Sehenswürdigkeiten in Phnom Penh, Nationalmuseum, Tuol Sleng Museum, Königspalast, Wat Phnom, Uferpromenade
Nach einem turbulenten Anflug nach Phnom Penh in Kambodscha und einer arbeitsreichen ersten Woche im Büro, konnte ich am Wochenende ein erstes Sightseeing mit den schönsten Sehenswürdigkeiten in Phnom Penh machen. Meine Ziele waren das Nationalmuseum, die Uferpromenade, der Köngispalast, der Wat Phnom und das Tuol Sleng Museum. Am Samstag wurde bis mittags gearbeitet und anschließend hat mich ein Kollege mitgenommen und mich am Nationalmuseum abgesetzt, wo ich dann einige Zeit verbracht habe die über 5000 Ausstellungsstücke zu betrachten.
Im Nationalmuseum konnte ich mir auch soviel Zeit nehmen wie ich wollte und es war keiner da, der mich gehetzt hat und zum Weitergehen gedrängt hat.
Pünktlich als ich mit dem Nationalmuseum fertig war, fing es an zu regnen. Ich hatte zwar einen Regenschirm dabei, aber der hätte bei dem, was da runtergekommen ist auch nicht mehr geholfen. Also setzte ich mich erstmal auf eine Bank im Nationalmuseum und wartete bis das Wetter wieder besser wurde. Nach ungefähr einer Stunde warten wagte ich mich dann wieder nach draußen. Ein bisschen regnete es noch, aber das war nicht mehr viel. Ich machte mich dann auf den Weg vom Nationalmuseum zum Fluss, der gleich in der Nähe des Nationalmuseums lag. Dort spazierte ich gemütlich an der schönen Uferpromenade entlang und machte auch einige Fotos der Sehenswürdigkeiten am Tonle Sap Fluss.
Phnom Penh liegt an einer Kreuzung von 4 Flüssen. Der Tonle Sap-Fluss, der in der Regenzeit seine Fließrichtung umkehrt und in Richtung Tonle Sap-See fließt, der Mekong und die zwei Bassak-Flüsse. Diese Flusskreuzung kann man sehen, wenn man die Uferpromenade entlang läuft. Allerdings ist Flusskreuzung so groß, dass man nicht genau ausmachen kann, wo welcher Fluss anfängt.
Ich lief also ein ganzes Stück an der Uferpromenade entlang, bis ich an die Kreuzung kam, die zum Wat Phnom führte. Da ich nun schon einmal da war, konnte ich am Wat Phnom auch gleich einmal vorbei laufen, dachte ich mir. Unterwegs wurde ich dann von einem sehr aufdringlichen Tuktuk-Fahrer angesprochen, der mich unbedingt mitnehmen wollte und das auch noch umsonst, weil er mich so gerne kennen lernen wollte. Das kostete mich einige Mühe diesen Menschen wieder loszuwerden, aber letztendlich konnte ich doch in Ruhe meinen kleinen Stadtrundgang fortsetzen. Ich lief also am Wat Phnom vorbei, den ich am nächsten Tag zusammen mit einem Kollegen besichtigen wollte und passierte nach einer Weile auch den Zentralmarkt. Dort bog ich dann aber wieder Richtung Uferpromenade ab um dort etwas zu essen und dann wieder nach Hause zu fahren. Als ich meinen Stadtplan herauszog, um mich zu vergewissern, dass ich auf dem richtigen Weg war, wurde ich sofort von Moto- und Tuktuk-Fahrern angesprochen, ob sie mir helfen können. Letztendlich wusste ich aber, wo ich lang musste und lief weiter. Nach einem schönen Essen mit wunderbarem Blick auf den Tonle Sap-Fluss, bin ich schließlich mit einem Mototaxi wieder nach Hause gefahren und ein schöner Tag war zu Ende.
Am nächsten Tag wurde ich morgens um 09:30 Uhr von meinem Kollegen abgeholt und wir schauten uns als erste Sehenswürdigkeit den Königspalast an.
Fantastisch kann ich nur sagen. So viele Pagoden mit goldenen Dächern. Dazu noch überall kleine Brunnen mit Lotusblumen. Und vor allem die Silberpagode.
Der Königspalast ist einfach nur klasse. Außerdem waren die Grünanlagen im Königspalast auch total schön und es gab Büsche in Form von Elefanten und anderen Tieren, außerdem gab es Wandmalereien.
