Namibia Erlebnisreise im Mai
Namibia-Reisebericht des Ehepaars Gebhardt aus Verden an der Aller
„Man kann dort jetzt auch den Bogenfels besichtigen!!“ Den in Namibia bekannten Bogenfels direkt am Atlantik gelegen, den Peter schon als Kind auf Bildern seiner Großeltern gesehen und bewundert hatte. Er lag beinahe 100 Jahre unerreichbar für Touristen im Diamanten-Sperrgebiet im Süden des Landes. So durfte und darf bisher nur ein Unternehmen aus Lüderitz mit strengen Auflagen in das Sperrgebiet bis zum Bogenfels fahren. Mit Hilfe des Namibia-Spezialisten TerraVista-Erlebnisreisen wurden Nägel mit Köpfen gemacht und schon sehr bald ging es los…
Ankunft in Windhoek
Nach gut neun Stunden Flugzeit landeten wir früh gegen sechs Uhr auf dem Flugplatz Hosea Kutako in Windhoek. Passkontrolle und Koffer abholen dauerte seine Zeit, langsam ging die Sonne auf. Am Avis -Schalter mussten wir noch einige Papiere ausfüllen, dann konnten wir unser bestelltes Auto abholen und auch die dort hinterlegten Reiseunterlagen. Vorsichtig links fahrend verließen wir den Flugplatz in Richtung Windhoek, etwa 40 km entfernt.
Von Windhoek in Richtung Kalahari Wüste
„Wir sind ungefähr 1600 m hoch, die Landschaft ist hier sehr pittoresk, Savannenlandschaft mit vielen Bergen und Büschen dazwischen mal hier und da ein Häuschen, und die Straße ist abgesehen von den einzelnen Schlaglöchern sehr gut. Von Windhoek losgefahren nach Stampriet (300 km) und bewegen uns jetzt Richtung Süden, Richtung Rehoboth. Im Moment sind wir schon am HeldenEhrenmal vorbei und fahren nach Rehoboth. Ich genieße die Landschaft, während Peter auf die Schlaglöcher auf der linken Seite (Linksverkehr!) achtet und versucht auch immer links zu fahren 😉 Wir fahren durch die Kalahari-Kalkrand-Steppe mit langen Gräsern und Büschen und haben extrem weite Sicht auf die Berge. Der Autoverkehr ist minimal, nur alle paar Minuten, nein, bisher haben uns nur zwei Autos überholt und oftmals sind wir weit und breit die Einzigen auf der Straße.“
Peter: „Die Straße nach Stampriet ist wunderbar neu asphaltiert und sehr schnell waren wir an unserem Ziel im Kalahari-Farmhaus angekommen. Der Innenhof dieser Siedlung ist mit Palmen bepflanzt und wirkt gepflegt, das Haupthaus ist über einen grünen Rasen zu erreichen, der von einem Bächlein durchzogen wird.“
Oda: „Gestern Abend haben wir noch im Stockdunklen den wunderbaren Sternenhimmel beobachten können, die Milchstraße und das Kreuz des Südens, hundertmal (sehr untertrieben!) mehr Sterne waren zu sehen als bei uns. Gegen acht Uhr haben wir die Farm verlassen in Richtung Aus (500 km), kurz danach sahen wir auf einem Zaun zwei hellgraue Zwerg-Falken sitzen. Bis kurz vor Marienthal sind wir auf der C20 gefahren, dann auf die B1 gewechselt und bewegen uns nun in Richtung Keetmanshoop. In Keetmanshoop haben wir getankt, verfuhren uns im Ort etwas, aber nun sind wir auf der B4 in Richtung Aus. Die Landschaft ist jetzt anders, kleine Berge, ansonsten wenig Bäume, nur Steppe, Büsche. Nun haben wir den Fishriver überquert, der sogar etwas Wasser führte, später eine schattenlose Pause gemacht und wie immer Bananen gegessen und Biltong, dazu Wasser getrunken. Wir sind jetzt in Aus angekommen, das Wetter ist fantastisch, der Wind weht. Vorbeigekommen sind wir auch noch an einigen Köcherbäumen , die Peter fotografiert hat, und an einer sehr wechselnden Landschaft mit Tafelbergen, bizarren Felsformationen, dann wieder weite Grassteppen ohne Baum oder Strauch, jedoch mit Kühen darauf. Nun sind wir in der Klein-Aus-Vista-Lodge angekommen und liegen im Bett und werden früh schlafen gehen, nachdem wir den Sternenhimmel wieder gebührend bewundert und die Milchstraße gesehen haben. Es ist ganz fantastisch, wie viele Sterne man sieht. Gute Nacht!“
Rosh Pinah – noch ein echter Geheimtipp
