Simbabwe Urlaub: Victoria Falls, Wasserfälle, Hubschrauber-Flug, Flight of Angels, Elefanten-Reiten
Tag 2 07. März
Am zweiten Tag meines Simbabwe-Urlaubs stand ich bereits früh um 6 Uhr startbereit vor dem Hotel. Es galt ein Abenteuer der besonderen Art in Angriff zu nehmen, zu dem eine liebe Kollegin mich angestiftet hatte. Ich war eigentlich, außer bei einem Besuch des Tierparks Hagenbeck als Kind, noch nie auf die Idee gekommen auf einem Elefanten reiten zu wollen. Aber in Victoria Falls, sowie in einigen anderen Orten in
Simbabwe, Südafrika und Botswana gibt es immer mehr Veranstalter und Lodges, die solch ein Erlebnis anbieten. Einerseits freute ich mich sehr darauf, mit einem solch riesigen und intelligenten Tier auf Tuchfühlung zu gehen, andererseits war ich etwas skeptisch, mit welchen Mitteln die Elefanten wohl „gezähmt“ worden waren.
Der Minibus mit einem freundlichen, aber um die Uhrzeit noch recht wortkargen Fahrer wand sich durch die Straßen von Victoria Falls, um an verschiedenen Hotels und Campingplätzen Gäste einzusammeln. Schließlich nahmen wir die offene Straße Richtung Bulawayo unter die Räder, um kurz danach rechts auf eine holperige Busch-Piste ab zu biegen. Es war eine sehr gemischte Gruppe, Leute „in den besten Jahren“ und ganz junge Studenten aus aller Herren Länder, doch die Stimmung im Bus war gut, alle freuten sich auf das bevorstehende Elefanten-Reiten.
Gerade als wir neben einem Gebäude mit Grasdach anhielten, ging die Sonne auf, lugte orange-rot hinter ein paar verstreuten Wolken hervor. Wir wurden von einem Guide begrüßt, der uns gleich auf eine große Veranda führte. Dankbar nippten wir alle an einem Becher Tee oder Kaffee, während der Guide uns erklärte, wie der Vormittag ablaufen sollte.
Dann wurde die Herde Elefanten an die hohe Veranda geführt, allen voran die Matriarchin, „Miz Ellie“. Sie sah von meiner Warte aus sehr groß aus und führte ein junges Kalb. Der Guide erklärte uns, dass sie das Kalb adoptiert habe, da seine Mutter, eine wilde Elefantenkuh, gestorben war. Hinter Miz Ellie lief ein Bulle, der war noch deutlich größer und massiger gewachsen, als die Leitkuh. Die riesigen Tiere sahen ganz entspannt aus,
streckten die Rüssel in die Wassertröge vor der Terrasse und tranken. Dann langten sie mit den nassen Rüsseln nach oben über die Brüstung, um uns neugierig zu beschnuppern. Zunächst zögerlich, dann mit wachsender Begeisterung hielten wir den Elefanten unsere Hände hin und berührten die kraftvollen, flexiblen Rüssel. Die graue Haut war sehr rau, teils bewachsen mit sehr starken Haaren, die sich beinahe anfühlten wie Draht. Ich stand bei Miz Ellie und sie blies mich an, der Atem war warm in der Kühle des Morgens und roch nach frischem Laub und Gras.
Nach diesem kurzen gegenseitigen kennen lernen wurden die Elefanten nacheinander zu einer großen Holzplattform geführt, mit deren Hilfe wir aufsitzen konnten. Der Elefantenführer begrüßte uns, gab uns die Hand zur Hilfe und mit einem großen Schritt saß dann ein Gast nach dem anderen in luftiger Höhe. Ich saß zusammen mit einer jungen Frau auf Miz Ellie und die Matriarchin schlenderte langsam los, während ein Ehepaar hinter uns auf den großen Bullen kletterte.
