Reisebericht-Namibia: Von Henties Bay nach Twyfelfontein
15. Februar
Es ist trüb und dunstig! Wir fotografieren noch den Strand, an dem früh morgens schon wieder Brandungsangler zu sehen sind, und den Golfplatz, bevor wir noch kurz durch den Ort fahren. Die Wellen sind ziemlich hoch und die Brandung stark und wir empfinden das Wetter eher als ungemütlich.
Zuerst geht es auf einer Sandpiste weiter Richtung Cape Cross, wo Tausende und Abertausende von Zwergpelzrobben leben und auch ein Steinkreuz steht, das von Diogo Cão 1486 errichtet wurde (das Original steht in einem Museum in Berlin). Allerdings fahren wir nicht bis dahin, sondern biegen vorher nach rechts Richtung Uis ab. Es ist wieder eine sehr gerade Piste, an der sich Elektroleitungen entlang ziehen.
Nach einigen Kilometern sehen wir in der Ferne das Gebiet der Spitzkoppe.
Es ist erstaunlich, wie grün es dann rechts und links der Straße wird mit vielen gelben Blumen, den Morgenstern.
Leider ist der Brandberg in Wolken. Frans biegt trotzdem nach links ab und will etwa 20 km näher zum Berg fahren, in der Hoffnung, dass sich die Wolken verziehen. Wir amüsieren uns über das Straßenschild, dass man maximal 100 fahren darf.
Bei dieser schlechten und ausgewaschenen Piste ist das ein Witz! Der Brandberg lässt sich leider nicht blicken.
Wieder zurück auf unserer Piste nach Uis sehen wir unter einem Baum eine Versammlung. Frans erklärt uns, dass gemeinsam beschlossen wird, welche Vorhaben anstehen oder was verbessert werden soll usw.
In Uis legen wir eine kurze Pippipause ein. Vor dem Restaurant steht ein Moringabaum, ein so genannter Wunderbaum.
Dieser Baum ist nämlich mit seinem hohen Vitamin-, Mineralstoff- und Proteingehalt einer der nützlichsten und vielseitigsten Pflanzen der Welt.
Dann geht es weiter Richtung Khorixas. Die Piste ist anfangs verhältnismäßig gut, wieder wenig befahren und gerade. Die mit Morgensternen übersäten gelben Wiesen sind so selten hier, dass ich immer wieder staunen muß. Ich kenne die Strecke nur wie eine Wüste grau in grau und sandig. Außerdem gibt es viele Dollarbüsche und auch Blutfruchtbäume, die durch ihre vielen, im Gegenlicht weinrot leuchtenden, zweiflügeligen Blätter auffallen. Wir machen kurz Halt, um zu fotografieren. Dabei sehen wir auch eine Sandechse, die sehr gut getarnt ist, dass man wirklich genau gucken muss.
Plötzlich zieht es sich wieder zu und es beginnt zu regnen. Es ist aber nur ein kurzer und kräftiger Regenschauer.
Dieses Wetter ziehe viele Abdimstörche an, die als Glücks- und Regenbringer gelten. Sie ernähren sich hauptsächlich von Raupen und Insekten.
Sie sind in großer Zahl auf den Wiesen zu sehen, aber eine ganze Weile fliegen sie immer vor uns her und picken dann auf der Straße ihre Nahrung auf. Wenn wir mit dem Auto die Störche erreichen, fliegen sie auf und lassen sich in einiger Entfernung wieder auf der Straße nieder.
Am Straßenrand winkt uns eine Hererofrau zu, die ihre gebastelten Puppen verkaufen möchte. Selten Autos sehen wir ein Auto, aber bald darauf kommt uns ein Eselsgefährt entgegen.
Bald darauf ändert sich die Landschaft und es wird gebirgiger.
Nun heißt es, nach links auf die D 2612 abzubiegen und die restlichen 70 km zu fahren. Die Landschaft ist traumhaft schön, viele Hügel mit interessanten Felsformationen.
Es geht nun bergab in das Tal des Aba Huab Flusses.
Am Aba Huab Fluß angekommen, testet Frans erst einmal die Tiefe.
Annette geht auf die andere Seite, um die Durchfahrt zu fotografieren, ich bleibe auf unserer Seite.
Die Durchquerung ist unproblematisch und am anderen Ufer wartet schon Gegenverkehr.
Vom nächsten Abzweig sind es noch 12 km zur Twyfelfontein Country Lodge. Wieder überrascht uns ein Regenschauer und die nun rote Sandpiste ist ziemlich rutschig. Man muß hier wirklich ein Allradfahrzeug haben!
Aus einiger Entfernung sehen wir schon die Lodge liegen. Der Anblick der Twyfelfontein Country Lodge ist überwältigend! Sie fügt sich harmonisch in die grandiose Landschaft ein.
Schon der Eingang zur Anlage ist interessant, denn es geht durch Felsen hindurch, die Felsgravuren zeigen.
Dann öffnet sich der Blick auf das Hauptgebäude, eine riesige, zweistöckige Ried gedeckte Lapa.