Peter: „Wir fahren gerade an der Farm KUBUB vorbei, in die wir eben reinschauen konnten und sehen rüber auf das Schwarzrandgebirge. Die Fahrt geht jetzt streng nach Süden. Zur Rechten liegt das Sperrgebiet, was heute Sperrgebiet-Nationalpark heißt. Das Wetter ist insgesamt gut, es sind leichte Wolken da, aber die Sonne wärmt wieder recht kräftig. Die Berge wurdsh Pinah zu. Etwa 10 km hinter der Stadt härte die asphaltierte Strecke auf und wir fuhren auf ein
Lüden, nachdem das Schwarzrandgebirge zu Ende war, dramatisch spitz und hoch und wir fuhren auf Roer Gravelroad (auch Grundpad genannt oder Schotterstraße). Es staubte höllisch aber die landschaftliche Szene wurde immer schöner und interessanter, sodass wir, bevor es hinunter ging an den Oranje, hier kurz anhielten und nach Leibeskräften fotografierten. Die Straße ging dann sehr steil bergauf und bergab (12-15%!) in wilden Schwüngen, immer noch Grundpad, und plötzlich sahen wir den Oranje und fuhren bis 50 Meter an den Fluss heran. Der Fluss Oranje (Grenzfluss zwischen Südafrika und Namibia) fließt hier ruhig. Wir blickten wir auf die montane Szenerie des Richterfeld-Nationalparks, der heute mit einem kleinen Park auf der rechten Oranje-Seite vereinigt wurde und nun Transfrontier Richterfeld-Nationalpark heißt. Dann ging es wieder auf der mächtigen Staubstraße zurück nach Rosh Pinah. Die Wolken waren hier deutlich weniger als in Rosh Pinah, es blies ein leichter Wind und wir legten uns kurzzeitig auf die Betten, um uns von der Fahrt zu erholen. Es wird eigentlich immer schon um 18 Uhr stockdunkel. Und dann fangen die Sterne an zu leuchten wie wir sie nur in unserer Kindheit haben leuchten sehen. Die Milchstraße wirkt besonders hell, ich meine das Kreuz des Südens gesehen zu haben. Der Orion liegt flach, nicht so wie bei uns, wo er fast senkrecht steht. Er ist aber gut zu sehen.“
Aus und die Klein Aus Vista Lodge
Oda: „Wir sind immer noch in der Klein-Aus-Vista Lodge, haben heute Morgen gemütlich gefrühstückt und sind später dann zu den Commonwealth-War-Graves Friedhof gefahren und haben ihn angesehen. Der Friedhof sieht nicht sehr gut aus wie alle Friedhöfe hier. Eine wohl ehemalige kleine Kapelle hat kein Dach mehr, ist leer. Sehr viele junge 18 – 25 jährige Deutsche Soldaten liegen dort begraben, die 1918 alle hier gefallen sind. Später fuhren wir wieder nach Aus.“
Besuch der Lüderitz-Bucht
Peter: „Wir sind gemütlich aufgestanden. Gesättigt vom Frühstück haben wir uns abgemeldet und unser Auto bepackt und sind die 125 km nach Lüderitz losgefahren. Die Strecke fällt ständig ab, sodass man insgesamt 1500 m runterfährt bis an den Meeresspiegel. Während der Fahrt nach Lüderitz wurde die Vegetation immer dünner, man merkt hier, dass man sich in der Wüste Namib befindet. Entsprechend sahen wir mehr Wild wie Strauße, Männlein wie Weiblein, und Springböcke. Einige Wildpferde entdeckten wir gleich hinter Aus, die wir aber früher schon näher und besser gesehen hatten. Dann sind wir langsam auf Lüderitz zugefahren, es wehte ein erheblicher Wind, der Sand über die Straße geblasen hatte, jedoch waren keine Sandansammlungen feststellbar. Wir sind dann gleich in die Stadt gegangen, um die „Information“ aufzusuchen, die aber nicht besetzt war. In einem Reisebüro und Buchhandelsgeschäft, in der eine ältere Dame bediente, kauften wir Karten von Lüderitz inklusive einer Abbildung des Bogenfelsens, den ich als Kind immer bei meinen Großeltern auf einem Gemälde bewundert hatte. Dieser Bogenfels wird unterschiedlich hoch beziffert, zwischen 26 und 60 m, es bleibt abzuwarten was uns morgen der Safarifahrer sagt, wie hoch er tatsächlich ist. Die Tour dorthin geht durch das ehemalige Sperrgebiet, was nun Nationalpark-Sperrgebiet heißt, was nicht befahren werden durfte. Es war von 1908 an für den öffentlichen Verkehr gesperrt, nachdem ein Arbeiter beim Gleisbau für die neue Eisenbahn einen Diamanten gefunden hatte. Als Dank bekam er einen Anzug und ein Pferd geschenkt! Und damit fing der Abbau der Diamanten an. Seit 2008 ist nur für ein Transportunternehmen das Einfahren von Touristen in das Sperrgebiet nach Pomona und Bogenfels erlaubt.“
