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Simbabwe-Urlaubsreise, Safari im Hwange Nationalpark

Loewen auf Safari zu sehen ist immer ein grosser Gewinn

Die Fahrt von Victoria Falls zum Miombo Safari Camp am Rand des Hwange Nationalpark dauerte ca. 2 Stunden. Wir freuten uns schon sehr auf unsere erste Safari im Hwange Nationalpark, die für den Nachmittag geplant war.

Meist fuhren wir durch dichte Waldgebiete, gelegentlich ging es auch an kleinen Dörfern vorbei. Auch die Stadt Hwange mit ihren holprigen Bahnübergängen und dem Kohlekraftwerk ließen wir hinter uns.

Miombo Safari Camp liegt auf privatem Land direkt an der Bahnlinie, die Zambia und Victoria Falls mit Bulawayo und Botswana verbindet. Die Bahnlinie stellt auch auf weiten Strecken die Grenze zum nicht eingezäunten Hwange Nationalpark dar. Wir waren im Msasa Camp untergebracht, in großen Zelten mit bequemen Betten, eigenem WC und Dusche.

Nach unserem gemütlichen und leckeren Mittagessen und einer kurzen Siesta fuhr unser Guide mit dem Geländewagen der Lodge vor. Wir griffen

Elefantenherden stehen im Hwange Nationalpark Schlange am Wasserloch

schnell die Kameras und Ferngläser und kletterten voller Vorfreude auf unsere Safari im Hwange Nationalpark auf den offenen Wagen.

Die erste Nachmittags-Safari im Hwange Nationalpark

Die wenigen Kilometer bis zur Einfahrt des Parks vergingen im Flug. Die warme Luft roch nach Staub und Busch als wir durch das Tor in den Park fuhren. Das Nachmittagslicht wurde bereits weich, als wir das erst Wasserloch an der Strecke, Dom Pan, erreichten.

Wie so oft in der Trockenzeit standen die Elefantenherden regelrecht Schlange, um zu trinken und zu baden. Es wimmelte nur so vor Elefanten.

Mächtige Bullen schlenderten behäbig auf das Wasser zu. Je näher sie aber kamen und je stärker sie den Duft des Wassers in die Nase bekamen, desto mehr beschleunigte sich ihr Schritt. Ihre Köpfe schwangen mit ihren Schritten hin und her, die Vorfreude war ihnen anzumerken.

Manche Elefanten baden im Wasser und geniessen es sichtlich.

Die Herden von Muttertieren mit Kälbern liefen schnell auf das Wasser zu wenn sie an der Reihe waren. Die kleinsten Kälber rannten so schnell sie konnten, um mit den Großen Schritt zu halten.

Die meisten Tiere flitzten mehrere Schritte in den Tümpel und warfen sich mit dem Rüssel Schlamm über den Körper. Einige Jungtiere suhlten sich gleich in dem trüben Morast. Andere gingen direkt zum Trog wo das gepumpte Grundwasser frisch aus der Leitung kam und tranken durstig.

Es war ein wunderbares Natur-Schauspiel und wir wurden nicht müde zuzusehen. Am Ende fuhren wir aber doch noch ein Stück weiter zur Nyamandhlovu Beobachtungs-Plattform an einem weiteren Wasserloch.

Hier durfte man auch einmal aus dem Auto aussteigen und sich die Beine vertreten. Wir machten von der

Ein afrikanischer Sonnenuntergang im Hwange Nationalpark

Gelegenheit Gebrauch und tranken gemütlich unseren Sundowner.

Zwei Flusspferde stiegen aus dem Wasser und machten sich auf ihren abendlichen Weg zur Nahrungssuche. Weitere Elefantenherden kamen auch zu diesem, größeren Wasserloch.

Sonnenuntergang an der Nyamandhlovu Plattform

Kurz nach dem eindrucksvollen, orange-roten Sonnenuntergang machten wir uns auf den Rückweg zur Lodge. Am abendlichen Lagerfeuer, mit einem Glas Wein in der Hand, drehte sich das Gespräch natürlich um die eindrucksvollen Erlebnisse der Safari im Hwange Nationalpark.

Abends am Lagerfeuer im Msasa Camp

Am nächsten Morgen hatten wir uns alle den Wecker vor Sonnenaufgang gestellt. Auf dem Plan stand ein ganzer Tag im Park mit Picknick-Mittagessen am Ngweshla Campingplatz.

Früh morgens und spätnachmittags wenn die Temperaturen niedriger sind, hat man die besten Chancen Tiere bei der Futtersuche zu beobachten. Die Gelegenheit wollten wir uns bei unserer Tages-Safari im Hwange Nationalpark nicht entgehen lassen.

Eine Loewin mit Jungtieren zu sehen ist wie ein Lottogewinn

Wieder suchten wir Dom Pan auf, das erste Wasserloch nach der Park-Einfahrt, das trotz der langen Trockenzeit Wasser hatte. Unser Guide fuhr am Wasserloch vorbei, beschleunigte und bog gleich in die nächste Piste ab.

Gleich darauf war uns klar, warum. Eine Löwin mit drei winzigen Jungtieren überquerte eine Lichtung und verschwand hinter einem Gebüsch. Wir fuhren langsam parallel zu den Katzen, die diagonal auf uns zu gingen und dann auf der Straße vor uns weiter schlenderten.

Die Bäuche waren alle voll und die Tiere hatten offenbar gerade ihren Durst nach einem ausgiebigen Mahl gestillt. Im Schritt-Tempo folgten wir ihnen bis wir das restliche Rudel zu unsere rechten Seite im Gebüsch erreichten.

