Oh, Canada! – Sprachreise nach Vancouver
24. Juni 2012 – Das war DER Tag für mich. Denn dieser Tag bedeutete, dass ich endlich meine langersehnte Sprachreise mit EF nach Vancouver antreten konnte. Noch schnell die restlichen Sachen zusammenpacken und los ging es zum Flughafen. Dort angekommen stand er schon da – mein Flug: Frankfurt- Calgary-Vancouver.
Ein paar Tränen später ging ich dann durch das Gate – mein Abenteuer begann. Im Flugzeug verging die Zeit ziemlich schnell und ich vertrieb sie mit Filme gucken und Lieder, wie z.B. von Kings of Leon, anhören. Mein Sitznachbar, der aus Kanada kam, war ziemlich nett und wir redeten sehr viel.
10 Stunden später war ich dann endlich an meinem Kursort angelangt. Am Flughafen empfing mich ein freundlicher Mitarbeiter der Sprachschule und brachte mich dann zu meiner Gastfamilie. Dort angekommen empfing mich meine Gastmutter Lyn, deren Cousine Remy und meine Zimmergenossin Aylin – alle waren sehr lieb und ich hab mich sofort wie zu Hause gefühlt. Nachdem ich angekommen war, begleitete mich meine Gastmutter sowie meine Zimmergenossin Aylin zu einem Shop, an dem ich mir mein Ticket für den Skytrain kaufen konnte. Das brauchte ich, damit ich in Vancouver von A nach B komme.
Wieder in meinem neuen Zuhause angekommen, machte meine Gastmama den Vorschlag, wir könnten doch ihre Cousine besuchen gehen. Diese hätte nämlich zur gleichen Zeit auch 3 Gastschüler, die auch erst angereist sind. Gesagt, getan!
Etwa 10 Minuten später saß ich auf der Couch im ‚Partyhouse‘, wo mich Mirko, der wie ich aus Deutschland kam, begrüßte. Wenig später traf auch Juan Pablo aus Mexiko ein. Elisabeth, die Gastmutter von Mirko und Juan, sagte uns, dass unten noch ein neues Mädchen namens Luisa sei, sie aber viel zu müde sei und bereits schlafen würde. Aylin, Mirko, Juan-Pablo – von uns liebevoll JP genannt – und ich verstanden uns sofort. Die Zeit verging viel zu schnell und als Lyn sagte, dass wir jetzt nach Hause gehen würden, wollte ich das eigentlich gar nicht. Doch dann sagte sie, dass ich doch bestimmt müde sei, und damit hatte sie gar nicht so unrecht. Ich war tatsächlich müde. Also traten wir die Heimreise an.
Am ersten Abend lagen Aylin und ich im Zimmer und unterhielten uns noch ein wenig. Plötzlich sagte sie ‚Kannst du glauben, dass wir jetzt schon in Vancouver sind? Überleg mal, gestern haben wir noch im Internet geschrieben und waren tausende von Kilometern voneinander entfernt.‘ Der Gedanke war ziemlich komisch…aber sie hatte recht. Darauf erwiderte ich nur ‚Stimmt, aber jetzt beginnt die Zeit unseres Lebens‘. Und damit sollte ich recht behalten.
Am nächsten Morgen ging es in die Schule. Nach einem kurzen Sprachtest wurde ich in ‚Upper Intermediate 3‘ eingestuft. Es gibt nämlich verschiedene Levels, da ja nicht jeder gleich gut die Sprache sprechen kann. Der Lehrer, Robert, war sehr nett und der Unterricht hat wirklich viel Spaß gemacht.
Gleich nach dem Unterricht ging es – und so sollte es die nächsten 5 Wochen auch sein – zum English Bay. Dort gibt es ‚Marble Slap‘, das wohl beste Eis der Welt! Nach ungefähr 5 Stunden suchten wir die Skytrain Station…und fanden sie zum Glück auch. Daheim angekommen gab es Abendessen und wir fielen beide total müde ins Bett.
Am nächsten Tag in der Schule beschlossen wir, die ‚Family‘ (Also Mirko, Rebecca, Ich, Aylin, Juan und Luisa), das nächste Wochenende in den Rocky Mountains zu verbringen, da wir Freitag nur kurz Schule hatten und am Montag Canada Day war und wir sowieso schulfrei hatten. Gesagt-getan. Die nette Frau am Activity Board buchte uns die Reise und die Vorfreude wuchs mit jeder Stunde.
Der Rockies Trip war unvergesslich. Diese wunderschönen Landschaften, diese tolle Gruppe, diese tollen Plätze und die abwechslungsreichen, lustigen Ausflüge waren riiiichtig super (siehe Bild). Der See hinter uns im Bild heißt ‚Lake Louise‘ und ist mit Abstand das Schönste, was ich je sehen durfte. P.S. Das sind wir, die ‚Family‘. Das Lachen ist echt, nur hatten wir alle ziemlich Angst, weil es hinter uns steil bergab ging!
