Mietwagenreise durch den Westen der USA
Unsere Mietwagenreise begann mit der Überlegung: Was müssen wir unbedingt gesehen haben, wenn wir das erste Mal in den USA sind? Wir überlegten eine Weile und kamen dann zum Ergebnis, dass der Westen mit Los Angeles, Las Vegas, San Francisco, dem Grand Canyon und diverse Nationalparks des Westens der USA auf jeden Fall auf der Reise dabei sein müssten. Die Suche nach einer Mietwagenreise die uns diese „must-see-Stationen“ bot endete bei dem Individual-Reiseveranstalter Tourconsult der uns die Mietwagenreise durch den Westen der USA genauso aufbaute wie wir uns das vorstellten. Flüge, ESTA, Mietwagen und Hotels – alles wurde organisiert, die Reise konnte kommen!
Nach rund 12 Stunden Direktflug von Frankfurt kamen wir etwas ermüdet in Los Angeles an. Kaum durch die Kontrollen wurden wir direkt vor dem Terminal mit dem Shuttlebus unseres Mietwagenvermieters abgeholt und zur Mietwagenstation gebracht. Nach rund 15 Minuten saßen wir bereits in unserem Mietwagen. Die Mietwagenreise durch den Westen der USA konnte jetzt richtig beginnen. Da wir nur einen Tag in Los Angeles waren wollten wir den Nachmittag nutzen um uns einige Highlights anschauen. Liebes NAVI, bring uns nach Hollywood! Das tat es auch und nach dem ersten Kontakt mit dem Straßensystem von Los Angeles wussten wir auch, dass sich die Investition in die NAVI-Miete definitiv gelohnt hatte. In Hollywood angekommen gings erst mal auf den berühmten Hollywood-Drive. Ziemliches Gewusel… Man ist in Hollywood – man will das Hollywood-Zeichen sehen! Im Nachhinein zweifelt man noch mehr an seinem Verstand, als damals – nach rund 1,5 Stunden Suche mussten wir enttäuscht feststellen, dieses #@$!§?#- Hollywood-Zeichen ist nicht zu finden. Naja, nach dieser Enttäuschung fuhren wir den Sunset-Boulevard entlang durch Beverly Hills und die anderen Nobelviertel von Los Angeles Richtung Pazifik. An der Küste angekommen, sahen wir das Schild „Malibu“ – Charly Sheen (respektive Harper)wir kommen. Charlys Haus am Strand fanden wir zwar nicht, aber trotzdem jede Menge schöner Häuser und schöner Strände, außerdem einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang hinter dem Pazifikhorizont.
Danach gings zurück nach Los Angeles ins berühmte Westin Bonaveture Hotel (Drehort diverser Filme wie wir herausfanden). In Los Angeles im Hotel mussten wir das einzige Mal auf der ganzen Reise fürs Parken bezahlen – 40$ die Nacht!!! Leider haben wir zu spät gesehen, dass es hundert Meter weiter Parkplätze für 7$ gegeben hätte – danach ist man immer schlauer…
Ade Los Angeles. An den folgenden Tagen ging unsere Mietwagenreise durch den Westen der USA dann weg von Los Angeles und er Küste durch den Westen der USA in den Osten Kaliforniens. Durch Palms Springs, den Joshua Tree National Park und ansonsten eine ziemlich steinige Gegend nach Nevada in die Wüstenmetropole Las Vegas.
Viva Las Vegas… Parken für umsonst direkt hinter unsrem Hotel dem alt ehrwürdigen Luxor. Wirklich ein krasses buntes Treiben in Las Vegas. Allein die Kulisse des Las Vegas Boulevard ist derart überwältigend, eine Inszenierung sonders gleichen.
