Selbstfahrer-Urlaub in Simbabwe – Matobo Hills Nationalpark
Nach unseren spannenden Tagen mit den Löwen und Elefanten, galt es nun zum Matobo Hills Nationalpark weiter zu fahren. Nashörner, Felsmalereien und fantastische Landschaft erwarteten uns.
Nach etwa 4,5 Stunden gemächlicher Fahrt durchquerten wir die Stadt Bulawayo und verließen sie südwärts wieder. Die Landschaft wurde erst wellig, dann deutlich hügelig. Hinter jeder Kurve eröffneten sich neue, spannende Ausblicke auf die Matobo Hills.
Felsbrocken unterschiedlichster Größe türmten sich aufeinander, dazwischen wuchsen undurchdringlich-wirkende Sträucher und Bonsai-artige Bäume scheinbar auf dem nackten Granitstein. Andere Hügel schienen aus einem einzigen riesigen, halbrunden Felsen zu bestehen, dessen glatte, schiere Seiten ein Erklimmen unmöglich aussehen ließen.
König Mzilikazi, einst rechte Hand von König Shaka und Gründer des Volkes der Ndebele, gab dieser Gegend ihren Namen, Matobo, der ‚kahle Köpfe“ bedeutet. Wenn man die Landschaft betrachtet, kann man sich kaum einen passenderen Namen vorstellen.
Am Grab von Cecil John Rhodes
Da wir am Nachmittag erst eingetroffen waren und noch eine Weile damit zugebracht haben unser Camp einzurichten, reichte die Zeit nur noch für einen Ausflug zum Sonnenuntergang am „World’s View“. Cecil John Rhodes wurde auf seinen ausdrücklichen Wunsch hier begraben.
Wenn man oben neben der Grabplatte von Rhodes steht, weiß man warum dieser Felsen „World’s View“ genannt wird. Man hat einen unvergleichlichen 360° Blick auf das einzigartig schöne Bergland der Matobo Hills. Mit den warmen Tönen der untergehenden Sonne eingefärbt, von einer warmen Brise umspielt und in der völligen Stille des Abends ist es dieser Ort eine Wohltat für alle Sinne.
Gespannt auf die Unternehmungen, die wir für den folgenden Tag geplant hatten, krochen wir verhältnismäßig früh in unser gemütliches Zelt im Maleme Tal der Matobo Hills. Spät in der Nacht wachte ich aus tiefem Schlaf auf, ein Geräusch hatte mich gestört. Es klang wie ein lautes,
rhythmisches, harsches husten oder Röcheln: Ein Leopard verteidigte sein Revier! Diverse Studien haben nachgewiesen, dass die Matobo Hills die weltweit höchste Dichte an Leoparden haben, und die höchste Anzahl von Felsenadler Brutpaaren in ganz Afrika.
Bei den Felsmalereien von Nswatugi Cave
Am Vormittag unseres vollen Tages in den Matobo Hills hatten wir uns einen Besuch von Nswatugi Cave
vorgenommen, einer Höhle mit einer großen Anzahl gut erhaltener Felsmalereien. Die Matobo Hills sind voll von solchen Höhlen und Felsüberhängen, in denen Malereien der Buschleute oder San zu finden sind. Über 3000 Stätten mit Felszeichnungen sind hier bekannt. Sicher gibt es mehr, die jedoch in so unwegsamen Gegenden liegen, dass sie noch niemand gesehen hat. Die Gemälde sind teils tausende Jahre alt und dabei erstaunlich gut erhalten.
Nswatugi Cave mit den laufenden Giraffen fasziniert mich immer wieder. Die Genauigkeit, mit der die Tiere unter Verwendung verschiedener Pigmente gemalt wurden und mit der die Bewegung naturgetreu festgehalten wurde ist für mich jedes Mal wieder erstaunlich. Die Wand ist so dicht mit Motiven bemalt, dass ich auch immer wieder etwas Neues entdecke. Bei jedem Besuch fällt es mir schwer mich von der Betrachtung der Malereien los zu reißen.
Mittagessen mit Eidechsen im Matobo Game Park
Nachmittags wollten wir in den Matobo Game Park, ein kleines Gebiet, das innerhalb des Nationalparks abgezäunt wurde zum Schutz der Wildtiere. Ganz besonderen Schutz genießen hier die Nashörner. Zur Mittagspause fuhren wir in den Park hinein zu einer der Grasgedeckten Beobachtungsplattformen, wo wir mit einem schönen Blick über die Landschaft des Parks unsere Mahlzeit genießen konnten.
Wir kannten die Stelle schon und haben daher eine Flasche Wasser mehr mitgebracht. Die bunten Eidechsen, die hier zwischen den Felsen leben, freuen sich immer darüber, wenn man ihnen Wasser gibt. Sie kommen bis auf die steinerne Balustrade und lecken gierig die Flüssigkeit auf.
Weitere, recht häufig vorkommende kleine Bewohner der Felsen sind die Klippschliefer, die in Familiengruppen die kleinen Höhlen und Felsspalten bewohnen. Ihre Rufe klingen für unsere Ohren unangenehm schrill, eine Mischung aus Pfeifen und Kreischen. Lange hatte ich mich gefragt, woher diese Geräusche kommen, bevor es mir ein Guide erklärt hat.
Breitmaulnashörner in den Matobo Hills
Nach einer erfrischenden Pause fuhren wir weiter durch den Park auf der Suche nach den Stars der Matobo Hills, den Nashörnern. Spuren, wo sie die sandige Straße überquert hatten, fanden wir viele, doch es dauerte eine Weile bis wir auch die Tiere zu Gesicht bekamen. Eine Mutter mit einem Kalb, das bereits fast so groß war, wie sie selbst, weidete auf frischem, grünem Gras. Nach einem Feuer und einem kleinen Regenschauer war das Gras saftig und offenbar schmackhaft. Es war so still, dass wir die rupfenden und kauenden Geräusche hören konnten, mit denen die beiden wunderbaren Tiere das neue Grün regelrecht abmähten.
Recht scheu kreuzten noch einige Impalas und Warzenschweine unseren Weg, dann wurde es auch wieder Zeit, zu unserem Camp zurück zu kehren. Einen weiteren, fantastischen Tag hatten wir im Matobo Hills Nationalpark erlebt. Am nächsten Morgen mussten wir uns früh auf den Weg machen, da wir die Grenze nach Südafrika zu überqueren hatten.
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