Oman – Muscat
Sultanat Oman mit seiner Hauptstadt Muscat, das klingt für mich immer so ein bisschen wie eine orientalische Erzählung aus 1001 Nacht. In der Tat gibt es auch nur noch zwei Sultanate auf der Welt (neben Oman noch Brunei), und der Oman hat mich neugierig gemacht.
Im April haben wir uns dann auf die Reise gemacht, und ein Land zwischen Tradition und Moderne kennengelernt. Auf unserer Rundreise hat uns vor allem die abwechslungsreiche Landschaft des Oman beeindruckt, vom Gebirge über die Wüste bis hin zu subtropischen Küstenabschnitten…
Aber von Anfang an: Nach einem etwa 6-stündigen Flug landen wir am frühen Morgen in Muscat, der Hauptstadt des Oman. Die Sonne strahlt und wir genießen das herrliche Wetter, wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit sind die fast 40°C super zu ertragen! Nach einer Erholungspause im Intercontinental Hotel, das eine superschöne Poollandschaft hat und direkt am Golf von Oman liegt, erkunden wir Muscat. Wir bummeln über den alten Muttrah Souk, auf dem es fast überall nach Weihrauch riecht und sehen uns den Sultanspalast an, der von zwei Forts umgeben ist.
Am nächsten Morgen starten wir ganz früh von Muscat aus zu einer Bootsfahrt, um Delphine zu beobachten. Wir haben richtig viel Glück und befinden uns schon nach wenigen Minuten mitten in einer Delphinschule mit über 100 Tieren. Absolut fantastisch und einmalig! Danach besichtigen wir die Sultan Qaboos Moschee, eine der größten Moscheen weltweit. Vor allem der riesige Kronleuchter mit Tausenden Swarovski-Kristallen macht einen sprachlos.
Am nächsten Tag geht dann unsere Rundreise los. Wir werden von unserem Guide aus Oman mit einem Geländewagen abgeholt und starten zu einer atemberaubenden Fahrt durch Wadis und über steile Bergpisten. Teilweise sind wir über 2500 Meter hoch und meistens geht es über Schotterpisten, sehr zur Freude unseres 10-jährigen Sohnes. Wir sind umgeben von einer kargen, teilweise bizarr wirkenden Gebirgslandschaft, die ab und zu von einer kleinen, üppig grünen und bewohnten Palmenoase unterbrochen wird. Unser Guide erklärt uns, dass es hier viele unterirdische Quellen gibt, obwohl alles so trocken wirkt. Am Abend erreichen wir Nizwa und freuen uns auf unser Bett, nachdem wir alle während der Fahrt so richtig durchgeschüttelt wurden.
Wieder frisch und erholt besuchen wir dann am nächsten Morgen das Fort und den Souk von Nizwa, wo man wunderbare Souvenirs erstehen kann: Datteln in allen Größen und Qualitäten, leckeren Dattelsirup, Rosenwasser und traditionelle Schmuck- oder Handwerksgegenstände. Danach geht es erneut in die Berge, zum Jabel Akhdar, dem Grünen Berg. Zu Recht nennt man diese Region auch „Grand Canyon des Oman“ die Ausblicke auf tiefe Schluchten sind wirklich atemberaubend. Unterwegs besuchen wir einige kleine und sehr alte Lehmdörfer, die noch immer bewohnt sind. Man hat das Gefühl, hier ist die Zeit irgendwann vor 200 Jahren stehen geblieben. Durch die vielen Quellen und die gut durchdachten Falaj-Systeme können in den Dörfern Obst und Gemüse angebaut werden, wodurch sie weitgehend autark sind. Wir übernachten im 2500 Meter hoch gelegenen Sahab Hotel und genießen die herrliche Aussicht und einen glutroten Sonnenuntergang. Das Hotel ist wunderschön mit einzelnen Bungalows und toller Gartenanlage mit Pool. Im Garten steht auch ein großes Teleskop und wir holen uns die Sterne und den Mond in der glasklaren Nacht ganz nah ran. Die Temperaturen sind übrigens mit knapp über 20°C recht frisch.
