Mutarazi Falls und Honde Valley in Simbabwes Eastern Highlands
An diesem Tag hatten wir einen spannenden Ausflug geplant. Von Musangano Lodge aus wollten wir die Mutarazi Falls und das Honde Valley erkunden. Mit über 770 Metern sind die Mutarazi Falls der höchste Wasserfall in Simbabwe. Das Honde Valley ist bekannt für den Anbau von qualitative hochwertigem Tee und Kaffee.
Außerdem ist das Tal, das sich an Simbabwes östlicher Grenze bis hinein nach Mosambik erstreckt, ist auch eine berühmte Destination für Vogelbeobachter. Es gibt hier einige endemische Vogelarten, die Liebhaber aus der ganzen Welt anlocken.
Früh machten wir uns auf den Weg, weil wir nach einigen nächtlichen Regenfällen nicht wussten, was für ein Straßenzustand uns erwartete. Die abwechslungsreiche Landschaft der Eastern Highlands ist immer fesselnd und wird nie langweilig.
Die Eastern Highlands und insbesondere das Honde Valley erhalten die höchste Regenmenge des Landes. Daher ist so gut wie immer alles grün und relativ häufig kommt Nebel auf. An diesem Morgen gab es gerade genug Nebel um der Landschaft etwas Geheimnisvolles zu geben.
Die höchsten Wasserfälle Simbabwes – Mutarazi Falls
Mutarazi Falls liegen im Nyanga Nationalpark, eine gute Stunde Fahrt von Musangano Lodge entfernt. Als wir die Abzweigung von der Hauptstraße zu
den Wasserfällen erreicht hatten, war der morgendliche Dunst bereits verschwunden und wir hatten klare Sicht.
Die Zufahrtspiste war in besserem Zustand, als wir erwartet hatten, bis auf ein paar sehr schlammige Stellen. Hier waren wir froh, dass wir in einem „richtigen“ Geländewagen unterwegs waren, dem das nichts ausmachte.
Am Parkplatz zu den Fällen angekommen, hörten wir bereits das Wasser plätschern. Wir folgten dem felsigen Pfad ein paar hundert Meter durch Wald, schon bot sich uns ein atemberaubender Blick in das Honde Tal.
Etwas weiter den Pfad entlang konnte man dann auf die Wasserfälle zurück blicken. Durch die Regenfälle der letzten Zeit floss das Wasser sehr munter und glitzerte in der Sonne. Lange saßen wir einfach nur auf einem Felsen und genossen das großartige Naturschauspiel.
Hängebrücke und Seilrutsche – Tourismusmagneten?
Als eher störend empfanden wir die neueste Entwicklung, eine riesige Hängebrücke quer über den Einschnitt der Wasserfälle und eine Seilrutsche. Beides wurde von riesigen Stahlträgern beidseits des Wassers gehalten, die einen ganz freien Blick auf das Wasser nicht mehr zulassen.
Sicherlich bieten sowohl die Brücke, als auch die Seilrutsche den zahlenden Gästen einen tollen Ausblick. Wer jedoch „nur“ seinen Nationalpark Eintritt bezahlt hat und die Aussicht genießen möchte ist klar im Nachteil. Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Aktivitäts-Möglichkeiten dieser in den letzten Jahren bei Touristen in Vergessenheit geratenen Gegend Aufschwung bringen.
In teils engen Serpentinen wand sich die Straße von den Fällen aus in das Honde Valley hinab. Landschaftlich war die Strecke fantastisch, es ging teils durch dichten Wald, mit gelegentlichen Ausblicken auf das Tal.
Das tropisch anmutende Honde Valley
Auf der Talsohle angekommen, konnten wir von unten die eindrucksvolle Höhe der Mutarazi Falls
bewundern. Sehr ländlich mutete ab hier die gesamte Strecke bis zu unserem heutigen Ziel, Aberfyle Lodge, an. Zunächst kamen wir durch kleine Dörfer, umgeben von Feldern bepflanzt mit Mais, Maniok und Bananen. Später waren die Hänge ganz und gar mit saftig-grünen Teesträuchern bewachsen. Überragt von den schroffen Bergen der Eastern Highlands zeigte sich die Landschaft des Tals von ihrer schönsten Seite.
An der Aberfoyle Lodge angekommen, bot sich uns die willkommene Gelegenheit für eine Pause und einen kleinen Spaziergang. Wie hoch diese tropisch anmutende Gegend bei Vogelbeobachtern im Kurs steht, konnten wir an den Besuchern mit riesigen Ferngläsern und Teleobjektiven erkennen.
Wir genossen eine angenehme Ruhepause, schlenderten ein Stückchen am Golfplatz entlang in den dichten Wald hinein. Auch wir hatten Freude an den wunderschön angelegten Gärten und der Vielfalt an Vogelarten, die wir in der kurzen Zeit beobachten konnten.
Auf unserem Rückweg durch die Teeplantagen warf das weiche Sonnenlicht lange Schatten. Das Grün der
Teesträucher erschien noch intensiver und leuchtender, die bläulichen Berge in der Ferne noch geheimnisvoller.
Warum Simbabwes Eastern Highlands besuchen?
Öfter höre ich die Frage warum Touristen in die Eastern Highlands fahren sollen, wenn sie doch auch zu Hause Berge haben. Ich habe mich das auch lange Jahre gefragt, bis ich die Highlands wirklich einmal intensiv erkundet habe.
Man kann in den Eastern Highlands in Simbabwe eben nicht nur wandern, sondern auch, wie nirgends sonst in dem Land die Kultur und die Lebensweise der Menschen Simbabwes erleben.
Hier treffen nicht nur die Relikte der Kolonialzeit mit dem modernen Simbabwe zusammen und verschmelzen. Auch viele Zeugnisse der Jahrtausende-alten Kunst der Felsmalerei durch die San sind hier zu finden, ebenso, die Mauern und Terrassen der Ziwa Ruins, die zwischen 1700 und 1800 entstanden.
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