Über den Wolkenpass und die Marmorberge nach Hoi An
Sonntag
Ich bin bereits wach, als der Weckdienst anruft. Kein Wunder, so früh wie gestern gehe ich wirklich selten ins Bett. Wie mag heute das Wetter sein? Immer noch Regen? Doch nein, der Blick aus dem Fenster zeigt leichte Bewölkung mit Sonnenschein. Fantastisch! Nun hoffen wir nur, das Gudrun ihre Erkältung überstanden hat.
Als wir uns im Frühstücksraum treffen bin ich erleichtert. Gudrun ist fit wie immer, das Ausschlafen hat bei ihr Wunder gewirkt.
Um 9ººh werden wir pünktlich von dem bestellten Fahrer abgeholt und nun geht es auf die letzte Etappe dieser gemeinsamen Reise.
Heute fahren wir mit einem Taxi über den Wolkenpass bis nach Hoi An, einer malerischen kleinen Stadt und UNESCO Welterbe. Die Entfernung sind knapp 140 km und laut Google-map dauert die reine Fahrzeit knapp vier Stunden. Wir haben jedoch einen Stop am Wolkenpass und an den Marmorbergen bei Da Nang eingeplant.
Die Fahrt führt uns vorbei an Reisfeldern, durch kleine Dörfer bis zum Bach Ma- Nationalpark. Dieser Nationalpark diente zur Zeit der französischen Kolonialzeit als ein Luftkurort und ist auch heute noch ein attraktives Erholungsgebiet mit Wasserfällen und Waldwanderwegen. Besonders für Ornithologen ist diese Gegend mit ca. 320 Vogelarten interessant. Laut meinem Reiseführer ist die beste Besuchszeit für den in 1000 Meter Höhe liegenden Nationalpark von März bis Juni.
Unser Weg führt uns weiter entlang einer Lagune und dem Meer bis hinauf zur höchsten Stelle der Strasse, dem Wolkenpass. Dieser Pass liegt auf einer Höhe von knapp 500 Metern und ist die Wetterscheide und Klimagrenze zwischen Nord- und Südvietnam.
In früherer Zeit führten lediglich Stufen über den Pass, die Strasse wurde erst während der französischen Kolonialzeit gebaut. Ganz oben auf der höchsten Stelle steht ein verfallenes französisches Fort, das man hier an einer strategisch günstigen Stelle erbaut hat. Bei klarem Wetter besteht vom Wolkenpass aus eine einmalige Fernsicht. Im Norden schaut man über die Reis-Ebene, die Lagune und das Meer. Im Süden ist die Bucht von Da Nang zu erkennen.
Wir haben relativ Glück mit dem Wetter auch wenn es ein wenig diesig ist und einige Wolken den Himmel bedecken. Denn normalerweise macht der Wolkenpass seinem Namen alle Ehre und ist in feuchten Nebel und tief hängende Wolken gehüllt.
Es sind noch andere Touristen hier und erkunden das Gelände. Und wo Touristen sind, da sind auch Händler. Hier findet sich ein Lokal und ein Souvenirladen neben dem anderen. Sobald wir aus dem Auto steigen kommt die Dame aus dem gegenüber liegenden Cafe und bietet uns Essen und Trinken an. Auch unserer Fahrer zeigt einladend auf dieses Lokal und er scheint die Besitzerin zu kennen. „Come in“ fordert uns die Wirtin auf und winkt mit der Speisekarte.
Nein danke, wir machen lieber erst mal einen Spaziergang. Viele Wege gibt es nicht und um das Fort zu erreichen müssen Gudrun und ich über Stock und Stein klettern. Ob die Aussicht von dort oben besser ist? Nein, ist sie nicht. Trotzdem hat sich der Weg gelohnt, denn ich kann dadurch ein Brautpaar bei ihrem Fotoshooting beobachten. Sie sind über eine wacklige Metallleiter auf eine alte verfallene Plattform geklettert und postieren dort für die Aufnahmen. Der Fotograf gibt Anweisungen und die Fotos werden wirklich sehr schön. Eine ausgefallene, aber gute Idee.
Während ich das Brautpaar fotografiere steigt Gudrun den schmalen Trampelpfad wieder hinunter. „Ich schaue mal wo ich eine Tasse Kaffee bekomme“ verabschiedet sie sich von mir.
