Kulinarische Reise mit dem Mietwagen durch die Rocky Mountains in Alberta Kanada
Nach langem hin und her konnte ich mich dieses Jahr endlich dazu durchringen mit einem Geschäftsfreund eine Mietwagenreise durch Alberta Kanada zu machen. Wir wollten auf jeden Fall die Rocky Mountains sehen und da wir uns auch kulinarisch gerne etwas austoben, haben wir uns entschlossen mit dem Mietwagen die Fleisch-geprägte Küche Albertas zu erkunden.
Wir hatten uns im Voraus der Reise zusammen mit unserem Reiseveranstalter natürlich schon einen Plan zurechtgelegt, was wir in Alberta alles sehen und auch was wir alles probieren wollten. Am Flughafen in Edmonton im Norden Albertas angekommen, konnten wir dort auch sofort in unseren Mietwagen steigen. Landestypisch hatten wir uns natürlich für einen schönen großen Jeep als Mietwagen entschieden. Einerseits wollten wir damit vorbeugen irgendwo in den Rocky Mountains mal im Gelände hängen zu bleiben aber vor allem gab uns das, für deutsche Verhältnisse doch anders dimensionierte Auto, auch ein Stück amerikanisches Flair. Unser kulinarisches Mietwagen-Abenteuer konnte also beginnen.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt und den Mietwagen abgestellt hatten bummelten wir noch ein Bisschen durch die Stadt auf der Suche nach einem ordentlichen Steakhouse. Gesucht -gefunden. Keine 10 Minuten weg vom Hotel konnten wir einen ersten Eindruck von echtem Alberta Beef gewinnen. Wir bekamen zwei riesige Steaks vorgesetzt. Wirklich ungeheuer gutes Fleisch in einer Tex Mex Soße… Ohne Worte das war ein gigantischer geschmacklicher Einstieg für unsere Rundreise und machte Lust auf mehr!
Am nächsten Tag ging’s dann weiter. Durch die flache Prärie Albertas Richtung Westen. Cowboy-Land, wirklich wie in den klassischen Western. Genau so sah die Landschaft während der ersten Fahrstunden aus. Bei einem kurzen Stopp an einem Highway-Rasthof hatten wir nicht nur die Gelegenheit einen saftigen Cheeseburger zu essen, sondern konnten vom Vorplatz auch mal Alberta Rinder in „freier Natur“ sehen. Eine „kleine“ Herde, vielleicht 50 Rinder, graste in einigen hundert Metern Entfernung genüsslich über die endlosen Wiesen. Am Horizont war schon die Silhouette der Rocky Mountains zu sehen, ein Bild wie aus dem Katalog.
Wir stiegen wieder in unsren Mietwagen und fuhren weiter Richtung Westen, die Berge nahmen vor uns immer mehr von unsrem Sichtfeld ein. Es war wirklich atemberaubend wie aus der ziemlich flachen Landschaft der Prärie plötzlich die riesigen Berge der Rockies aufstiegen. Wir tauchten in die Berge ein und es war tatsächlich als wäre man in einer völlig anderen Welt.
Mit Wäldern, kleinen Flüssen und Bergen zeigte sich Alberta plötzlich von einer ganz anderen Seite. Direkt nachdem wir die weite Prärie hinter uns gelassen hatten stießen wir auf einen unglaublich malerischen See. Die Straße führte uns direkt am Seeufer entlang und wir konnten einfach nicht widerstehen unsren Jeep kurz abzustellen und die ersten Eindrücke der Landschaft der Rocky Mountains auf uns wirken zu lassen. Am Seeufer saßen einige Angler und obwohl ich selbst nicht angle wäre mir in dem Moment nichts eingefallen was ich dort an diesem Seeufer lieber hätte machen wollen. Es passte einfach perfekt in das Bild der Idylle, dass dort ganz gemütlich diese Angler vor dem Panorama der Rocky Mountains saßen. Wir angelten dann zwar nicht, beschlossen aber, dass an diesem Abend unbedingt Fisch auf dem Speiseplan stehen sollte. Im gemütlichen kleinen Örtchen Jasper angekommen, wo wir für zwei Tage ein Hotel gebucht hatten, haben wir uns dann am Abend aufgemacht ein Lokal zu finden wo wir unsren Fisch bekommen konnten. Wir wurden fündig und konnten einen frisch gefangenen Rotlachs genießen.
Jasper und Umgebung ist traumhaft schön. Der Jasper Nationalpark hat eigentlich alles geboten was wir uns von den Rocky Mountains erwartet hatten. Schimmernde Gletscher, kristallklare Seen, donnernde Wasserfälle, tiefe Schluchten und endlose Tannenwälder, umgeben von hochragenden Berggipfeln.
Wir waren etwas fußfaul aber haben auch mit dem Mietwagen wirklich viele schöne Aussichtspunkte gut erreichen können. Am Maligne Lake gab es die Möglichkeit zu einer Bootstour zu Spirit Island, die das Wahrzeichen des Jasper Nationalpark ist und tatsächlich so großartig aussieht wie auf den Postenkarten im Souvenirshop. Die Postkarten hab ich mir gespart und stattdessen selber einige Bilder gemacht. Abends haben wir auf Empfehlung das von einem Einheimischen hochgelobte Alberta-Bison probiert. Die geschmorte Lende des Alberta-Bisons mit frischem Gemüse aus Alberta war eines der kulinarischen Highlights unserer Reise. Einen weiteren Geheimtipp probierten wir am nächsten Tag aus. Der Tipp kostete uns etwa einen Tag. Uns wurde gesagt wir müssten unbedingt im Jasper Brew Pub vorbeischauen. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, das abends zu machen und nicht schon am späten Vormittag… Ich weiß noch, dass es einige interessante Biersorten gab, der Rest des Tages ist in meiner Erinnerung etwas…verschwommen. Aber trotzdem sollte Mann wirklich mal den Rockhopper probiert haben.
