Kuba Erlebnisreise: Baracoa und Alexander von Humboldt Nationalpark
Baracoa ist die älteste Europäisch-koloniale Siedlung auf Kuba. Das Städtchen liegt im äußersten Nordosten der Insel und hat einen kleinen natürlichen Hafen, der nun
wirtschaftlich keine Bedeutung mehr hat. Auf der Straße erreicht man Baracoa entweder an der nördlichen Küste entlang von Mayari aus oder von Süden, von der Stadt Guantanamo aus. Beide Wege sind landschaftlich sehr interessant. Von Mayari aus kommt man zwar an Moa und der hässlichen Nickelmine vor der Stadt vorbei, aber man fährt auch an der Bahia de Taco entlang und durch den Parque Nacional Alejandro de Humboldt. Hier war die Strecke aber bei unserem letzten Besuch stellenweise sehr schlecht und wird auch nach den Hurricanes von 2008 nicht besser geworden sein. Von Guantanamo aus fährt man auf dem serpentinenreichen Straßenabschnitt „La Farola“ durch bergige und dicht bewaldete Landschaft. Es lohnt sich sehr, ab und zu einmal anzuhalten. Der Straßenzustand war hier deutlich besser, aber es liegen mir keine Informationen vor, ob die Hurricanes in 2008 hier Schäden verursacht haben.
Baracoa selbst ist eine typisch kubanische Mischung aus schön restaurierten und liebevoll gepflegten kleinen Kolonialhäusern und „Plattenbauten“ aus Beton, die im schwülen Meerklima langsam vor sich hin bröckeln. Doch wie überall auf Kuba machen die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft der Menschen in Baracoa den Ort für Reisende wirklich unwiderstehlich. Auch hier ist es am Besten man übernachtet in einer der vielen Privatpensionen der Stadt. Nur so kann man wirklich etwas über das Leben auf der Insel lernen. Wiederum helfen Grundkenntnisse in Spanisch sehr viel weiter.
Wenn man die Sehenswürdigkeiten und die Atmosphäre der Stadt genossen hat sollte man sich mindestens einen vollen Tag für eine Wanderung mit Guide im Parque Nacional Alejandro de Humboldt Zeit lassen. Die Touristenführer des Parks sind alle gut ausgebildet und haben umfangreiche Kenntnisse über die Flora und Fauna des Parks. Allerdings sprechen nur sehr wenige der Angestellten ein paar Sätze Deutsch oder Englisch. Also auch hier am Besten ein paar Grundkenntnisse in Spanisch mitbringen.
Der Park gehört zum Weltnaturerbe und besteht aus einem Marineschutzgebiet und einer dicht bewaldeten Berglandschaft von ca. 70.000 Hektar.
Zum Marineschutzgebiet gehört die Bahia de Taco, eine Bucht auf die man auch mit Guide einen Bootsausflug machen kann. Mit sehr viel Glück kann man eine Seekuh oder Manatee beobachten. Am Rand der Bucht gibt es dichte Mangrovensümpfe und hoch aufragende Felsen, auf denen seltene Vogelarten nisten.
In die Wälder kann man nur zu Fuß gehen.
Es ist ratsam, stabiles Schuhwerk zu tragen, aber je nach Jahreszeit kann es auch sehr schlammig und nass sein, also können gute Lederschuhe etwas unter den Bedingungen leiden. Die Wege sind was die Kondition betrifft nicht sehr anspruchsvoll, aber die hohe Luftfeuchtigkeit bringt den Besucher schnell zum Schwitzen.
Allerdings sind die Flüsse hier so klar und sauber, dass normalerweise ein Bad bei jeder Wanderung mit eingeplant ist. Es gibt hier
keine gefährlichen Tiere, auch keine giftigen Schlangen, daher kann man sich unbesorgt bewegen.
Es gibt eine unglaubliche Vielzahl von verschiedenen und hoch-interessanten Pflanzenarten, unter anderem viele Orchideenarten zu sehen. Außerdem sollte man nach Vögeln Ausschau halten. Insbesondere wird der Guide versuchen für seine Gäste den Kuba-Trogon zu finden, den Nationalvogel, der die Farben der Kubanischen Flagge trägt, blau, weiß und rot.
Dann gibt es noch den winzigen Kuba-Todi, der grün-weiß und rot gefärbt ist und selten für ein paar Sekunden still sitzen bleibt.
Auch auf den Boden sollte man schauen, denn der Humboldt Nationalpark hat noch eine weitere Besonderheit zu bieten. Der kleinste Frosch der Welt, Rana iberia, lebt hier. Der Winzling wird maximal einen Zentimeter lang und ist meist schwarz-gelb gefärbt, kann aber auch Brauntöne aufweisen.
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