Als auch ich 10 Minuten später wieder auf dem Parkplatz ankomme finde ich einen leicht echauffierten Fahrer vor. „Wo sind denn deine Freundinnen?“ möchte er in leicht tadelndem Ton wissen. Nun, vermutlich einen Kaffee trinken! Ratlos zeigt er auf das Lokal der ihm bekannten Wirtin. „Sie sind nicht hier“ lässt er mich wissen. Ja, das sehe ich. Da ist ihm wohl die Kommission entgangen. So was aber auch, diese Touristen werden immer selbstständiger. Jetzt suchen sie sich auch noch ihr Lokal selber aus!
Tatsächlich, Edith und Gudrun haben einen sonnigen Platz auf einer Terrasse gefunden mit atemberaubendem Ausblick auf den Wolkenpass. „Diese Frau wurde richtig pampig als wir nicht in ihr Lokal kamen“ erzählt mir Edith. „Bei so was gehe ich erst recht nicht rein, und wenn sie das einzige Cafe hier oben hätte!“ Gudrun nickt zustimmend und ich gebe den beiden absolut recht.
Während meine beiden Mitreisenden ihren Kaffee bezahlen schaue ich mir noch ein wenig den hier angebotenen Schmuck an, doch es ist nichts dabei, was mir wirklich gefällt.
Kurz darauf geht unsere Fahrt weiter, vorbei an Da Nang mit heute mehr als 1 Mio. Einwohner. Gegründet wurde die Stadt im Jahre 1858 als die Franzosen hier anlegten um das Land zu erobern. Im Vietnamkrieg landeten hier die amerikanischen Truppen und in dem ca. 100 km weiter südlich liegende Chu Lai entstand die grösste Basis der USA für Armee, Luftwaffe und Marine. Der gesamte Landstrich von Da Nang bis Chu Lai wurde Feuer-frei- Zone in der auf alles geschossen wurde was sich bewegte. Die meisten Menschen in dieser Zone flüchteten in die Stadt Da Nang, die in dieser Zeit von 50.000 auf 500.000 Einwohner anwuchs. Heute ist der ehemalige Luftwaffenstützpunkt zum internationalen Flughafen ausgebaut.
Wir fahren an Da Nang vorbei in Richtung der Marmorberge. Zu unserer Linken sehen wir inzwischen China Beach, der wohl berühmteste Strand Vietnams. Er zieht sich von Da Nang bis hinunter nach Hoi An und war ein beliebter Erholungsort – rest and recreation – für amerikanische Soldaten.
Dann haben wir unsere nächste Etappe erreicht, die Marmorberge. Diese sagenumwobenen fünf Felsen sollen einst Inseln im Meer gewesen sein. Sie haben auch den Namen „die Berge der fünf Elemente“ wozu in Vietnam Wasser, Metall, Erde, Feuer und Holz gehört.
In den Bergen sind verschieden Höhlen und Pagoden, die entweder über Treppen oder via eines Aufzuges am Xa Loi Tempel erreicht werden können.
Wir haben bereits gelesen, das die Treppen teilweise sehr steil und schwierig zu begehen sind. Daher beschließt Edith mit dem Aufzug zu fahren und ich leiste ihr dabei Gesellschaft. Ich kann sie doch nicht alleine Aufzug fahren lassen- dafür verzichte ich gerne 156 steile Stufen hinauf zu steigen 😉 Gudrun geht zu Fuß, tapfer wie immer wenn es Treppen gibt.
Oben angekommen bietet sich Edith und mir ein fantastischer Blick auf China Beach und das am Fuss der Berge liegende Dorf Non Nuoc. Dort leben vorwiegend Marmor-Bildhauer die in dem Ort ihrer Arbeit nachgehen. Da jedoch die Marmorberge nicht endlos über Marmor verfügen, hat die Regierung den Abbau von Marmor streng reglementiert und importiert das Material nun aus Pakistan und Kambodscha. Das Verarbeiten von Marmor ist hier eine alte Tradition, die von der Verwaltung aufrecht erhalten wird.
