Traumhaftes Namibia
Schon lange träumte ich vom Abenteuer Afrika und im Oktober 2014 erfüllte sich mit AfricanWorld Touristic mein Wunsch mit einer 16-tägigen Reise in das wirklich traumhafte Namibia!
Nach dem angenehmen Nachtflug und der Abholung des Mietwagens am Flughafen Windhoek geht das Abenteuer los. Ich finde den Weg aus dem Flughafen und begegne etwas, das die ganze Reise über mein treuer Begleiter bleiben wird – das weite Nichts. Ein paar Sträucher und Steine, ansonsten kaum ein Auto und schon gar keine Zivilisation. Es ist herrlich entspannend ganz allein auf der Schotterpiste zu fahren, bis mir eine Warzenschweinfamilie beim Überqueren der Straße beinahe unter die Räder gerät… Das Casa Blanca Boutique Hotel ist meine erste Unterkunft und eine schöne Oase in diesem heißen Wüstenland. Am Pool lässt es sich wunderbar entspannen bevor es auf Entdeckungstour nach Windhoek geht. Die Alte Feste und die Christuskirche lassen an die ehemalige deutsche Kolonialzeit erinnern.
Am nächsten Morgen verlasse ich die Hauptstadt Windhoek und die erste lange, staubige Fahrt in die Wüste beginnt. Doch der holprige Weg lohnt sich! Die Sossusvlei Lodge bei Sesriem lässt keine Wünsche offen. Nach einer erfrischenden Abkühlung im Pool geht es auf eine erste Pirschfahrt wo sich einige Tiere blicken lassen, darunter ein Oryx, das Wappentier von Namibia. Zum Sundowner sucht der Guide einen gemütlichen Platz zwischen riesigen Granitfelsen aus. Ich stelle fest: die Früchte sind ein willkommener Snack, das Bier ist kühl, der afrikanische Sonnenuntergang einfach himmlisch und das Leben ist schön!
Noch nie habe ich so viele Menschen um 5 Uhr morgens in Aufbruchsstimmung gesehen. In der Sossusvlei Lodge, der Einfahrt zur Namib, ist das Alltag. Um Punkt halb 6 öffnet das nur ein paar Meter entfernte Tor zum Namib Naukluft Nationalpark und viele Touristen nutzen die frühen Morgenstunden zum Erkunden der ältesten Wüste der Welt wenn es noch kühl ist. Das Hinaufklettern am schmalen Kamm der wuchtigen Dünen ist anstrengend, aber der Blick von oben ist atemberaubend und definitiv eines der Highlights meiner Reise. Ich genieße die Aussicht von oben und hüpfe mir dann den Weg durch die Sandmassen nach unten, was auf jeden Fall weniger anstrengend ist. Landen tue ich in der Deadvlei, eine Salzpfanne die mit ihren abgestorbenen Bäumen ein kurioses Bild abgibt.
Meine nächste Unterkunft befindet sich ebenfalls im Naukluft Park und heißt Namib Naukluft Lodge. Als Zimmertyp habe ich die etwas abenteuerliche Variante gewählt, mit dem passenden Namen Soft Adventure Camp. Ich wohne in einem halb-Haus-halb-Zelt, abgelegen von den Hauptgebäuden, eingebettet in den mächtigen Felsen: Natur pur! Hier lerne ich eine sehr freundliche Erdhörnchen-familie kennen, mit denen ich mich anfreunde und sie sich mit dem Toast den ich ihnen füttere.
