Reisebericht einer Singlereise: Rundreise Namibia und Botswana für Singles
Zwei ereignisreiche Wochen einer Singlereise in Namibia und Botswana.
Namibia – Was für ein aufregendes Land von Anfang an. In Windhoek angekommen, quartieren sich alle, die auf dieser ausgeschriebenen Singlereise ab 30 mitgekommen sind, erst einmal für die erste Nacht auf afrikanischen Boden in der Pension Moni ein. Das klingt schon mal ziemlich deutsch. Am nächsten Morgen macht sich die Gruppe dann gleich auf Eroberungszüge durch Windhoek und ich lerne dabei einige Singles näher kennen. Mit ihren knapp 220tausend Einwohnern gehört sie eher zu den kleineren Hauptstädten der Welt. Somit kann man sie in relativ kurzer Zeit problemlos durchstreifen.
Die Wüste ruft.
Gleich am zweiten Tag meiner Singlereise rollen wir durch die endlose Einsamkeit der Namib-Wüste. Denn wir sind ja nicht so weit geflogen, um unbedingt deutsches Brot zu essen und deutsches Bier zu trinken, sondern um das authentische Afrika kennen zu lernen.
Fotografen aus allen Herren Ländern schlägt das Herz höher, wenn sie die einmaligen Lichtverhältnisse in der Namib-Wüste mit ihrer Kamera einfangen. Aber auch unsere gesamte Single-Reisegruppe ist ständig mit der einen Hand am Auslöser ihrer Kamera. Jeder versucht auf seine Art dieses unvergleichliche Farbenspiel von Goldgelb über Ocker bis hin zum intensiven Ziegelrot je nach Tageszeit einzufangen. Und nicht nur bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Aber auch ohne Kamera bin ich gefangen von der Weite dieses Wüstenlandes und den intensiven Farben. Ich bin überrascht, wie oft die Wüste ihr Gesicht wechselt. Wie die Sanddünen von Sossusvlei in den wolkenfreien stahlblauen Himmel hinzuwachsen scheinen. Sie gehören zu den höchsten Dünen der Welt. Dann wiederum die versteinerten Dünen der Ur-Namib. Oder die karge Mondlandschaft. Aber auch ein nicht enden wollendes welliges Meer aus Sand gehört zur Wüste.
Direkt am Fuße der ‘versteinerten’ Dünen steht die Namib Desert Lodge unsere nächste Unterkunft für zwei Nächte und nur 60 km nördlich vom Sesriem, dem Eingangstor zum berühmten Sossusvlei. Eine grüne Oase inmitten alter Bäume und Palmen. Nachdem traumhaften Sonnenuntergang beobachte ich, wie sich Oryxantilopen und Springböcke an der beleuchteten Wasserstelle laben.
Am vierten Tag ruckeln wir weiter durch die Wüste über Solitäire durch den Kuiseb Canyon Mit ein paar anderen Singles entscheide ich mich für einen zusätzlichen Abstecher zur uralten Welwitschia mirabilis, eine Methusalempflanze, die angeblich bis zu 200tausend Jahre alt werden kann und die nur in der Namib-Wüste und in Angola vorkommen. Die Truppe kann mit Methusalem nicht mithalten, schließlich hatten wir ja alle eine Singlereise ab 30 gebucht. Direkt am Atlantik gelegen sorgen kalte Meeresströmungen aus der Antarktis in Swakopmund oft für neblige und kühle Temperaturen, auch im Wasser. Für uns eine angenehme Abkühlung nach der Wüstenhitze.
Ein Hauch vergangener deutscher Kolonialgeschichte weht auch heute noch durch Swakopund. Insbesondere die Promenade, an der Mole, lässt mich zuweilen an einem Seebad in Deutschland erinnern. Alles was das deutsche Herz braucht oder auch nicht, wird in Swakopund angeboten. Man lese und staune, sogar Sauerkraut und Grünkohl in Dosen. Nur um es noch mal zu erwähnen. Von unserer Pension „Rapmund“ aus, die in der Nähe der Promenade liegt, erreichen wir das Zentrum von Swakopund in wenigen Gehminuten.
Die Wildnis ruft!
Über Karibib und Omaruru sowie Outjo fahren wir auf Bundesstraßen in Richtung Etoscha National Park, unser Etappenziel für diesen Tag. Wer genügend Taschengeld dabei hat, kann sich auf einer Verkaufsfläche von über 1000 m² im Henckert Tourist Center in Karibib nicht nur satt sehen; sondern seinen Schmuck- oder Kaufrausch stillen. Denn nicht nur Edel- und Halbedelsteine werden hier angeboten; auch an anderen kunsthandwerklichen Mitbringseln aus Holz und anderen Materialien mangelt es nicht. Außerdem ist Karibib für seinen Marmor berühmt, insbesondere den reinen schwarzen Marmor, der nur hier vorkommen soll.