Miz Ellie rupfte ein Büschel Gras ab und kaute mit lauten Mahl-Geräuschen beim Gehen. Hinter uns knackte
und krachte es laut. Als ich mich umdrehte, sah ich den großen Bullen hinter uns einen riesigen, belaubten Ast von einem Baum reißen, den er dann als Wegzehrung mitnahm. Das südafrikanische Ehepaar auf seinem Rücken und ich grinsten uns an vor Freude. Mit wiegendem, schaukelndem Schritt lief Miz Ellie einen schmalen Weg entlang, durch dichten, grünen Busch. Ab und zu rupfte sie ein paar Blätter oder Zweige ab. Das Kalb wuselte herum, manchmal lief es direkt neben uns her, manchmal blieb es stehen und kam dann mit wehenden Ohren und schlackerndem Rüsselchen hinter uns her gerannt. Die Elefantenführer schienen die Tiere nur mit der Stimme und ein paar Körperbewegungen zu lenken. Die robusten Stöcke, die sie in den Händen hielten waren anscheinend nur zur Schau da.
Nachdem ich mich an Miz Ellies Bewegung und die Höhe gewöhnt hatte, begann ich mich umzusehen und auch die Gegend zu genießen. Nach einer guten Regenperiode waren die Bäume und das Gras noch saftig-grün und das weiche Licht des frühen Morgens ließ die vielen Grün-Töne noch kräftiger leuchten. Es waren viele Vogelstimmen zu hören, neben den leisen Stimmen der Elefantenführer und der Gäste und den rupfenden Geräuschen der Elefantenherde.
Der Elefantenführer zeigte nach links in den Busch. Ein wunderschöner Kudubulle stand dort und schaute uns zwischen die Bäume hindurch an, die spiralförmig gedrehten Hörner hoben sich dunkel von dem saftigen Grün ab. Die Antilope hatte die großen Ohren aufmerksam aufgestellt und bewegte sie hin und her, um genau zu horchen, was da vor sich ging. Es schien als ob er uns als Elefantenherde akzeptierte, denn er senkte nach einer Weile den Kopf und knabberte an den Blättern eines Mopane-Baums.
Miz Ellie trat aus dem Busch heraus auf eine riesige freie Fläche, über die sich ein Flüsschen schlängelte. Teils bestand der Boden aus blanken Felsen, teils war er mit saftig-grünem Gras bedeckt. Neben einem kleinen Teich am Bach-Lauf hielten wir an. Der Guide, der weiter hinten zu Fuß mit uns mitgelaufen war, kam
zu uns, nahm uns die Kameras ab und machte ein paar Fotos für uns. Dadurch, dass ich auf Miz Ellie’s Rücken saß, konnte ich beobachten wie der Rest der Herde langsam herbei schlenderte, beinahe jedes der Tiere kaute an einem Büschel Gras oder einem belaubten Ast herum.
Ich konnte es kaum glauben, als wir wieder an der Plattform waren, dass eine ganze Stunde vergangen war, aber es stimmte. Mir war die Zeit sehr kurz vorgekommen. Zum Abschluss wurden die Elefanten in einer Reihe wieder an die Veranda geführt und wir bekamen mehrere Eimer Futter-Pellets, mit denen wir die Tiere füttern konnten. Die meisten Elefanten streckten uns den Rüssel wie eine Art Trichter hin, und erwarteten, dass wir die Leckereien mit vollen Händen hineinschaufelten. Einer der Bullen machte es jedoch anders. Ihm musste man die vollen Hände entgegenstrecken und er saugte die Pellets auf. Wieder machte es uns allen eine riesige Freude, mit den Tieren so in Kontakt zu sein.
Als dann die Eimer leer waren, wurden wir zum Frühstück gerufen. Obwohl ja die Elefanten die eigentliche Arbeit getan hatten, hatten wir alle offensichtlich einen ordentlichen Hunger.
Zurück im Hotel schnappte ich mir meinen Laptop und setzte mich in die Lounge, wo der W-LAN-Empfang gut war, und kümmerte mich um meine Emails.
Am frühen Nachmittag stand für mich noch ein sehr aufregendes Abenteuer an, ich würde mit dem Hubschrauber über den Wasserfällen kreisen. Das ist der sogenannte „Flight of Angels“, der „Flug der Engel“. Der Name dieses Rundflugs kommt von einem Zitat von David Livingstone, der sagte, als er die Wasserfälle zum Erstenmal erblickte, dass die Engel in ihrem Flug eine solch schöne Landschaft betrachtet haben müssten.