Vom Luxor, zum New York New York, von Mirage zum Bellagio, vom Venetian zum Cosmopoitan, vom Tropicano bis zum Caesars Palace (da wo Cäsar gewohnt hat), eine Welt die den normalen Mitteleuropäer schlicht umhaut. Endlose Reihen von Spielmaschinen und Spieltischen in den Casinos, pompöse frei Luft- Theateraufführungen ein Indoor-Venedig mit echten Kanälen und Gondeln (inklusive singender Gondoliere), gewaltige Wasserspiele zu klassischer Musik und und und…
Las Vegas ist grell, schrill, schläft niemals und ist definitiv eine der Städte auf der Welt , die man gesehen haben muss (vor allem dann wenn man Hangover gesehen hat)! Byebye Las Vegas…
Nach Las Vegas der absolute Kontrast – mit dem Mietwagen ging unsere Mietwagenreise durch den Westen der USA in Richtung der Nationalparks. Erste Station: Grand Canyon South Rim. Unser Hotel lag direkt vor dem Eingang zum National Park so dass wir uns am National Park -Infozentrum erst mal mit ausreichend Material versorgten und im Hotel mal einen Überblick gewannen. Anscheinend gibt’s da viel zu sehen und das meiste auch gut mit dem Auto zu erreichen- auf geht’s! Der erste Blick von Südrand (South Rim) über den Grand Canyon war einfach atemberaubend. Selten kann man einen derartigen Ausblick genießen. Unter uns erstreckten sich die gewaltigen Schluchten in rotem Sandstein. Bis zu 1000m sind es teilweise vom oberen Rand bis zum Grund des Grand Canyons. Den Colorado River, der für die Formung des Grand Canyons verantwortlich war konnten wir erst an einem anderen Aussichtspunkt wirklich gut sehen, auch das war irgendwie beeindruckend, dass dieser Fluss diese gigantische Landschaft geformt hat. Einfach nur dazusitzen und die ganze Szenerie auf sich wirken lassen war schon ein einmaliges Erlebnis.
Etwas wehmütig den Grand Canyon National Park hinter uns zu lassen gings am nächsten Tag mit dem Mietwagen weiter gen Osten. Da wir um zu unserer nächsten Station kommen zu können den Grand Canyon umfahren mussten, hatten wir noch eine Weile eine gute Aussicht auf den schlanker werdenden und langsam auslaufenden Teil des Grand Canyons. Die Straße führte uns vorbei am Lake Powell und langsam in ein bergiges Gebiet bis wir schließlich durch ein steinernes Tor fuhren und im Bryce Canyon National Park ankamen.
Bizarre Felsformationen und eine überwältigende Aussicht über ein in orange getauchtes Tal erwarteten uns im Bryce Canyon National Park. Alle Straßen waren vom Schnee geräumt (daneben lag er teilweise ½ Meter hoch) so dass wir das Panorama von verschiedensten Aussichtspunkten über den Bryce Canyon genießen konnten.
Nur etwa 1,5 Autostunden südlich vom Bryce Canyon National Park entfernt lag schon das nächstes Ziel unserer Mietwagenreise durch den Westen der USA, der Zion National Park. Eine vollkommen andere Landschaft wie noch im Bryce Canyon erwartete uns im Zion National Park. Keine eher kleinen bizarren Felsformationen sondern gewaltige Bergmassive und verschlungene Serpentinenstraßen. Der erste Morgen im Zion National Park begann mit Regen, teils Schnee und vor allem einer Wolkendecke, welche die Sicht auf die Berge versperrte. Beim Frühstück noch waren die Aussichten für den Tag eher bescheiden. Nur eine Stunde später ein völlig anderes Bild. Die Wolken begannen sich zu verziehen und legten die riesigen eindrucksvoll wirkenden Bergspitzen frei.
Der Schnee auf den Straßen war innerhalb von einer Stunde wieder verschwunden und wir konnten einige kürzere Wanderwege (1-5km) entlang kleiner Bäche durch Schluchten vorbei an Wasserfällen erkunden. Der Zion National Park erhielt seinen Namen durch die Siedler, die in seinem Erscheinungsbild das himmlische Zion wiedererkannten. Sie gaben den Bergen darum auch Namen wie Angel´s Landing oder The Three Patriarchs. Im Licht der Mittagssonne präsentierten sich die hochaufragenden Riesen des Zion National Park absolut majestätisch und man konnte einen Eindruck gewinnen, warum die ersten Siedler den Park so benannten. .