Nächste Station: Deutschland. Das stimmt zwar nicht ganz, aber so sieht es tatsächlich aus und hörte sich teilweise auch genauso an. Ich verlasse die Wüste und schon während der Fahrt bin ich begeistert: mehrere Kilometer lang befindet sich die Wüste noch direkt zu meiner Rechten und nur ein paar Meter links von mir liegt der Atlantische Ozean- was für ein Bild! Die hübsche Küstenstadt Swakopmund sieht aus wie ein Kurort an der Nordsee, bloß in einem anderen Jahrhundert. Aus der deutschen Kolonialzeit sind viele Gebäude geblieben, alle erbaut um Anfang 1900. So kann man bei einem Stadtbummel die Kaiserliche Landesvermessung, das alte Amtsgericht oder auch die Adlerapotheke auf der Kaiser-Wilhelm-Straße finden. Aber es sind nicht nur alte Gebäude, auch trifft man erstaunlich viele Deutsche. Ich unterhalte mich mit einer Ladenbesitzerin, die perfekt deutsch spricht. In Deutschland sei sie aber noch nie gewesen, ihre Großeltern waren damals ausgewandert. Allzu verwunderlich ist das bei so viel erhaltener deutscher Kultur nicht, denke ich und bestelle mir eine Butterbrezel und ein Bier im „Stadtmitte Café“.
Von der Küste führt mich die Reise Richtung Etoscha Nationalpark. Da jedoch die Strecke sehr weit ist, entscheide ich mich für einen Zwischenstopp. Doch zunächst erkunde ich die Spitzkoppe. Dieses rund 1.700m hohe Inselgebirge ist wegen seiner markanten Form sehr bekannt. Das Felsmassiv aus Granitgestein gehört zur Erongo Bergregion und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Mit einem Guide klettere ich in einer kleinen Gruppe durch das außergewöhnliche Gestein, wir entdecken eine Herde Zebras und er zeigt uns Felsmalereien, die etwa 20.000 Jahre alt sein sollen.
Später erreiche ich meine nächste Unterkunft, die Vingerklip Lodge. So holprig der Weg dorthin auch sein mag, hier herrscht bei atemberaubendem Ausblick die Ruhe selbst. Benannt ist die Lodge nach dem 35m hohen Fels, dem Vingerklip. Ich statte ihm einen Besuch ab und kann vom hoch gelegenen Fuß Zebras, verschiedene Antilopen und sogar die ersten Giraffen beobachten. Anschließend mache ich es mir wohlverdient mit einem kühlen Getränk am Pool gemütlich und lasse die Seele baumeln…
Jetzt geht es zum Etoscha Nationalpark! Am Galton Gate werden einige Formalitäten geklärt und dann mache ich mich auf zu meiner Unterkunft im Park, dem Dolomite Camp. Schon auf dem Weg treffe ich Zebras, Strauße, Giraffen und verschiedene Antilopenarten. Das Dolomite Camp ist die westlichste Unterkunft im Etoscha Nationalpark und sehr gemütlich. Ich habe es ausgewählt, weil man in dieser Ecke des Nationalparks neben dem Bergzebra, auch das Steppenzebra antrifft, welches sich daraus auszeichnet, dass es zwischen seinen schwarzen Streifen auch noch leichte braune Streifen besitzt. Und tatsächlich treffe ich beide Arten meiner Lieblingstiere in Fülle an!
Mir gefällt meine heutige Unterkunft sehr, denn die Anlage ist für nicht allzu viele Touristen angedacht und in den Chalets kann man viel Privatsphäre genießen. In den Zimmern wurde viel mit Holz gearbeitet und die Einrichtung-en sind luxuriös, sehr neu und sauber. Von der eigenen, etwas höher gelegten Terrasse hat man einen wundervollen Blick in die Weite des Etoscha Nationalpark. Auch wenn man im sich im Infinitypool eine Abkühlung gönnt kann man diese Aussicht genießen. Der freundliche Service steht einem jederzeit zur Verfügung und lässt keine meiner Wünsche offen.
Am Nachmittag nehme ich an einer geführten Pirschfahrt teil. Der Guide kennt die beliebtesten Wasserlöcher und Ruhe-plätze der Tiere und wir erleben das Treiben der Wildtiere hautnah. Besonders beeindruckt hat mich, dass die verschie-denen Arten, wie z.B. Elefanten, Giraffen, Oryx, Zebras, Springböcke und Strauße am Wasserloch aufeinandertreffen und sich ganz geregelt beim Trinken abwechseln. Zurück im Camp genieße ich den Sonnenuntergang und begebe mich dann zum Abendessen.
