Traumhaftes Mara Timbo Camp in Kenias Masai Mara
15. Februar 2009
Das grosse Abenteuer beginnt. Aufgeregt verlassen wir unser Hotel am Strand und fliegen mit einer kleinen Maschine von Ukunda in die Masai Mara. So lange schon haben wir uns auf diese Safari gefreut. Schon die Landung auf dem Kichwa Tembo Landeplatz in der Masai Mara ist beeindruckend. Vom Flugzeug aus sehen wir Elefanten- und Zebra-Herden.
Als wir aus der Maschine aussteigen werden wir von einem hochgewachsenen Masai mit einem Schild in der Hand „Mara Timbo Camp“ und einem herzlichen Lächeln auf den Lippen begrüsst. Wir fühlen uns sofort wohl. Kinanta – so heisst unser Masai-Betreuer – führt uns zu einem Landcruiser, der extra für Pirschfahrten mit einem offenen Dach umgerüstet wurde. Und direkt vom Landeplatz aus geht’s dann auf unseren ersten „Game Drive“, wie man die Pirschfahrten hier nennt.
Wir sind begeistert. Nur 15 Minuten später entdecken wir eine Löwenfamilie mit drei Jungen unter einem Baum. Die Löwenbabies spielen drollig und die Löweneltern dösen dick und rund gefressen vor sich hin. Letzte Nacht waren sie auf der Jagd, sagt Kinanta, deshalb können Antilopen, Zebras und Büffel ungestört in der Nähe grasen. Die Löwen sind satt. Die Reste vom erlegten Büffel entdecken wir kurze Zeit später, umkreist von Geiern, Marabus und Hyänen. In der Savanne verkommt nichts.
Unser nächster Höhepunkt ist ein Picknick im Schatten eines Akazienbaumes mit weitem Blick auf die afrikanische Savanne. Wir sitzen auf Masai-Decken und geniessen den reichhaltigen Inhalt unserer leckeren Lunchbox. Ich komme mir vor wie Karen Blixen in „Out of Africa“.
Dann geht’s weiter und wir können uns gar nicht satt sehen an Krokodilen, Elefanten, Löwen – sogar ein Nashorn entdecken wir. Gegen Nachmittag geht’s dann Richtung „Mara Timbo Camp“ und wir freuen uns auf eine Dusche und einen Whisky. Direkt vor dem Eingang des Camps entdecken wir dann noch zwei prächtige Löwenmännchen. Sie sind Teil einer Löwenfamilie, erfahren wir von Kinanta, die hier dicht am Camp leben. Überhaupt ist die Gegend rund ums „Mara Timbo Camp“ extrem tierreich – unseren Weg kreuzt noch eine Elefantenfamilie die sich an den Akazienbüschen zu schaffen machen.
Als wir im „Mara Timbo Camp“ vorfahren werden wir von Masai und unserer persönlichen Betreuerin Stella (sie nennt sich „Personal Butler“) mit Erfrischungen und einem herzlichen Willkommens-Lächeln begrüsst. Wir fühlen uns sofort wie zu Hause.
Das „Mara Timbo Camp“ ist fantastisch gelegen direkt am Mara Fluss mit einer grossen Flusspferd-Familie direkt vor der „Haustür“. Mit unserem Cocktail in der Hand stehen wir am Feuerplatz und beobachten das drollige Treiben der Flusspferde.
Stella führt uns dann zu unserem Zelt – nein, was sage ich, zu unserem „Zeltpalast“.
Die Zelte sind überwältigend, sind so um die 40 Quadratmeter gross und stehen auf einer grossen Plattform umrahmt von fantastischer Buschlandschaft mit einer privaten Terrasse, mit einer romantischen Schaukel, einer Sitzecke und als Höhepunkt mit einer Aussenbadewanne.
Die probiert mein Mann sofort aus und während er in der Badewanne träumt beobachten wir beide von unserem Terrassenplatz aus ein Hippobaby, wie es mit seiner Mutter im Mara River spielt, nur 30 Meter von unserem Zelt entfernt.
Ich füge mal ein paar Bilder ein vom Schlafraum des Zeltes mit dem grossen Doppelbett und der Badewanne! Abends gibt’s als Überraschung eine Wärmflasche.
Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht haben geht’s zum Dinner, begleitet von einem freundlichen Masai, die hier als Wachleute arbeiten.