Der Kontrast, der uns am nächsten Tag erwartet, könnte kaum größer sein: es geht mitten in die Wüste. Die Temperaturanzeige steigt kontinuierlich, bis wir den Höchststand von 43°C erreicht haben. Wir befinden uns in den Wahiba Sands bzw. Sharkiya Sands, mit ihren bis zu 200 Meter hohen Sanddünen. Unglaublich feiner Sand, fast pudrig, schimmert gelb bis rötlich und lässt einen knöcheltief einsinken. Zur Freude unseres Sohnes, der gar nicht genug von den abenteuerlichen Fahrten kriegen kann, geht es zum „Dune bashing“, einer wirklich rasanten, achterbahnmäßigen Fahrt über teilweise richtig steile Dünen. Um uns herum nur Sand und ich sende kleine Stoßgebete aus, damit wir nicht steckenbleiben. Zum Glück geht auch alles gut und wir besuchen noch ein kleine Nomadenfamilie in ihrem Zelt, wo wir auf traditionelle Weise mit omanischem Kaffee (sehr stark und mit Rosenwasser und Kardamom verfeinert) und Datteln begrüßt werden. Danach geht es zu unserem Wüstencamp und wir verbringen eine Nacht inmitten der Wüste, nur umgeben von Sanddünen – atemberaubend schön! Am Abend werden wir mit einem Picknickkorb auf eine hohe Düne gefahren, um den Sonnenuntergang zu genießen. Es ist unglaublich, eine absolute Stille umgibt uns. Durch die untergehende Sonne entsteht ein einzigartiges Farbspiel, das sich mit Worten gar nicht beschreiben lässt. Selbst unser Sohn ist vor Staunen ganz ruhig geworden. Hektik, Stress, Alltag – das kann einem nirgendwo weiter weg vorkommen! Nach dem Sonnenuntergang werden wir wieder abgeholt und dieses Mal bleibt unser Auto dann doch im Sand stecken. Dank unseres erfahrenen Fahrers aber kein großes Problem, innerhalb weniger Minuten geht es weiter. Wir genießen ein fantastisches Abendbüffet im Camp und gehen schwer beeindruckt ins Bett.
Am nächsten Morgen überredet unser Sohn uns dann zu einer Quadfahrt, was aber auch riesigen Spaß macht – quer durch die Dünen. Natürlich haben wir auch die obligatorische Kamelrunde mitgemacht. Wir sind schließlich in der Wüste! Und eigentlich möchte ich noch gar nicht weg. Aber die Reise geht weiter, und schon nach kurzem werde ich wieder entschädigt: wir erreichen das Wadi Bani Khalid, ein wunderschönes grünes Oasental mit türkisfarbenen Wasserbecken. Die Landschaft sieht aus wie gemalt, man kann kaum glauben, dass es so etwas in Wirklichkeit gibt.
Nach einem erfrischenden Bad in den herrlichen Naturpools geht die Fahrt weiter in die Küstenstadt Sur, wo uns am späten Abend das nächste Highlight erwartet. Gegen 20:00 Uhr fahren wir zum Strand von Ras al Juniz, wo sich ein Schutzgebiet für Meeresschildkröten befindet. Verschiedene Arten kommen hier zur Eiablage an den Strand. Nur mit Voranmeldung und Genehmigung darf man mit einem Mitarbeiter zur Beobachtung an den Strand. Und obwohl noch gar keine richtige „Saison“ ist, haben wir Glück und können eine Schildkröte sehen. Wir sind beeindruckt von ihrer Größe. Ganz langsam und mühselig robbt sie zum Wasser, um dann blitzschnell mit der nächsten Welle zu verschwinden. Hoffentlich schaffen das die Kleinen später auch!
In Sur unternehmen wir am nächsten Tag noch eine kleine Stadtrundfahrt und besuchen eine traditionelle Dhau-Werkstatt. Danach geht es entlang der Küste (und auf einer richtigen Straße, kein Offroad mehr!) wieder Richtung Muscat. Unterwegs legen wir mehrere Stopps ein, u.a. am tollen Strand „Fins Beach“ und am Bimah Sinkhole, einem faszinierenden, tiefen Loch im Kalksteinplateau. Über eine Treppe kann man hinabsteigen und ein erfrischendes Bad im leicht salzigen, kristallklaren Wasser genießen. Um das Sinkhole herum steht ein großer Park mit vielen Picknickplätzen, Essen und Getränke muss man aber selbst mitbringen! In Muscat verbringen wir dann noch eine Nacht in der Lana Villa, zwei ehemaligen Wohnhäusern, die ein Deutscher zu einem gemütlichen Hotel verwandelt hat. Sehr nette, familiäre Atmosphäre und man kann sich toll mit anderen Urlaubern austauschen.
