Kreuzfahrt auf den Galapagos Inseln mit der Treasure of Galapagos
Bei meiner Reise durch Ecuador war das Highlight die 8-tägige Kreuzfahrt mit der Treasure of Galapagos auf den Galapagos Inseln! Die Treasure of Galapagos ist ein neuer Katamaran, der einen sehr guten Service anbietet und einen ausgezeichneten Naturführer hat.
Gegen späten Vormittag landeten wir auf dem Flughafen von Baltra auf den Galapagos Inseln. Vom Flughafen ging es mit dem Bus zur Fähre, um den Itabaca Kanal nach Santa Cruz zu überqueren; hier wurden wir bereits von den ersten Seelöwen und Pelikanen begrüßt! Auf der anderen Seite der Insel ging es mit dem Bus weiter. Wir durchquerten das Hochland und nach ca. 1 Stunde erreichten wir den Hafen von Puerto Ayora. Dort bestiegen wir ein Zodiac, einem motorbetriebenen Gummiboot, das uns zur Treasure of Galapagos brachte. Endlich auf der Treasure of Galapagos angekommen, fand die Kabinenverteilung statt und dann auch sofort das Mittagessen. Da diese Reise im August stattfand, war der Seegang doch ein wenig heftiger und für meinen empfindlichen Magen war das Essen keine so gute Idee.
Die restlichen acht Tage habe ich jeden Tag zwei Tabletten genommen, die machen zwar ein wenig müde, aber wenigstens konnte ich ungehindert schlemmen, gut schlafen und die Reise genießen! Der erste Ausflug unserer Kreuzfahrt führte uns zur Charles Darwin Station auf Santa Cruz. Hier gibt es ein Info-Zentrum mit kleinem Museum und eine Aufzuchtstation der weltbekannten Galapagos Riesenschildkröten. Besucherliebling ist hier allerdings eindeutig „Lonesome George“, er ist der Letzte einer Riesenschildkrötenart von der Insel Pinta. Ganz so einsam ist er allerdings nicht, zwei Weibchen einer ähnlichen Unterart leisten ihm Gesellschaft, bisher jedoch ohne Erfolg.
Der zweite Tag begann sehr früh, nichts Ungewöhnliches an Bord der Treasure of Galapagos. Frühstück gibt es um 7:00 Uhr und um 8:00 Uhr starten die Ausflüge. Nach dem Frühstück besuchten wir die Insel Nord Seymour. Hier trafen wir schnell auf die ersten Seelöwen. Des Weiteren haben wir vor allem die Blaufußtölpel, aber auch einige Fregattvögel und die großen gelben Landleguane gesehen. Es ist erstaunlich, wie unbeeindruckt die Tiere die Menschen tolerieren. Sie brüten, sie schlafen, sie pflanzen sich fort, sie säugen ihre Jungen, sie benehmen sich völlig normal und fühlen sich auch durch die teilweise recht vielen Touristen nicht gestört. Am Nachmittag hatten wir zum ersten Mal die Möglichkeit, am Strand von Bartolome schnorcheln zu gehen. Todesmutig und vom kalten Wasser völlig unbeeindruckt, wollten wir es ohne Neoprenanzug versuchen. Nicht die beste Idee, denn die Monate August bis Oktober sind die Kältesten auf den Galapagos Inseln. Doch nach 10 Minuten im eiskalten Wasser habe ich es nicht mehr ausgehalten und verbuchte diesen Tag als Erkenntnis darüber, dass sich die 45 $ für den Neoprenanzug wohl doch lohnen.
Zurück auf der Treasure of Galapagos wurden wir mit heißem Zimt-Kakao empfangen, um uns wieder aufzuwärmen. Weiter ging es zum Aufstieg auf den Aussichtsfelsen von Bartolome mit atemberaubenden Blick auf die Bucht, in der wir am Mittag geschnorchelt sind. An dieser Bucht ist der berühmte Pinnacle Rock zu finden, das Motiv vieler Postkarten und Fotos von Galapagos, natürlich auch der unseren! Trotz des heftigen Windes erklommen wir die 374 Stufen und dank der untergehenden Sonne waren die umliegenden Krater in intensive Rot-, Gelb- und Brauntöne getaucht. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, es war beeindruckend.
