Skisafari Kanada nach Kicking Horse, Silver Star, Big White, Sun Peaks und Whistler
Unser Traum wird endlich wahr. eine Skisafari zu den bekanntesten Skigebieten in Kanada: Whistler, Sun Peaks, Silver Star, Big White und Kicking Horse. Lange haben wir uns auf diesen Augenblick gefreut. Die Türen der Boeing 767 wurden geschlossen und wir konnten es uns auf unseren Plätzen bei der Air Canada gemütlich machen. Wir das sind 4 Freunde, die sich jedes Jahr für ein paar Tage zum Skifahren treffen. Dieses Mal sollte es etwas ganz besonderes sein. Die Skigebiete Kanadas habe es uns angetan. Von einer früheren Kanada Reise kannten wir Banff und Jasper ganz gut, heuer machten wir uns auf den Weg in Richtung Westen Kanadas, um auch die etwas unbekannten Skigebiete wie z.B. Silver Star, Sun Peaks, Big White, Whistler und Kicking Horse einmal kennen zu lernen.
Nach gut 10 Stunden Flug sind wir etwas erschöpft aber glücklich in Calgary angekommen. Es ist immer wieder angenehm zu spüren, wie sich die Mentalität der Menschen sofort nach der Landung ändert. Alle sind nett, zuvorkommend und sogar die nette Blonde bei der Passkontrolle war für einen Spaß zu haben. Ich war ja schon ein paar Mal in Kanada, aber neben der Landschaft begeistern mich am meisten die Kanadier in Ihrer Lockerheit und Unbeschwertheit.
Unser Mietwagen war schnell gefunden. Wir haben uns für einen Minivan von Alamo entschieden. Letztendlich eine gute Entscheidung. Ein SUV wäre mir anfangs lieber gewesen, aber man muss bedenken, welche Lasten an Gepäck 4 Jungs mit auf die große Reise nehmen. Ein Mietwagen ist für eine Skisafari in Kanada das beste Fortbewegungsmittel. Die Skier lagen in der Mitte des Autos, hinten die Taschen und jeder von uns hatte einen eigenen Sitzplatz. Nur fahren wollte niemand, die 10 Stunden Flug hatten es in sich und 1-2 Bier gingen da wohl auch über den Tisch. Also losten wir. Ich war der glückliche Gewinner. Das Navi teilte uns 266 Kilometer mit und wir rechneten mit knapp 3 Stunden. Es sollten deren 5 werden. Uns war ja bewusst, auf was wir uns eingelassen hatten. Die Idee war gewesen möglichst viele Skigebiete Kanadas in 10 Tage unter die Ski zu nehmen und dass dies auch teilweise mit Stress verbunden war, sollte uns bewusst gewesen sein, aber die Fahrt gleich am Anfang hatte es in sich. Es war schweinekalt (-10°) und es fing in der Dämmerung dann auch noch an zu schneien. Langsam quälten wir uns in Richtung Golden, British Columbia. In Banff, Alberta machten wir einen Pizzastopp und gingen gestärkt den 2. Teil der Strecke an.
Die Leute von Fasten Your Seatbelts haben uns vorgewarnt, dass die erste Strecke kein Zuckerschlecken wird, aber in unserem jugendlichen Leichtsinn haben wir es nicht so ernst genommen. Fasten Your Seatbelts ist der Reiseveranstalter über den wir diese Skireise gebucht haben. Es war eine gute Idee, denn ich war nicht sicher, ob wir das alles online so hinbekommen hätten. Die Unterkünfte waren topp, die Skipässe lagen in den Ressorts immer parat und die zusätzlichen Informationen über Kanada sehr hilfreich. Von dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die tadellose Vorbereitung.
Gegen 23.00 Uhr sind wir dann in Kicking Horse angekommen. Wir sind dann gleich hoch in unsere Bleibe. Zu viert haben wir uns ein 2 Schlafzimmerapartment geteilt. Eine Weise Entscheidung. So haben wir viel mehr Platz für uns und gleichzeitig einen Aufenthaltsraum für die diversen Drinks, die einen solchen Skiurlaub in Kanada begleiten. Einer meiner Kumpels meinte, wir sollten den „Fresh Meat Saturday“ in einer etwas fragwürdigen Lokalität in Golden mal testen, aber die Müdigkeit war stärker.