Bogenfelstour Namibia – einmalig, traumhaft, höchst empfehlenswert
Peter: „Dies ist der große Tag unserer Reise. Wir hatten die Bogenfels-Tour extra gebucht, um diesen Höhepunkt der Reise nach Namibia zu erleben. Pünktlich um halb neun stand der Coastway-Fahrer Ramon vor der Tür und brachte uns zu seinem Mitsubishi-Geländewagen, der sehr weich ausgelegt war und hervorragenden Feder-Komfort hatte. Er hatte extra breite Sandreifen aufgezogen. Dann ging es auf der Hauptstraße Richtung Keetmanshoop, nachdem noch ein Nama-Reiseleiter an Bord genommen war, los. Nach ungefähr 20 km bogen wir nach rechts, sprich Süden, ab und fuhren auf den verbotenen Straßen des Sperrgebietes. Zunächst war eine Polizei-Kontrolle erforderlich, wir hatten schon Wochen vorher unsere Pässe dafür einreichen müssen und waren für gut befunden worden, das Sperrgebiet betreten zu dürfen. Dann fuhr er mit halber Fahrt zunächst an eine alte deutsche Wasserpumpstation, die Wasser nach Elisabeth-Bucht und Pomona lieferte. Es ging weiter auf einer noch verhältni smäßig breiten Straße (nicht asphaltiert), die von der Lüderitzbucht nach Oranjem führte, zweigte aber nach etwa 10 km Richtung Westen ab und fuhr dann kleine Pfade, die z.T. durch die Sanddünen mit 1 Meter hohen Sandhaufen bedeckt waren, leicht hinweg und führte uns zunächst in die Siedlung Pomona . Pomona war seit dem frühen 20. Jahrhundert eine ausgeprägte Diamantenfundstätte mit dem sogenannten Märchental, wohl ein eiszeitlich bedingtes Gletschertal von gut 20 km Länge und 2 km Breite. Nun umgepflügt und umgegraben, denn hier hatte man massenhaft Diamanten gefunden. Die Siedlung war aber seit Jahrzehnten verlassen, da die abbauwürdigen Schichten nichts mehr hergaben. Die Fahrt war verhältnismäßig abenteuerlich, aber durch den guten Federungskomfort des Wagens auch nicht unangenehm. Wir kamen dann in die Siedlung oder Stadt Bogenfels und schauten sie kurz an. Weiter ging es zum Höhepunkt unserer Reise auf den Parkplatz vor dem Bogenfels, der in Natur noch schöner ist als auf den Bildern. Eine wilde Brandung rauschte an die Felsen vom Atlantik her, der Fels wirkt wie ein schräg abgehobenes Dach. Von der Ostseite her imponiert er als ein Gewölbe. In Wahrheit ist die ganze Küste unterhöhlt und ein Pfeiler ist nach Westen hin stehengeblieben, sodass er diesen Bogenfels kreierte. Er ist etwa 60 bis 65 m hoch, manche Leute lassen in schwanken in der Höhe zwischen 26 und 62 m Höhe, ich schätze, 60 m ist wohl vom Meeresspiegel an gemessen in Ordnung (eine dort angebrachte Schautafel gibt ihn mit 52 Meter an). Wir gingen so weit möglich um den Felsen herum, betrachteten ihn von fast allen Seiten und genossen seine Schönheit. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis hier her zu kommen. Es darf nur eine Gesellschaft, eben die Coastway-Tours dahin fahr en, sodass keinerlei touristische Ansammlungen vorhanden sind. Wir waren die einzigen sechs Leute, die das Schauspiel etwa eine Stunde lang genossen haben. Danach fuhr Roman, der Fahrer, nicht weit vom Bogenfels auf die große offizielle Sperrgebietsstraße zurück zur Verbindungsstraße Keetmanhoop-Lüderitzbucht mit gut 80 bis 90 Stundenkilometern und so waren wir bereits um 16 Uhr wieder zu Hause, noch ganz benommen von der Reise. Die Witterung ist angenehm sommerlich warm, das Aufgehen der Sterne konnten wir beobachten, genau vor uns baute sich der quer liegende Orion auf, und als erstes wurde allerdings, wie auch bei uns, der Abendstern, die Venus, deutlich sichtbar. Mit eintretender Dunkelheit kühlt es rasch um mehrere Grade ab, vor allen Dingen, wenn der Wind von der See her weht und man ist froh, wenn man einen warmen Pullover und ein warmes Bett hat. Ende.“
…Ende Teil I des Reiseberichts des Ehepaar Gebhardt…
weitere Erlebnisreisen finden Sie unter: www.terravista-erlebnisreisen.de
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