Am nächsten Tag unserer Kreuzfahrt ging es zu der kleinen Insel „Plaza Sur“, die man schon aus der Ferne mit einem Teppich aus warmen Farben entdecken kann. Wir wurden bereits am Landungssteg von faulenzenden Seelöwen begrüßt. Man muss wirklich sehr aufpassen wo man hintritt! Ebenfalls sehen wir hier viele Meerechsen, Lavaechsen und Landleguane. An den Steilklippen treffen wir auf Gabelschwanzmöven und Fregattvögel. Nach dem Mittagessen an Bord der Treasure of Galapagos hatten wir Zeit uns ein wenig an Bord zuentspannen bevor es zum nächsten Schnorchelausflug los ging. Diesmal haben wir uns entschieden die zur Verfügung stehenden Neoprenanzüge auch zu benutzen.
In einer türkisfarbenen Bucht mit kristallklarem Wasser vor Santa Fe ging es vom Zodiac aus in das nicht mehr ganz so kalte Nass. Und diesmal war es unbeschreiblich. Das Wasser ist so klar, dass man jedes Detail erkennen kann. Bunte, tropische Fische in allen Größen und ein Stachelrochen direkt zu Beginn. Ein Seelöwe hat sogar mit mir gespielt, er kam mir so nahe, dass wir uns Auge in Auge „gegenüberstanden“. Er ist dann um mich herumgeschwommen und wir haben uns um die eigene Achse gedreht. Ein einzigartiges Erlebnis! Kurz darauf entdecke ich drei Meeresschildkröten, diese wunderschönen Tiere gleiten förmlich durch das grünblaue Wasser. Schnell wurde mir auch bewusst, woher die „Adlerrochen“ ihren Namen haben. Gleich sieben dieser majestätischen Tiere „fliegen“ scheinbar völlig schwerelos durch das Wasser. Sie ziehen ihre Kreise und lassen sich von den Tauchern um sie herum nicht beeinflussen. Am späten Nachmittag dieses Tages erkundeten wir auch das Festland von Santa Fe. Nach einer Nasslandung am weißen Sandstrand konnten wir uns kaum von dem süßen Seelöwenbaby losreißen, das zusammen mit den anderen Seelöwen die letzten Sonnenstrahlen des Nachmittags genoss. Auf dem kurzen Rundweg sahen wir diesmal die endemischen Landleguane, die Galapagos Spottdrossel und die ungiftige Galapagos Schlange.
Der vierte Tag unserer Kreuzfahrt führt uns zur Insel San Cristobal. Im Interpretation Center erfuhren wir viel über die Entstehung und Geschichte der Galapagos Inseln. Danach hatten wir Freizeit. Wir entschieden uns für eine Wanderung zum Fregattvogelfelsen, mit einer hervorragenden Aussicht über die Küste und den Pazifik. Es ist auch der Nistplatz von Prachtfregattvögeln, leider war keiner da. Auf dem Weg zurück zum Pier, kamen wir an einigen Stränden vorbei, wo wie immer vielen Seelöwen zu finden waren. Am Nachmittag ging es mit dem Bus zur 40 Minuten entfernten Galapaguera, einer Schildkrötenaufzuchtsstation im Hochland von San Cristobal. Leider hatten wir an diesem Tag kein Glück und konnten nur zwei erwachsene Exemplare bestaunen. Das Abendessen und die Besprechung des nächsten Tages fanden wieder an Bord der Treasure of Galapagos statt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es zur Gardner Bay auf der Insel Española. Die paradiesische Bucht hat definitiv das, was man als perfekten Traumstrand bezeichnen kann! Blaugrünes Wasser, weißer Sand und natürlich Seelöwen soweit das Auge reicht! Bildschön! Leider ist das Wetter heute nicht so gut zu uns und nach etwa einer halben Stunde ziehen Wolken auf und die Garua (Nieselregen) lässt auch nicht lange auf sich warten. Trotzdem habe ich die Zeit sehr genossen, nicht zuletzt aufgrund der frechen Spottdrosseln, die uns und unsere Rucksäcke und Taschen (auf der Suche nach Futter und Wasser) genauestens inspizierten. Das Schnorcheln am fünften Tag entlang der Klippen von Española wurde technisch anspruchsvoller. Das Wasser ist kälter und der Seegang stärker. Die senkrecht abfallenden Felswände bieten genug Futter für viele Meeresbewohner. Ganze Fischschwärme tummeln sich hier, die Masse der silberglänzenden kleinen Fische erinnert mich unweigerlich an die Szene aus „Findet Nemo“! Ich sehe Seesterne, Kugelfische und einen „Darwin Hogfish“. Natürlich wissen auch die Seelöwen das reichhaltige Nahrungsangebot zu schätzen. In den großen Felsspalten sieht man auch mal größere Fische.