Löwen mit Beute im Hwange Nationalpark

Nur wenige Meter von der Piste entfernt hatten die Löwen ein Zebra geschlagen. Die meisten Katzen waren gesättigt und lagen zufrieden herum, teils in den unmöglichsten Stellungen.

Ein Jungtier frisst noch an der Beute

Zwei ausgewachsene Löwinnen setzten sich der Hitze aus und bewachten die Beute. Ein halbwüchsiges Jungtier hatte sichtlich noch Appetit und biß immer wieder herzhaft in den Kadaver hinein.

Wir amüsierten uns über eine junge Löwin, die immer wieder dicht neben den zwei anderen offenen Fahrzeugen Schatten suchte, deren Fahrgäste das Löwenrudel beobachteten.

Sehr kurz nachdem sich die Löwin neben eines der Autos legte, ließ der Guide den Motor an und fuhr ein paar Meter weiter. Offensichtlich fühlten sich die Gäste in unmittelbarer Nähe zu dem Raubtier gar nicht wohl.

Es war wunderbar zu beobachten, wie liebevoll die Löwenmutter mit ihren winzigen Welpen umging. Die älteren Jungtiere verhielten sich gegenüber den tollpatschigen Kleinen ebenso tolerant.

Auch Geier möchten etwas von der Beute haben

Wenig später schwebten die ersten Geier ein und setzten sich erwartungsvoll auf einen toten Baum. Sie würden sicher noch lange geduldig warten.

Kappengeier schweben ein und warten auf Beute

Schließlich würden die Löwen es in der Hitze am Kadaver nicht mehr aushalten und sich in den Schatten verziehen. Dann waren die Geier an der Reihe.

Wir fuhren auch zunächst widerstrebend weiter. Sonst war das Pensum, das wir uns für den Tag vorgenommen hatten gar nicht zu schaffen.

Durch den dichten Teak-Wald fuhren wir weiter nach Makwa Pan. Hier legten wir eine willkommene Pause ein, um einen Kaffee zu trinken und uns die Beine zu vertreten.

Wir fuhren weiter, an den Kennedy-Vleis entlang. Grasige Ebenen unterbrochen von Akazienwäldern und sanften Bodenwellen.

Kudus kreuzten unseren Weg, und sahen aus dem sicheren Busch zu, wie wir vorbei fuhren. Giraffen beobachteten uns von ihrer erhöhten Position aus und ließen sich kaum stören.

Eine Rappenantilope begegnet uns kurz vor Ngweshla

Kurz vor Ngweshla, beobachteten wir einen stolzen Rappenantilopen-Bullen, der uns nicht einen Blick schenkte.

Nach dem Mittagessen kamen wir bei Manga Pan an einer Herde Zebras vorbei. Zwei junge Hengste hatten offenbar das Bedürfnis zu imponieren und lieferten sich ein Schein-Gefecht.

Elefanten spielen im Wasser

Am Nachmittag dominierten wieder die Elefanten die Wasserlöcher. Sie spielten, planschten, warfen sich Schlamm auf die erhitzte Haut und badeten ausgiebig.

Kurz vor Sonnenuntergang standen wir wieder an der Nyamandhlovu Plattform und nippten an unseren

Elefantenbullen rangeln und spielen im Wasser

Sundowners. Die Flusspferde schauten ab und zu aus dem Wasser, Krokodile lagen träge am Ufer und Kronenkraniche stelzten durch das Gras.

Ein weiterer eindrucksvoller Tag war fast zu Ende, die Zeit war viel zu schnell vergangen. Wir fuhren aus dem Tor des Parks hinaus und es ging langsam Richtung Camp.

Ein weiteres offenes Fahrzeug kam uns entgegen, der Fahrer unterhielt sich mit unserem Guide. Seiner Gestik war zu entnehmen, dass er etwas aufregendes gesehen hatte. Er wies in eine Richtung in die wir auf dem Weg zur Lodge eigentlich nicht fahren würden.

 

Afrikanische Wildhunde sind sehr selten. Dieses Tier traegt ein Ortungshalsband

Unser Guide fuhr weiter in die angezeigte Richtung. Nach wenigen Kilometern trafen wir auf ein Rudel Wildhunde, die rechts und links von der Straße ruhten. Diese Tiere sind stark vom Aussterben bedroht.

Am Rand des Hwange Nationalparks liegt das Hauptquartier der Painted Dog Conservation, einer Organisation, die sich zu ihrem Schutz einsetzt. Daher hat man gerade im Hwange Nationalpark sehr gute Chancen, diese faszinierenden Tiere zu sehen.

Für uns war diese Sichtung kurz vor Einbruch der Dunkelheit ein krönender Abschluss für eine fantastische Safari im Hwange Nationalpark.

 

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Über den Autor

Sabine Gebele

Seit ich als Kind, mit etwa 7 Jahren, die ersten Tierfilme auf dem schwarz-weißen Fernseher ansehen durfte, war mir klar, daß ich eigentlich nach Afrika gehöre. Je mehr Filme ich ansah, im Schneidersitz auf dem Teppich, Rücken an das Sofa gelehnt, desto sicherer war ich. Meine Helden waren Bernhard Grzimek, Jacques Cousteau und Gerald Durrell. Seit 1988 reise ich regelmäßig nach Afrika, habe Südafrika, Lesotho, Swaziland, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Tansania, Kenia und Ghana bereist. So wunderschön diese Länder alle sind, so ist meiner Meinung nach keines mit Simbabwe vergleichbar. Ich habe mich in das Land verliebt, als ich zum Erstenmal dort war, es dauerte keine fünf Minuten! Am liebsten bin ich tief im Busch zu Fuß auf Safari, habe aber auch sehr viel Freude am Reisen mit allen anderen Mitteln, seien es Flugzeuge, Geländewagen, Mountainbikes oder Pferde.

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