Reisen nach Vietnam: Ho Chi Minh City, Unabhängigkeitspalast, Kriegsmuseum, Post und Notre Dame
Heute ging es auf die große Reise nach Vietnam nach Ho Chi Minh City, wo ich am selben Tag den Unabhängigkeitspalast, das Kriegsmuseum, Notre Dame und die Post besichtigen konnte.
Nach einer etwa 6-stündigen Busfahrt, mit 1 Stunde Aufenthalt an der Grenze, kam ich endlich in Ho Chi Minh City an.
Dort sollte ich eigentlich abgeholt werden, doch ich konnte bei der Ankunft niemanden sehen, der auf mich wartete. Also ging ich erstmal direkt über die Straße in die Agentur, mit deren Bus ich in Ho Chi Minh City angekommen war. Dort fragte ich nach, ob sich jemand bei ihnen gemeldet hätte, aber die Damen boten mir an für mich zu telefonieren. Das nahm ich dankend an und kurze Zeit später war das Missverständnis geklärt und es kam jemand um mich abzuholen. Zunächst ging es ins Hotel in Ho Chi Minh City, wo ich schnell eincheckte, bevor die erste Besichtigung der Stadt begann. Der Weg führte uns zunächst zum Unabhängigkeitspalast von Ho Chi Minh City.
Heute ist dieses ehemalige Regierungsgebäude, was auch schon von den Amerikanern besetzt war, ein Museum. Es können aber immer noch Bankette und Konferenzen dort abgehalten werden. Dort erfuhr ich unter anderem so Sachen wie, dass die Farbe rot für Könige und höhere Personen steht und dass Gelb ein herzliches Willkommen bedeutet. Rot wird also in Konferenzsälen und im Büro der Staatsoberhäupter von Vietnam verwendet, während Gelb in Räumen für Besucher verwendet wird. Weiterhin bekam ich Informationen über den Vietnamkrieg und dass dort nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Chinesen, Australier und sogar Neuseeland dort beteiligt waren. Ho Chi Minh City ist außerdem die größte Stadt in Vietnam. Weiterhin gab es im und vor dem Unabhängigkeitspalast in Ho Chi Minh City einen Kampfhubschrauber, sowie zwei Panzer. Im Unabhängigkeitspalast wurden auch Bilder gezeigt, wie der Unabhängigkeitspalast früher aussah, nachdem alles zerbombt war. 4 Stockwerke gab es zu besichtigen und am Ende wurde ich auch noch in den Keller geführt. Dieser war wie ein Bunker gebaut und ein Abhören jeglicher Kommunikation war im Keller des Unabhängigkeitspalastes unmöglich.
Schließlich verließen wir den Unabhängigkeitspalast wieder und liefen zu unserer nächsten Station. Dem Notre Dame.
Dies ist eine katholische Kirche und nebenbei erfuhr ich, dass in Vietnam der Katholizismus die zweitgrößte Religion nach dem Buddhismus ist. Das war dann doch sehr überraschend für mich. Allerdings ist dies trotzdem nur ein geringer Anteil von 10%, denn 60% der Vietnamesen gehören keiner Religion an. Trotzdem besuchen diese die Kirche oder eine Pagode. Normalerweise ist der Notre Dame ja in Paris zu finden, aber da die Franzosen auch in Ho Chi Minh City waren, hatten sie den Plan, die Stadt in ein zweites Paris zu verwandeln. Der Notre Dame ist eine katholische Kirche, in der auch Messen auf Englisch für die Besucher abgehalten werden. Auf zwei Seiten gibt es Steine mit Danksagungen in verschiedenen Sprachen, von reichen Menschen, die hier zum Beten hergekommen sind. Ein Laufen durch die Kirche war nicht möglich, weswegen wir uns Notre Dame nur vom Eingang aus angeschaut haben.
Von dort ging es zur Post.
Diese sieht von außen aus wie ein Bahnhof. Es hängt eine riesige Uhr über dem Eingang und das Ganze erweckt den Eindruck ein Bahnhof zu sein.
Dort wurde mir von meiner Führerin erklärt hat man auch die günstigste Möglichkeit Souvenirs zu kaufen, die weiter in der Stadt wohl teurer sind. In der Post gab es unheimlich viele Schalter, Stände für Souvenirs und auch Telefonzellen. Direkt gegenüber dem Eingang auf der anderen Seite hing ein sehr großes Bild von Ho Chi Minh, dem ersten Präsidenten von Vietnam, nachdem die Stadt auch benannt wurde. Der frühere Name von Ho Chi Minh City ist Saigon. Nachdem der Krieg 1975 beendet wurde, wurde die Stadt in Ho Chi Minh City umbenannt.
Als wir die Post wieder verlassen hatten, wurden wir von unserem Fahrer abgeholt und die Fahrt durch Ho Chi Minh City ging weiter. Das abschließende Ziel war das Kriegsmuseum.
