Südafrika Familienreise – Gemeinsam auf Entdeckungstour
Eine unvergessliche Reise an die Südspitze Afrikas durften meine Familie (das sind mein Mann Joshua und meine Söhne Klaas und Felix – 7 bzw. 10 Jahre) und ich im Oktober 2010 unternehmen.
Im Freundeskreis riet man uns davon ab mit einer so jungen Familie auf einem fremden Kontinent wie Afrika seinen Urlaub zu verleben. Aber All-Inclusive Urlaub in einem Clubhotel auf Mallorca war noch nie unsere Art zu verreisen und wir wollten, dass unsere Söhne lieber früher als später einmal über den Teich sehen; auch der Tiere wegen, die es in Europa nur in Zoos zu sehen gibt.
Unser Flieger landet in der Metropole Kapstadt und plötzlich sind wir mittendrin in unserer Südafrika Familienreise. Von hier aus fahren wir mit unserem Mietwagen in 14 Tagen über Hermanus entlang der Garden Route zum Addo Elephant Nationalpark. Von Port Elizabeth geht es dann zurück nach Deutschland. Aber daran wollen wir jetzt noch nicht denken…
In Kapstadt bleiben wir drei Nächte. Hier haben wir so einiges vor. Doch heute werden wir nicht mehr sehr aktiv. Nachdem wir uns im Hotel frisch gemacht haben, laufen wir hinunter zur Victoria & Alfred Waterfront, Kapstadts bekanntester Flaniermeile im Werftviertel. Alte Hafengebäude wurden geschmackvoll restauriert; jetzt sind hier eine Vielzahl an Restaurants, Bars und kleinen Geschäften. Schnell freunden sich ein paar farbige Straßenmusiker mit unseren Söhnen an und animieren sie zum Tanz und Klatschen. Kaum gehen wir ein paar Meter weiter, ertönt aus vielen der Restaurants Live-Musik – was für eine schöne Stimmung. Sogar auf der Hafenterrasse des Restaurants, in dem wir dinieren, können wir noch die Trommelschläge unterschiedlichster Künstler wahrnehmen. Hier besprechen wir unsere Pläne für Kapstadt und jeder darf einen Wunsch äußern. In einem sind wir uns alle einig: vom Tafelberg aus wollen wir einen Blick auf das schönste Kap der Welt erspähen.
Nach einem super Frühstück mit ‚Showcooking‘ beginnen wir unseren kleinen Stadtrundgang am „Castle Of Good Hope“, toben uns dann ein wenig im botanischen Garten aus (mit der obligatorischen Urlaubs-Frisbee) und beenden den Rundgang beim Mittagessen in einem der Restaurants auf der Long Street, in der bunte viktorianische Gebäude anzufinden sind.
Am späten Nachmittag fahren wir dann mit der Table Mountain Cableway auf den Tafelberg hinauf. Von hier aus genießen wir ein atemberaubendes Panorama über ganz Kapstadt, den Lions Head und weiße Sandstrände, das alles aus über eintausend Metern luftiger Höhe.
Am zweiten Tag unserer Südafrika Familienreise unternehmen wir einen kleinen Ausflug von Kapstadt an das „Cape of Good Hope“. Dem Chapman’s Peak Drive wird nachgesagt, er sei die schönste Küstenstraße der Welt, wovon auch wir am heutigen Tag überzeugt werden. In einem Weinanbaugebiet erstehen wir kostbaren Wein; am Boulders Beach, an dem ca. 160.000 Brillenpinguine leben, beobachten wir wie gelassen diese Vögel an Land ihre Nester bauen und wie sie dann blitzschnell im Meer davonschwimmen – einzigartig und witzig. Die vielen Haltebuchten am Straßenrand laden zu spektakulären Fotostopps ein. Wir können uns nicht sattsehen an der steilen Felsküste, die malerisch im Meer versinkt. Am Ziel angekommen, warten wir so lange, bis außer uns niemand mehr vor dem berühmten Schild mit der Aufschrift „Cape of Good Hope – The Most South-Western Point of the African Continent“ steht. Hier entsteht eines unserer schönsten Familienfotos, das uns noch lange an diese beeindruckende Familienreise erinnern wird.