Früh morgens sind wir aufgewacht und konnten zum ersten Mal die kanadischen Berge bewundern. In der Nacht hatte es ja geschneit und voller Erwartung machten wir uns auf den Weg zur Gondel. Weg ist etwas übertrieben, denn man hätte einen Schneeball von unserem Haus zur Gondelstation werfen können. Klingt schon alles ziemlich perfekt, man muss sich jetzt nur noch den strahlend blauen Himmel dazu denken. Skifahrerherz was willst du mehr? Also gleich zur Gondel und hoch zur Gipfelstation. Das ist das absolut Beste, was man sich vorstellen kann. Die Gondel fährt in einem Aufwasch direkt von der Tal- zur Bergstation und überwindet knapp 1.200 Höhenmeter. Diese dürfen wir dann in verschiedenen Varianten wieder zurück fahren. Und ich muss sagen, einige der Varianten haben es wirklich in sich. Unser erster Skitag war – bitte entschuldigt die Umgangssprache – so richtig geil. Wir konnten den Canadian Powder in vollen Zügen genießen und haben so einige Pistenkilometer unter unsere Skier genommen. Nicht viel weniger spektakulär war der Ausblick vom Gipfelrestaurant „Eagles Nest“ in Kicking Horse. Einen Riesen Cheeseburger und einem Pitcher Canadian Lager später ging es wieder auf die Piste. Wir haben von Leuten gehört, dass man die Abfahrt 12-15 Mal am Tag in verschiedenen Varianten fahren kann. Wir waren nach 8 Abfahrten restlos bedient. Die Oberschenkel glühten und uns gedünkte es nach einem warmen Bad, die obligatorischen Aprés Ski Drinks und ein gemütliches Abendessen im Restaurant. Viel zu früh, aber hundemüde ging es dann in unsere gemütlichen Betten.
Am nächsten Tag packten wir schon wieder die Koffer und es ging von Kicking Horse aus weiter in das nächste Skigebiet Silver Star. Unterwegs machten wir noch Rast in der Heather Mountain Lodge. Diese ist der Ausgangspunkt für Heliskitouren des Veranstalters Great Canadian Heliskiing. Ein Anbieter hochwertiger Heliskireisen. Wir haben vorab schon einmal abgeklärt, ob auch Tagespakete möglich sind, doch die Leute von www.Kanadareisen.de konnten uns leider nicht mehr unterbekommen, da das Kontingent erschöpft war. Macht ja auch nichts, denn bei den derzeitigen Schneeverhältnissen wurden wir auch schon auf der normalen Piste richtig verwöhnt.
Nächstes Ziel unserer Reise war Silver Star, das viertgrößte Skigebiet British Columbias. Das Dorf
ist recht nett angelegt, zumindest wenn man bunte Häuser im viktorianischen Stil mag. Es schaut ein wenig wie Disney Land für Skifahrer aus, aber dass muss uns ja nicht weiter stören. Auch in Silver Star hatten wir eine gemütliche Bleibe ausgewählt. Ein 2 Schlafzimmerapartment in der Vance Creek Lodge war unser Domizil für die nächsten 2 Tage. Bekannte haben uns die Backbowls von Silver Star wärmstens empfohlen. Dies sind die Pisten, etwas abgewandt vom Ort an der Rückseite des Berges. Tiefschneeabfahrten, Buckelpisten und ziemlich anspruchvolles Terrain auch für kanadische Verhältnisse. Genau das Richtige, um etwas für die Kondition zu tun. Auch hier gab es keinerlei Wartezeiten an den Skiliften. Es ist tatsächlich so, dass man direkt mit den Skiern wieder in den Sessellift fährt, ohne dass man auch nur den Hauch einer Wartezeit verspürt. Diesem Umstand verdankt man dann auch eine Mehrzahl an gefahrenen Pistenkilometern, als im Vergleich zu den heimischen überfüllten Alpen. Es ist auch nett, wenn man auch nach dem 10. Mal am gleichen Lift immer wieder von den Liftboys und Liftgirls mit einem „How’s Skiing“ begrüßt wird. Silver Star hat auch den großen Vorteil, dass man direkt von der Unterkunft auf die Piste und wieder zurück kommt, das sogenannte Ski in / Ski out. Das Dorf hat einen eher verschlafenen Charakter und daher ist es wohl auch für Familien recht gut geeignet. Das Steak am Abend war dann wieder wie es sich für kanadische Verhältnisse gehört, groß, saftig und sehr lecker.