An Land von Española (Punta Suarez) sehen wir die rot gefärbten für Española endemischen Meerechsen. In Scharen genießen sie die Sonne, obwohl sie eigentlich nicht sehr sozial sind. Beeindruckend waren auch die großen Galapagos Albatrosse, deren Flügelspannweite bis zu 2,40 m beträgt! Sie nisten ausschließlich auf Española, ihre flauschigen Jungen kann man sehr gut beobachten, da sie auf dem Boden brüten. Eine weitere Attraktion der Insel Española ist das „hueco soplador“, das sogenannte Blasloch. Durch den Druck der anbrandenden Wellen wird das Wasser in einen Spalt in den Klippen gepresst und schießt bis zu 20 m hoch in die Luft! Zurück auf der Treasure of Galapagos wurden wir mit Pizza und Brombeersaft begrüßt, sehr lecker!
Am sechsten Tag besuchten wir die Insel Floreana. Hier erfolgte eine Nasslandung am olivgrünen Badestrand (je nach Lichteinstrahlung) von Punta Cormorant. Von hier ging es ca. 15 Minuten zu Fuß zu einem weiteren Strand. Der kleine weiße Sandstrand mit dem türkisblauen Wasser lädt dazu ein, sich direkt in die Wellen zu stürzen. Dank unseres Naturführers blieben wir am sicheren Ufer, denn im flachen Wasser lauern Stachelrochen auf Beute, die man vom Strand aus sehen kann. Dieser auf den ersten Blick normale Strand weist aber noch eine Besonderheit auf. Er ist ein sehr beliebter Nistplatz für Meeresschildkröten.La Corona del Diablo – „Die Teufelskrone“ erwartete uns bereits am Nachmittag zum Schnorchelabenteuer. Einer der schönsten, aber auch technisch anspruchsvollsten Schnorchelplätze trägt seinen Namen nicht umsonst. Der gezackte, auseinandergebrochene Vulkankegel ragt einer Krone gleich aus dem aufgewühlten Wasser. Am äußeren Rand der Krone entlang lassen wir uns von der Strömung treiben. An den steilen Klippen und am Boden sind überall riesige Seesterne, bunte Fischschwärme kreuzen meinen Weg und ich sehe eine große Meeresschildkröte, die elegant an mir vorbei schwimmt. Mein persönlicher Höhepunkt ist ein Weißspitzhai, er ist größer als ich erwartet habe und obwohl ich weiß, dass er ungefährlich ist, bin ich beeindruckt und halte vorsichtshalber Abstand.
Am späten Nachmittag statten wir dem berühmten Postfass in der Post Office Bay auf Floreana einen Besuch ab. Hier kommen die in San Cristobal gekauften Postkarten zum Einsatz, Briefmarken sind allerdings nicht nötig. Man wirft seine zu verschickenden Briefe oder Karten in das Fass und nimmt im Gegenzug welche von denen, die sich bereits darin befinden mit, um sie persönlich beim Empfänger abzuliefern, wenn sich die Adresse in der Nähe des Heimatortes befindet. Drei meiner Karten sind bereits nach zwei Wochen bei meinen Lieben zu Hause angekommen! Bereits auf dem Rückweg zur Treasure of Galapagos kommt uns ein unverwechselbarer und unwiderstehlicher Duft von Gegrilltem entgegen. Zu unserer Überraschung findet das Abendessen heute auf dem mittleren Deck statt. Es gibt nämlich ein großes Barbecue! Alles was das „Grill-Herz“ begehrt wird aufgetischt! Rinderfilet, Schweinemedaillons, Hähnchen, riesige Riesengarnelen, Lamm und natürlich frischer Fisch!
