Südafrika-Rundreise von Johannesburg über Krüger Nationalpark Durban Port Elisabeth nach Kapstadt
Nach einer Reise durch Namibia waren wir auf den „Afrika-Geschmack“ gekommen. Deshalb sollte unsere nächste Reise auch wieder auf unseren neuen Lieblingskontinent führen. Leider hatten wir diesmal nur 2 Wochen Zeit. Bei unserem Reiseveranstalter mit denen wir auch schon in Namibia waren, buchten wir die Reise „Eine ganze Welt in einem Land“.
Wie schon bei unserer letzten Reise werden wir sehr freundlich am Flughafen von der Reiseleitung begrüßt. Auf der Fahrt zum Hotel machen wir einen Schlenker über Pretoria, die Hauptstadt, wo wir eine Stadtrundfahrt unternehmen. Viel Zeit haben wir hier nicht, aber es reicht, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Dann geht es weiter nach Johannesburg, das gleich nebenan liegt. Wir fühlen uns etwas unwohl, schon weil unser Reisführer eindringlich vor bestimmten Dingen gewarnt hat (z.B. allein ein Taxi zu nehmen). Die Stadt ist groß und, wie ich finde, etwas Furcht einflößend. Am Abend sitzen wir etwas erschreckt am Tisch, als es bei einem Gewitter zu einem Stromausfall kommt. Zum Glück geht der Strom kurz drauf wieder an und das Essen ist gerettet. Am nächsten Morgen startet unsere Busrundreise durch Südafrika und wir verlassen Johannesburg.
Die Fahrt entlang der Panorama Route wird begleitet von vielen Wasserfällen und Aussichtspunkten. Der Blick ist atemberaubend. An den Bourkes Luck Potholes beginnt der Blyde River Canyon,
nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte der Erde. Er ist teilweise bis zu 500 Meter tief und das ist wirklich beeindruckend. Hier haben wir eine für uns unvergessene Sicht. Und für kurze Zeit vergessen wir auch die ganzen Menschen um uns herum. Die Stimmung ist eigenartig, es ist neblig und die noch dunkleren Wolken hängen tief und schwer über der Szenerie. Uns verschlägt es die Sprache bei dem Anblick.
Doch wenn wir gewusst hätten, was uns noch erwartet, wären uns die Augen nicht gleich in den ersten Tagen rausgefallen. Im Krüger Nationalpark treffen wir zuerst auf ein paar Elefanten, dann drei Giraffen und einige Zebras, es ist toll, die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu sehen. 1898 von Präsident Paul Kruger gegründet, ist der Park mit einer Fläche von etwa 20 000 km² der größte Nationalpark Südafrikas und das größte zusammenhängende Tierschutzgebiet in Afrika. Der Ranger macht uns darauf aufmerksam, immer genau auf das Verhalten der Tiere zu achten. Es verändert sich schlagartig, wenn sie merken, dass ein Räuber in der Nähe ist. Sie laufen nicht gleich weg, aber sie werden unruhig, starren auf einen bestimmten Punkt. Gerade in einer Herde fällt das besonders auf. Auch die Anwesenheit von Hyänen und Geiern deutet auf Raubtiere hin. Aber wer Raubkatzen sehen möchte muss sehr früh unterwegs sein. Und so sind wir schon um 3 Uhr morgens auf den Beinen, die Tour beginnt am Game Reserve. Mit dem Reisebus geht es durch den Park. Das ist lustig, ist doch der Großteil der Besucher in Jeeps unterwegs. Doch die Fahrt ist sehr gut organisiert. Der Ranger, der uns begleitet, wird von der Leitstelle informiert, wo sich Tiere aufhalten. Außerdem hat unser Reiseleiter sehr viel Ahnung von den Tieren, die hier leben. Er kennt ihre Gewohnheiten, Lebensumstände und kann so sehr viel darüber erzählen. Ich habe alles mögliche mitgeschrieben, meine Infos füllen seitenweise
mein Tagebuch. Wir treffen auf Löwen, Hyänen, Elefanten, Flusspferde, Nashörner, Büffel, Warzenschweine, Giraffen, Antilopen, Paviane, Gnus und Kudus, Strauße und etliche andere Vögel. Wir haben Glück, nicht jeder hat die Möglichkeit, so viele Tiere im Park zu sehen. Am Abend treffen wir auf eine andere deutsche Reisegruppe, die nicht so viel Glück hatte.
Die Fahrt danach ins Swasiland ist nicht besonders schön, da das Wetter immer schlechter wird. Aber ein unabhängiges afrikanisches Königreich zu besuchen, versetzt mich in eine andere Zeit, zumindest in meiner Vorstellung. In der größten Stadt, Mbabane gehen wir auf den Markt und schauen uns an, wie Taschen aus Verpackungsmaterial gemacht werden. Die Straßen sind nicht besonders gut hier, oft nicht einmal geteert. Der rote Sand bleibt überall haften, unsere Hosen sind verdreckt, aber die Menschen hier sind freundlich und gut gelaunt. Dann geht´s wieder über die Grenze, ein anderer Nationalpark und seine Bewohner warten auf seine Entdeckung, diesmal im offenen Geländewagen: Der Umfolozi Nationalpark ist berühmt für seine Nashörner. Leider hatte kein Exemplar Lust, sich uns vorzustellen. Nur ein Warzenschwein läuft uns direkt vor unseren Wagen, so dass wir anhalten müssen und gleich ein paar Schnappschüsse machen können. In der Ferne sehen wir einige wenige Tiere, aber immer, wenn wir näher kommen, scheinen sie die Örtlichkeit über zu haben und wandern weiter. Heute also kein Glück. Aber trotzdem nimmt uns die Umgebung gefangen und der Ausflug ist ein Erlebnis.
