Sumatra Reise
Unsere Sumatra Reise fand im September, eine der besten Reisezeiten, statt. Die Info Reise sollte uns den Norden Sumatras näher bringen. Der Norden ist das dichtbesiedelste, fruchtbarste, vielfältigste, spektakulärste und am meisten bereiste Gebiet auf Sumatra.
Schon der Blick aus dem Flugzeug offenbart eine abwechslungsreiche Landschaft. Und wir werden nicht enttäuscht. Nach Ankunft in Medan, der Hauptstadt Nord Sumatras, fahren wir ca. 3 Stunden, teils auf unbefestigten Strassen nach Bohorok, einem Orang Utan Rehabilitationszentrum im Leuser Nationalpark. In Bohorok bringt man Tieren, die aus den Fängen illegaler Händlern befreit wurden, ihre verlorengegangene Fähigkeiten neu bei.
In Bohorok angekommen checken wir im Rindu Alam Guesthouse am Rande des Gunung Leuser Nationalparks ein. Am Abend gibt es einen tropischen Regenschauer. Auf unserer Terrasse lassen wir den Tag ausklingen und geniessen den Blick auf das grüne Dickicht und lauschen den abendlichen Dschungelgeräuschen. Wir sind schon auf den nächsten Tag gespannt. Das frühe Weckerklingeln gegen 05:00 Uhr lohnt sich. Nach einer kleinen Stärkung sind wir bereit für den Dschungel, der langsam zum Leben erwacht. Nur eine Hängebrücke trennt uns vom fast undurchdringlichen Dickicht. Schon allein die morgendliche Wanderung über Stock und Stein, vorab an riesigen Bäumen, exotischen Pflanzen und durch kleine Flussläufe ist ein Erlebnis für sich. In Sumatra ist nicht nur die Rafflesia, die größte Blume der Welt beheimatet, sondern auch Nashörner, Elefanten und der seltene Sumatra Tiger. Aber es kommt noch besser. Es dauert nicht lange und unser Guide hat den ersten Orang Utan aufgespürt. Hoch oben in den Bäumen beäugt er uns zunächst neugierig. Der Appetit auf die mitgebrachte Banane ist jedoch stärker und so schwingt er sich zu uns hinab und holt sich sein Frühstück ab. Wir haben Glück – aus nächster Nähe können wir die „Waldmenschen“ teilweise sogar mit ihren Jungen in freier Wildbahn beobachten. Ein einmaliges Erlebnis und noch faszinierender als ich es mir vorgestellt habe. Nach ca. 2 Stunden endet die Wanderung an einem kleinen Fluss, den wir mit einem Kanu überqueren. Die Gruppe ist sich einig, wir hätten noch den ganzen Tag weiter durch den Dschungel streifen können.
Aber Sumatra hat noch mehr zu bieten. Die nächste Station unserer Reise ist der Toba See. Der Toba See ist mit mehr als 1000 qkm der größte See Südostasiens, vulkanischen Ursprungs und eingerahmt von hohen Bergen. Inmitten des Sees liegt die Insel Samosir. Berühmt ist Samosir für seine auffälligen adat-Häuser, die man an den geschwungenen Dächern erkennt, die auch oft mit Büffelhörnern verglichen werden. Wir erreichen die Insel nach einer ca. 20 minütigen Bootsfahrt. Wir befinden uns im Batakgebiet. Die Ureinwohner von Nord Sumatra werden als Batak bezeichnet.
Am nächsten Tag strahlt die Sonne, die Luft ist klar und das Wasser lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Gemächlich schippert unser Ausflugsboot am Ufer der Insel entlang, so dass wir einen herrlichen Blick auf die malerischen Häuser der Bataker, mit ihren traditionellen, geschwungenen Spitzdächern geniessen können. Unser heutiges Ziel auf unserer Sumatra Entdeckungsreise sind die Dörfchen Ambarita, Tomok und Simanindo in denen wir spannende Einblick in die Kultur der Bataker erhalten. Interessant war es in Tomok die Steinsarkophage der Sidabutar Rajas zu sehen, die sich unter einem heiligen harihara Baum befinden. In Tomok konnten wir auch tolle handgewebte Stoffe der Batak erstehen. Noch heute spielt der Stoff eine wichtige Rolle als rituelles Tauschobjekt bei Hochzeitszeremonien.
Die Ureinwohner Nord Sumatras, die Bataker, lebten als kriegerische Kannibalen, heute jedoch sind sie Anhänger einer friedlichen Mischung aus Christentum und Annimismus. Der Glaube an die Kraft der Ahnen ist hier noch lebendig. Die Bataker lassen im wahrsten Sinne die Puppen tanzen. Ihre hölzernen Sigaleale Puppen können sogar weinen. Ein Schwamm in ihrem Kopf läßt die Tränen fließen. Der Tanz der Puppe, die durch einen komplizierten Mechanismus von Schnüren und Rollen bewegt wird, soll helfen, den Fluch zu lösen, der den Tod eines kinderlosen Menschen heraufbeschwört, indem der Geist dieser Person in die Puppe fährt.
Am Abend ziehen uns die traditionellen Volkslieder einer Batak Band in den Bann und wir sitzen noch lange gemeinsam zusammen.
Am nächsten Tag führt uns unsere Reise zunächst zum 120 m hohen Sipisopiso Wasserfall. Von hier aus haben wir einen letzten wunderbaren Blick über den Toba See. Im Freilichtmuseum bei Brastagi bekommen wir ein Gespür dafür, wie es sich ín den Langhäusern der Batak lebt. Sogar die Feuerstellen befinden sich in den Häusern. Durch das kühle Hochland von Brastagi und vorbei an farbenfrohen Märkten, fruchbaren Plantagen und farbenfrohen Märkten geht es zurück nach Medan. Interessante und abwechslungsreiche Tage liegen hinter uns. Sumatra ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Das nächste Mal kombiniere ich meine Sumatra Reise mit einem Stopp in den Metropolen Singapur oder Kuala Lumpur. Interessant finde ich auch eine Abrundung mit Java, Bali oder den Traumstränden Bintans oder Langkawi.
Romy Helbing
Hallo ,
wir planen eine Urlaub mit der Familie.
2*Erwachsene 2*Kinder(4/6Jahre)
Ist Sumatra empfehlenswert für eine Reise mit Kindern?
Mfg.
R.Heinisch