Heute verlassen wir Kapstadt in Richtung Hermanus, wo zwischen Juli und November häufig Wal vorbeiziehen. Ob wir wohl Glück haben? Wir sind zumindest geduldig. Der Walschreier im Dorf informiert uns über die beste Sichtungszeit, wir folgen seinem Rat und laufen auf einem Klippenpfad am Meer entlang – nicht umsonst, wie sich herausstellt. Klaas gibt als erster bekannt, er habe eine Flosse gesehen. Aber wie das so ist, glaubt ihm vorerst Keiner, der nicht selbst einen Wal gesichtet hat. Am Ende unserer kleinen Wanderung hat jeder von uns wenigstens einen Wal gesehen, auch wenn wir keinen im Foto festhalten konnten. Aber auf einer solchen Familienreise tragen ja zum Glück mehrere Augen zum Erhalt der Erinnerungen bei. In unserer neuen Unterkunft haben wir einen Pool, den wir noch am selben Tag zum Spaßbad machen.
Weiter geht unsere Südafrika Familienreise landeinwärts über die Route 62 nach Oudtshoorn, dem Straußenzentrum der Welt. Wir passieren Weingüter und niedliche kleine Dörfer wie Barrydale, kehren zum Mittag in einem Pub ein und erreichen nach fünf Stunden die Kleine Karoo Wüste, in dessen Mittelpunkt Oudtshoorn liegt. Die karge Steppenlandschaft hier steht im krassen Gegensatz zur üppigen Vegetation an der Südküste. Auf den umliegenden Farmen werden die flugunfähigen Vögel gezüchtet und ihr Leder, das Fleisch und die Federn in die ganze Welt exportiert. Sogar die Schalen der Eier, die so groß sind wie 24 Hühnereier, finden im Kunsthandwerk Verwendung. Im Mooiplas Gästehaus übernachten wir nicht nur, sondern dürfen auch das Farmgelände erkunden – Klaas und Felix bekommen die einmalige Gelegenheit ein Straußenbaby in den Händen zu halten. Vorsichtig nehmen sie es entgegen und strahlen bis über beide Ohren. Insgesamt nimmt man uns hier sehr familiär auf und in der ungewohnten Umgebung fühlen wir uns pudelwohl. Den farbintensiven Sonnenuntergang begießen wir mit einer Flasche Sekt und alkoholfreien Cocktails.
Am Morgen danach besuchen wir zunächst eine Tropfsteinhöhle, die Cango Caves. Danach führt uns die Old Passes Road auf unserer Familienreise durch Südafrika zurück an die Küste nach Knysna. Knysna ist ein besonders schönes Küstenörtchen an der Garden Route. Das Bild ist geprägt von Straßencafés, Märkten und einer hübschen Lagune, in der so einige Segelboote liegen. Die Lagune ist umschlossen von zwei bewaldeten Felsen, den Knysa Heads. Das Freizeitangebot ist vielfältig. Bei leichter Meeresbrise spazieren wir am Abend an der Waterfront entlang . Mein Mann führt uns zu einem kleinen Boot, auf dem er am Morgen mit den Jungs einen Anglerausflug unternehmen will. Die Freude ist groß und natürlich geht es darum, wer den größten Fisch fängt. Derweil nutze ich die Zeit und schreibe in einem gemütlichen Vintage Café Urlaubskarten, die ich später von allen unterzeichnen lasse. Zum Lunch bestelle ich ein halbes Dutzend frische Austern, denen in Knysna ihr Ruf vorauseilt – der Fischfang meiner Männer war unterdessen nicht besonders erfolgreich, dafür hatten sie jede Menge Spaß. Von einem der vielen Aussichtspunkte auf den Knysna Heads blicken wir herab auf Postkartenmotive der stillen Lagune Knysnas und auf die tosende See auf der anderen Seite. Das Bamboo Guest House, in dem wir heute die dritte Nacht untergebracht sind, ist eine Oase der Ruhe mit tropischen Garten (inkl. Pool) und origineller Einrichtung – Wohlfühlatmosphäre pur!
Im Tsitsikamma Nationalpark treffen Urwald und Meer aufeinander. Unbedingt wollen wir einen Teil des berühmten Otter Trails bewandern. Dafür laufen wir erst in St. Francis Bay unsere nächste Unterkunft an, werfen uns in Wanderkluft, packen Badeshorts ein und begeben uns dann auf eine klasse Wanderung. Gestartet wird am selben Ausgangspunkt, an dem auch die 5-tägige Wanderung über den Otter Trail startet. Wir nehmen uns die ersten drei Kilometer bis zum Wasserfall vor, in dessen Pool am Ende des Wasserfalls sogar gebadet werden darf. Ein einzigartiges Panorama eröffnet sich uns. Die Kulisse ist traumhaft schön und die Pflanzenvielfalt unerschöpflich. Die Hintergrundmusik liefert der Ozean, dessen Wellen gegen die schroff abfallende Felsküste scheppern. Nach etwas über zwei Stunden haben wir unser Ziel erreicht und springen sofort in den natürlichen Pool des Wasserfalls. Auf dem Rückweg zu unserem Resort in St. Francis Bay machen wir noch einen Picknick-Stopp am traumhaften Nature’s Valley Sandstrand. Genau das richtige frühsommerliche Wetter begleitet uns auf unserer Reise durch Südafrika.