Einen kleinen Moment später kommt auch Gudrun, sie hat die Stufen erstaunlich rasch bewältigt. Doch sie bestätigt uns, dass der Zustand der Treppen nicht der beste ist. Sie sind unregelmäßig, teilweise gebrochen und Geländer gibt es auch keines.
Um die Pagoden und Höhlen zu erreichen müssen wir weitere Stufen gehen und Edith entschließt sich nach einem Versuch zu passen. Sie möchte lieber an der Aussichtsplattform warten, denn man muss hier schon ziemlich aufpassen um nicht irgendwo zu stolpern.
Doch wir können zufrieden sein mit den Stufen, es geht auch extremer. Da klettert doch tatsächlich jemand die steile Bergwand hinab. Frei-klettern nennt man das nach meinem Wissen, doch ich bleibe lieber bei Pilates.
Kurz hinter den Kletterern ist der Zugang zu einer der Höhlen. Es ist ein schmaler Eingang und im Inneren befindet sich ein kleiner Altar mit einer Statue. Ein schmaler Pfad mit ausgewaschenen Treppen führt hinter einen Felsvorsprung. Ob es da wirklich so interessant ist? Ich glaube nicht, es sieht auch sehr dunkel aus. Auch Gudrun möchte solche halsbrecherische Aktionen lieber nicht machen. Wir müssen uns ja nicht unbedingt in den letzten zwei Tagen das Bein brechen.
Wir beschließen als erstes die Huyen Khong- Höhle zu suchen. Es ist die grösste der Höhlen auf dem Thuy-Berg und besaß früher goldene Buddha-Statuen. Die Höhle ist einfach zu finden, es geht immer gerade aus. Wir passieren die Tam Thai Pagode und sind kurz darauf vor dem Eingang. Das sieht doch schon ganz anders aus. Der Weg und die Stufen sind in gutem Zustand und beleuchtet. Die Treppe wird von grimmig dreinblickenden Figuren „bewacht“ und bereits auf halbem Weg habe ich einen Blick in die Höhle. Es gleicht einer großen und sehr hohen Halle in die von oben Licht einfällt. Ich habe jedoch gelesen, dass diese Lichtquelle keinen natürlichen Ursprung hat. Es soll von Mörser-Schüssen stammen, die im Vietnamkrieg auf die Höhlen getroffen sind. Diese Höhlen, ursprünglich eine buddhistische Pilgerstätte, waren im Krieg Unterschlupf für vietnamesische Kampftruppen. Es soll sich in einer der Höhlen sogar ein Lazarett befunden haben.
In der großen Halle sind verschiedene Altare und das einfallende Tageslicht sorgt für eine stimmungsvolle Ambiente. Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg, die kleineren Höhlen und auch die Pagoden lassen wir ausfallen.
Kurz darauf sind wir an unserem Taxi und wir starten um die letzten 20 Kilometer nach Hoi An zurück zu legen.
In Hoi An haben wir ein Hotel außerhalb des Zentrums gebucht. Es ist Gudruns Wahl und wir haben lange hin und her telefoniert bis sie mich überredet hatte. Es ist ein Homestay mit dem Namen „Under the Coconut Tree“ . Ich bin ja immer noch skeptisch und gespannt was uns nun erwartet. Es sind Unterkünfte direkt am Strand und 7 Kilometer vom Zentrum Hoi An entfernt. In diesem Homestay hat man die Auswahl zwischen einem Bett in einem Schlafsaal oder die etwas teurere Familienunterkunft in einem Bambushaus für 4 Personen. Hoffentlich gibt es da Strom und warmes Wasser! „Ich bin ja mal gespannt auf unsere Strohhütte“ hänsle ich Gudrun ein wenig. Die Reaktion kommt auch prompt wie erwartet: „Bambus! Es ist ein Bambushaus!“ 😉
Jetzt sind wir an unserem Ziel. Es ist das Dorf An Bang, die Hauptstraße ungepflastert, mit kleinen Ein- Familienhäusern. Alles sehr ländlich! Eine junge Frau kommt um uns mit dem Gepäck helfen. Es sind von der sandigen Dorfstraße etwa 20 Meter auf einem kleinen Trampelpfad bis zur Rezeption.