Nach 2 Tagen ging es dann zum Schwestergebiet von Silver Star nach Big White. Wie der Name schon sagt, auch hier herrlicher Pulverschnee, welcher beim Cruisen so richtig schöne Fontänen hinterlässt. Der Hammer in Big White war unsere Unterkunft. Wir hatten das große Vergnügen eine typisch kanadische Cabin zu bewohnen. Die Bullet Creek Cabins bieten mehrere Schlafzimmer und als unser persönliches Highlight, einen Whirlpool auf der Veranda. Hier haben wir dann auch unseren kanadischen Snow Ghost Cocktail kreiert, Wodka mit Lemon. Manche sagen dazu auch nur Wodka Lemon, doch uns war das egal, es war unser Snow Ghost. Nach ein paar von diesen Geistern im Whirlpool fällt es schwer sich noch aufzuraffen und sich ein Abendessen zu organisieren. Dies fällt in Big White besonders leicht. Man hat die Auswahl zwischen Steak, Steak und Steak und so haben wir uns für ein Steakhouse in Big White entschieden. Des Carver’s Spezialität ist eine Art Irish Coffee, welcher durch die Art der Zubereitung ziemlich einmalig in Kanada ist. Der Alkohol wird an einer doppelläufigen Flinte brennend hinunter laufen gelassen und endet dann in einer Tasse Kaffee. Diese Zeremonie schaut besser aus, als das Endprodukt dann am Ende schmeckt. Ist halt leider nur kanadischer Kaffee als Grundlage gewesen. Nichtsdestotrotz das Skifahren in Big White hat ganz besondere Reize. Wir wagten uns an das „Cliff“. Eine der steilsten Abfahrten, die wir während unserer Reise durch
Westkanada kennen gelernt haben. Es braucht schon etwas Mut, um die Abfahrt in Angriff zu nehmen. Das schöne an Big White, wie auch an den anderen Skigebieten ist, dass man egal welchen Lift man fährt, oben immer eine große Auswahl an Abfahrten auf einen wartet.
So kann der sportliche Fahrer mit seinen nicht so sportlichen Kameradenaufteilen und man trifft sich unten am Lift zur nächsten Liftfahrt. Ich muss sagen, Big White hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur die Unterkunft war topp, sondern auch die große Möglichkeiten, die dieses Skigebiet bietet. Die Pisten am Gem Lake Express in Big White sind recht anspruchsvoll und da wir die Pisten fast ausschließlich in unserer Hand hatten, konnten wir unsere Bretter richtig schön laufen lassen. Nur gut, dass es keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Pisten gibt. Snowshoe Sam in Big White verdient noch eine Erwähnung. Es ist eine Art kanadischer Pub, wo manchmal auch Lifemusik gespielt wird. Der Skifahrer trifft sich am Abend hier und holt sich die notwendige Bettschwere.
Unsere nächste Destination war Sun Peaks. Das österreichische Nationalteam bereitet sich in Sun Peaks auf die Wintersaison vor. Da muss es doch dann auch ein paar anspruchsvolle Pistengeben? Wir hatten das Vergnügen, dass der Mann von der kanadischen Rosi Mittermaier – Nancy Greene – unser Guide für diesen Tag war. Al Raine steht den Gästen für Erkundungsfahrten durch das Skigebiet Sun Peaks zur Verfügung. Das Skigebiet wirbt mit seiner berühmten Bewohnerin und so kann man Nancy Greene oder Ihren Mann Al als Guide kennen lernen. Al spricht hervorragend deutsch, erzählte viele Schwanks aus seiner Skifahrerkarriere und fährt Ski wie der Teufel. Wir fahren nun wirklich nicht langsam, aber dem Al konnten wir nur ansatzweise folgen. Er kennt nur zwei Geschwindigkeiten, stehen oder Vollgas. Dies war einer der herausvordernden Skitage überhaupt. Aber wir hatten riesigen Spaß in Sun Peaks. Übernachtet in Sun Peaks haben wir in der nach seiner Frau benannten Lodge, der Nancy Greene’s Cahilty Lodge. Zur Abwechslung gab es diesen Abend mal Steak zum Dinner.
