nicht richtig begonnen hatte, täuschte offensichtlich, denn die Schatten wurden länger. Der Barmann, Clemence, lud uns ein, auf dem Beiboot Platz zu nehmen, für den „Sundowner“. Die „Umbozha fuhr weiter zu einem Sandstrand, an dem sie anlegen und uns zu einem Grillabend erwarten würde.

Unterdessen fuhren wir mit dem Beiboot zwischen kleinen Inseln, Buchten und Baumskeletten hindurch. Die Hartholzbäume, die vor der Flutung des Stausees hier gestanden hatten, ertranken, und man nahm an sie würden verfaulen und umstürzen. Sie scheinen aber langsam zu verkalken und zu versteinern.

Die Baumskelette bieten vielen Vögeln Rast- Nist- und Ansitzplätze. Schreiseeadler machen von der

Ein Schreiseeadler ruft seinen Partner.

anstrengenden Jagd Pause auf den kahlen Ästen, die aus dem Wasser ragen. Eisvögel töten ihre erbeuteten Fische auf dem Totholz. Reiher und Kormorane bauen ihre Nester in den Astgabeln.

Die legendären Sonnenuntergänge über dem Kariba Stausee

Sonnenuntergang auf dem Kariba Stausee

Auf unserer Tour mit dem Beiboot begegneten wir einigen Fischerbooten, die zum nächtlichen Fang auf den See hinaus fuhren. Einige waren nur mit Frauen besetzt, die teilweise auch keine Babys auf den Rücken gebunden hatten.

Ein Schreiseeadler auf einem der toten Bäume, warf den Kopf zurück und ließ seinen charakteristischen, durchdringenden Ruf hören. Nicht weit entfernt, auf einer der kleinen Inseln, antwortete der Partner. Der erste Adler flog auf, ein wunderschöner Vogel mit seinem kontrastierenden weißen und braunen Gefieder und seinen eleganten Schwingen.

Mit unseren kühlen Getränken in der Hand bewunderten wir das immer wieder eindrucksvolle Farbenspiel am Himmel als die Sonne unterging. Als sie schließlich blutrot hinter einer bewaldeten Insel versank, fuhren wir langsam zur „Umbozha“ zurück.

Sie lag am sandigen Ufer einer Insel. Das fleißige Team hatte bereits auf dem Strand Stühle um ein knisterndes Lagerfeuer herum aufgebaut. Bei einer

Grillen am Strand auf einer Insel im Kariba Stausee

solchen romantischen Atmosphäre fiel es uns gar nicht schwer, noch ein wenig auf das Abendessen zu warten.

Grillabend am Sandstrand einer Insel im Kariba Stausee

Nach diesem gemütlichen und spannenden Beginn unserer Bootsfahrt über den Karibasee, gingen wir nach dem Grillen wieder an Bord. Es war alles noch zu aufregend, um in die Kabine und zu Bett zu gehen. Wir setzten uns noch eine Weile auf das Deck und genossen die milde Luft und die sternenhelle Nacht.

Auch auf dem Wasser waren immer mehr Lichter zu sehen. Es handelte sich um Fischerboote, die nachts mit Licht die winzigen Kapenta-Fische anlockten. Die hellen Lampen locken die Fische an, die dann mit einem Netz eingefangen werden. Getrocknet und gesalzen gelten sie als Delikatesse und werden häufig zusammen mit dem traditionellen Maisbrei „Sadza“ serviert.

Irgendwann überwanden wir uns dann doch, in die Kabine zu gehen und etwas zu schlafen. Schließlich wollten wir bei Sonnenaufgang wieder an Deck sein und das war nicht mehr so lange hin.

 

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Über den Autor

Sabine Gebele

Seit ich als Kind, mit etwa 7 Jahren, die ersten Tierfilme auf dem schwarz-weißen Fernseher ansehen durfte, war mir klar, daß ich eigentlich nach Afrika gehöre. Je mehr Filme ich ansah, im Schneidersitz auf dem Teppich, Rücken an das Sofa gelehnt, desto sicherer war ich. Meine Helden waren Bernhard Grzimek, Jacques Cousteau und Gerald Durrell. Seit 1988 reise ich regelmäßig nach Afrika, habe Südafrika, Lesotho, Swaziland, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Tansania, Kenia und Ghana bereist. So wunderschön diese Länder alle sind, so ist meiner Meinung nach keines mit Simbabwe vergleichbar. Ich habe mich in das Land verliebt, als ich zum Erstenmal dort war, es dauerte keine fünf Minuten! Am liebsten bin ich tief im Busch zu Fuß auf Safari, habe aber auch sehr viel Freude am Reisen mit allen anderen Mitteln, seien es Flugzeuge, Geländewagen, Mountainbikes oder Pferde.

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