Jewel of the Seas: Erfahrungsbericht Minikreuzfahrt Hamburg – Helgoland
Hamburg – Kreuzfahrtterminal
Diese Momente sind so ergreifend, großartig, einzigartig ! Warum habe ich mir die vielen Male, die ich mit einem Kreuzfahrtschiff aus Hamburg ausgelaufen bin nie notiert, wie hoch sie sind? Egal – auf jeden Fall wurden die Decks immer höher – jetzt stehe ich vor 13 Decks, vor einem Hochhaus, vor einem Monstrum von schwimmendem Hotel, dem „Juwel der Meere“.
Richtig winzig wirkt der neue Terminal gegen das neue „Baby“ von Royal Carribean Cruise Line (rccl), das jüngste der vier Schwestern – Brilliance, Radiance und Serenade of the Seas – gleicher Bauart, der sogenannten Radiance-Klasse. Wie ihre Schwestern wurde auch die Jewel of the Seas in der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Der ca. 90.000 BRZ, 293 m lange und 32 m breite Luxusliner beherbergt maximal 2112 Passagiere und bietet alles was das Urlaubs-Herz begehrt.
Völlig sanft und ruhig legen wir von der Pier ab und majestätisch zieht die elegante Lady an Hamburgs Hafenattraktionen vorbei: wir passieren die Blohm und Voss-Werft, an den Landungsbrücken, Blankenese und weiter elbabwärts – und überall stehen Schaulustige, säumen die Ufer und winken uns zu.
Sicherlich würden Sie jetzt gerne mit uns tauschen um von hier oben, von Deck 13, von schwindelneregender Höhe den Blick auf Hamburg zu genießen – und natürlich die vielen, vielen Annehmlichkeiten und Attraktionen die das schnittige 4-Sterne-Plus Schiff für uns bereit hält.
Genug Ausblick genossen. Auf geht es zu meinem ca. 30-minütigen Schiffsrundgang über das Juwel. Die „Tour“ beginnt in der Viking Crown Lounge – auf Deck 13. Das erste Hightlight erwartet mich wortwörtlich gleich ums Eck. In Richtung Heck ragt auf der Rückseite des Schornsteins die Kletterwand 30 m hoch über dem Meer in den Himmel. Ein herausfordernder Anblick, den man nur selten auf dem Meer findet. Genau gegenüber spielen ein paar Gäste eine Runde Minigolf. Ein Deck tiefer und weiter Richtung Heck führt mich der Weg an den Sportplätzen vorbei zum „Adventure Ocean Center“ dem Paradies für Kinder und Jugendliche, die hier in fünf verschiedenen Altersgruppen betreut und bestens unterhalten werden. Nach einem kleinen Snack im „Seaview Cafe“ komme ich ins Fitness Center. Wer hier seine gerade angefutterten Pfunde abstrampeln möchte, hat einen atemberaubenden Ausblick auf das Meer. Die Spa- und Relax Area lädt zum Entspannen ein.
Die Seele so richtig baumeln lassen kann man im „Solarium“, einer einmaligen Badewelt in üppigem Grün mit Wasserfall und dem verschließbaren Glasdach – ich fühle mich wie im asiatischen Garten Eden. Vorbei am großen Main Pool, wo an den Bars noch so einige gutgelaunte Leute ihren „Sundowner“ genießen, gelange ich in das Windjammer-Cafe, eines der vielen Restaurants die der Mega-Dampfer so zu bieten hat.
Geschmackvoll ist die Ausstattung, überall säumen originale Kunstwerke die Gänge und Räume, das Design, die Möbel, die Farben, alles ist aufeinander abgestimmt und wirkt sehr harmonisch. Ich begebe mich nun auf eine Zeitreise in die Kolonialzeit, in die Tage der großen Atlantiküberquerungen, im „Colony Club“. Hier befinden sich edle Billardtische, die über eine automatische Niveauregulierung verfügen.
Das exquisite italienische „Portofino“-Restaurant, das „Chops Grill“ – der ideale Ort für ein perfektes Steak, und die „Schooner Bar“ in maritimen Ambiente sind nur ein paar der Beispiele, das man sich kulinarisch an Bord so richtig verwöhnen lassen kann und Abwechslung groß geschrieben wird.
„Las Vegas“ läßt grüßen und das beeindruckende Theater mit Platz für fast 900 Gästen läßt mit den abendlichen Shows den fernen Broadway erahnen. Heute abend fasziniert uns allerdings der deutsche Parodist und Entertainer Jörg Knörr mit seiner amusanten Show.
So allmählich bekomme ich richtig Hunger. Selbst die lockenden Angebote der Einkaufsgallerie können mich nicht mehr aufhalten. Kurz in meine Kabine auf Deck 8 – herrlich, mit Balkon und einer gefüllten Minibar mache ich mich „Abendfein“. Kurz einen Apperitif, im Hintergrund höre ich betörende Klavierklänge, schreite ich die Gallerie-Treppe zum unteren Restaurant herunter – wie im Film „Titanic“ – und wo ist Leonardo di Caprio? Wie gut, daß ich die zweite Tischzeit habe, so hatte ich wirklich genügend Zeit mir das Schiff so richtig anzusehen. Gestärkt vom excellenten Menü geht es richtig los zur großen Party auf allen Decks, Bars und in der Discothek.
Das absolute Highlight genieße ich in dieser Nacht immer wieder – das auf acht Stockwerke hohe Atrium. Die gläsernen Fahrstühle bringen über zwei Ebenen unaufhörlich Gäste hoch und runter. Von jeder Ecke, von jedem Deck ergeben sich immer wieder atemberaubende Blicke, und vom „Crown & Anchor-Club“, der Club für Stammkunden, blicke ich in die Tiefe, absoluter Wahnsinn!
Werner Rahmann
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