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Traumhafter Ausflug durch den Colca-Canyon in Peru in Südamerika

Ich bin in Arequipa mit 3 Reisebekanntschaften gestartet. Zuerst ging es hoch auf eine Passstraße mit einer Höhe von 5000 Metern. Das ging anscheinend ein wenig schnell da einer von uns ziemliche Kopfschmerzen bekam und nicht mehr weiter konnte. Bis dahin wurden wir aber jedenfalls belohnt mit zwar kargen aber doch landschaftlich reizvollen Bildern. Unser Bus ging erstmal bis Chivay, da wir leider so spät dran waren dass wir nciht mehr bis nach Cabanaconde fahren konnten. Was mal wieder bemerkenswert ist da es rein Kilometertechnisch nicht so weit ist aber die Fahrt mit diesen Seelenverkäufern von Bussen halt immer eine Ewigkeit dauert.  Dort in Chivay kamen wir erst mal in eine Prozession hinein in der eine Marienfigur einmal um den kleinen Plaza del Armas getragen wurde. Eine Unterkunft war auch schnell gefunden und als Abendprogramm sind wir noch die 3 Kilometer zur Therme gelaufen. Kleiner tipp für Nachahmer: Nehmt ein Taxi, der Weg ist nicht spektakulär und zieht sich … vor allem wenn man auf dem Rückweg noch kurz vorher sich in dem heißen Wasser geaalt hat. Übrigens ist dieses Wasser nicht so heiß wie hierzulande in Deutschland wo man ins Heißwasserbecken geht und wo sich nach einer Weile der Körper an die Themperatur gewöhnt hat. In den ganz heißen Becken hat man Atemprobleme und wer neu hineingeht ziert sich als würde er vor einem 1 Grad kalten See stehen und hält zur Vorsicht den großen Zeh hinein.

Um 5 Uhr morgens sind wir dann weiter mit dem ersten Bus, mit einer Person weniger, da die Kopfschmerzen in der Nacht bei einem Mitreisenden noch zugenommen haben. Ich habe echt positive Erinnerungen an diesen Bus, da er einen Musikmix gespielt hat, der Hits aus Südamerika die ich immer schon mal haben wollte. Leider hat er mir nicht die Kassette verkauft. *g*

Was mich am meisten am Cruz del Condor fasziniert hat waren nicht die Condoren die dort jeden Morgen um eine bestimmte Zeit entlangsegeln, sondern dass ich erst dort gelernt habe das Avocados tatsächlich schmecken können. Der Trick ist man muss die Avocados mit viel Salz ersticken. Die Condore selber waren schon beeindruckend groß. Ich hielte es nicht für ratsam ein Kleinkind unbeaufsichtigt dort hinzusetzen, da es sonst leicht als Beute verwechselt werden könnte.

Da der nächste Bus erst viel später kam sind wir schon mal ein kleines Stück zu Fuß gelaufen entland der staubigen Straße und davon rate ich jedem ab, da die Peruaner beim Autoverkehr keine Gefangenen machen. Als Fußgänger hat man quasi die Verantwortung auszuweichen, was im Zweifel im Graben endet. Als der Bus dann kam waren wir durchaus erfreut unseren Fuß wieder in dieses Höllengefährt zu setzen. Wir kamen dann abends in Cabanaconde an und sind dort in eine der besseren Unterkünfte (Tierra del Fuego) gegangen. Nichts desto trotz mit Lehmboden und in der Nacht einfach nur saukalt. Aber was ich als wirklich hilfreich empfunden habe war dass die schon fertige Zettel mit Wegtipps hatten. Das habe ich dann mittlerweile auch in meinem eigenen Betrieb zuhause übernommen. Schaut mal drauf: www.hotelpierre.de

Der nächste Tag war einfach nur geil. Zuerst standen wir oben und schauten in den 3000 meter tiefen Canyon und die Wolken waren sozusagen auf Augenhöhe.