Gegessen wird draussen, unter dem afrikanischen Sternenhimmel. Die Tische sind rund um einen romantischen Feuerplatz angeordnet, Safarilampen, Masai-Decken runden das Set ab.
Stella bringt mir noch einen kleinen, offenen Holzkohle-Ofen, der herrliche Wärme spendet.
Das Essen ist toll – wir hatten die Auswahl zwischen drei verschiedenen Drei-Gänge Menues, eines vegetarisch. Dazu eine ganz gute Weinkarte. Busch-Dinner mitten in Afrika. Hin und wieder grunzt ein Flusspferde und irgendwo in den Baeumen gegenüber kreischen ein paar Affen in den Bäumen.
Nach dem Essen geht’s zum zweiten Feuerplatz des „Mara Timbo Camp“, wo uns Oscar, der Barkeeper, mit leckeren Cocktails den Abend verschönt. Wir sitzen noch ein bisschen mit Kinanta am Feuer und gemeinsam mit den anderen Gästen lauschen wir gespannt seinen Geschichten ueber seinen Masai-Stamm und dessen jahrhundertealte Kultur.
16. Februar 2009
Früh am morgen, es ist noch dunkel, steigt mir köstlicher Kaffeeduft in die Nase. Elliot, der Masai-Wachmann von der Nachtschicht hat uns den Morgenkaffee samt frisch gebackener Kekse diskret auf der Terrasse serviert. Es ist erst 5.30 Uhr aber wir wollen unbedingt auf die Frühpirsch und treffen uns nur 15 Minuten später mit den anderen Gästen und Peter, unserem Driver/ Guide am Landcruiser.
Noch etwas verschlafen verlassen wir das „Mara Timbo Camp“ um keine 5 Minuten später vollauf munter zu sein. Zwei dicke Hyänen versperren uns den Weg auf. Tiere haben hier „Vorfahrt“ also umrundet Peter sie geschickt, was uns die Möglichkeit für fantastische Fotos in der Morgendämmerung gibt.
Im herrlichen Morgenlicht passieren wir Elefanten-, Giraffen und Antilopen-Herden auf unserem Weg zum offiziellen Eingang des Nationalparks, an dem wir unsere Parkgebühren bezahlen müssen.
Der „Masai Mara Nationalpark“ ist nicht eingezäunt, das heisst den Tieren ist es egal, wo auf der Landkarte eine offizielle Nationalpark-Grenze eingezeichnet ist. Sie ziehen dahin, wo es Wasser und Futter gibt.
Peter, unser Guide, entdeckt zwei Geparden-Ohren im hohen Gras, nicht weit davon eine Gazelle, etwas abseits der Herde. Und tatsächlich, wir haben Glück. Die Geparden entschliessen sich zu jagen und preschen los. Doch sie haben sich verschätzt, die Distanz zur Gazelle war zu gross, die Gazelle kann entkommen, die Geparden gehen leer aus. Gewinner sind wir, denn wir hatten ein tolles Erlebnis.
Wir fahren weiter Richtung Fluss zu den Stellen, an denen während der migration, also der grossen Tierwanderung ab Juli die Gnus den Mara Fluss überqueren muessen. Jetzt, im Februar liegen eine Handvoll Monsterkrokodile am Ufer. Unfassbar gross. Wir überlegen ernsthaft, im Sommer wieder zu kommen und uns die Migration mit eigenen Augen anzusehen.
Das Foto vom Mara Timbo Camp zeigt die Überquerung der Gnus durch den Mara Fluss im September.
Nach drei Stunden geht es zurueck zum Camp, wo ein Busch-Frühstück auf uns wartet. Die Tische stehen direkt am Mara Fluss, so dass wir zwischen Frühstücksei und Cornflakes herrlich das Treiben der Flusspferde beobachten können. Mein Mann kommt vor lauter Fotografieren kaum zum essen, weshalb unser Frühstück durch dieses „Flusspferd-TV“ ganze zwei Stunden dauert. Danach melden wir uns bei Ferishina, der Masseurin des Hauses, zu einer Ganzkörper Massage im Massage Baumhaus an. Von da oben kann man waehrend der Massage auf die Hippos gucken.