Am nächsten Tag fahre ich durch den halben Park zu meiner nächsten Unterkunft, dem Okaukuejo Camp. Es sind ca. 170km zu fahren und da nur 60km/h erlaubt sind, brauche ich dafür über drei Stunden. Aber der Weg stellt sich als eine Wildbeobachtungsfahrt heraus, denn ständig sehe ich Tiere hinter Büschen oder sie stehen einfach mitten auf der Straße. Heute kann ich auch Gnus, Steinböckchen und verschiedene Vogelarten beobachten. Das Okaukuejo Camp ist etwas größer und sehr beliebt, denn das Wasserloch wird von vielen Tieren aufgesucht.Eine Herde von 14 Giraffen sehe ich zuerst, später kommen noch ein Spitzmaulnashorn sowie Elefanten, Antilopen und Schakale vorbei und bei Dunkelheit entdecke ich sogar drei Löwinnen.
Nach diesen unvergesslichen Erlebnissen im Etoscha Nationalpark führt mich die Reise Richtung Waterberg. Auf dem Weg dorthin halte ich in der Stadt Outjo, die für namibische Verhältnisse ziemlich groß ist. In der Outjo Bäckerei gibt es viele Leckereien, darunter auch das nicht nur in Deutschland beliebte Gebäck „Schweineohren“, das hier sinngemäß als „Elefantenohren“ verkauft wird. Man findet in dieser lebendigen Stadt auch einige Shops in denen man schöne, authentische Andenken erstehen kann. Am Waterberg angekommen, folge ich den Schildern zur Waterberg Plateau Lodge und beobachte die vielen Paviane, die sich am Straßenrand aufhalten. Der Weg zur Lodge ist abenteuerlich und geht ziemlich steil nach oben, doch er lohnt sich. Die Chalets sind oben am Berg zerstreut, besitzen alle einen eigenen Planschpool und eine wahnsinnig tolle Aussicht.
Zunächst scheint man auf seiner Terrasse ganz ungestört zu sein. Doch es dauert nicht lange und man erhält Besuch. Was zunächst wie ein großes, dickes Meerschweinchen aussieht, stellt sich als Klippschliefer heraus. Diese putzigen und durchaus freundlichen Tiere sind im Gebüsch und auf Bäumen auf Nahrungssuche oder trinken aus meinem Planschpool. Der Waterberg bietet sich ausgezeichnet zum Wandern an. Ich unternehme einen zweistündigen, gemütlichen Spaziergang in diesem herrlichen Gebiet. Hier trifft man kaum auf andere Touristen und kann sich ganz der schönen Natur widmen. Auf dem ausgeschilderten Rundweg treffe ich auf Paviane, und wir beobachten uns gegenseitig bevor sie mit lautem Gebrüll im Berg verschwinden.
Die letzte Station meiner Reise ist das Erindi Private Game Reserve. Hier gibt es noch mehr Tierarten zu sehen. Auf einer geführten Wildbeobachtungsfahrt kann ich unter anderem die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörner beobachten. Der Guide gibt uns viele interessante Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt. Beispielsweise erklärt er uns, dass bei Spitzmaulnashörnern (Black Rhinos) die Kälber immer hinter der Mutter laufen und bei den Breitmaulnashörnern (White Rhinos) das Baby immer vor der Mutter läuft. Dieses Phänomen begründet er mit einem zwinkernden Auge so: Das ist wie bei uns Menschen, die Schwarzen tragen ihr Kind auf dem Rücken und die Weißen schieben es im Kinderwagen vor sich her.
Eine letzte Nacht verbringe ich in Windhoek, bevor meine Reise nun leider ein Ende nimmt und ich mit vielen schönen Erlebnissen den Heimweg antrete. Namibia wird mir mit seiner vielseitigen und atemberaubenden Natur, herrlichen Tierwelt sowie den lebensfrohen und gastfreundlichen Menschen fehlen und ich freue mich schon auf ein nächstes Mal mit AfricanWorld Touristic!
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