Ich hätte mich stundenlang im Königspalast aufhalten können um alles zu entdecken, allerdings wurde um 11 Uhr schon wieder zu gemacht und da mussten wir dann das Gelände verlassen.
Unser nächstes Ziel war der Wat Phnom.
Der Wat Phnom ist das höchst gelegene religiöse Bauwerk in Phnom Penh und liegt auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel. Im Wat Phnom, der aktiv benutzt wird, gibt es tolle Wandmalereien und einen großen steinernen Buddha und davor stehen unzählige Kerzen. Ein toller Anblick. Man kommt sich jedoch als Besucher zum Teil ein bisschen als Eindringling vor, denn man möchte die Menschen dort ja auch nicht beim Beten stören. Zumindest ich will das nicht. Am Fuße des Wat Phnom gibt es eine riesige Uhr, die in den Garten eingebaut wurde. Die Ziffern leuchten abends. Mein Kollege meinte, dass das die Big Ben von Kambodscha ist. Im Garten um den Wat Phnom herum findet man sehr viele Affen.
- Affen am Wat Phnom in Phnom Penh
Man sollte wirklich auf seine Taschen aufpassen, denn es kann passieren, dass einer der Affen sie sich schnappt und damit auf einen Baum klettert. Die Tasche sieht man dann jedenfalls so schnell nicht wieder. Was ich sehr lustig fand, war dass dort auch ein paar Frauen, die dort etwas verkauft haben, ihre Hundewelpen dabei hatten und die Welpen mit den Affen gespielt haben. Sehr niedlich.
Anschließend aßen wir zu Mittag, um uns für unser letztes Ziel zu stärken. Das Tuol Sleng Genocide Museum.
- Tuol Sleng Museum in Phnom Penh
Da war die Stärkung auch dringend notwendig. Das war ein recht bedrückender Ausflug. Das Tuol Sleng war früher eine Schule und wurde unter Pol Pot zu einem Gefängnis umgebaut. Während des Regimes der Roten Khmer durchliefen ungefähr 20.000 Menschen das Tuol Sleng oder S21 Gefängnis, um hinterher auf den Killing Fields umgebracht zu werden. 7 Menschen überlebten das Tuol Sleng. Die Wände sind gepflastert mit unzähligen Bildern der Menschen die dort gefangen gehalten wurden unter absolut menschenunwürdigen Bedingungen. Man konnte die Zellen sehen, in denen die Menschen gehalten wurden. Es wurden Folterinstrumente ausgestellt mit denen die Menschen gequält wurden und es gab Briefe sowohl von den Opfern an ihre Angehörigen, als auch von Mitgliedern des Regimes, in dem sie ihre Taten rechtfertigten.
Das Tuol Sleng Museum ist eine Erinnerung an eine wirklich grausame Zeit. Ich war ehrlich gesagt froh, als ich da wieder draußen war. Es gehört aber zur Geschichte des Landes dazu und ich finde es wichtig, dass man sich auch über solche Sachen informiert und sich dafür interessiert anstatt nur die Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Im Anschluss daran brachte mich mein Kollege zum Russischen Markt. Da war ich wieder total begeistert. Unzählige Stände mit allen Arten von Souvenirs und viele Verkäufer von Stoffen wie Baumwolle und Seide gibt es hier. Man kann außerdem Kleidung kaufen, von T-Shirts über Jeans und Röcke gibt es alles. Sogar Ersatzteile für Autos und Mopeds finden sich hier. In der Mitte des Russischen Marktes gibt es eine riesige Auswahl an Obst und Gemüse und Essensständen. Hier lief ich allerdings nur durch. Außerdem war am Nachmittag unheimlich viel los und es war ein richtiges Geschiebe und Gedränge in den Gängen, aber der Russische Markt ist einfach toll. Es gibt so viele Sachen und man wird an jedem Stand angesprochen, was man denn kaufen möchte. Die Frage ob man überhaupt etwas kaufen möchte stellt sich hier gar nicht. Ich lief sicherlich 2 Stunden im Russischen Markt herum bis ich dann anschließend mit dem Mototaxi nach Hause gefahren bin.
Dies war ein ereignisreiches Wochenende mit viel Geschichte, tollen Sehenswürdigkeiten und zum Schluss sogar ein bisschen Shopping.
Autor: Tanja Hoffmann
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