Hier ist alles in natürlichen Materialen wie Bambus, Holz und Lehmziegel gehalten. Einige Tische laden in dem relativ großen Raum zum verweilen ein und die junge Frau an der Rezeption spricht gut Englisch. Das ein-checken verläuft reibungslos und im Anschluss werden wir durch einen Garten bis zu unserer „Strohhütte“ gebracht. Doch ich bin überrascht, so komfortabel habe ich mir die Unterkunft nicht vorgestellt.
Trotz des vielen Regens der vergangenen Wochen ist hier alles trocken. Der große Raum wird durch einen „Wohnbereich“ mit einem Tisch und kleinen Hockern getrennt. Rechts und links befinden sich sicht-geschützt die Doppelbetten.
Im hinteren Bereich sind zwei „Badezimmer“ mit Toilette, Waschbecken und Dusche. Sogar eine Wäscheleine ist gespannt! Toll! Das hat Gudrun aber gut ausgesucht! „Ohh -schön hier“ erkläre ich laut. „Gudrun, da hast du uns ja eine tolle Strohhütte gebucht!“ „Bambus! Es ist ein Bambushaus!“ verbessert Gudrun mich lachend.
Doch nun möchten wir uns erst ein wenig umsehen und schauen wo denn der Strand ist.
Er ist tatsächlich fast vor unserer Haustür. Lediglich einige Meter durch den Garten, dann über eine Sanddüne und schon stehen wir am Meer. Wunderschön ist es hier. Feiner weicher Sand, das blaue Meer und der blaue Himmel wetteifern um den Titel „ich bin der Schönste von uns dreien“. Doch es ist sicher die Kombination, beleuchtet von der nachmittags Sonne, was den Gesamteindruck macht.
Junge Frauen haben einige Liegen aufgestellt und bieten auch Essen und Trinken an. Es ist noch ein junges Urlauber-Paar an diesem endlos langen Sandstrand. Das sieht so richtig nach Erholung pur aus.
Ich selbst entscheide mich zu faulenzen, Gudrun und Edith dagegen machen einen langen ausgedehnten Strandspaziergang. Während die beiden in der Ferne immer kleiner werden, bestelle ich mir eine King- Kokosnuss und trinke diese mit Genuss aus. Das soll ja auch gut für die Gesundheit sein!
Als Edith und Gudrun zurück kommen steht die Sonne schon tief und die Luft kühlt sich ab. „Wenn du auch noch laufen möchtest, dann gehe ich nochmal mit dir“ bietet mir Edith an. Das ist sehr nett, muss jedoch nicht sein. Es war auch sehr schön nach fast zwei Wochen mal gar nichts zu tun. Einfach nur die Sonne genießen!
In unserem Bambushaus ziehen wir uns um und beschließen einen Spaziergang durch das Dörfchen zu machen. Laut Internet soll es hier einige Lokale geben in denen man gut essen kann. „Sind auch alle Lichter aus?“ möchte Edith wissen. „Sonst haben wir heute Nacht Moskitos in unserem Haus.“ Gemeinsam mit Gudrun suche ich nach allen Lichtschaltern, doch ein Licht bleibt an. Direkt über dem „Fenster“ neben dem Bett von Edith und mir. Der Schalter ist nicht zu finden. Macht nichts, neben der Tür hängt ein Sicherungskasten. Hauptschalter nach unten und das Problem ist gelöst. Da haben wir aber die Rechnung ohne den gerade auftauchenden „Hausmeister“ gemacht. Er spricht zwar kein Wort Englisch, macht uns aber klar: ein Licht soll brennen bleiben. Er kippt den Schalter wieder hoch! Ich lächle, schüttel den Kopf und kippe den Schalter nach unten. Er lächelt zurück, Schalter hoch! Hmmm, was nun? Ich zeige auf die Lampe über dem Fenster- er findet den Schalter und macht die Lampe aus. Na wunderbar, alle Lichter aus und die Sicherung bleibt so wie er das möchte. Auch gut!