Eigentlich sollte unsere Mietwagenreise durch den Westen der USA zurück nach Kalifornien, genauer ins Death Valley bringen. Wir hatten aber vom Skywalk über dem Grand Canyon gehört, einer Plattform aus Glas die einige Meter über die tiefe Schlucht ragt. Wir entschieden uns trotz eines enormen Umwegs von fünf Stunden diese Station noch einzuschieben bevor wir ins Death Valley fuhren – Wir erlebten die größte Enttäuschung unsrer Reise. Nach 2 Stunden Fahrt auf ausgebauten Straßen bogen wir der Beschilderung folgend in eine kleinere Landstraße ab und fuhren auf dieser gut eine halbe Stunde Richtung Skywalk. Die geteerte Straße hörte dann leider auf und wir mussten mit unsrem Mietwagen eine extrem schmutzige Schotterpiste entlangkutschieren. Nicht etwa 500m oder ein Kilometer sondern 20km. SUVs und Reisebusse legten vor uns eine durchgehende Staubwolke und wir waren froh, dass die kleinen Schottersteine nicht unsre Windschutzscheibe trafen. Nach der etwa 45 Minütigen Tortur hatten wir unser Ziel erreicht. Leider ging unser Plan mit „kurz aus dem Auto hüpfen, 10 Dollar bezahlen, über den Skywalk laufen und eine Paar spektakuläre Bilder vom Grand Canyon schießen“ nicht ganz auf. Im riesigen Besucherzentrum des Indianerreservats (denen der Skywalk gehört) zog man uns 75$ pro Person aus der Tasche um uns dann in einen Bus zu setzen der uns über einen Rundkurs von verschiedenen Stationen (Folklore, Indianertanz, Souvenirs, was weiß ich…) kutschierte, die Möglichkeit nur zum Skywalk zu gehen gab es nicht, das Pflichtprogramm war tatsächlich ein Pflichtprogramm! Naja irgendwann führte man uns dann gnädiger Weise doch zum Skywalk. Der letzte Rest guter Laune verging uns spätestens dann als man uns verbot einen Fotoapparat mit auf das Ding zu nehmen (die Indianer verkaufen nämlich lieber Fotos, die sie von einem auf dem Ding machen für 15$ das Stück…). Auf dem Skywalk selbst hielt sich der erwartete angsteinflößende Ausblick in die Tiefe des Grand Canyon dann doch sehr in Grenzen. Ich würde sagen 2$ wär die Sache mir wert gewesen (bezahlt 150$ für 2, gefahren rund 400km Umweg). Nach diesem großen Spass konnten wir uns dann wieder aufmachen zu unsrem eigentlichen Ziel Death Valley wo wir mit unsrem ziemlich verstaubten Mietwagen zu sehr später Stunde dann auch ankamen.
So tot wie man sich Death Valley vorstellt war es eigentlich gar nicht. Zwar gab es schon weite Flächen wo einfach gar nichts außer Sand oder Salzkruste oder was auch immer war, aber es gab auch relativ viele kleine und größere Oasen. Am tiefsten Punkt des amerikanischen Kontinents in Badwater, war dann tatsächlich Death Valley so wie man sich Death Valley halt vorstellt, tot.
Die Straßen durchs Death Valley sind meist schnurgerade und man trifft allerlei Radfahrer und andere komische Vögel da, die die Extreme Herausforderung suchen. Wir suchten eher den Ausgang weil unser nächstes Ziel Yosemite National Park hieß.
Schneebedingt war der östliche Eingang des Yosemite National Parks über den Tjoga-Pass leider geschlossen, so dass wir die westliche Route nehmen mussten was uns zusätzlich zwei Stunden Fahrt einbrachte. Schlussendlich im Yosemite National Park angekommen gab es dann einiges zu bestaunen. Der Yosemite National Park gilt als der schönste National Park im Westen der USA und so präsentierte er sich uns auch. Im Vergleich zum Bryce Canyon und dem Zion National Park prägt Wald die gesamte Landschaft sehr stark mit.
Die riesigen Felskuppen der Berge wie des El Capitan oder des Half Dome ragen wirklich monumental majestätisch in hellem Grau aus den Wäldern auf.
Wasserfälle ergießen sich aus hunderten Metern Höhe und kristallklare Gebirgsbäche laufen durch die Schluchten.
Auf kleinen Kiesbänken der Bäche saßen oft Leute mit Zeichenbrett oder Staffelei und bestätigten, dass es sich beim Yosemite National Park wirklich um eine malerische Gegend handelt. Mit Sichtung des Infomaterials aus dem Besucherzentrum des National Parks stellte sich heraus, dass es im Süden des Parks Mammutbäume gibt. Wir fuhren hin und tatsächlich gab es etwas abgelegen der Hauptroute eine Schlucht mit Redwood-Riesen. Absolut beeindruckend!
