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Südafrika-Reise: Tsitsikamma Canopy Tour

In Schwindel erregender Höhe von Baum zu Baum gleiten –  ein atemberaubendes Abenteuer in Südafrika!

Mit Schwung von Baum zu Baum

Mit Schwung von Baum zu Baum

Wir sind mit Sunway Safaris unterwegs von Johannesburg nach Kapstadt. In der Zwischenzeit haben wir den  Tsitsikamma Nationalpark erreicht und verbringen zwei Nächte im Restcamp am Storms River. Wir überlegen, welche Aktivitäten wir morgen unternehmen sollen. Meine beiden Enkeltöchter Tina (20 Jahre) und Jana (17 Jahre) möchten unbedingt den höchsten Bungy Jump der Welt mit über 210 m von der Bloukrans Brücke machen. Ich bin absolut dagegen, obwohl Tina jammert, dass alle ihre Freunde von der Sprachschule in Kapstadt (Good Hope Studies) gesprungen sind und sie nun die einzige ist, die nicht darf (obwohl ich ja nichts zu sagen habe, da sie erwachsen ist!).

Ich schlage vor, dass wir anstatt einem Bungy Jump alle drei an der Tsitsikamma Canopy Tour teilnehmen. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Erfindung aus Costa Rica, als Biologen eine Möglichkeit suchten, den  undurchdringlichen Regenwald zu erforschen. Es wurden Stahlseile zwischen Bäumen in einer gewaltigen Höhe angebracht und man gleitet dann an den zwischen den Baumriesen gespannten Stahlseilen auf Rollen durch den Dschungel. Diese Idee wurde von Canopy Tours übernommen und Abenteuerlustigen angeboten.
Wir melden uns also für den nächsten Tag an.

Der Himmel ist strahlend blau und es verspricht eine herrliche Tour zu werden. Wir fahren nach Storms River zum Büro von Stormsriver Adventures, wo sich das Büro von Tsitsikamma Canopy Tours befindet. Wir erfahren, dass eine Gruppe aus maximal 8 Personen besteht, alle 30 Minuten eine Tour stattfindet, die Altersbegrenzung 7 bis 70 Jahre ist, dass das maximale Gewicht 120 kg sein darf und die etwa 3stündige Tour 395 ZAR einschließlich eines Lunches und der Guides beträgt.
Die Guides stellen sich vor, wir erfahren die Geschichte von Canopy Tours und bekommen alle erforderlichen Informationen zur Sicherheit und zum Tsitsikamma Nationalpark.

Anschließend finden wir uns im Nachbarraum ein, wo uns die Guides „anziehen“.

Man steigt zuerst in die so genannten Sitzgurte

Man steigt zuerst in die so genannten Sitzgurte

Dann bekommt man die Sicherheitsgurte angelegt

Dann bekommt man die Sicherheitsgurte angelegt

Man steigt zuerst mit den Beinen in die so genannten Sitzgurte und bekommt anschließend die Sicherheitsgurte, Sicherheitsleinen und -haken angelegt. Zum Schluss wird uns noch ein Helm aufgesetzt und wir erhalten dicke Lederhandschuhe.

Es fehlen noch die Sicherheitshaken

Es fehlen noch die Sicherheitshaken

Nun bin ich fertig "angezogen"

Nun geht es zum Start

Nun geht es zum Start

Dann geht es per Fahrzeug ca. 10 Minuten zum Start der Tour.  Es geht hoch zur ersten Plattform. In unserer Gruppe sind wir nur fünf Personen, ein Kameramann plus 2 Guides.

Auf der ersten Plattform

Auf der ersten Plattform

Eine professionelle Guide macht den Anfang und zeigt uns, wie wir uns festhalten und dann durch die Luft sausen sollen.

Maria macht den Anfang

Maria macht den Anfang

Unsere Honeymooner aus England machen den Anfang. Maria ist ganz mutig und legt gleich los. Bei ihrem Mann Craig  habe ich das Gefühl, dass er ein bisschen zaghafter an die Sache ran geht. Dann kommt Tina an die Reihe. Auch sie scheint keine Angst zu haben, „fährt“ ab und kommt gut bei der nächsten Plattform an.

Plattform zwei

Plattform zwei

Also nun bin ich dran!  Ich bin schon ein bisschen nervös, denn ich weiß, dass diese Tour nicht für Menschen mit Höhenangst geeignet ist, da sich die Plattformen in einer Höhe von 30 m befinden. Und ich bin doch nicht schwindelfrei!! Aber ich werde es schon schaffen und darf mir keine Blöße geben!! Ich nehme die sitzende Stellung ein und soll nun einfach loslassen. Es ist ein komisches Gefühl und am liebsten würde ich wieder aufstehen. Aber es gibt kein zurück – ich muß es schaffen und los geht’s. Man legt die rechte Hand an das Seil und man kann dadurch die Geschwindigkeit regeln, wenn man das Seil drückt. Die andere Hand legt man an die Sicherung. In dem Moment, in dem ich durch die Luft fliege, ist es ein herrliches, unbeschreibliches Gefühl und ich komme gut an der nächsten Plattform an.  Jana ist die letzte, aber auch sie meistert es bestens. Nach ihr kommt nur noch unser Guide Werner.