Am Nachmittag gehen wir mit Kinanta auf Fusspirsch. Eine Spezialität, die das „Mara Timbo Camp“ anbieten kann weil es ausserhalb der offiziellen Nationalpark Grenze liegt. Zu Fuss durch die afrikanische Landschaft zu bewegen. Bewacht von zwei Masai-Kriegern finden wir mit Kinantas Hilfe Fussspuren von Löwen, Hyänen, Flusspferden, Schakalen etc….und das alles nur wenige Meter von unserem Zelt im „Mara Timbo Camp“ entfernt. Der absolute Traum erfüllt sich für mich, als wir auf eine 15köpfige Giraffenherde stossen. Wir verhalten uns ruhig, vermeiden hektische Bewegungen, und so haben wir die Gelegenheit relativ nah mit den Tieren gemütlich durch die Savanne zu laufen. Irre. Dazu diese einzigartige Stille der afrikanischen Weite.
Den Sundowner geniessen wir bei Oscar an der Bar, dazu gibt’s gratis Popcorn und lustige Sprüche von Kinanta, der gerade deutsch lernt.
Nach dem romantischen Abendessen am Feuer bespricht Kinanta mit jedem Gast individuell den Plan für den nächsten Tag. Das ist das schöne an so einer kleinen Lodge wie dem „Mara Timbo Camp“. Wir fühlen uns wirklich sehr individuell betreut.
Wir haben „shared Game Drives“ gebucht, was bedeutet, dass wir uns einen Landcruiser mit anderen Gästen teilen und somit sich jeweils die Gäste des Autos auf gemeinsame Aktivitäten einigen. Morgen ist ja leider schon unser Rückflug zum Strand, aber bevor wir uns dort faul ablegen wollen wir noch unbedingt ein Masai-Dorf besichtigen.
Doch vorher wartet noch ein anderes Abenteuer auf uns. Wir holen uns warmen Pullover uns unserem Luxus-Zelt und starten mit Peter und einem weiteren Gäste-Paar zur Nachtpirschfahrt. Schnell gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit um uns herum als wir das Camp verlassen und ich bin erstaunt wie weit man in der afrikanischen Nacht sehen kann. Kein Wunder, der Himmel ist sternenklar und wir haben fast Vollmond. Dann – ein Grunzen und direkt neben unserem Landcruiser taucht ein dickes, fettes Flusspferd auf, das zum Grasen an Land gekommen ist. So ziehen wir durch die Nacht, entdecken zwei kleine Schakale, noch mehr Flusspferde und drei Hyänen.
17. Februar 2009
Unser letzter Tag in der Wildnis und mit Wehmut verlassen wir an diesem Morgen „unser“ Busch-Camp. Wir haben doch noch gar nicht richtig Zeit gehabt, unsere schöne Terrasse zu geniessen, ein Buch auf der privaten Schaukel zu lesen oder einfach nur am Fluss zu sitzen und zu träumen. Für uns ist steht fest, das „Mara Timbo Camp“ ist eine Oase in der Wildnis, für die wir das nächste mal mindestens drei Nächte einplanen um einfach diesen schönen, einzigartigen Ort noch ein bisschen mehr geniessen zu können (und die Cocktails von Oscar, fügt mein Mann Paul hinzu – und er hat recht ;-))
Schweren Herzens verabschieden wir uns von Stella, Oscar, Chefkoch Anthony und all den freundlichen Menschen, die wir in unserer Erinnerung mit in unsere Heimatstadt Köln nehmen werden.Gemächlich machen wir uns auf den Weg zum Masai-Dorf, wir haben Zeit, können auf dem Weg dorthin noch einmal ausgiebig die afrikanische Tierwelt geniessen.
Im Dorf begrüssen uns die Masai-Frauen mit traditionellen Gesängen. Wir werden herzlich eingeladen, uns im ganzen Dorf nach Lust und Laune umzuschauen, die privaten Wohnbereiche in den Hütten zu betreten. Dazu erfahren wir eine Menge ueber den Alltag der Masai vom Sohn des Dorfältesten.
Die Masai Männer haben sich in der Mitte des Dorfes versammelt um ihren traditionellen „Spung-Tanz“ darzubieten. Alles ist sehr authentisch weil es sich ungezwungen in ihrer eigenen Umgebung abspielt.
Als Kinanta uns am Kichwa Tembo Airstrip verabschiedet ist es fast so, als würden sich gute Freunde „Good bye“ sagen. Wir verlassen den Busch hundertfach reicher als noch zwei Tage zuvor bei unserer Ankunft – reich an Abenteuern, reich an kulturellen Eindrücken, reich an Lebensgefühl, dass uns das „Mara Timbo Camp“ und dieser fantastische Fleck Erde mit auf den Weg geben.
Das Mara Timbo Camp können Sie bei AST-Reisen buchen.
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