Reisebericht Jordanien – Felsenstadt Petra
Oktober 2008
Die Welt und insbesondere die Geschichte der Menschheit bietet immer wieder einige besonders beeindruckende Zeugnisse von Baukunst und Kultur. Einer dieser Ort ist Petra in Jordanien. Das ehemalige Zentrum des Königreiches der Nabatäer. Erst 1812 vom Schweizer Forscher Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt, war die Stadt jahrhundertelang vergessen.
Wir haben Petra in Form eines Tagesausfluges von Ägypten aus besucht. Mit dem Bus ging es von Dahab nach Taba am nördlichen Ende des Golf von Aquaba (Rotes Meer). Von dort fuhren wir mit dem Schiff etwa 45 Minuten über den Golf zum Hafen Talabea in Jordanien. Von dort ging es mit dem Bus durch die Stadt Aquaba über die alte Königsstraße im Wadi Rum, einer Felsen- und Wüstenlandschaft in Jordanien die Ähnlichkeiten zum Sinai in Ägypten hat, bis nach Petra.
Zu Fuß kann man die Stadt Petra durch den Siq, einen knapp 2 km langen Weg durch Felsspalten, gesäumt von 4-5 Stockwerke hohen Felswänden erreichen. Alternativ fahren heute für die Touristen auch kleine Kutschen durch den Siq. Auch Reitesel und Kamele sind im Angebot. Am Ende des Siq erwartet den Besucher als ersten Blick auf die Stadt das weltberühmte Schatzhaus Al -Khazneh, das wie ein Tempel im griechischen Stil etwa 56 v. Chr. direkt in die ca. 40 m hohe Felswand gebaut wurde.
Es ist eines der besterhaltenen Belege für die in ganz Petra in die Felsen geschlagenen Häuser, Tempel und Gräber zu den Zeiten, als Petra noch ein blühendes Handelszentrum mit etwa 70.000 Bewohnern war. Petra selbst ist eine Stadt, die sich auf ein Areal von etwa 5 km² ausdehnt. So bietet Petra leicht das Potential für mehrere Tage Erkundung, wenn man wirklich alles sehen möchte.
Die Schönheit und beeindruckenden Momente in dieser antiken Stadt, die halb so alt wie die Zeit ist, wurden auch von der UNESCO erkannt, die Petra zum Weltkulturerbe ernannt hat. Und dies wie ich meine absolut zu Recht. Gerade in den späten Abendstunden verwandelt sich Petra bei untergehender Sonne in ein rosarotes Schauspiel einmaliger Art. Die Felsen sind durchzogen von einem Farbspektrum an Rottönen, wie man es sonst wohl nirgendwo auf der Welt an einem solchen Ort finden kann.
Dies war wohl auch ein Grund dafür, das George Lukas für seinen Blockbuster Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Petra und insbesonere das Schatzhaus als Fundort für den heiligen Gral in seinem Film ausgewählt hat.
Petra hat durch diesen Film und auch durch diverse Prominenz wie den französischen Staatspräsidenten, der mit seiner Familie ebenfalls medienträchtig zu Gast war, enorm an Anziehungskraft für den Massentourismus gewonnen.
Leider muß man sagen. Auf dem Weg zum Eingang des Siq und auch in Petra selbst wird die Schönheit des Ortes durch die tatsächlich sehr hohen Besucherzahlen und die Souvenirs- oder Transportanbieter (Kutschen, Esel, Pferde, Kamele etc.), die sehr offensiv agieren leider beeinträchtigt.
Bei meinem Besuch hatte ich das Gefühl, das ein Aufenthalt in Petra in Ruhe und Abgeschiedenheit an diesem Ort ein noch einmal deutlich emotionaleres Erlebnis sein würde. Versuchen Sie sich einfach bei einem Besuch vorzustellen Sie wären allein an diesem Ort, der eine fast schon mystische Ausstrahlung hat. Dann wissen Sie was ich meine…
Alternativ besteht aber auch die Mögichkeit an zwei Abenden pro Woche bis etwa Mitternacht in Petra zu bleiben. Dies erfordert aber auch eine Übernachtung in einem der zahlreichen Hotels in der näheren Umgebung. Angesichts der dann zweifellos eher geringeren Besucherzahlen und der besonderen Stimmung in Petra sicherlich ein beeindruckendes Erlebnis.
Ein Besuch in Petra ist aber in jedem Fall empfehlenswert!
Hallo Dirk Boelsems,
mit großem Interesse habe ich den Reisebericht zur Felsenstadt Petra gelesen.
Mich interessiert ob man zum Obeliskengrab und den Wohnungen unwegsame Felswege hoch muss oder ob es Wege gibt, welche einigermaßen ebenerdig sich. Ich muss nicht unbedingt mit einer Kutsche gefahren werden. Aber da ich nicht schwindelfrei bin und Höhenangst habe, möchte ich auch nicht unbedingt auf einem Eselchen die steilen Wege und Treppen hoch.