Dann gíng es am ziemlich steilen Hang entlang immer weiter bergab. Und im Nachhinein war mir das Raufgehen dann doch lieber als das Runtergehen, da meine Knie irgendwann tierisch angefangen haben zu schmerzen, was sich nebenbei gesagt noch über eine sehr lange Zeit gezogen hat. Wir kamen jedenfalls unten an und siehe da… eine gänzlich andere Vegetation. Wo oben alles eher karg wuchs, war hier unten das blühende Leben mit einer Vielfalt die ob der obigen Kargheit schon fast berauschend war. Eine Brücke die schon die ein oder andere Wasserflut mitmachen musste fürhrte uns auf die andere Seite und von dort mussten wir uns dann eher querfeldein einen Weg suchen in ein kleines Dörfchen. Wir hörten schon den ganzen Tag ganz leise eine kapelle spielen und als wir in das Dorf hinein kamen wussten wir auch endlich woher das kam. Dort fand ein Fest statt wo anscheinend alle von nah und fern hinpilgerten. Was genau gefeiert wurde kann ich leider nicht so genau sagen, aber den Ablauf habe ich mir folgendermaßen erklären lassen: Drei Tage lang stehen auf dem Dorfplatz von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr abends wechselne Blaskapellen und spielen ohne Unterbrechung. Während all dieser Zeit tanzen verschiedene Paare um diese Kapelle herum, angeführt von einem Tänzer mit einem Stab in der Hand. Wir als Europäer wurden unter großem Gelache eingeladen mitzutanzen und mit Luftschlangen beworfen. In jedem Fall ein riesen Spass. Das eigenlich faszinierende war einige der Tanzpaare zu beobachten. Am tollsten war dort ein alter Mann der mit einer Eleganz getanzt hat die meine Augen zum leuchten gebracht hat.

Am ABend sind wir dann unten am Fluß in einigen Hütten eingekehrt. Dort gab es frischen Minztee den ich mir dann auch für den nächsten Tag zum Hochlaufen abgefüllt habe. Eine Wasserflasche war einfach zu teuer, da solche Sachen über 3000 Meter Höhe auf dem Rücken transportiert werden müssen.

Der Aufstieg ging früh los. Ich war schon ziemlich spät dran da ich erst um 5.30 Uhr aufbrach. Der Clou ist dass es noch dukel sein sollte. Denn sobald die Sonne aufgeht knallt die Sonne so gnadenlos auf einen herunter dass der Aufstieg zu einer Tortur wird. Mein Motto war einen Schritt vor den anderen und keine Pause einlegen, da ich sonst nicht mehr weiter gekonnt hätte. Ich habe den Aufstieg in 3 Stunden geschafft. 3 Stunden ohne Pause laufen. 3 Stunden wo es nicht ein einziges Mal horizontal laufen war, sondern immer nur bergauf über Geröll und ausgetretene Stufen. Das Skuilste auf diesem Weg war ein Dorfbewohner der von oben kam. Ich hatte den Eindruck er sei zu spät für das Fest und lief diese 3000 meter bergab. An den Füßen nichts weiter als die typischen Stoff-Sandalen der dortigen Einwohner und ein bateriebetriebenes Handradio ans Ohr gepresst.

Als ich oben ankam stand der Bus der uns zurück nach Arequipa bringen sollte schon bereit. Als die Abfahrtszeit gekommen war ging ein Junge zum Bus, klopfte unten ans Gepäckfach und siehe da der Busfahrer öffnete und kam verschlafen aus dem Gepäckfach heraus.

Zurück in Arequipa ging konnte ich es echt schätzen ein tolles Hostel gefunden zu haben. Auch was so was angeht habe ich viel gelernt. Wenn es euch interessiert dann schaut mal drauf: www.hotelpierre.de

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Über den Autor

Ich bin viel in Südamerika gereist, war aber auch schon in ganz Europa unterweg. Meist trampender Weise.

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