Segelreise auf der Ostsee – mit Singles on tour
Endlich stand wieder eine Segelreise auf der Ostsee vor der Tür, mit mir als Reiseleitung auf dem Windjammer Regina Maris. Und es war mal wieder unbeschreiblich schön!
Nach einigen Vorbereitungen in Hamburg ging es an die Blücherbrücke nach Kiel. An der die Regina Maris schon auf mich wartet und mit ihr die Besatzung: Kapitän und Eigner Martin, Steuermann Arne, Praktikant Wessel, Smutje Manuel und Kochassistent Kes, nicht zu vergessen, Tenor, der Schiffshund. Welch ein Glück, das Schiff liegt im Hafen und ich kann gleich an Bord…….endlich, nach einem Jahr wieder hier… Die Mannschaft freut sich ebenso und es gibt gleich mal ein Wiedersehens-Bier! Im 4ten Jahr auf der Regina Maris sind mir die Jungs echt ans Herz gewachsen.
Wir haben noch genügend Zeit bis die ersten Gäste für die Segelreise kommen, um das Schiff auf Vordermann zu bekommen. Schnell noch alle Listen fertig gemacht und die Koje bezogen, dann kann es auch schon losgehen! Und wie das nun mal so ist, wenn wir nur 3 Stunden Zeit haben, das Schiff klar zu machen, dann stehen die Gäste meist schon frühzeitig am Kai. Und wenn wir genügend Zeit haben, dann lassen diese auf sich warten. Bei dieser Segelreise sind zwar dieses mal nur 12, aber die haben es in sich!! Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, dass es dieses mal die „Wilde 13“ wird!! Ich habe auf all meinen Reisen wirklich noch nie eine so super Truppe gehabt!
Zuerst das übliche vor Beginn einer Windjammer-Segelreise: Eintragen in die Küchendienstliste, die Kojenbelegung und der Rundgang durch die Kombüse, vorbei an den einschlägigen Zapfanlagen.
Um 20 Uhr gibt’s eine kurze Begrüßung durch Martin und Andy, bevor das Buffet geplündert werden darf. Nach dem alle den ersten Hunger und Durst gestillt haben, gibt’s noch einen Begrüßungssekt und anschließend unsere Vorstellungsrunde mit den Schiffsvisitenkarten an Schlüsselanhänger. Danach offenes Ende… Leute kennen lernen… Schiff erkunden…plaudern…trinken…Spaß!
Der erste Morgen an Deck, Wetter, na ja, aber ich hatte ja schon mit Sturm gedroht!! Dies tut der Stimmung an Bord keinen Abbruch. Zuerst einmal lecker Kaffee/Tee und Frühstück, Stärkung für den ersten, sehr harten Segeltag. Um 10 Uhr legen wir ab und tuckern gemütlich aus der Kieler Förde. Bei leichtem Regen gibt’s von Arne Segel- und Sicherheitsunterweisung an Deck. Fahrtrichtung Marstal, Windstärke 5-6, perfekt zum Segeln, 8-10 Knoten, Schiff liegt 12° schräg und nach 2 Stunden werden die ersten grün im Gesicht! Trotz Namensänderungen diverser Leinen an Deck – Niederholer heißt ab sofort nur noch „Runterholer“ – geht’s so manchem an Deck nicht besonders gut.
Nach 4 Stunden endlich Land in Sicht und die See wird ruhiger. Die Stimmung an Deck steigt langsam wieder bei allen! Nach dem Anlege-Bier gibt’s dann erst mal eine kleine Andacht, bevor wir dann alle gemeinsam durch den kleinen malerischen Ort wandeln und uns die Füße vertreten… Mist, es beginnt zu regnen und alle stürmen aufs Schiff zurück. Manuel und Kes bereiten indes das leckere Abendessen zu.
Abends gibt’s dann von Martin noch einen Karibik-Vortrag von seiner Tour mit KUS (Klassenzimmer unter Segeln). Alle waren beeindruckt, auch ich, obwohl ich diesen Vortrag schon 8mal gesehen habe. Danach noch gemütliches Beisammensein und ruhiger Ausklang an Deck.
