Safari zu den Eastern Highlands in Simbabwe
Die Eastern Highlands in Simbabwe wollten wir auf dieser Reise erkunden. Die Basis für unsere spannenden Erkundungen haben wir in der Musangano Lodge bei Mutare gewählt.
Die Provinz Manicaland besteht zum großen Teil aus einem Höhenzug -den Eastern Highlands-, der eine natürliche Grenze zum benachbarten Mosambik bildet.
Im südlichen Bereich befindet sich der Chimanimani Nationalpark mit seinen schroffen, steilen Bergen und seinen munteren Wasserfällen.
Nahe der Stadt Mutare, im Zentrum der Eastern Highlands, liegt die Vumba-Region mit sanfteren Kontouren und Flecken dichten, ursprünglichen
Urwalds.
Der Nyangani, mit 2593 m der höchste Gipfel Simbabwes, erhebt sich im Norden der Eastern Highlands über das Land. Der Berg liegt im 47 000 Hektar großen Nyanga Nationalpark.
Eine höchst interessante Mischung von Aktivitäten hatte uns das Team der Musangano Lodge vorgeschlagen. Besuche bei örtlichen Initiativen und
Schulen waren geplant. Landschaftlich schöne Sehenswürdigkeiten hatten wir im Programm. Sogar kulinarische Höhepunkte würden wir genießen.
Die Eastern Highlands werden auf den üblichen Reiserouten durch Simbabwe ganz zu Unrecht stiefmütterlich behandelt. Weil es keine Elefanten und Löwen zu sehen gibt, ignorieren viele die wunderbaren Parks im Lauf ihrer Urlaubsplanung.
Den Secret Valley Trail wandern
Bei unserer Ankunft Ende November hatte es bereits etwas geregnet und die Landschaft war mit frischem Grün bedeckt.
Wir freuten uns am Abend unserer Ankunft über unser Bungalow in der Musangano Lodge. Es war ein grasgedecktes Rundhaus am Berghang, von Wald umgeben. Vom gemütlichen Wohn- und Esszimmer mit Küche zweigten bequeme Schlafzimmer mit Bad ab.
Auf der geräumigen Terrasse mit dem fantastischen Ausblick über die Berglandschaft haben wir uns die meiste Zeit aufgehalten.
An unserem ersten Tag frühstückten wir gemütlich auf der traumhaften Veranda und „kamen richtig an“ nach dem langen Flug. Dann nahmen wir uns einen der vier landschaftlich reizvollen Wanderwege auf dem Land der Lodge vor.
Der Secret Valley Trail führt von der Lodge durch ein trockenes Flusstal, über einen Bergrücken, an einem Grat entlang, dann zur Lodge zurück.
Der Wald um uns herum war frisch grün nach dem Regen. Vögel und Affen beobachteten uns aus den Baumkronen und uns eröffnete sich hinter jeder Ecke ein neues, eindrucksvolles Panorama.
Für den Nachmittag war ein Besuch auf einer Tabakfarm eingeplant. Der Export von Virginia Tabak ist nach wie vor eine der stärksten Devisenquellen Simbabwes. Daher fanden wir es spannend, einmal zu sehen, wie diese Pflanzen angebaut und nachher verarbeitet werden.
Besuch auf der Suncrest Tabak Farm
Die Suncrest Tabakfarm lag eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt von der Lodge. Die landschaftlich schöne Anfahrt war dabei ein Bonus.
Dort angekommen, stiegen wir in einen offenen Jeep um und brausten los. Über holprige Feldwege ging es zu den Beeten wo man die jungen Pflanzen ansät, bevor man sie von Hand einzeln auf den Acker pflanzt.
Der Farmer erklärte uns, dass die Samen der Tabakpflanze winzig klein und leicht sind. Sie sind so leicht, dass Arbeiter sie mit Wasser vermischt mithilfe einer Gießkanne auf die Anzuchtfelder verbringen.
Auf den Anzuchtfeldern wachsen die Pflänzchen sehr dicht gedrängt. Wenn sie zwei Blattpaare oder mehr haben, mäht man ihre Spitzen ab, damit sie einen starken Stamm entwickeln.
Danach ist es Zeit, vielversprechend aussehende Pflanzen zu pikieren und zu sortieren. Nur wirklich starke und gesunde Pflanzen kommen in die Auswahl. Alle diese Arbeiten werden von Hand durchgeführt.
Die ausgewählten Pflanzen pflanzt man nun auf den Acker, genau in einem bestimmten Abstand zum Nachbarn. Wenn die Pflanze etwa 1,20 m hoch ist, trennt man die Spitze ab, damit sie kräftige Blätter ausbildet.
Ab diesem Zeitpunkt kann man reife Blätter ernten. Die Reife erkennt man daran, dass die Blätter hell
oder ganz leicht gelblich werden.
Pro Pflanze und Durchgang erntet man maximal 2 Blätter . Von der Saat bis zum Erntebeginn vergehen 5-6 Monate.
Die geernteten Blätter werden aufgefädelt, zu Bündeln gebunden und auf fahrbare Gerüste gehängt. Dann geht es in die Trocknung. In eine riesige, von einem Kohlenfeuer beheizte Scheune schiebt man die Gerüste in verschiedene Sektionen, je nach Trocknungsgrad.
Sauna in der Tabak-Trocknung
Wir schwitzten in der ersten Phase kräftig, hier war die Temperatur um die 38°C bei fast 80% Luftfeuchtigkeit. Die Tabakblätter sahen welk aus, aber noch weich und biegsam, und größtenteils grün.
In der letzten Abteilung fiel das Atmen schwer, hier waren es 70°C und die Luft war sehr trocken. Hier waren die Blätter auf den Gerüsten gelb und fühlten sich spröde an.
Wieder an der frischen Luft angelangt fröstelten wir zunächst, obwohl das Thermometer angenehme 28°C
anzeigte!
Die letzte Phase der Tabakproduktion fand in einer großen Scheune statt. Die trockenen Bündel sortiert man nach Qualität, presst sie zu Ballen und lagert sie. Bei der Lagerung verlieren sie weiter an Feuchtigkeit.
Danach öffnet man die Ballen wieder. Die Blätter werden mit Feuchtigkeit benebelt, damit sie nicht zu spröde zum Bearbeiten sind.
Nun werden sie sortiert, zu Bündeln gebunden, die „Hand“ heißen, weil sie in eine Hand passen. So gebündelt gehen die Blätter zur Auktion. Alle Arbeitsschritte werden von Anfang bis Ende von Hand durchgeführt.
Auf dem Rückweg von den Feldern zeigte der Farmer uns noch seine Weinreben. Er baute zusätzlich zum Tabak seit einigen Jahren Shiraz und Merlot-Trauben an.
Seine Altersversorgung zeigte er uns auch noch: Ein Feld mit kleinen Macadamia Nuss Setzlingen. Er
erklärte uns, dass es noch mindestens 10 Jahre dauert bis die Bäume zu tragen beginnen.
Nach diesem spannenden Nachmittag verabschiedeten wir uns von dem Farmer, der uns einen so intensiven Einblick in seine Arbeit gewährt hatte.
Gerade rechtzeitig zu einem eindrucksvollen Sonnenuntergang kehrten wir zur Musangano Lodge zurück.
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