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Torremolinos und sein botanischer Garten Molino de Inca

Donnerstag, Juni 2010

der botaische Garten Molino de Inca

Zur Zeit ist Yvonne, eine Freundin meines Bruders, bei mir zu Besuch und natürlich möchte ich ihr so viel wie möglich von Andalusien zeigen. Da ich unter der Woche  vormittags arbeite, bleiben uns nur die Stunden des Nachmittags und daher beschränken sich unsere Unternehmungen auf die nähere Umgebung.
Da sich Yvonne für Pflanzen interessiert, haben wir beschlossen heute den botanischen Garten Molino de Inca in Torremolinos zu besuchen.
Es ist nicht weit, wir können vom Zentrum Torremolinos den Garten in ca. 15 Minuten bequem zu Fuß erreichen. Der Molino de Inca liegt hinter dem Wasserpark Aqualand am Rande von Torremolinos und gehört zur Freizeitzone „Los Manantiales“ wo in einem Pinienhein feste Grillplätze bei schönem Wetter dazu einladen, mit der Familie ein Grillnachmittag zu veranstalten.
Ebenfalls nicht weit entfernt ist der Krokodil Park. Hier finden geführte Rundgänge statt, bei denen Interessierte viel über das Verhalten und das Leben von Krokodilen erfahren.

blumengeschmückte Wege

Der Garten Molino de Inca wurde im Frühjahr 2003 von dem Bürgermeister Pedro Fernández Montes eröffnet und ist ganzjährig, außer Montags, geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von Mai bis September von 11:30h- 13.30 und nachmittags von 18ººh bis 21ººh. Im Winter  (Oktober bis April) ist in der Zeit von 10:30h bis 13.:30h und abends von 16:ºº bis 18ººh geöffnet. Der Eintritt beträgt (Stand Juni 2010) für Erwachsene 3,00 €, Kinder unter 12 Jahren können den Garten kostenlos besuchen.

überwachsene Pergola

Der knapp 4 Hektar große botanische Garten hat seinen Namen von der dort stehenden alten Mehlmühle erhalten. Im Jahre 1700 erhielt D. Joseph de Inca Sotomayor von der Stadt Malaga eine Genehmigung zur Erbauung von Mehlmühlen.In einer Verkaufsurkunde von 1755 wurde das Anwesen als ein Bauernhof mit Wasser, Bäumen und anliegendem Grundstück beschrieben. Die Produktion der Mühlen wird dabei als unwichtiges Nebenprodukt abgetan. Insgesamt gab es früher (seit dem Jahr 1432) in Torremolinos insgesamt 19 mit Wasser betriebenen Mühlen, worauf sich der Name Torremolinos (Torre de los Molinos = Turm der Mühlen) begründet.

Darstellung einer der Jahreszeiten

Inzwischen sind wir angekommen und betreten den Garten durch ein schmiedeeisernes Tor. Wir halten uns zuerst links, dort befindet sich ein Becken mit zwei Wasserfontainen und vier weibliche Alabasterskulpturen. Sie stellen die vier Jahreszeiten Frühling- Sommer- Herbst und Winter dar.
Von hier aus starten wir nun unseren Rundgang, vorbei an den künstlich angelegten Teichen, die von den unterschiedlichsten Palmenarten gesäumt sind. Es soll hier 150 Palmen geben von mehr als 50 verschiedenen Arten. Liebevoll angelegte Blumenbeete und Sträucher säumen die Wege. Wir gehen eine Treppe hinauf, von hier hat man von verschiedenen Plattformen Blick über die Vegetation des Gartens.

Blick auf den botanischen Garten von Torremolinos

Ich war am Tag der Eröffnung hier, auch damals war es ein schön angelegter Garten. Doch in den wenigen Jahren hat sich ein recht hübscher kleiner Garten zu einem echten botanischen Highlight entwickelt. Erstaunlich wie schnell die über 300 Bäume auf diesem Terrain gewachsen sind.
Der Rundweg ist gesäumt von insgesamt 12 Vogelhäusern in denen Papageien, Kakadus Fasane und andere Vogelarten untergebracht sind. In den hinteren Volieren befinden sich heimische Raubvögel wie verschiedene Arten von Falken, Eulen und Adler. Eigentlich bin ich kein Freund von „Käfighaltungen“, vor allem bei Raubvögeln. Doch  hier hat zumindest jedes der Tiere einen Partner und die Käfige bieten mit viel Sträuchern und grüner Vegetation die Möglichkeiten des Rückzuges. Oft muss ich schon ganz genau hinschauen und sehe erst nach längerem Spähen das gesuchte Tier. Oder auch nicht! 😉