Nach nur einem Skitag in Sun Peaks ging es weiter nach Whistler. Ihr seht, wir haben uns an keinen der Orte besonders lang aufgehalten. Letztendlich hätten wir es auf unserer Kanada Skisafari vielleicht etwas ruhiger angehen lassen können, doch so haben wir ausgesprochen viel von Land und Leute Kanadas kennengelernt und da wir immer erst nachmittags nach dem Skifahren weitergefahren sind, haben wir auch keinen Skitag in Kanada verloren. In Whistler haben sich die Olympischen Spiele schon angekündigt. Zahlreiche Baustellen gab es noch im Ort und Plakate und Fahnen taten ein Übriges, um auf dieses sportliche Großereignis hinzuweisen. Auch in Whistler waren wir in einem Apartment direkt an der Piste untergebracht. Die beiden Berge Whistler und Blackcomb Mountain sind gewaltig. Man braucht mindestens eine Woche, um einen guten Überblick über dieses riesige Skigebiet zu gewinnen. Whistler ist das größte Skigebiet Nordamerikas mit über 250 Abfahrten und der größten Höhendifferenz von 1,6 Kilometern. Wir wurden in den letzten Tagen ja richtig verwöhnt, aber Whistler setzt noch einmal einen finalen Höhepunkt. Nicht nur, dass wir wieder herrlichen Champagne Powder hatten, irgendwie haben wir es eingerichtet, dass es nachts schneite und tagsüber die Sonne schien. Wenn Engel reisen, pflegte meine Oma zu sagen. Da müssen wir ja besonders nett gewesen sein. Die Auswahl an Restaurants, Pubs und Diskotheken in Whistler ist gewaltig. Man braucht schon ein paar Tage oder ein paar gute Tipps, um sich hier gut zu recht zu finden. Hier hatten wir auch das einzige Missgeschick während unserer Reise. Nach einem herrlichen Skitag in Whistler und einem leckerenAbendessen – stimmt, es gab wieder Steak – haben wir uns in unserer gemütlichen Unterkunft noch ein paar Absacker gegönnt. Einer von uns ging recht früh schlafen, was sich im nach hinein als Fehler entpuppte. Wir restlichen drei haben unsere Vorräte zur Neige gebracht da wir Kanada bald verlassen werden und auf einmal ertönte ein dumpfer Schlag aus
dem Schlafzimmer. Wir Drei schauten uns die Bescherung an. Da wollte der Frühschläfer im Dunkeln zur Toilette laufen und verfing sich in der Bettdecke. Der Nachttisch bremste seinen Sturz und blutüberströmt stand unser Kumpel vor uns. Eine Taxifahrt, ein paar Stiche im Krankenhaus von Whistler und die Sache war wieder in Ordnung. Narben machen ja bekanntermaßen interessanter.
Den letzten Tag verbrachten wir dann noch gemütlich in Vancouver. Vancouver ist wohl die schönste Stadt Kanadas mit einer atemberaubenden Lage. Das Meer liegt vor der Haustür und man kann am gleichen Tag Skifahren und Golf Spielen. Die Leute sind sehr nett und die Freizeitmöglichkeiten in Vancouver kennen keine Grenzen. Ein absolutes Muss für jeden Westkanadaurlauber.
Das Fazit dieser Reise: Wir alle hatten wohl noch nie so einen tollen Skiurlaub erlebt wie bei unserer Skisafari in Kanada. Wir reisten von Höhepunkt zu Höhepunkt und wurden vom Schnee, Wetter und unseren Gastgebern verwöhnt. Colorado oder Kalifornien steht noch auf unserer Wunschliste. Wir werden dann wohl weniger Skigebiete besuchen und etwas länger uns an einem Ort aufhalten, doch wegen unseres engen Zeitrahmens haben wir das Maximale an unseren Urlaubstagen herausgeholt. Wir vier schwärmen noch heute von unserer Kanada Skireise nach Kicking Horse, Silver Star Big White, Sun Peaks und Whistler, die wir im Januar 2009 in nur 10 Tagen bewältigt haben. Die Organisation von Fasten Your Seatbelts war perfekt und wir können deren Service auf der Seite www.kanadareisen.de sehr empfehlen.
Hallo!
Hört sich super an!! ZU welcher Zeit wart ihr in Canada?
Lieben Gruss,
Melanie
Guten Morgen Melanie,
wir waren vor 5 Jahren im Januar in Westkanada unterwegs.
Viele Grüße
Thomas