Hier sind unten die Rezeption mit Buchungsmöglichkeit der angebotenen Aktivitäten (Naturfahrt oder Fahrt zu den Felsgravuren), der kleine Souvenirladen und Toiletten untergebracht. Im oberen Stockwerk befindet sich eine großzügige Lounge, eine Bar und das Restaurant. Links neben dem Hauptgebäude gibt es noch einen Swimming Pool, in den ein kleiner Wasserfall fließt.
Man muss richtig aufpassen, dass man nicht auf eine der vielen Agamen tritt. Das wunderschöne Männchen verfolgt ein Weibchen.
Kurz darauf sehen wir noch eine Gottesanbeterin.
Die 56 Zimmer sind in mehreren Chalets untergebracht, so dass immer vier Zimmer zur Ebene liegen und die anderen vier Zimmer zum Berg schauen.
Obwohl es schon 14:30 Uhr ist, bekommen wir noch Lunch und wir bedienen uns am Mittagsbüffet.
Nach dem Einchecken haben wir noch kurz Zeit, uns frisch zu machen, denn um 16:00 Uhr wird eine Naturfahrt angeboten, an der wir natürlich teilnehmen werden.
Guide Siggi, ein Österreicher, der aber seit mehr als 20 Jahren in Namibia lebt, kennt sich unheimlich gut mit Flora aus und beherrscht sein 16sitziges Fahrzeug. Der Weg ist nämlich nicht einfach zu fahren, er ist immer wieder überschwemmt, so dass Siggi öfter Umwege fahren muss.
Hier gibt es auch die so genannten Feen- oder Hexenringe, die ich schon in der Nähe von Wolwedans gesehen habe. Niemand weiß, wie oder wodurch diese entstanden sind und was es damit auf sich hat. Es sind einfach runde Kreise, die insbesondere von der Luft aus sehr beeindruckend aussehen.
Um uns herum, über uns und neben uns fliegen sehr viele habichtartige Greifvögel, auf Englisch „kite“ und auf Deutsch Gleitaar. Die Schwarzflügel-Gleitaare halten sich um diese Jahreszeit hier auf.
Ab und zu bleibt das Fahrzeug stecken, aber Dank Siggis Erfahrung – kurz zurück – geht es immer wieder weiter.
Sehr beeindruckend ist die Fahrt durch das Flussbett des Aba Huab, der hier nur vereinzelt Wasser führt, aber das Flussbett sehr nass ist.
Es geht ziemlich lange im Flussbett weiter, dann überqueren wir den Fluss und fahren auf der anderen Seite weiter.
Von einem Aussichtspunkt haben wir einen fantastischen Blick auf die Umgebung. Hier gibt es auch eine Erfrischung, bevor wir weiter fahren.
Wir kommen zu einem „Dorf“ und einen Friedhof der De Riet Community. Ich habe mir zwar den Namen notiert, aber ich weiß nicht, ob ich ihn richtig geschrieben habe.
Später geht die Fahrt an Basalthügeln vorbei.
Doch dann wird der Weg so schlecht, die Piste ist unterspült und weg gewaschen, so dass wir leider umkehren und denselben Weg zurück fahren müssen.
Ein einsamer Strauß kreuzt unseren roten Weg.
Zum Sonnenuntergang stoßen wir mit Sekt an und lassen die traumhaft schöne Gegend auf uns wirken. Diesen Ausflug kann ich wärmstens empfehlen.
Zum Dinner gibt es wieder ein Büffet mit großer Auswahl.
Im Zimmer schreibe ich noch meinen Reisebericht und lese dann im Bett noch ein bisschen. Hier gibt es nämlich Leselampen am Bett!Der Bericht geht weiter mit dem 16. Februar: Ausflug Twyfelfontein – Felsgravuren, Verbrannter Berg, Orgelpfeifen.
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guten tag christin
mit spannung habe ich ihren bericht gelesen. ich denke, somit ‚drängt‘ sich ein besuch in twyfelfontein fast auf. haben sie allenfalls adressen von unterkünften? wir bevorzugen keine 5*hotels, sondern eher lodges im afrikanischen stil. wie sieht es betr fahrzeug aus? gehe ich richtig, dass ein fahrzeug mit 4×4 von vorteil ist? und zu guter letzt. wie so oft sind die ferientage gezählt und ein gedrängtes program steht an. in wie weit können sie uns mitteilen, wie viele nächte in etwa man in twyfelfontein einsetzen sollte?
freue mich, von ihnen zu hören!
mfg claudia
Hallo,
Wunderbarer Bericht aus Namibia, wir sind gerade am planen.
Wie lange fährt man denn von Swakopmund nach Uis/ Brandberg?
Und wie lange muss man an Fahrtzeit von Swakopmund bis Cape Cross zu den Robbenkolonien rechnen?
Was bedeutet Salt Road und ist die Strecke kurvig?
Wir werden mit unseren Kinden 9’und 11 unterwegs sein und brauche ein paar Erfahrungen.
Ganz herzlichen Dank
Heidi Bürgelin