Spanisch Lernen in Havanna – Sprachreise und Kulturreise nach Kuba
Kuba und seine besondere Situation war das spannende Thema dieser Spanisch Sprachreise nach Havanna. Vor der zu erwartenden Umwälzung wollte ich mir die dortigen, weltweit einmaligen Verhältnisse einmal genauer ansehen. Das Konzept dieser Reise war eine Kombination aus Sprachreise und Kulturreise. Morgens erhielten wir etwa zwei Stunden Spanisch Sprachunterricht im Lese-und Arbeitssaal der örtlichen Bibliothek an der von Buchhändlern belebten Plaza Mayor, des ältesten Platzes der Stadt. Schräg gegenüber prangt unter den mächtigen uralten Caoba Bäumen die barocke Fassade des Palastes der Generalkapitäne, 150 Jahre lang der Amtssitz des spanischen Gouverneurs Kubas. Nach dem Spanisch Sprachunterricht folgte der Teil der Kulturreise des gesamten Programmes von Spanisch Lernen in Havanna.
Spanischlernen in Havanna am ersten Tag …
… trafen wir unserer Dozentin Layrén am Capitolio, dem Parlament. Das ist eines der berühmtesten und markantesten Gebäude Havannas, das von seiner Form her frappierend dem großen Vorbild in Washington ähnelt. Der Stadtrundgang führte uns durch die lebendigsten Straßen mit knappen, treffenden Namen wie `Obispo`, `Obrapia` sowie `Mercaderes`und `Oficio` des historischen Havannas mit seiner beachtlichen Ausdehnung von über einem Quadratkilometer. Brodelndes, überbordendes Lokalkolorith beansprucht sofort alle unsere Sinne. Ein schier unerschöpflicher Vorrat an Eindrücken von alltäglichen bis kuriosen Straßenszenen, Fassadenformen, Farben , Gerüchen und vor allem Musik , rhythmische, beschwingt stimmende spanische Klänge Kubas prasselten auf uns ein.
Spanisch Sprechen mit den federführenden Restauratoren Havannas..
… stand am zweiten Tag an. Sie zeigen uns anhand der wirklich beeindruckenden `Plaza vieja` eines vollständig wiederhergestellten repräsentativen Areals die Ergebnisse ihrer jahrelangen, schwierigen Arbeit unter dem dauernden Zeitdruck, der vom drohenden Verfalls der alten Diva Havanna ausgeht.
Bloß wenige Schritte hinter dem Platz erahnen wir auch schon angesichts der arg heruntergekommenen, bröckelnden Pracht verwahrloster Fassaden welche Mammutaufgabe die Restaurateure im Wettlauf gegen den Zahn der Zeit und bei knappen finanziellen Mitteln noch erwartet. Im Zuge der Revolution und damit einhergehender Enteignungen sind viele großbürgerlichen Wohnhäuser durch Massenunterkünfte gnadenlos abgewohnt – dem Verfall preisgegeben worden. Spanisch Lernen life : Layrén erklärt uns die frühere und heutige gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der Straßen Havannas. Dabei hebt sie wichtige Persönlichkeiten und Begebenheiten hervor und verbindet diese Ausflüge in die Historie anschaulich mit unserem aktuellen Thema der Spanisch Sprachreise nach Havanna.
Abends stärkten wir uns in dem kleinen traditionellen Restaurant `Hanoi` an schmackhafter, typisch kubanisch-kreolischer Hausmannskost `Moros y Cristianos` ein Gericht aus Reis und Bohnen mit Schweinefleisch, dazu ein gekühltes cerveza der kubanischen Marke `Crystal` .
Weiterhin beschäftigte wir uns am heutigen Tag von Spanisch Lernen in Havanna mit den bedeutendsten Plätzen des kolonialen Zentrums: Plaza de Armas, Plaza de San Francisco, Plaza de la Catedral und Plaza Vieja.
Künstler Havannas erläutern uns auf Spanisch ihre Kunst
Wir besuchten am dritten Tag eine Auswahl sehenswerter, sowohl privater, wie auch staatlicher Galerien und hatten Gelegenheit mit den Künstlern über ihre kreative Arbeit zu sprechen bzw. diese an der Staffelei zu beobachten. Abschließend unternahmen wir ein Rundgang über den größten Kunstmarkt der Stadt, der Feria de Artesania de los Muelles de San José.
4.Tag. Die Bedeutung der afrokubanischen Religion für die Kultur Kubas.
Dazu nahmen wir die Fähre zum historischen, traditionell sehr afrikanisch geprägten Stadtteil Regla auf der anderen Seite der weiten Bucht von Havanna, die seit Jahrhunderten den Überseehafen beherbergt. Vor der Kirche de la Virgen de Regla, einzigstes Heiligtum, das einer farbigen Jungfrau geweiht ist erfuhren wir auf Spanisch von der Bedeutung der Sklaverei und der damit entstandenen kulturellenVerbindung Kubas mit Westafrika. Die zwangsweise über den Atlantik gebrachten Afrikaner, insbesondere Yoruba brachten ihre Naturreligionen mit. Dann vermischten sie ihre Riten im Laufe der Zeit mit dem auf Kuba vorherrschendem Katholizismus der Spanier. Unser Besuch kleinerer, privater Gebetsstätten bietet diesmal ausgiebig Gelegenheit zum Spanisch Lernen in der Form eines Gedankenaustausch auf Spanisch mit den afrokubanischen Geistlichen und Historikern.