Leider gingen die vier Tage viel zu schnell um und ruck zuck hieß es wieder: Schule. Was aber absolut kein Thema war, denn ich wurde zu dem nächst höheren Level, ‚Advanced 1‘, hochgestuft und das hieß: neuer Lehrer, neue Themen. Der Lehrer, Simon, war absolut klasse. Er war lustig und sein Unterricht machte einfach Spaß. Viel zu schnell war die Schule wieder vorbei. Danach erledigten wir ein paar Dinge, die auf unserer ‚Vancouver-to-do-Liste‘ stand. Etwa wie: nach Gastown gehen und Geschenke kaufen, Vancouver Aquarium, bei Quoola’s Frozen Yoghurt essen, Kitsilano Beach, immer mal wieder English Bay und bei Marble Slap Eis essen, das Vancouver Lookout besuchen oder in die Mall gehen und Shoppen.
An den Wochenenden hatten wir immer größere Unternehmungen wie: Seattle Sightseeing, Seattle Outlet Shopping oder nach Vancouver Island und die wunderschöne ‚Hauptstadt‘ Victoria besuchen. Mehr oder weniger schön war wohl das zweite Wochenende: Ich weiß nicht warum, aber wir sind auf die Idee gekommen, auf den Grouse Mountain zu steigen. Gesagt, getan. Ja gut, im Nachhinein hätte ich es lieber nicht getan. Es war suuuuper anstrengend die ganzen ‚Stufen‘ hoch zu steigen aber am Ende hat es sich doch gelohnt: Die Aussicht, das Bärengehege und die Zipline waren super!
Am dritten Wochenende wurde es dann traurig: Ein Familienmitglied, Mirko, reiste ab. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, Mirko eine gebührende Abschiedsparty zu organisieren und so hieß es: Freunde zusammentrommeln, ab ins Partyhouse und nochmal feiern. Am Tag drauf hieß es ‚Abschied nehmen‘. Wir beschlossen, den Tag nochmal richtig schön zu gestalten und trafen uns morgens um halb 9 und gingen nochmal zum English Bay. Und da wir eine ‚echte‘ Familie waren, gingen wir mittags alle zusammen zum Flughafen und verabschiedeten ‚Daddy‘.
Wieder daheim hatten wir dann endlich mal Zeit, mit der Familie zu Skypen. Danach gingen Aylin und ich ins Wohnzimmer und wir spielten und erzählten ein wenig mit unserer Gastfamilie. Das englische Reden fiel mir von Tag zu Tag leichter und das ganz ohne Vokabel lernen. Man hört die Wörter und man versteht sie sofort, weil man den Zusammenhang versteht. Da wir die ganze Zeit englisch geredet haben, wurde unsere Sprache auch viel fließender und die Wörter abwechslungsreicher.
Die 5 Wochen waren viel zu schnell vorbei und schon hieß es für uns alle: Ab in die Heimat! Am Abend davor feierten wir obligatorisch im Partyhouse mit all unseren Freunden. Am nächsten Tag gingen wir nochmal zum English Bay, aßen Eis von Marble Slap, aßen Frozen Yoghurt, gingen nochmal einkaufen und danach nochmal zu unseren Gastfamilien, um uns zu verabschieden. Das war leichter gesagt als getan. Wir hatten uns alle so gerne und es flossen sogar ein paar Tränen. Dort sagte ich zum ersten Mal den Satz, der uns alle eine große Bedeutung hat. ‚It’s not a goodbye, it’s just a see you later‘. Und dieser Satz wird wahr werden. Ich bin mir sicher, dass ich auf jeden Fall nochmal nach Vancouver gehen und meine Gastfamilie besuchen werde.
Nach dem großen Verabschieden gingen wir alle mit gepackten Koffern zum Flughafen und einer nach dem anderen reiste ab. Natürlich flossen auch da die Tränen, doch wir waren uns alle sicher, dass dies nicht das letzte Mal war, dass wir uns gesehen haben. Im Flugzeug sitzend musste ich erst mal realisieren, dass ich wieder auf dem Heimweg bin. Das mir Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, innerhalb so kurzer Zeit so ans Herz wachsen können, hätte ich nicht gedacht. Wir haben uns alle ins Herz geschlossen und haben unvergessliche Wochen zusammen erlebt, welche viel zu schnell rumgegangen sind.
Die Zeit vergeht, aber die Freunde bleiben.
Noch heute haben wir Kontakt und schreiben täglich im Whatsapp. Wir ‚deutsche‘ sehen uns regelmäßig bei EF Infotagen und mit unserer Brasilianerin und den Mexikanern haben auch schon einen Termin ausgemacht, wann sie uns besuchen kommen. Dann werden wir Deutschland unsicher machen :-).
Author: Michelle
Hi Michelle,
das hört sich voll toll an!! 🙂 Ich möchte auch unbedingt mal nach Kanada! Wie lange warst du denn genau dort? Ich hab was von 5 Wochen gelesen, oder warst du länger?