Machu Picchu – die berühmte Inka Festung und ihre magische Ausstrahlung
So richtig begriffen habe ich es erst, als wir am Abend mit dem Zug in Aguas Calientes, dem kleinen Dorf am Fuße Machu Picchus, ankamen. Endlich würde ich am nächsten Morgen die mysteriöse Inka-Festung mit eigenen Augen sehen und erleben. Das neue Weltwunder lag nunmehr wenige Meter entfernt. Mich hat die Kultur der Inka und die Geschichte ihrer Eroberung immer schon fasziniert. Jetzt, wo ich mich selbst mitten in den Bergen befand, die Machu Picchu im Nebel versteckten, malte ich mir aus, wie es früher einmal gewesen sein musste, als die Inka hier ihre Festung errichteten. Im Dunkel der Nacht wirkten die Berge riesig, gespenstisch, aber vor Allem majestätisch. Wir durften nicht zu lange nach oben schauen, zu den schemenhaften, mächtigen Riesen, denn dann bekamen wir es mit der Angst und es überkam uns ein Gefühl, die Welt stürze in sich zusammen. Voller Vorfreude ging ich an diesem Tag schlafen.
Und dann waren wir am Ziel. Der Bus hielt und wir stiegen aus. Nachdem wir unsere Eintrittskarten gekauft und unseren Besuch mit einem Stempel in unseren Reisepässen verewigt hatten, passierten wir den Eingang. Da lagen sie nun direkt vor uns im Morgennebel: die Ruinen von Machu Picchu. Nach einigen Metern erreichten wir schließlich die Stelle, von der aus man DAS berühmte Foto von Machu Picchu schießt. Nach einigen (eigentlich sehr, sehr vielen) Erinnerungsfotos gingen wir weiter Richtung Wayna Picchu, dem etwa 2.720 m hohen Gipfel, der über der einst verlorenen Stadt thront und den ich fest entschlossen war heute zu besteigen. Die vielen Menschen vor uns in der Schlange waren mit Sicherheit mehr als 200, so viel werden nämlich immer nur auf einmal heraufgelassen, so dass wir die Nummern 130 und 131 nur mit Glück ergattern konnten, weil viele Leute sich nur Tickets für den Aufstieg um 10.00 Uhr sichern wollten. Nach einer unruhigen Wartezeit hatten wir also schließlich unsere Tickets für die erste Gruppe, die den Aufstieg um 7.00 Uhr beginnen sollten. Da unser Zug zurück nach Ollantaytambo bereits um 12.26 Uhr wieder von Aguas Calientes abfuhr, blieb uns leider nicht so viel Zeit, wie wir gerne gehabt hätten. Und dann ging es nach oben. Der Aufstieg wurde selbstverständlich immer wieder unterbrochen, um jede Menge Fotos zu schießen, die unseren Freunden und Familien die Höhe und die wunderschöne Aussicht beweisen sollten. Bereits sehr bald schrumpfte Machu Picchu in sich zusammen und wurde immer kleiner, so dass wir jetzt deutlich erkennen konnten, dass die Stadt in Form eines Kondors gebaut wurde. Fasziniert stiegen wir weiter nach oben und erreichten, nachdem wir eine extrem schmale kleine Felshöhle passieren mussten und einige steile Treppen ohne Möglichkeit sich festzuhalten, nach etwa 45 Minuten schließlich den Gipfel, der nur aus einigen großen Steinen bestand, auf denen man vorsichtig herumklettern musste, um Platz für Nachfolgende zu machen. Stolz genossen wir unsere Errungenschaft. Nach noch mehr Fotos und Aussicht genießen, ging es dann vorsichtig wieder nach unten, was sich zuweilen als schwieriger herausstellte als der Aufstieg, da die Treppe, die vom Gipfel hinunterführte über keine Möglichkeit sich festzuhalten verfügte und man so ganz frei stand. Mit vorsichtigem Tasten meisterten wir jedoch auch dies und kamen glücklich wieder unten an.
Nun galt es den Rest der mystischen Stadt Machu Picchu zu erkunden. Wir bestaunten Inti Wasi , den Sonnentempel, die Pyramide Intiwatana (die Sonnenuhr, Sternenwarte und Energiestein in Einem ist), den Tempel der Drei Fenster, den Tempel des Kondors und noch Vieles mehr. Man wird nicht müde in Machu Picchu Neues zu entdecken und verstehen zu lernen. Jeder Stein hat eine Bedeutung, die Inka haben alles genau geplant und entworfen. Diese verzaubernde Stadt hoch oben in den Bergen, die das Geheimnis ihres Zweckes immer noch nicht Preis gegeben hat, ist eines der wenigen existierenden Zeugnisse der Inka, das nicht von den Spaniern zerstört oder überbaut wurde. Nachdem wir auch die süßen Lamas bestaunt und fotografiert hatten, die nebenbei gesagt immer nur am Fressen waren, drängte die Zeit und wir machten uns auf den Rückweg zurück zum Bus. Glücklich und zufrieden ging es hinunter.
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