Abends fallen wir erschöpft in unsere Betten, planen aber noch eine Wanderung im Tsitsikamma Nationalpark zu unternehmen, weil es uns heute so gut gefallen hat. Es geht zu einer Hängebrücke am Storms River. Man muss wirklich schwindelfrei sein, um die knapp 200 m lange Brücke zu passieren, die über eine ziemlich tiefe Schlucht führt. Aufgrund der Vielzahl von Touristen, die jährlich diese Hängebrücke überqueren, lasse ich mich überreden und folge der mutigen Bande bis ans Ende. Uns umgeben gigantische Yellowwoods, die bis zu 40 Meter hoch werden können und tausend Vogelarten kreisen über unsere Köpfe. Die intensiven Grüntöne bewirken ein Dschungel-Feeling inmitten Afrikas.
Nächstes Ziel der Südafrika Familienreise ist der Addo Elephant Nationalpark und das nahegelegene Lalibela Game Reserve.
Der Addo Elephant Park erstreckt sich über eine Fläche von knapp 10.000 Hektar und beherbergt etwa 200 Elefanten. Sogar Büffel, Nashörner, Löwen und Leoparden sind hier zu Hause – damit wären die „Big Five“ komplett. In unserem Mietwagen dürfen wir den Park durchqueren, begegnen dabei gleich mehreren Elefantenherden. Diese Dickhäuter sind einfach gigantisch. Man kann richtig erkennen wie die Familienstruktur in der Herde aussieht. Während die Elefantenkühe aufmerksam geworden sind und genau wissen, dass wir sie beobachten, umtanzen die Kleinen weiterhin unbeeindruckt die Herde.
Im Lalibela Wildreservat werden wir im offenen Geländewagen mit auf Pirschfahrt genommen. Unser Guide Jackson macht seine Safari richtig nett und anschaulich. Als er mit dem Finger in einen frischen Elefanten-Fladen sticht, verziehen alle die Miene. Felix macht es ihm bald nach und Jackson erklärt, dass die Elefanten ganz in der Nähe sein müssen. Keine 20 Minuten später sehen wir die erste Herde. Am selben Tag noch treffen wir auf graziöse Giraffen, die sich auf ihrer Höhe den frischen Blättern bedienen, sehen Zebras und Antilopen und aus weiter Ferne sogar ein dreiköpfiges Löwengespann, das langsam und bedacht, in circa 300 m Entfernung, unseren Weg kreuzt. Mir stockt der Atem!
Im „Mark’s Camp“, unserer letzten Unterkunft auf dieser Südafrika Familienreise gibt es tolle Angebote, die vor allem die kleinen Gäste ansprechen. Am Ende jeder unserer Reisen tragen wir die Höhepunkte zusammen. Im Mark’s Camp geschieht das in authentisch afrikanischer Atmosphäre beim Abendbrot. Wir alle sind schon jetzt traurig, wenn wir an die morgige Abreise denken. Resultat des Abends ist, dass dies eine rundum perfekte Familienreise war. Die lebendige Metropole Kapstadt, die Garden Route mit ihrer zerklüfteten Felsküste, Wanderungen in Tsitsikamma und der Besuch toller Nationalparks wie dem Addo Elephant Park haben uns förmlich überwältigt.
Daher danken wir dem Team von TerraVista, das uns vor und während der Reise mit Rat und Tat zur Seite stand und ein tolles familiengerechtes Programm ausgearbeitet hat.
Herzlichste Grüße
Ihre Esther Klein und Familie
Super – bevor ich nach Indien reise (1 Jahr Vorbereitung) besuch ich noch einen Freund in Südafrika – vielleicht kann ich ja mal etwas von den gezeigten Sachen mit den eigenen Augen sehen..
Gruss Andy
Genauso stelle ich mir unseren Familienurlaub auch vor. Eine Rundreise durch Südafrika. Eure Route hat mir sehr gut gefallen, was ich gelesen habe. Seit ihr denn mit eurem Reiseanbieter zufrieden gewesen? Ich hatte für uns schonmal geschaut und eine nähere Auswahl vorgenommen. Ich mache mir vielleicht unnötig sorgen, aber vor Kapstadt habe ich doch ein wenig Angst, der Kinder wegen.
Grüße Jürgen