Mit Schwung geht es auf zum nächsten Baum

Mit Schwung geht es auf zum nächsten Baum

Gut angekommen

Gut angekommen

Nun gebe ich den Fotoapparat und die Videokamera unserer Guide(ich habe leider ihren Namen vergessen), damit sie diese in ihrem Rucksack mitnimmt, denn filmen oder fotografieren kann man wirklich nicht während des Schwunges.

Die erste Strecke ist geschafft. Es gibt keinen Weg zurück und vor uns liegen noch weitere 9 Strecken. Es ist jedes Mal dasselbe. Immer wenn ich in die Hocke gehe und ablegen soll, muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden und es dauert etwas, bis ich so weit bin. Werner spricht mir Mut zu und dann lasse ich auch los. Sobald ich in der Luft bin und durch den Regenwald sause, macht es mir richtig Spaß und jeder stößt Jubelschreie aus.

Die Strecken werden immer länger und höher. Das längste Stahlseil überbrückt 90 m in einer Höhe von 30 m. Da bekommt man richtig Tempo und es ist einfach traumhaft!

Auf jeder Plattform erzählt uns Werner etwas über den Regenwald, die riesigen alten Bäume, Farne, Tiere und Vögel. Wir hören den Knysna Lourie und die ersten sehen sogar den seltenen Narina Trogan.

Nachdem wir 10 Strecken bewältigt haben, ist die Tour leider zu Ende. Nun müssen wir ein Stück bergauf durch den Wald wandern, um dann wieder von dem Fahrzeug zum Ausgangspunkt nach Storms River gebracht zu werden. Hier gibt es nun Lunch, es wird der Film des Kameramannes gezeigt, den man für 125 ZAR erwerben kann und man erhält die Urkunde.

Urkunde

Urkunde

Ich schwärme heute noch von dieser tollen Erfahrung, die mich zwar Überwindung gekostet hat, aber trotzdem herrlich war. Danke an unsere professionellen Guides, die uns immer ein Gefühl der Sicherheit gaben.

Zurück im Storms River Restcamp ruhen wir uns kurz aus und dann möchte ich eine Wanderung zum Wasserfall unternehmen. Vor 11 Jahren war ich schon mal am Wasserfall und seit dieser Zeit nicht mehr. Tina und Jana wollen nicht mit, so laufe ich alleine los. Der Weg ist nun schön ausgebaut und ich freue mich an der bizarren Landschaft.

Weg zum Wasserfall

Weg zum Wasserfall

Tsitsikamma Küste

Tsitsikamma Küste

Doch leider wird der Weg nach einer ¾ Stunde immer felsiger und schwieriger. Dummerweise habe ich heute nicht meine Wanderstiefel an, sondern nur Sandalen. Auf den Felsen sieht man gelbe Füße als Markierung, denen ich folge, mich dann auch etwas verlaufe und wieder zurück muß. Doch dann kommt eine ca. 1 m breite Felsspalte.

Der Weg wird schwieriger

Der Weg wird schwieriger

Wie soll ich da rüber kommen mit einem Fotoapparat und einer Videokamera? Ich habe die Warnung auf dem Schild nicht ernst genommen, dass der Weg als schwierig eingestuft und nicht für ungeübte Wanderer zu empfehlen ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Weg damals auch so schwierig war, denn wir waren am Wasserfall.

Da ich alleine bin, kehre ich schweren Herzens um und genieße die Landschaft mit den herrlichen Blumen, den Farnen und höre den Vögeln zu.

Blick zum Restcamp Stormsriver

Blick zum Restcamp Stormsriver

Dann sieht man auch in einiger Entfernung schon das Camp und den Campingplatz.
Es war trotzdem ein wunderbarer Spaziergang und nach 1 ½ Stunden bin ich wieder zurück.

Tsitsikamma Küste

Tsitsikamma Küste

Was bringt der morgige Tag? Das erfahren Sie in einem anderen Bericht.

Mehr Informationen erhalten Sie bei www.ast-reisen.de

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Über den Autor

christlN

Ich habe mein Hobby Reisen zum Beruf gemacht. Aus diesem Grund bin ich mindestens sechs Mal im Jahr auf Fernreisen unterwegs und kenne somit fast die ganze Welt. Meine Lieblingsländer sind Südafrika, Namibia, Botswana, Zambia, Malawi, Tanzania, Myanmar und Chile. Ich wohne gerne in Luxuslodges, liebe die Fahrt mit dem luxuriösesten Zug der Welt, dem Rovos Rail, oder steuere während einer Kreuzfahrt viele Häfen an. Auf der anderen Seite nehme ich aber auch an Campingtouren oder abenteuerlichen Touren, wie Gorillatrekking, teil.

Eine Reaktion bis “ Südafrika-Reise: Tsitsikamma Canopy Tour ”

  1. Hallo, ein interessanter Bericht! Schade, dass Sie die Hängebrücke nicht erwähnt haben, das war doch eine tolle Erfahrung,oder?

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