Weiter geht’s durch eine grüne Buschlandschaft im Omaruruland. Lange bevor die Deutschen hierher kamen, lebten bereits die San als Jäger und Sammler, was die vielen Felszeichnungen der Gegend dokumentieren. Aber auch die Hereros haben in dieser fruchtbaren Gegend ihr Vieh geweidet. Heute kommen immer mehr Künstler und Kunsthandwerker um hier zu leben und zu wirken. Über Outjo fahren wir dann direkt ins Etosha Safari Camp. Es ist nur zehn Kilometer südlich vom Anderson Tor, das Eingangstor zum Etosha Nationalpark, entfernt.
Ein Camp im Townshipstil. Die originell mit viel Eisen eingerichteten Bungalows liegen weit zerstreut im Gelände. Doch wir kamen ja nur zum Schlafen hierher. Das Essen war gut und unsere Stimmung unter den Singles an der traditionellen Shebeen Bar, wo wir uns noch vorm Schlafengehen einen Absacker gönnten, sehr lustig. Übrigens, Mückenspray gibt’s kostenlos an der Rezeption, unbedingt einsprühen!
Am sechsten Tag geht’s auf große Tierbeobachtungsfahrt durch den Park. Er zählt zu den schönsten Naturschutzgebieten Afrikas. Natürlich haben wir nicht alle Tierarten, die hier leben gesehen, aber immerhin, mehrere Elefantenfamilien waren unterwegs. Wahnsinn, wie groß die hier sind. Mit vier Metern Schulterhöhe sind sie die größten in Afrika.
Zebras laufen uns überall über den Weg und an den vielen Wasserlöchern tauchen nicht nur die Giraffen ihre Hälse ins Wasser auch andere Tiere wie Wildhunde und Hyänen, nur um einige zu nennen.
Überrascht bin ich von der bunten Vogelwelt, wovon ich die meisten gar nicht kenne. Die Leoparden und Geparden haben sich nicht blicken lassen. Aber einen Löwen, den habe ich von Weitem gesehen. Herz was willst du mehr!
Ganz klein finde ich mich, als ich vom Fahrzeug aus, über die in der Sonne silbern schimmernde Etosha Pfanne schaue. So weit das Auge reicht, ist nichts, rein gar nichts. Einfach gigantisch. Denn nur in starken Regenjahren füllt sich einen Teil des 5000 qkm gr
oßen Sees mit Wasser. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, welch Erlebnis sein muß, wenn dann neben der ohnehin schon zahlreichen Tierwelt, tausende Watt- und Wasservögel eintrudeln und hier brüten. Übrigens aussteigen im Park ist verboten. Schließlich lauern überall wilde Tiere.
Zufrieden fahren wir weiter zur nächsten Schlafstatt, der Uris Safari Lodge, die westlich von Tsumeb in einem privaten Wildpark liegt. Doch vorher machen wir noch einen Stopp an den mystischen Otjikotosee. Ein kleiner See der es in sich hat. Mit seinen 100 X 150 Metern und bis zu 120 Metern Tiefe, zum Teil umgeben von steil abfallenden Felswänden, gehört er neben dem noch kleineren Guiness See, zu den einzigen natürlichen Süßwasserseen Namibias.
Auf den Spuren der Minengräber! In der Uris Safari Lodge wurden einfach die alten Häuser der Minenarbeiter zu Bungalows umgebaut.
Mit einer Mischung aus afrikanischem, marokkanischem und indischem Stil empfängt uns die Anlage mit orientalischen Luxus und afrikanischen Flair. Entspannung pur!
Weiter fahren wir durchs fruchtbare Otavi Dreieck (Maisdreieck), hier regnet es öfter mal als im übrigen Namibia. Im Frühling stehen die beiden Gartenstädte Tsumed und Grootfontein in voller Jacaranda Blüte. Muss das schön sein! Außerdem schlägt das Herz eines jeden Mineralienfans höher, wenn er diese Gegend besucht. Bereits die Ureinwohnern, die San, haben hier das Kupfererz entdeckt. Um 1900 begann die weiße Bevölkerung dann mit dem Bergbau von Kupfer, und anderen wertvollen Mineralien. Insgesamt wurden 217 verschiedene Mineralien gezählt. Wahnsinn! Im Museum von Tsumeb ist eine wahre Wunderwelt der Mineralien und Kristalle ausgestellt. Auf geht’s zur nächsten Überraschung: Der größte Meteorit, der je gefunden wurde, liegt auf dem Gelände einer Farm in der Nähe von Grootfontein. Es ist der weltberühmte „Hoba“ Meteorit. Mehr als 50 Tonnen Mineralien und Spurenelemente zusammengepresst in einem riesigen Klumpen.