Der Yosemite National Park war unsere letzte Station in der freien Natur. Innerhalb von ein paar Stunden brachte uns unser Mietwagen in die wohl schönste Stadt des Westens der USA – nach San Francisco. Da man in San Francisco mit dem Mietwagen nicht wirklich gut unterwegs ist, wollten wir ihn möglichst bald nach unsere Ankunft abgeben (auch um uns wieder horrende Parkgebühren zu sparen). Von einem Bekannten hatten wir aber noch den Tipp im Hinterkopf, vor Abgabe des Mietwagens noch auf die Twin Peaks zu fahren, zwei Hügeln über der Stadt. Mit dem Navi kein Problem zu finden kamen wir auf den Twin Peaks an und wurden mit einer atemberaubenden Aussicht über San Francisco belohnt. Die Stadt erstreckt sich unter den Hügeln bis zur Golden Gate Bridge und es gibt wohl kaum eine bessere Aussicht über das gesamte Stadtgebiet in der Bucht.
Danach schlossen wir das Kapitel Mietwagenreise durch den Westen der USA und gaben unseren Mietwagen in der Innenstadt ab und fuhren mit dem Taxi ins Hotel im Stadtteil Fishermans Wharf. Fishermans Wharf ist absolut gut gelegen, direkt an den Kais mit den Fähren für die Touren durch die Bucht, nach Sausalito und zu Alcatraz. Außerdem ist das Hafenviertel immer belebt und eignet sich perfekt zum Bummeln. Direkt am Kai mieteten wir uns zwei Fahrräder und fuhren die wenigen Kilometer am Wasser entlang bis zur Golden Gate Bridge, dann über die Brücke bis ins gemütliche Sausalito auf der anderen Seite der Bucht. Von dort hat man eine grandiose Sicht über die Bucht, Alcatraz, die Golden Gate Bridge und vor allem San Francisco selbst, absolut empfehlenswert.
Ebenso empfehlenswert ist auch ein Besuch auf Alcatraz. Mit der Fähre von Fishermans Wharf ist man in wenigen Minuten auf der ehemaligen Gefängnisinsel und kann kostenlos eine Kopfhörertour in deutscher Sprache durch den Gefängniskomplex machen. Ein Erlebnis, dass dank der Einspielung von originalen Tonaufnahmen und der gesamten Atmosphäre wirklich unter die Haut geht.
Was bei einem San Francisco Besuch natürlich auch nicht fehlen darf ist die Fahrt mit den Kabel Cars, das Schlendern durch Chinatown und ein Besuch am Union Square, dem belebten Zentrum der Metropole. Wir waren leider nur zwei Tage in San Francisco aber konnten allein in dieser kurzen Zeit schon unglaublich viel von der einzigartigen Atmosphäre dieser Stadt aufnehmen. Danach wartete leider schon wieder der Rückflug auf uns.
In nur zwei Wochen der Mietwagenreise durch den Westen der USA mit Los Angeles, Las Vegas, San Francisco, dem Grand Canyon und diversen National Parks auf der Liste war für uns teilweise schon etwas hektisch. Aber es war definitiv eine Reise, die sich gelohnt hat, auf der wir unglaublich viel sehen und erleben durften und eine gute Kostprobe des American Way of Life probieren konnten – der ist teilweise erstaunlich und angenehm, teilweise aber auch etwas abschreckend. Wie man das auch bewertet, die Reise hat sich gelohnt und wir möchten unsrem Reiseveranstalter Tourconsult dafür danken, dass sie uns die gesamte Reise so wunderbar nach unsren Wünschen zusammengebaut haben und die Reise so unkompliziert verlaufen konnte.
Toller Bericht! Ich plane ebenfalls grade meinen Roadtrip an der Westküste! Hilft mir sehr weiter, was in meine Must-see Liste gehört!
Wirklich toller Bericht! jetzt habe ich echt schon mehrere Male über solche Roadtrips an den Küsten der USA gelesen und bekomme selbst immer mehr Lust darauf! Hoffentlich klappt es bei mir nächstes Frühjahr, ich habe es mir fest vorgenommen ^^