An unserem letzten Kreuzfahrttag geht es zur Insel Isabela, der grössten der Galapagos Inseln. Wir fahren mit einem kleinen offenen Bus, einer sogenannten „Chiva“ nach Westen. Immer wieder halten wir an, um eine der wiedereingeführten Riesenschildkröten zu bestaunen, die hier in freier Wildbahn leben. Dieser Weg führt innerhalb von 20 Minuten zur Mauer der Tränen. Ihren Namen hat dieser riesige Steinwall durch seine traurige Geschichte. In den 40er Jahren wurden Gefangene auf die Galapagos Inseln gebracht und dort wurden sie dazu gezwungen, den Steinwall zu errichten. Dieser hatte allerdings keinerlei Verwendung und diente nur dazu, die Gefangenen zu beschäftigen. Erst bei einer Revolution im Jahr 1956 wurde das Gefangenenlager geschlossen. Für den Rückweg fuhren wir ein Stück mit der Chiva, den Rest legten wir zu Fuß zurück. Die nächsten drei Stunden liefen wir entlang steiniger Wege, entdeckten weitere Aussichtspunkte, versteckte Lagunen, lauschige kleine Seen, eine Lavahöhle und natürlich den herrlich weißen Sandstrand von Isabela.
Am frühen Nachmittag stand Las Tintoreras auf dem Programm, eine kleine Lavainsel, die einen an eine Mondlandschaft erinnerte. Die schroffen und kargen Lavaformationen sind über viele Kilometer sichtbar und bilden ein schwarzes Steinmeer. Das Highlight dieser Insel findet man in einem aus Lava gebildeten natürlichen Kanal. Hier ruhen sich die Weißspitzhaie aus. Durch das flache Wasser kann man sie sehr gut aus nächster Nähe beobachten und es wird offensichtlich, woher sie ihren Namen haben. Im Anschluss fuhren wir mit dem Zodiac an der Küstenlinie der Insel entlang, um nach Pinguinen Ausschau zu halten, leider blieben uns diese verborgen. Dafür haben wir im Wasser viele Meeresschildkröten gesehen! Ständig sieht man ihre Köpfe aus den Wellen auftauchen, damit sie Luft holen können (das müssen sie etwa alle 15-20 min).
Der letzte Tag unserer Kreuzfahrt– ich konnte es kaum fassen! Unvorstellbar, dass ich wirklich acht Tage auf diesen einzigartigen, paradiesischen Inseln verbringen durfte! Bereits morgens ging es zum Flughafen, nicht ohne einen kurzen Stopp bei den Zwillingskratern im humiden Hochland auf Santa Cruz zu machen. Am Flughafen angekommen war es wieder sonnig und warm, diese extremen Klimaunterschiede auf diesen kleinen Inseln sind beeindruckend.
Im Flugzeug sitzend erhasche ich noch einen letzten Blick auf dieses einmalige Inselparadies mit seiner faszinierenden Tierwelt und bin traurig, nicht noch länger bleiben zu können. Sie haben mich in ihren Bann gezogen und auch die Treasure of Galapagos war uns während unserer Kreuzfahrt ein gutes Zuhause. Ich bin für diese eindrucksvolle, spektakuläre und absolut einzigartige Erfahrung unendlich dankbar und werde diese Reise mit Sicherheit mein Leben lang nicht vergessen und vielleicht sogar noch meinen Enkeln davon erzählen.
Die Kreuzfahrt war über Terravista Erlebnisreisen gebucht!
Sina B. aus Mainz
Liebe Sina,
ich habe deinen Beitrag über deine Kreuzfahrt auf Galapagos gelesen. Welche Tabletten hast du genommen gegen die Seekrankheit?
Liebe Grüße; Ingeborg