Wasserfall

Eine weitere Attraktion ist der Irrgarten, in dessen Mitte ein über 50 Meter hoher Nadelbaum steht. Dieser Baum steht hier bereits 100 Jahre und in seinem Schatten lässt sich die sommerliche Mittagshitze gut ertragen. Doch leider sind nicht nur Yvonne und ich dieser Meinung, mit uns teilen Unmengen kleiner Mücken diese Ansicht und vertreiben uns nach relativ kurzer Zeit. Wir lassen ihnen ihr Terrain!

Wasserantrieb

Nach der Besichtigung des Gartens kommen wir an der Mühle an. Sie wurde anlässlich der Eröffnung des Gartens restauriert und ist voll funktionsfähig. Ein Angestellter der Stadt Torremolinos begleitet uns, um uns die Funktion der  Mühle zu erklären.
Die Energie für die riesigen Mühlsteine kommt von einem Wasserfall mit einer Strömung von 22 Liter pro Sekunde auf das Wasserrad, welches gut 5 Meter hoch ist.

wir erhalten freundliche Auskunft

Durch einen gläsernen Einsatz im Boden kann dieser Vorgang beobachtet werden. Anhand von einer maßstabsgetreuen Nachbildung der Mühle kann sich der Besucher ein Bild des gesamten Ablaufes in der Mühle machen. Wir dürfen sogar Mehl mahlen – dazu sind Mühlsteine und Korn vorhanden, wir müssen nur noch kurbeln. Doch das sagt sich einfacher als es ist. So einen schweren Stein in Schwung zu halten und das Korn zu feinem Mehl zu zerkleinern bedarf Übung und vor allem Kraft. Wie schön,dass ich mein Brot in der Bäckerei kaufen kann.
Es gibt verschieden Systeme der Wassermühlen und zum Vergleich werden sie anhand von Holzmodellen vorgestellt. Unser Führer erklärt geduldig die Unterschiede der einzelnen Mühlen und zu welchen Zeiten sie gebaut wurden. Die Systeme sind mit der Zeit  von Mühle zu Mühle besser und moderner geworden.

das Modell einer Mühle Foto: Yvonne Martin

Mit der Besichtigung der Mühle ist unser Besuch im botanischen Garten Molino de Inca beendet, wir verabschieden uns von unserem Führer und machen uns auf den Heimweg.
Zuhause angekommen planen wir für morgen sofort den Besuch eines weiteren botanischen Gartens an der Sonnenküste Spaniens. Wir werden den historische Garten La Concepción in Malaga besuchen und dort in dem 150 Jahre alten Garten eine ganz andere Art von Flora antreffen.
Doch die Pläne für heute Abend haben nichts mit Botanik zu tun, wir genießen mitten im Urlaubszentrum von Torremolinos den warmen Sommerabend und beschließen den Tag mit einem Glas kühlem Weißwein. Salud!

 

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Über den Autor

Elke Hoppe

Vor ca. 20 Jahren bin ich von Deutschland nach Spanien ausgewandert, um auf der Sonnenseite Europas leben zu können. Doch auch von hier aus habe ich das Bedürfnis mehr von der Welt kennen zu lernen. Da es mir zeitlich und beruflich möglich ist, mache ich seit 2005 einmal im Jahr eine „große Reise“. Begleitet werde ich dabei von Edith, meiner Mutter, die vor 18 Jahre ebenfalls aus dem deutschen Regen in die spanische Sonne geflüchtet ist. Bisher hat uns unsere Reiselust nach Asien, Kenia und Peru geführt. Für das Jahr 2009 hatten wir uns für Indien entschieden und dort neben Rajasthan inzwischen auch andere Regionen besucht. Auf den Rundreisen in Indien waren wir in Begleitung von unserem Fahrer Prakash Acharya. Er ist ein zuverlässiger und informativer Reisebegleiter, den ich sehr empfehlen kann. Prakash hat sich vor einigen Jahren selbständig gemacht und falls jemand mit ihm eine Rundreise machen möchte bin gerne bereit den Kontakt herzustellen.

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