5.Tag: Ausbildung und Erziehungswesen auf Kuba
Wir besichtigten mit Layrén unserer Dozentin für Spanisch Lernen sowie die Kultur Kubas eine `escuela primaria` (Grundschule 5-12 J.) und informierten uns über den Schulalltag von Schülern und Lehrern. Daran anschließend begaben wir uns zur Universidad de La Habana, der Universität von Havanna wo wir nach einem Vortrag über die Geschichte des Erziehungswesens mit Professoren und Studenten über ihre Erfahrungen an der Hochschule in Dialog treten konnten.
Mit dem Spanischkurs außerhalb Havannas unterwegs mit Blick auf Landwirtschaft und Ernährung
Am sechsten Tag erlebten wir das Treibenauf den lokalen Gemüse-und Früchtemärkten der Stadt und danach die Arbeitsweise landwirtschaftlicher Betriebe ( `Fincas`) in der näheren Umgebung. Dabei blickten wir sowohl auf staatliche-, als auch auf privat organisierte Fincas und sprachen dank der inzwischen verfestigten Kenntnisse unseres Spanischkurses mit Landarbeitern, Produzenten und Verwaltern, die uns über ihre alltägliche Arbeit erzählen sowie über die Wege der Produkte vom Acker zum Konsumenten. Im politischen Systems Kubas ist der Zwischenhandel ausgeschaltet. Warum vermag Kuba, dessen tropisches Klima und dessen fruchtbare Böden eigentlich mehrere Ernten im Jahr ermöglichen nicht seine Bevölkerung ohne teure Importe zu ernähren? „Nadie quiere trabajar todo el dia bajo el sol fuerte para solo 15 cuc ( 1 Devisen –Peso `cuc`entspricht hier 24 `pesos nacionales`) national al mes ! “ , antwortete einer der Landarbeiter auf Spanisch. Keiner will sich für nur ca wenig mehr als 15 € im Monat den ganzen Tag über unter der tropischen Sonne auf den Acker stellen. Tatsächlich sind weniger als 15 € zuzüglich der Zuteilungen der `libreta`( 3 Kilo Reis, 3 Kilo Zucker, ein Paket Salz, ein Paket gestreckter Kaffee, ein halbes Kilo Bohnen, acht Eier, 250 ml.Öl; Fleisch nur selten, Milch nur für Kleinkinder) der Zuteilungen, die jeder Kubaner über die Lebensmittelkarte bekommt kein großer Anreiz.
7.Tag Der Spanischkurs informiert sich über die kubanische Revolution
Mit einem alten, aber gut erhaltenen US-Straßenkreuzer, einem Cadillac Modell 1951 ging es durch die Stadt zur plaza de la Revolución zwischen den Stadtteilen Vedado und Nuevo Vedado gelegen. Dies ist der weitläufigste und bedeutendste Platz Havannas und gleichzeitig das aktuelle politisch-administrative Zentrum. Unsere auf Spanisch schon recht gut eingestellten Ohren vernahmen hier von den Mitarbeitern des Museums der Nationalhelden um José Martì aufschlussreiche Ausführungen über die komplexe und ambivalent-widersprüchliche Art, in der die einstmalige Zuckerinsel Kuba ihre poltische Unabhängigkeit erlangte. Das zweite wichtige Museum zu diesem Thema ist das Mueseum del Triunfo de la Revolution, welches detailiert die erfolgreiche Revolution Fidel Castros und seiner abenteuerlichen Überfahrt auf der Segelyacht `Granma` aus dem mexikanischen Exil zurück nach Kuba thematisiert.
Einige ehemalige Kombattanten des maximo leader, die im Museum arbeiten berichteten dem Sprachkurs aus diesen bewegten Tagen und erläutern uns auf Spanisch die aktuelle Bedeutung für die Kultur Kubas .
So ging es weiter. Jeder Tag brachte neue herausfordernde Eindrücke. Wir beschäftigten uns noch mit den Geheimnissen der Festungen, die Havanna den Schlüssel zur Karibik schützten, waren dann zu Gast in einem Krankenhaus sowie in einem Zentrum für Psychotherapie und erfreuten uns schließlich an der Farbenpracht der Vororte Havannas , der Playas del Este . Das Konzept der Sprachreise mit theoretischem Sprachunterricht gefolgt von authentischen Erfahrungen auf Spanisch und vertieften Einblicken in die afrikanische und spanische Kultur Kubas hat uns viele unvergessliche Eindrücke vermittelt.
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