Am Start- und Landeplatz warteten bereits mehrere Leute auf ihren Flug. Eine Familie Warzenschweine knabberte unbeirrt am Rasen als der Hubschrauber mit viel Getöse heranschwebte und Grashalme und Staub herumwirbelte. Erst als die Maschine kurz davor war aufzusetzen, rannten die Tiere „im Schweinsgalopp“ mit erhobenem Schwanz davon.
Nachdem die vorigen Gäste ausgestiegen waren, wurden wir an Bord geleitet, der Guide sah zu, dass wir auch richtig angeschnallt waren, machte die Türen zu und schon hoben wir ab. So ein Hubschrauber-Flug ist
schon ein besonderes Erlebnis. Nur aus der Vogelperspektive kann man das ganze Ausmaß des riesigen Sambesi-Flusses und seiner vielen Inseln erkennen. Leider hatten wir trübes Wetter, aber auch in dem weichen Licht des bewölkten Tages waren Hunderte von verschiedenen Grün-Tönen der bewaldeten Inseln
ein wunderschöner Anblick. Auch die weiße Gischtwolke hob sich deutlich von dem grauen Himmel ab sie war gut zu sehen während wir stromabwärts flogen. Auch das gewaltige Ausmaß der Wasserfälle war wirklich nur aus dieser Perspektive zu erkennen. Auf einer Breite von 1,7 km stürzen die Wassermassen des Sambesi grün-braun, dann weiß-schäumend über die Felskante etwa 100 Meter in die Tiefe. Ein Teil der Wasserfälle liegt auf dem Gebiet von Simbabwe, ein anderer Teil gehört zu Sambia, der Sambesi-Fluss bildet die Grenze zwischen beiden Ländern. Die eiserne Gitterbrücke verbindet die Länder mit einer Strasse und einer Bahnlinie.
An den Fällen vorbei flogen wir kurz über einen Teil der zickzackförmigen Serie von Schluchten, die der mächtige Strom unterhalb der
Fälle über Jahrtausende in den Fels gefressen hat. Es war gewaltig, beeindruckend, meine Sitznachbarin und ich hatten die ganze Zeit über eine Gänsehaut. Fast schien es so, als wären wir kaum gestartet, als der Pilot umkehrte und wieder Flussaufwärts flog. Wir hätten es alle gut noch eine Weile aushalten können. Wir beobachteten alle grinsend wie die Warzenschweine wieder davonrannten kurz bevor wir landeten.
Wieder im Hotel angelangt, hatte ich nicht viel Zeit bevor ich zum Buffet-Abendessen mit Show-Einlagen abgeholt wurde, in der „Boma“ einem Restaurant, das zu einem der Hotels am Ort gehört. Nach dem was ich davon gehört hatte, kam es mir sehr wie Touristen-Nepp vor. Aber wider Erwarten machte es Spaß, und das Essen war sehr gut und reichhaltig. Um 22 Uhr war ich wieder im Hotel, von den vielen Eindrücken des Tages noch ganz schwindelig.
Mit offenen Fenstern konnte ich beim Einschlafen dem ewigen Donnern der Wasserfälle zuhören, und der Schleiereule, die wieder auf der Jagd war. Auch ein paar Flughunde ließen ihre hellen Rufe hören, sie waren sicherlich hinter den wilden Feigen in dem riesigen Baum vor dem Balkon her.
Am nächsten Tag, Sonntag, hatten meine hiesigen Kollegen und ich viel Arbeit. Wir wollten uns ein ganzes, breites Spektrum an Hotels ansehen und anschließend bei einem gemeinsamen Abendessen eine Besprechung abhalten.
ich und meine frau wera sind auch in afrika verliebt haben auch andere länder bereist aber uns zieht es immer wieder nach afrika nun planen wir eine reise nach simbabwe vieleicht können sie uns bei planung und durchführung behilflich sein würde mich freuen wen sie mit uns in kontakt treten liebe grüsse aus dem fernen sachsen