Durban hat uns dann wirklich überrascht. Es ist eigentlich eine indische Stadt, so macht es den Eindruck. Am
Gewürzmarkt klärt uns ein Inder über die Feinheiten der verschiedenen Gewürze auf. Hier komme ich auch endlich dazu, Postkarten zu besorgen und nach Hause zu schreiben. Immerhin wollen wir gern angeben mit unserer Reise, und das möglichst, bevor wir selbst wieder zurück sind.
Dann fliegen wir nach Port Elizabeth. Mit dem Bus scheint das wohl zu weit. Hier beginnt die Garden Route. Die Flora ist hier sehr schön, fast mediterran, bestehend aus Wäldern und Fynbos, wie der Pflanzenwuchs hier genannt wird. Traumhafte Strände wechselnd sich mit Städten ab, die sehr europäisch wirken. Nach Durban ein lustiger Kontrast. Als nächstes führt uns unser Weg zu den Cango Caves,
die wir auch mit einer guten Führerin besichtigen. Hier wurden früher sogar Konzerte mit 3.000 Zuschauern veranstaltet, denn die Akustik ist grandios. Das wird uns von unserer Führerin auch gleich mit einer kleinen Gesangseinlage vorgeführt. Dann erwartet uns die längste Busstrecke der ganzen Reise. Gute 500 km sind es nach Kapstadt. Dort angekommen, fahren wir erst einmal auf den Tafelberg. Das Wetter ist gut, wir haben einen schönen Blick auf Kapstadt, allerdings sieht es auch ein wenig diesig aus, vielleicht ist das aber auch einfach der Smog.
In Kapstadt sind die Unterschiede zwischen schwarz und weiß so extrem, wie ich sie sonst noch nirgends gesehen habe. Trotz der Aufhebung der Apartheid haben Schwarze meistens die schlechteren Jobs, an den Straßenecken stehen abends vor den Kneipen bettelnde schwarze Kinder. Bei der Stadtrundfahrt sehen wir, wie sich die Weißen hinter Stacheldraht und hohen Mauern verbarrikadieren, und in normale Geschäfte kommt man nur nach einem musternden Blick der Security. Ziemlich erschreckend! Die Stadtmitte lässt sich ziemlich schnell besichtigen. Man braucht nicht länger als einen Tag für die Sehenswürdigkeiten, die sich hauptsächlich an der Waterfront befinden.
Unsere Fahrt ans Kap der Guten Hoffnung steht unter einem guten Stern. Das Wetter ist herrlich, auf der Fahrt können wir den Tafelberg sogar in seiner ganzen Pracht sehen, was, wie uns unser Reiseleiter erklärt, wohl selten genug vorkommt. Am Kap hat sich das Wetter gehalten, es ist wunderschön hier, das Meer gar nicht so rau, wie man es sich immer vorstellt. Ich entdecke ein winziges pelziges Tierchen und frage unseren Reiseleiter, was das ist: ein Klippschliefer. Die kommen hier öfter vor.
Der Weg führt uns auch in die Weinanbaugebiete Südafrikas, wo wir eine Weinprobe machen. Dann geht es zurück nach Kapstadt, wo wir an der Waterfront aussteigen können und noch ein bisschen herumbummeln.
Diese Reise hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt. Der Service war hervorragend, der Reiseleiter hatte immer wertvolle Informationen für uns und freute sich, wenn er unsere zusätzlichen Fragen beantworten konnte – und das konnte er eigentlich immer. Bei Problemen im Hotel, z.B. als wir Handtücher für den Pool brauchten und wir ein Verständigungsproblem mit dem Personal hatten, stand er uns mit Rat und Tat zur Seite. Die Hotels waren allesamt gut und entsprachen auch unserer Vorstellung von Sauberkeit. Südafrika hat uns vollständig von sich eingenommen. Das Land ist wunderschön, die Nationalparks sehenswert und die Menschen freundlich und entgegenkommend. Unser nächstes Ziel wird wohl wieder in Afrika liegen, wir wollen es allerdings dann nicht ganz so europäisch, sondern ein wenig mehr „back to the roots“…
Herr und Frau K. aus Berlin
Hallo und guten Tag,
ich habe nicht alle Schauplätze gesehen, die oben beschrieben wurden, aber die Interessantesten. Die Plattform des Tafelerges erreicht man auf zwei verschiedene Arten. Entweder läuft man den Berg hoch und ist ungefähr 3 Stunden unterwegs oder man fährt ein paar Minuten mit der Seilbahn bei optimalen Wetterbedingungen, passiert man während der Auffahrt ein Meer aus Wolken. Je nach Stand der Sonne sieht es aus, als würde man durch weiße bzw. rosa Zuckerwatte fahren.
Es gibt nur wenige Schauplätze auf diesem Planeten, die so eine traumhafte Aussicht bieten. Ein Blick zum Horizont lässt alle Sorgen und Probleme, die man mit sich herumschleppt, in Vergessenheit geraten. Für Surfer gehört Südafrika ebenfalls zu den schönsten Ländern dieser Welt, da die Wellen jenseits der Nordhalbkugel perfekt brechen. Man sollte nur nicht alleine ins Wasser gehen, ohne vorher mit “Locals” gesprochen zu haben, denn Sie kennen die Küste am besten! Der erste Trip ins Wasser sollte nicht durch einen tragischen Unfall enden, denn mit den weißen Haien ist nicht zu spaßen.
Eine Reise nach Südafrika wird nie in Vergessenheit geraten, weil die Erinnerungen zu schön sind.