Viele Grüße
Carmen Stegenitz
Hallo Carmen,
alle Wege in Petra sind für Fußgänger relativ einfach zu gehen. Natürlich sind neben Treppen auch einfache Schotterwege zu begehen, aber dies ist wirklich kein Problem. Auch wenn man ein wenig in die Felsen nach oben klettert klappt das auch für evtl. wenig sportliche Menschen. Petra ist aber größer als man denkt. So ließe sich dieser wundervolle Ort tatsächlich über mehrere Tage erkunden. Aber auch bei einem einzigen Besuchstag kann man dem Flair von Petra voll erliegen. Also nur zu und viel Spaß in Petra.
Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk
Schön deinen Bericht zu lesen. Es zieht mich schon längst mal nach Jordanien, und sei es nur meines Namens willen:-) So ganz alleine liegt mir das nicht. Hast du Kenntnis eines Reisegruppenanbieters? Ungezwungen reisen und nicht geführt in dem herkömmlichen Sinn? Nur soviel dass eine Basis besteht. Es liegt nicht an zuwenig Unternehmenslust, vielmehr am noch aufbauwürdigen Selbstvertrauen als alleinreisende Frau.
Happy day und freu mich auf ein Feedback
Petra
Hallo Petra, danke für dein positives Feedback zu meinem Reisebericht. Gruppenreisen nach Jordanien werden von einigen Reiseveranstaltern angeboten. Wer hier definitiv Erfahrungen besitzt und sicherlich auch Gruppenreisen anbietet die deinem Geschmack entsprechen könnten ist KIWI Tours und Eberhardt Travel. Ich hoffe Du hast eine gute Reise und ich freue mich auf einen schönen Reisebericht von Dir.
Gruß
Dirk
Hallo Dirk,
mein Mann und ich können uns jetzt endlich einen Lebenstraum erfüllen und werden in knapp zwei Wochen eine Schiffsreise machen, die uns auch nach Aqaba führen wird. Dort gibt es ein Tagesangebot, Petra zu besichtigen. Ich nehme an, dass man bis zu einem bestimmten Punkt mit dem Bus anreisen kann.Wie lange muß man dann etwa gehen, bis man die enge Schlucht erreicht? Ist der Weg steil ansteigend? Ich muß verraten, dass wir beide 70 und 80 Jahre alt sind und mein Mann leider nicht mehr so schnell gehen kann. Ein weiter „Anlaufweg“ bis zum Schluchteneingang wäre für ihn nicht mehr so optimal, aber sein sehnlichster Wunsch. Danke für die Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Anita
Hallo Anita,
Petra ist wirklich eine Reise wert. Und die Busse halten in der Regel nur etwa 150 m vom Besuchereingang entfernt auf einem Parkplatz. Der Weg vom Parkplatz führt einen Weg hinab der aber nicht so steil ist. Nach dem Besuchereingang sind es noch ca. 350 m bis zum Anfang des Siq. Auch dieser Weg ist leicht abschüssig. Aber definitiv nicht steil. Direkt nach dem Besuchereingang kann man aber auch z.B. eine kleine Kutsche besteigen die bis nach Petra durch den Siq fährt und auf Wunsch wieder zurück. Man muss also definitiv nicht den ganzen Weg zu Fuß gehen. Sie sollten nur etwas „Kleingeld“ dabei haben und nicht vergessen…. die ersten Preisangebote sind eine Verhandlungsbasis.
Hallo Dirk,
inzwischen liegt unser Besuch in Petra schon fast 9 Monate zurück und ich muss mich doch noch einmal bei Ihnen melden. Sie haben uns Mut gemacht, Petra zu besuchen und es hat sich gelohnt! Mein Mann und ich sind sogar den Weg hin und zurück gelaufen – allerdings waren die letzten hundert Meter für meinen Mann (80 Jahre!) schon sehr beschwerlich und grenzwertg. Der sanfte aber stetige Anstieg hat ihm zu schaffen gemacht. Aber wir haben es beide geschafft und saßen überglücklich und auch ein Stück stolz im Bus. Petra ist wunderschön, vorallem dann, wenn, wie bei uns, wenig Touristen da waren. So konnten wir sehr intensiv die Atmosphäre auf uns wirken lassen und es war mit einer der beeindruckensten Orte, die wir gesehen haben. Danke, dass Sie uns damals Mut gemacht haben, diesen Ausflug zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Anita
Hallo Anita,
danke für das Feedback. Ich freue mich das Sie sich getraut haben den Weg nach Petra auf sich zu nehmen. Petra ist und bleibt ein Ort mit einmaliger Atmosphäre. Es ist schön das Sie mit ihrer Schilderung dazu beitragen das auch andere ältere Reisende den Mut finden dieses Erlebnis zu genießen.
Mit besten Grüßen
Dirk
Hallo Dirk
wir machen eine Kreuzfahrt nach Aqaba,und dann mit dem Bus nach Petra.Wir freuen uns riesig!Habe aber 2 Fragen,wie ist das Klima im Dezember?Und 2.Wie teuer ist so eine Kutschenfahrt?
Danke,für die Antwort.
Mit freundlichen Grüssen
Connie
Hallo Connie,
das Klima im Dezember ist wie sonst auch eher trocken bei Temperaturen von ca. 12 – 23 Grad Celsius. Damals im Jahr 2008 kostete die Kutschfahrt durch den Siq etwa 20 JD. Was es heute kostet weiß ich aktuell nicht. Dürfte sich aber nicht signifikant verändert verändert haben. Viel Spaß in Petra…ein toller Ort!