Gegen Mittag des nächsten Tages waren wir aber wieder einigermaßen auf dem Damm und ich habe mir zugetraut den Mietwagen sicher zu unsrem nächsten Reiseziel in den Rocky Mountains nach Lake Louise zu bringen. Die Fahrt war einfach gigantisch. Die Landschaft entlang des Icefields Parkway Richtung Lake Louise ist unglaublich. Gletscher und Wasserfälle wie wir sie als Deutsche garantiert nicht aus der Heimat kennen (und der Zustand meines Beifahrers…) haben uns zu einigen Stopps verleitet.
Abends waren wir wieder so weit hergestellt, dass wir uns in Lake Louise nach einem hübschen Restaurant umsahen. Im etwas ungewöhnlichen aber irgendwie doch gemütlichen Ambiente einer umgebauten Bahnhofsstation fanden wir ein kulinarisches Erlebnis bestehend aus einem Huhn mit Linsen, Bohnen und scharfer Wurst – wirklich Western Style.
Das nächste Ziel unsrer Reise war das Städtchen Banff, keine Stunde Fahrt von Lake Louise entfernt. Nachdem wir bisher eher wenig zu Fuß unterwegs gewesen waren entschieden wir uns den Banff National Park etwas auf Wanderpfaden zu erkunden. Irgendwie war das ein Bisschen intensiver als die schönsten Aussichtspunkte mit dem Mietwagen abzufahren und es gab uns doch auch noch mal einen anderen Einblick und ein anderes Gefühl für die Natur.
Und einen Biber (geschweige denn ein ganzes Kommando beim Dammbau) hatten wir bis dahin auch noch nicht gesehen. Nach der Wanderung gönnten wir unsren geschundenen Füßen ein Bad in den Banff Upper Hot Springs. Im heißen Bergwasser der Pools konnten wir uns ein wenig von den Strapazen entspannen bevor wir am Abend kulinarisch aktiv wurden. Schon im Voraus der Reise hatte ich in einer Zeitschrift von einem Spitzenrestaurant in Banff gelesen, das auf die so genannte Rocky Mountain Cuisine spezialisiert ist. Im vornehmen Banffshire Club genossen wir als Vorspeise geräucherten Lachs bevor wir als Hauptgang eine kunstvoll drapierte Entenbrust serviert bekamen. Lecker wäre fasst ein Untertreibung, eine einmalige kulinarische Erfahrung passt schon besser. Es war wirklich unglaublich gut.
Nach dem eindrücklichen Tag in Banff und Umgebung gings am nächsten Tag weiter nach Calgary zur letzten Station unserer kulinarischen Alberta Reise. Im Hotel in Banff bekamen wir von einem anderen Touristen noch den Tipp auf dem Weg nach Calgary in Canmore halt zu machen. Er empfahl uns eine Brauerei der besonderen Art. Nach unsrem ersten Brauerei-Erlebnis waren wir uns nicht ganz sicher ob das so eine gute Idee wäre. Trotzdem legten wir in Canmore einen Stopp bei der Grizzly Paw Brewing Company ein. In der Tat eine „besondere“ Brauerei mit sehr einprägsamen Firmenlogo. Es (erinnert etwas an ein „Vorsicht Radioaktivität“ -Schild) hat uns dann auch dazu veranlasst nichts vor Ort zu trinken sondern stattdessen einige Geschmacksproben für zuhause mitzunehmen. Nachdem wir Canmore hinter uns gelassen hatten verließen wir auch die Rocky Mountains und die Prärie lag wieder vor uns.
In Calgary angekommen packte uns schon etwas die Wehmut. Die vielen landschaftlichen und kulinarischen Eindrücke, die wir in den Tagen in Alberta gesammelt hatten waren, nun inmitten der Großstadt, irgendwie sehr fern. Deswegen beschlossen wir zumindest noch einen kulinarischen Eindruck in unsre Sammlung aufzunehmen. Auf unserer Reise hatten wir zwar bis dahin leider keinen Elch gesehn aber zumindest probiert haben wollten wir einen. Wir fanden ein Restaurant wo man uns ein gewaltiges Elch-Steack servierte. Schmeckte interessant. Ging geschmacklich in Richtung Hirschfleisch und war ein feiner Abschluss für unsren Trip. Schweren Herzens mussten wir am nächsten Tag unsren liebgewonnen Jeep Commander wieder abgeben.
Der von unsrem Reiseveranstalter TourConsult geplante Reiseverlauf war einfach klasse auf uns abgestimmt und hat unsre Erwartungen (die wirklich nicht niedrig waren) definitiv noch übertroffen. Rundum war unsre kulinarische Reise mit dem Mietwagen durch die Rocky Mountains in dem Bundesstaat Alberta – Kanada absolut großartig. Viele schöne Erinnerungen und Fotos werden mich immer an die Reise erinnern.
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