Am nächsten Tag fliegen wir schließlich zum Erholen gen Süden nach Salalah. Ein knapp 1,5-stündiger Flug mit Oman Air und wir landen am Arabischen Meer, wo uns ein subtropisches Klima mit ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit erwartet. Auch die Landschaft ist wieder mal komplett anders, die Dattelpalmen werden durch Kokospalmen ersetzt und überall gibt es Plantagen mit Bananen, Papayas, Mangos…Wir lassen uns täglich frische Kokosnüsse schmecken und genießen die Tage am Meer. Tolles Hotel (Crowne Plaza), herrlicher Sandstrand – was will man mehr?
Super erholt und mit fantastischen, einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen heisst es dann leider irgendwann Abschied nehmen und wir müssen die Heimreise antreten. Zum Glück ist aber als Nächstes bei uns ein Urlaub auf den Malediven geplant… und auf diesem Weg werden wir wieder einen Stopover in Oman einlegen. Dies bietet sich mit Oman Air an!
Unser aller Fazit: Es war eine absolut einmalige Reise nach Oman – Muscat und wir können nur jedem empfehlen, dieses faszinierende Traumland selbst zu bereisen.
Christiane
Wow! Hört sich einfach nur unglaublich an und möchte ich so irgendwann auch einmal erleben. 1001 Nacht, Kamelreiten in der Wüste, Oasen und Meeresschildkröten. Ich bin total bezaubert. 😀
Liebe Grüße
Christina
Guter, toller Beitrag von euch. Die Bilder lassen meinen Wunsch in den Oman zu fliegen noch größer werden, vor allem das Foto von der Moschee ist echt super. Ich hab bisschen im Internet recherchiert und das hier gefunden http://www.qatarairways.com/de/de/flugangebote/Flug-Frankfurt-Muscat.page . Es ist jedoch mit einem Zwischenstopp in Doha verbunden. mal sehen. Ich plane einen Aufenthalt von ca 7 Tagen. Zwar ist es ein kleines Land, aber ich kann mir vorstellen, dass 1 Woche nicht ausreichen wird, um alles zu sehen. Vielleicht hast du ja einen 7-Tage-Plan für mich!? 😛
Liebe Grüße vom Hari aus dem Odenwald.
Hallo Hari,
der Oman ist wirklich klasse und auf jeden Fall eine Reise
wert. Die atemberaubende Natur, die Bauwerke und vor allem die
herzlichkeit der Menschen haben mich schon sprachlos gemacht!
Klar habe ich auch einen Wochenplan:
Würde eine Gruppenreise vorschlagen, deutschsprachig, nicht zu groß!!
Rundreise Best of Oman
schau am besten mal unter folgendem Link nach:
http://www.reisefieber.net/oman/oman-rundreisen-oman-reisen-best-of-oman.html
bei Fragen einfach ne Mail!
Gruß
Armin
Wunderbar beschrieben. Wir haben die Menschen im Oman ebenso als sehr weltoffen kennengelernt. Ein interessantes Land und voller Sinnlichkeit. Der Souk (Suq) in Nizwa steht dem in Suttrah in nichts nach bzw. ich fand diesen noch toller! Vielleicht inspirieren ja meine Erlebnisse zu einem Besuch auf der nächsten Omanreise? Schau doch gerne mal rein, ich würde mich freuen.
Eine Frage: wir wohnen eine Woche im Chedi in Muscat und möchten von dort ewige Ausflüge machen. Sollen wir einen Mietwagen nehmen oder Ausflüge mit Fahrer buchen?
Vielen Dank für eine Antwort
Walther
Hallo Walter
Es kommt sehr drauf an, was Du willst. Es gibt sicher gute Guides, die Dich an all die schönen Orte fahren werden. Ich hatte jedoch immer einen Geländewagen gemietet und bin auf eigene Faust losgefahren. So ist man halt total unabhängig. Von meinen letzten zwei Kurztrips habe ich auch Videos gemacht. Diese kannst Du dir unter den folgenden Links anschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=qZCv_cMnt4s
https://www.youtube.com/watch?v=3mhOuZCzLXk&t