Der zweite Tag der Segelreise: Sonne oder doch nicht?! Auf alle Fälle deutlich wärmer und der Nebel verzieht sich auch allmählich. Nach dem unser „Guten Morgen Lied“ lief, welches inzwischen Kultstatus genießt, legen wir um kurz nach 11 Uhr ab, da wir unseren ins Wasser gefallenen Rundgang durch Marstal heute früh machten. Heute auf dem Weg nach Svendborg gibt’s nur Ra-Segel! Zu wenig Wind, dafür aber Klettern zum Krähennest und abliegen im Klüfernetz. Tagsüber läuft das Lied „Sail away“ von David Gray und Arne dreht langsam durch! Alle sind voll begeistert und genießen die Sonne und die Ruhe an Bord, Entspannung macht sich breit. Die Gruppe ist zwar klein, aber von der ersten Minute an ein eingeschworenes Team! Alle vorbeikommenden Schiffe werden nach Einweisung von Andy mit einer La Ola-Welle begrüßt und der ruhigste Platz an Bord ist auch nach kurzer Zeit überfüllt.
Um 15 Uhr kommen wir nach selbst gemachtem Kuchen und Kaffee bei strahlendem Sonnenschein in Svendborg an. Hier gibt’s einen schönen Strand und ein Beach-Volleyball Feld! Das zieht, und alle, auch Tenor, gehen mit. Nach 5 hart umkämpften Sätzen im Sand, steht erstmal die Sandreinigung.
Zurück auf dem Schiff gibt’s erstmal ein kühles Blondes und dann den lästigen Peelingstoff von der Haut waschen. Nach der Grundreinigung machen wir uns auf, die Innenstadt von Svendborg unsicher zu machen. Was damit endet, dass viele verrückte Leute versuchen, die unmöglichsten Räume zu besetzen! „Wie viele Menschen passen eigentlich in eine Telefonzelle oder in die Rezeption des Hotels hier oder gar in ein dänisches Taxi?“ Wir haben die Antworten in Bild festgehalten!
Nach einem ausgiebigen Abendessen gab es dann noch einen Caipi-Abend!
Die Segelreise geht weiter, Wetter supi! Alle gut drauf, nein, besser, absolutes Dreamteam!!!! Pärchenbildung ?! Eine Reise mit I-Tüpfelchen!! Das steht jetzt schon fest! Wie wird das noch enden?
Wir legen ab und segeln auf der Ostsee weiter in Richtung Bakenkop. Kenne ich noch nicht, aber Martin und Arne haben gute Tipps für mich. Wir legen uns ins Paket mit der „Artimes“, schönes Schiff, belegt mit sehr seriösen Gästen?!
Erste Verlobungen stehen an! Peter und Jessica geben einen Sektempfang auf dem Leuchtturm! Anja und Klaus (Achim) sind verlustig gegangen, tauchen aber gegen später Hand in Hand wieder auf! Die Party geht weiter! Heute ist Abschlussabend dieser tollen Segelreise, wir grillen und haben viel Spaß! Das Nachbarschiff bettelt schon um Caipis! Und dann ist es passiert, der Reiseleiter wird verlobt und bekommt auch noch ein Golf-Luder mit dazu! Natürlich mit Einverständnis seiner Verlobten! Um 23 Uhr kommen dann mitten im schönsten Feiern und Tanzen, die ersten Beschwerden vom Smutje der Artimes. Trotzdem tut es der sagenhaften Stimmung der Gäste an Bord keinen Abbruch.
„Der letzte Tag“ der Segelreise, für uns, die „Wilde 13“, wird es aber nicht der allerletzte sein, das steht jetzt schon fest! Das Wetter ist schlecht (Nebel), passt irgendwie zur Stimmung! Wehmut kommt auf! Abschiedsgedanken gehen um! Leider schon zu Ende! Bis zur „Pest an Bord“ und der Überlegung, Verlängerung zu buchen, schweifen die Gedanken. Aber Andy hat mal wieder die rettende Idee, wir sehen uns wieder, beim Skifahren im Zillertal! Spätestens, irgendwie hatte ich eine Vorahnung!
Um 15 Uhr laufen wir unter Motor in Kiel an der Blücherbrücke ein. Nach unserem Abschlussfoto treffen wir uns noch gemeinsam im Bistro am Kai und genießen die vergangenen Tage bei einem Kaffee oder Bier!
„Sail away with me honey…”
Euer Reiseleiter Andy 26.07.2011
Da will man auch gerne zu den wilden 13 gehören. Das muss ja eine tolle Fahrt gewesen sein. Da wird man beim lesen recht neidisch 😉
Die Reisebeschreibung trifft es auf den Kopf. Auf dem Meer sein, ist eine Erfahrung, die wir „nur“ auf einer Kreuzfahrt erfahren durften, leider nur mit Motorkraft, aber die Natur und die Weite kann schon beeindruckend sein. so long Henry und sin Fru