Tramp Tour von Bonn nach Istanbul per Anhalter / 1. Teil
Es begann eigentlich mit dem Film im Juli wo der Protagonist nach Istanbul fahren will. Aus einem Abenteuerdrang heraus wollte ich umbedingt dieses Abenteuer wie im Film wiederholen. Allerdings ist es dann wie meist dass die Realität von der Traumvorstellung arg abweicht. Wenn man sich darauf einlässt kann es ganz lustig werden und man erlebt halt Abenteuer … nur nicht die welche man erwartet hat.
Ich startete meine Tour in Bonn am Kreisel und trampte erst mal Richtung Autobahn A3. Von dort ging es weiter in Richtung Frankfurt bis zum Parkplatz Medenbach.
Meine Strategie beim Trampen war auf langen Strecken schon seit langer Zeit nicht am Straßenrand zu stehen sondern eher an Rastplätzen die Fahrer direkt anzusprechen. Das hat den Vorteil dass der Fahrer eher Vertrauen findet und für einen selber sich selbst auch eher aussuchen kann mit wem man fahren will. Auch kann man dann die Strategie verfolgen einen Umweg zu fahren, man weiß halt nur nie den besten Weg. Für solche Möglichkeiten habe ich so etwas auf meiner Homepage. Ein tool wo man auch Umwege mit eingeben kann. Schaut mal hier und spielt mit dem Routenplaner: http://www.hotelpierre.de/index.php/de/anfahrt
Das tolle beim trampen ist nicht dass man Geld spart sondern dass man interessanten Menschen begegnet. Von dem Parkplatz Medenbach hat mich ein Anwalt mitgenommen, der nach Passau fuhr. Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir bei Nürnberg nicht abbogen sondern auf der A9 weiter Richtung München fuhren. Erst nach etwa 50 Kilometer bemerkten wir den Fehler und haben uns sehr darüber amüsiert.
Weiter ging die Fahrt in Richtung Passau, wo er mich an der Autobahnraststätte heraus ließ. Jetzt saß ich dort und es ging breits auf 22 Uhr zu und es war bereits Dunkel. Dies ist beim Trampen immer der blöde Teil, vor allem auf langen Strecken. Denn wenn es Dunkel wird wird es auch wesentlich schwieriger zu weg zu kommen, da zum einen weniger Autos unterwegs sind und zum anderen die Menschen wesentlich mißtrauischer werden. Eingedenk meiner Reisekasse die nicht allzu groß war hatte ich die Option einer Unterkunft für die Nacht gar nicht erst angedacht und hatte zwei Optionen: Entweder ich übernachte an einem Tisch in der Raststätte oder ich finde einen Fahrer der weit genug fährt damit ich im Wagen schlafen kann. Nach gut einer Stunde fand ich dann einen alten VW-Bus mit bulgarischen Kennzeichen und zwei Männern die mich mitnehmen wollten. Ich stieg ein und es begann eine Nachtfahrt von der eher angenehmen Sorte. Ich hatte eine ganze Rückbank für mich alleine und habe von Österreich gar nichts gesehen. Ich habe durchweg geschlafen. Nur die Lichter von Wien sah ich und am Grenzübergang musste ich dann zwangsläufig aufstehen.
Hihi!
Mein Freund und ich haben letzte Woche spontan beschlossen in unseren nächsten Urlaub zu trampen. Als Ziel haben wir uns mal Südfrankreich oder Italien vorgenommen.
Wir haben so was noch nie gemacht und dein Bericht hört sich super interessant an, deswegen wäre es super, wenn du mir weiterhelfen könntest.
Wie genau hast du eigentlich vorher deine Route geplant und hast du jede Nacht eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden?
Außerdem hab ich keine Ahnung was man so alles dabei haben sollte, man hat ja nur einen Rucksack pro Person, was muss man auf jeden Fall einpacken?
Wäre echt super, wenn du uns einige Tipps geben könntest!
Vielen Dank schon jetzt auch für deinen interessanten Bericht!
Ganz viele Grüße, Sarah
Also: Das Wichtigste ist ein Straßenatlas von Europa der die Autobahntankstellen drin hat. Dann vielleicht vorher checken wie Tramperfreundlich das Land ist und am Besten eine Person mitnehmen um lange Nächte zu verkürzen.
Immer auf der Autobahn bleiben.
Wir haben mal 8 Stunden für ein paar Hundert Meter gebraucht bis wir den Hintereingang von einer Autobahntanke gefunden haben. Dann waren wir innerhalb von 2 Minuten weg.
Auch Wichtig: Die Leute direkt ansprechen. Das macht den Unterschied zwischen 4 Stunden am Parkhausausgang warten oder 10 Minuten Menschen fragen die gerade reingehen.