Wir sind noch nicht weit gegangen als Gudrun feststellt, dass sie ihre Jacke nicht mitgenommen hat. „Ich gehe schnell zurück und hole sie!“
Kurz darauf ist sie lachend wieder da. „Stell dir vor, der Hausmeister war da und hat Licht angemacht.“ Wie bitte? Finde ich ja gar nicht komisch! „Nein, nein, nicht im Zimmer“ versichert mir Gudrun „sondern die Lampe auf der Terrasse über der Tür.“ Denkt der, wir gehen aus und finden dann unser schönes Bambushaus nicht mehr? Vermutlich ja! Und sicherlich ist es gut gemeint, wer weiß wer sich da Nachts schon alles den Knöchel verstaucht hat.
Ich schiebe den Gedanken an Mückenstiche und zum Licht krabbelnde Spinnen beiseite und überlege gemeinsam mit Edith und Gudrun wo wir heute Abend essen gehen. Möglichkeiten gibt es hier genug. Fast in jedem zweiten Haus wird etwas zum Verzehr angeboten. Die Küche ist im Wohnhaus und im Garten stehen Tische und Stühle. Die Hausfrauen-Köchinnen reichen uns kleine Speisekarten und animieren uns, bei ihnen einzukehren. Schwere Wahl, alle sind sehr freundlich und vermutlich wird zwischen den Angeboten kein großer Unterschied sein. Wir entscheiden uns für den Haushalt, wo wir als erstes angesprochen wurden. Während wir im Garten sitzen und die Speisekarte studieren kommt Besuch. Es ist der Hausmeister aus dem „Under the Coconut Tree“ und lächelnd versucht er uns etwas zu erklären. Obwohl wir kein Wort verstehen nickt er zufrieden, lächelt uns ein weiteres mal über den Zaun zu und geht dann mit leicht schwankendem Schritt weiter. „Ich glaube, der hat ganz ordentlich einen getankt!“ stellt Gudrun fest. Ja, das ist gut möglich, eine leichte Fahne hatte er schon als ich mit ihm am Sicherungskasten stand und den Strom an- und ausknipste. Das erklärt evt. auch die leicht übertriebene Fürsorge.
„Habt ihr schon was ausgesucht?“ bringt uns Edith zurück zu wichtigeren Themen. Ja, ich nehme den Reis mit Gemüse! Edith sucht sich ein Gericht mit Garnelen aus und Gudrun entscheidet sich ebenfalls für ein Reisgericht. Sicher ist das hier alles hausgemacht und besonders gut.
Doch das ist leider ein Irrtum. Wir sind alle drei enttäuscht. Die Garnelen erinnern mehr an Nodseekrabben aus der Dose, als an die Meeresfrüchte wie wir sie bisher in Vietnam überall frisch bekommen haben. Der Reis ist nicht frisch gekocht sondern aufgewärmt, er schmeckt alt. Das Gemüse ist verkocht und alles sehr lieblos gewürzt. Dafür sind jedoch die Preise ein wenig höher als in anderen Orten. Schade, aber wir fühlen uns ziemlich geneppt. „Also hier war ich das letzte mal“ sagt Edith laut und deutlich. Auch wenn uns keiner versteht, der Ton war eindeutig. Und die halb-vollen Teller ebenfalls.
Auf unserem Rückweg in unser „Kokosnuss-Nest“ kommen wir an einem anderen Lokal vorbei. „Schau mal“ macht uns Gudrun aufmerksam. „Das sieht richtig gut aus was die Gäste auf dem Teller haben.“ Stimmt, und es dringen zufriedene Stimmen über den Zaun. Da haben wir wohl wirklich Pech gehabt. Kann ja auch mal passieren.
„Mir hängt der pappige Reis wie ein Klumpen im Magen“ erklärt Edith als wir das Homestay erreichen. „Ich glaube da hilft nur ein Schnaps!“ Gute Idee, zum schlafen ist es sowieso noch zu früh. Gudrun möchte keinen Verdauungs-Drink, aber ich stehe Edith hilfreich zur Seite. Wir bekommen jeder einen doppelten Wodka, stilvoll serviert in Champagner-schalen. Wenn das mal kein guter Schlummertrunk ist.
Später gehen wir in unser Bambushaus und legen uns schlafen. Trotz des Lichtes sind keine Schnaken, Mücken oder ähnlich Monstertiere in unserem Schlafzimmer und zufrieden schlafe ich tief und fest ein. Wirklich, eine sehr schöne Strohhütte! 😉
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