Nach so vielen Mineralien freuen wir uns auf die Weiterfahrt. Inmitten dichtem grünen Buschland bilden Stroh gedeckten Rundhütten aus Lehm kleine Siedlungen. So habe ich mir Afrika immer vorgestellt. Ruhe und Entspannung erwartet uns in der n’Kwazi Lodge, umgeben von üppiger Vegetation liegt sie direkt am Ufer des Okavango Flusses, ein Grenzfluss zwischen Namibia und Angola. Am Spätnachmittag schippern wir auf dem Fluss einen grandiosen Sonnenuntergang entgegen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ganz früh geht’s los immer gen Osten entlang des Okavango-Flusses. Wir überqueren ihn und tauchen ein im Gebiet des Caprivizipfels, der grüne Zeigefinger, ganz im Norden Namibias. bis wir am Abend das Camp Kwando, das am gleichnamigen Flusss liegt, erreichen. Die mit Stroh gedeckten Chalets haben eine eigene Veranda und liegen direkt am Ufer des Flusses. Safari Feeling pur.
Am neunten Tag haben wir uns eine Verschnaufpause verdient. Trotzdem entscheide ich mich gemeinsam mit Britta, aus unserer Singlegruppe, für ein kleines Abenteuer. Wir steigen in ein „Mokoro“, Einbaum, und lassen uns gemütlich von einem „Poler“ durch das seichte Wasser der Flussarme staken. Während wir zu Fuß ins Camp zurück laufen, erzählt der Pol
er uns so manches Geheimnis über sein Volk und diese Gegend. Am Nachmittag zeigt uns dann ein Medizinmann in seinem, wie wir unsere kleinen Wehwehchen einfach wegtanzen können.
Willkommen in Botswana:
Heute verlassen wir Namibia und werden nach Kasane in Botswana, zur Chobe Safri Lodge gebracht, am gleichnamigen Fluss gelegen. Neuer Fluss, neues Camp. Wow…! Hätte nie gedacht, dass man auf einer Safari so schöne und luxuriöse Unterkünfte vorfinden kann. Umgeben von einmaliger Lage des Chobe Flusssystems, der Sümpfe, Seen und den Inseln. Mit einer Vielfalt an Tieren und Vögeln.
Der Ort Kasane liegt am Chobe River und rund 10 km westlich vom Grenzübergang nach Simbabwe und bildet das nördlichste Tor vom Chobe Nationalpark.
Am nächsten Tag konnten wir wieder zusätzlich, verschiedene Ausflüge buchen. Büffel- und Elefantenherden, Zebras und Löwen streifen durch Gebiet. Durch den Gesang der bunten Vogelwelt lassen wir uns am Morgen nicht nur wecken sondern auch verzaubern. Hier sehe ich meine ersten Krokodile und Nilpferde in freier Natur. Und am Abend genießen wir in der Single-Reisegruppe beim Sundowner abermals einen traumhaften Sonnenuntergang, der alles ins warme Licht taucht.
Mit einem letzten Highlight beschließen wir diese
abenteuerliche Reise. Umgeben vom tropischen Regenwald stehen wir staunend vor den Victoria-Fällen. Wie der gewaltige Fluss Sambesi seine Wassermassen auf fast zwei Kilometern Breite, 120 Meter in die Tiefe stürzen lässt. Ein atemberaubendes Schauspiel. Sie wurden genau wie die Iguazú-Fällen in Südamerika von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt und gehören neben den Iguazú-Fällen zu den größten Wasserfällen der Welt. Schon vom Weiten hören wir das Getöse und sehen über die Baumwipfel den Sprühnebel in den Himmel steigen. Wir haben Glück, es ist nach der Regenzeit.
Nach diesen zwei Wochen quer durch Namibia und Botswana kann ich nur sagen: Whow, was für eine Reise. Ich hatte mir ja im Vorfeld zu dieser Reise schon viel Material besorgt, aber meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen. Und auch die bunt zusammen gewürfelte Truppe war eine lustige und echt klasse Reisegruppe.
Diese Singlereise nach Namibia und Botswana kann ich nur empfehlen – mein Test war mehr als positiv. Ich habe diese Reise übrigens bei Singlereisen.de gefunden.
Sahara
Ich interessiere mich für eine Reisegruppe nach Nambibia.