Studienfahrt nach Rom – Ein Ausflug der Extraklasse
Am 18. Juni war es endlich soweit, unsere viertägige Studienreise nach Rom sollte endlich losgehen. Wir trafen uns 10:30 am Flughafen in Frankfurt, 12:00 sollte unsere Maschine starten. Aufgeregt und fröhlich traten wir in den Flieger, der Sommer konnte kommen!
Ehe wir uns versahen waren wir schon wieder gelandet. Wir kamen nach ca. einer Stunde wohlbehalten am italienischen Flughafen an. Nachdem alle ihre Koffer und Taschen wiedergefunden hatten wartete ein angenehm klimatisierter Bus auf uns, der uns nach einer kurzen Fahrt vor unserem Hotel absetzte. Da war es wieder, das freudig erregte Kribbeln, das uns alle durchzog. Dazu schien die Sonne, die uns zu einem erfrischenden Eis überredete.
Nach der Zimmerverteilung trafen wir uns alle im Gemeinschaftsraum und planten, nebenbei unsere Willkommensgetränke schlürfend, unseren Urlaub. Danach wurden die Badesachen geholt, denn niemand hatte Lust sich am Ankunftstag noch großartig zu bewegen. Den restlichen Tag faulenzten wir in der Sonne. Wer zu müde war um an den Strand zu laufen, legte sich auf eine Liege neben dem Pool oder erfrischte sich im kühlen Nass. Am Abend machten die Leute, die wollten, einen kleinen Ausflug in die Stadt, die anderen feierten ein wenig am Pool oder machten sich einen gemütlichen Abend an der Bar.
Der zweite Tag brach an, es war eine Stadttour durch Rom geplant. Wir hatten Glück, das Wetter war nicht so tropisch warm wie am Tag zuvor, sodass wir in der City nicht gegrillt werden konnten. Unser Bus fuhr uns nun in den klassischen Teil Roms. Dort wartete auch schon unser deutschsprachiger Guide, der uns nach einer kurzen Einführung zur ersten Sehenswürdigkeit führte: zur Spanischen Treppe.
Die Spanische Treppe ist wahrscheinlich die berühmteste Freitreppe der Welt. Der Architekt war Francesco De Sanctis. Die Spanische Treppe führt von der Santa Trinità dei Monti zur Piazza di Spagna (Spanischer Platz), wo die Spanische Botschaft liegt. Auch heute ist die Spanische Treppe ein oft besuchter Touristenplatz, erstens wegen ihrer unvergleichbaren Schönheit, zweitens wegen den naheliegenden Shoppingtempeln (Gucci, etc).
Nachdem wir in den Läden ein wenig bummeln waren, wurden wir zum Trevi-Brunnen geführt. Auch er ist in aller Welt bekannt. Der Trevi-Brunnen ist ca. 26 m hoch und 20 m breit und somit der größte Brunnen Roms. Er zeigt den römischen Gott Neptun wie er die unter ihn strömenden Fluten bannt. Die Legende sagt, dass es Glück bringt, wenn man Münzen über die rechte Schulter in den Trevi-Brunnen wirft. Sie deutet außerdem an, dass man nach dem „Ritual“ wieder nach Rom zurückkehren wird. Einige Geldstücke später wurde es Zeit weiterzugehen.
Wir erreichten ein weiteres Prunkstück römischer Geschichte: das Pantheon. Dieses Bauwerk ist das wohl am besten erhaltenste der römischen Antike. Es wurde im Autrag des Kaisers Hadrian zwischen 118 n. Chr. und 125 n. Chr. gebaut. Es war ursprünglich ein allen römischen Göttern geweihtes Heiligtum. Das Pantheon war 1700 Jahre die größte Kuppel der Welt. Es dient seit ca. 1400 Jahren als römisch-katholische Kirche. Nachdem wir uns von der Schönheit und der Größe des Bauwerks hatten überzeugen können sollte nun die Piazza Navona unser nächstes Ziel sein.
Die Piazza Navona wurde damals als eine Art Stadion verwendet, erbaut um 46 v. Chr. im Auftrag von Julius Caesar. Sie war einer der charakteristischsten Plätze des barocken Roms. Im Zentrum der Piazza Navona steht der wohl genauso bekannte Vierströmebrunnen. Die in der Antike gelegte und ständig restaurierte Wasserleitung versorgt noch heute die Piazza di Spagna, den Trevi-Brunnen und den Vierströmebrunnen. Es wurde mit der Zeit immer wärmer, sodass wir uns ein gemütliches schattiges Plätzchen suchten, um Mittag zu essen.
Nach unserer Pause sollte das Antike Rom gestürmt werden. Der erste Halt war am Forum Romanum, der sogenannte Spiegel der römischen Macht. Das Forum Romanum war das Zentrum der politischen Macht des gesamten römischen Reiches und zugleich auch das älteste Forum Roms. Ein Forum war früher immer das Zentrum des politischen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens. Die Bauwerke lassen sich demzufolge auch nach diesen drei Kategorien unterteilen. Der Tempel des Saturn zum Beispiel, eines der wichtigsten Heiligtümer Roms, befindet sich auf dem Forum Romanum. Auch das Comitium, der Ort der gesetzgebenden Volksversammlung, oder die Basilica Aemilia, eine riesige Markthalle wurden dort erbaut. Das Forum Romanum befindet sich zwischen dem Kapitol und dem Palatin. Nach einem langen Rundgang besuchten wir eben diesen Palatin, einer der sieben Hügel Roms und der wohl älteste bewohnte Teil der Stadt. Auch den so bekannten Titusbogen ließen wir nicht aus, doch wollten wir nicht lange verweilen, denn wir wollten etwas atemberaubenderes sehen: das Wahrzeichen der Stadt Rom, das Kolosseum.