Dieses war auf 3 Stockwerke aufgeteilt. Im Kriegsmuseum bekam ich sozusagen Freigang und konnte alleine losziehen und mir das Kriegsmuseum anschauen, während meine Führerin noch etwas erledigen musste. Ich begann meinen Rundgang ganz oben im 3. Stock. Dort wurden Bilder aus dem Krieg gezeigt, als eine Hommage an die gefallenen Kriegsfotografen. Unter den Fotos wurde jeweils dazugeschrieben, was das Foto darstellt, wann es gemacht wurde und bei einigen Bildern auch, wann, wo und wie der Fotograf ums Leben kam. Die Bilder in diesem Kriegsmuseum waren zum Teil schon sehr bewegend. Ich kann mir persönlich nur nicht vorstellen, dass ein Mensch sich freiwillig in ein Kriegsgebiet begibt, um dort Bilder zu machen und dabei zu wissen, dass er eventuell nicht wieder nach Hause kommen wird. Solche Fotos wären mir mein Leben nicht wert, auch wenn es Informationen aus erster Hand über einen Krieg sind. Im 2. Stock gab es weitere Bilder und es wurden neben weiteren Fotos, die Uniformen der amerikanischen Soldaten gezeigt. Im 1. Stock des Kriegsmuseums, wurden Bilder über die Auswirkungen von Agent Orange, den Napalm Angriffen, gezeigt. Das hatte wirklich verheerende Folgen. Die Absicht war, durch das Napalm, die Wälder zu zerstören um somit den Guerillakämpfern der Vietcong, ihre Rückzugsgebiete zu zerstören. Dies hatte aber nicht nur auf die Wälder und die Tier- und Pflanzenwelt verheerende Auswirkungen. Auch die Menschen, egal ob Freund oder Feind, mussten noch Generationen unter diesen Auswirkungen leiden. Insgesamt kamen in dem Krieg 3 Millionen Vietnamesen ums Leben. Außerdem hatten die Napalmangriffe die Auswirkung, dass Generationen von Kindern unter Missbildungen zu leiden hatten, hervorgerufen durch den Kontakt der Eltern mit Napalm. Im Kriegsmuseum wurden dazu auch Bilder gezeigt. Menschen, die keine Beine hatten oder schwere Verkrümmungen, so dass sie nur auf allen Vieren laufen konnten. Siamesische Zwillinge waren keine Seltenheit. Außerdem gab es Bilder von Menschen mit schwersten Verbrennungen durch Napalm- oder Phosphorbomben. Auch Waffen wie Handgranaten, Gewehre und Raketenwerfer wurden gezeigt. Im Außenbereich gab Panzer und Hubschrauber und einen Teil, wo ein Gefängnis gezeigt wurde.
Außerdem wurden die Foltermethoden genauer beschrieben und Finger- und Zehennägel ausreißen gehörte hier noch zu den harmlosen Sachen. Die Menschen wurden bei lebendigem Leib gegrillt oder in kochendes Wasser getaucht. Außerdem mit den verschiedensten Instrumenten geprügelt. Das tat einem schon beim Lesen weh.
Weiterhin wurde eine Gefängniszelle gezeigt und man konnte dort hineinschauen. Da habe ich mich erstmal ziemlich erschrocken, weil ich dachte da sitzt wirklich jemand drin. Bei genauerem Hinsehen konnte man aber erkennen, dass dort eine Puppe saß. Dies sah allerdings täuschend echt aus.
Nach einer Stunde mussten wir das Kriegsmuseum in Ho Chi Minh City allerdings schon wieder verlassen, da es um 17:00 Uhr geschlossen wurde und wir erst gegen 16:00 Uhr dort angekommen sind. Nach einer weiteren kurzen Fahrt vom Kriegsmuseum durch Ho Chi Minh City erreichten wir wieder das Hotel, in dem ich übernachten würde. Dort angekommen, verabschiedete ich mich von meiner
Führerin und machte mich auf den Weg durch Ho Chi Minh City um mir den Stadtteil, in dem ich mich befand noch näher anzuschauen. Ich suchte mir zuerst ein kleines Restaurant, wo ich mein Abendessen einnahm und versuchte anschließend einen Supermarkt zu finden, um mir eine Flasche Wasser zu kaufen. Allerdings musste ich eine ganze Ecke durch Ho Chi Minh City laufen bis ich endlich einen Supermarkt gefunden hatte. Anschließend machte ich mich auf den Weg zurück zum Hotel, in dem ich bis zum nächsten Morgen blieb. Anschließend führte meine Reise mich ins Mekong Delta.
Autor: Tanja Hoffmann
Danke für den informativen Bericht und für die schönen Fotos!
Ich plane selbst eine Reise nach Vietnam im Herbst.
Ich bin schon sehr gespannt und kann es kaum erwarten 🙂
Mfg
Daniel