Das Kolosseum ist das größte in Rom gebaute Amphitheater der römischen Antike. Seit vielen Jahren ist es das Symbol Roms geworden, jeder kennt es und jeder sollte es wenigstens einmal gesehen haben. Das Kolosseum zeigt die damals schon so ausgeprägte hochentwickelte Baukunst der Römer. Dieses Gebäude wurde ausschließlich zur Volksunterhaltung genutzt. Es fanden Glasdiatorenkämpfe, sowie nachgestellte Kriege der Vergangenheit dar. Natürlich war dies immer eine blutige Angelegenheit, aber das Volk liebte es. Das Kolosseum besitzt 80 Eingänge, das System der Zuschauerränge der heutigen Stadien wurden vom Kolosseum abgeguckt. Zu Titus Zeiten wurde der Raum unter dem Kolosseum geflutet um sogar stattgefundene Seeschlachten nachstellen zu können. Später jedoch wurde der „Keller“ trockengelegt und in ein Labyrinth von Räumen verwandelt, das sogenannte hypogeum entstand. Später wurde es durch zwei schwere Erdbeben schwer beschädigt und verfiel mehr und mehr. Im 18. Jh. wurde aber die Erhaltung des Bauwerkes festgelegt, um es erforschen zu können und um diese architektonische Meisterleistung auch für die Nachwelt weiter bestehen zu lassen. Bis wir auch das Innere des Kolosseums bestaunt hatten, war es später Nachmittag geworden. Unsere Romtour war leider zu Ende, wir hatten nicht mehr Zeit und fuhren mit der U-Bahn zum Bus zurück, der uns wieder am Hotel absetzte. Der Abend verlief gemütlich, da wir doch recht erschöpft waren.
Der dritte Tag brach an, nach dem ausgiebigen Frühstück war eine Fahrt in den Staat des Papstes, den Vatikan, geplant. Was viele nicht wissen ist, dass der Vatikan tatsächlich ein eigener Staat ist, er ist das kleinste Land der Welt. Er hat weniger als 950 Einwohner, davon sind auch nur ca. 550 Staatsbürger. Das Oberhaupt ist der Papst.
Als wir im Vatikan ankamen war es schon wieder ziemlich heiß. Wir ließen uns davon aber nicht ablenken und starteten unsere Besichtigungstour. Auf dem Petersplatz angekommen machten wir das erste Mal am Petersdom Halt. Er ist das Zentrum des Vatikans und eine der größten Kirchen der Welt. Die gewaltige Kuppel war das Meisterwerk von Michelangelo. Nachdem wir uns auch das Innere des Petersdoms angeschaut hatten, wollten wir nun die Vatikanischen Museen erkunden. Sie beherbergen die päpstlichen Kunstsammlungen. Diese Sammlungen reichen von Kunstwerken der Antike bis zu alten Schriften, die vor Christus erstellt wurden. Der bekannteste Teil der Museen ist wohl die Sixtinische Kapelle. Es gibt insgesamt mehr als zehn verschiedene Ausstellungsbereiche, diese wurden von unterschiedlichen Päpsten in Auftrag gegeben. In der Sixtinischen Kapelle konnten wir eines der berühmtesten Werke Michelangelos bewundern: Die Erschaffung Adams. Als letztes besuchten wir den Papstpalast, er gehört zwar nicht zu den Museen, es dürfen aber dennoch einzelne Räumlichkeiten betreten und angeschaut werden. Als wir mit der Ausstellung fertig waren mussten wir die prunkvolle und überwältigende Vatikanstadt verlassen, da am Nachmittag noch ein kurzer Ausflug in die Albaner Berge geplant war. Wir waren dennoch froh wieder im klimatisierten Bus zu sitzen und unsere Lunchpakete essen zu können.
Gegen 15:30 Uhr erreichten wir den Castel Gandolfo. Von hier aus konnten wir sehr gut den Albaner See, welcher auf einem Vulkan liegt, sehen. Wir liefen weiter zum päpstlichen Palast, der vom Papst als Sommerresidenz genutzt wird. Nach einem netten Rundgang durch das malerische Städtchen stiegen wir wieder in unseren Bus. Wir machten eine Panoramafahrt um den Albaner See. Wir kamen an der Gemeinde Rocca die Papa (dt. Burg des Papstes) und an der Stadt Grottaferrata, welche für ihre besondere Abtei bekannt ist, vorbei. Leider hielten wir dort nicht noch mal, da viele schon zu geschafft waren. In einem kleinen Städtchen namens Frascati wurden wir rausgelassen um zu Abend zu essen. Manche suchten sich einen Imbiss, die anderen gingen in ein Restaurant. Typisch italienisches Essen ist eben doch eines der besten der Welt. Nachdem wir verköstigt waren ging es mit dem Bus wieder gen Rom ins Hotel. Leider war das auch schon unser letzter Tag in der Ewigen Stadt gewesen. Am Abend machten wir, trotz der Müdigkeit noch eine kleine Abschiedsfeier.
Am nächsten Morgen hieß es Koffer packen und „Arrividerci Roma“. Der Bus fuhr uns um 10 zum Flughafen. Traurig und doch voller positiver Eindrücke stiegen wir ins Flugzeug. Die Maschine nach Frankfurt startete, aber wir hatten ja alle zum Glück eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen.
„Hohe Sonne, du weilst, und du beschauest dein Rom!
Größeres sahest du nichts und wirst nichts Größeres sehen,
Wie es dein Priester Horaz in der Entzückung versprach…“