Unsere Namibia Familienreise von der Kalahari Wüste bis zum Etoshapark
Eine Erlebnisreise nach Afrika war schon immer einer unserer Träume. Der Wunsch eine solche Reise durchzuführen, verstärkte sich, als wir Zuwachs bekamen (meine Frau Birgit und ich haben eine vierjährige Tochter, Emily, und einen sechs Jahre alten Sohn, Finn). Emily steht total auf Elefanten und Giraffen, während Finn alle Tiere gleichermaßen liebt.
Die Wahl fällt nicht zuletzt wegen der politischen Sicherheit auf Namibia, denn ein friedliches Umfeld steht für mich und meine Familie natürlich an allererster Stelle. Familienfreundliche Lodges und Farmhäuser, der Etosha Nationalpark (in dem große Vierbeiner beheimatet sind) und eine kinderfreundliche Ausflugsplanung haben uns bei der Reiseplanung dieser Namibia Familienreise überzeugt.
Für Kinder beginnt ein Urlaub ja bekanntlich schon mit dem Packen der Koffer, so auch für meine. Die Aufregung war groß, dafür hatten wir aber einen stressfreien Flug, auf dem die Äuglein schnell schwer wurden.
Als wir im Windhoeker Flughafen bei angenehmer Wärme aus den Toren treten, beginnt für alle ein unvergessliches Erlebnis. Unser Mietwagen für die kommenden 17 Tage ist sehr geräumig und sogar die vorbestellten Kindersitze sind vorhanden. Heute übernachten wir in Namibias Hauptstadt Windhoek im schönen Terra Africa Guesthouse, dessen Pool schon vor dem Frühstück von Emily und Finn bis in alle Ecken erkundet wird. Nach dem Frühstück spielen wir Verstecken hinter Palmen im malerischen Garten, bevor wir ein paar praktische Dinge für längere Autofahrten besorgen.
Gut gelaunt nehmen wir Fahrt in Richtung Kalahari Wüste auf. Intensive Rot- und Orangetöne prägen das Landschaftsbild. Große Sanddünen und cremefarbene Savannengräser machen das Bild von Afrika perfekt. Kleine Zwischenstopps machen wir zum Fotografieren, Füße vertreten und weil die Kinder die überdimensionalen Heuschrecken an Straßenschildern aus der Nähe betrachten wollen. Bei Birgit ist da weniger Bedarf. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel, das Kalahari Farmhaus. Hier fühlen wir uns sehr willkommen, werden herzlichst begrüßt und dürfen sogar „hinter die Kulissen“ sehen. Auf dem Grundstück können sich die Kinder herrlich austoben, während wir diese einzigartig idyllische Atmosphäre, die sich auf unserer Namibia Familienreise breit macht, genießen.
Wir sind meist früh wach, gehen als Urlaubsritual an fast jedem Morgen baden und können die Tagesstrecken innerhalb weniger Fahrtstunden zurücklegen. An manchen Orten bleiben wir zwei Nächte, so auch im Desert Camp in der Sossusvlei-Region, inmitten der Wüste Namib. Um uns herum ist nichts als eine unendliche Weite, in der wir die größten Sanddünen der Welt und die Felsformationen des Sesriem Canyon bisher nur erahnen können. Hier gehen wir spazieren, treffen in der nahegelegenen Sossusvlei Lodge andere Reisende mit Kindern und verleben zwei schöne Abende. Die Einheimischen sprechen Deutsch und sind sehr gesellig. Jagdgeschichten kommen bei Finn sehr gut an – das kennt er sonst nur aus Zeichentrick-Filmen. Tagsüber fahren wir zum Sandsurfen zu den gigantischen Dünen. Emily wartet mit Mama unten auf uns und wir haben den größten Vater-Sohn-Spaß auf unserer Namibia Familienreise. Dabei bezweifle ich nicht, dass Sandboarding nicht auch unter Erwachsenen einen gewissen Spaßfaktor mit sich bringt.
Wir verlassen den riesigen Sandkasten und begeben uns auf die Reise in die Kolonialstadt Swakopmund. Die Strecke ist für alle ereignisreich, denn im Namib Naukluft Park möchte ich demonstrieren, dass sich ein Allradwagen problemlos durch Flussbetten fahren lässt, fahre mich aber prompt fest. Erst ein Holzbrett, das ich abwechselnd unter die Reifen klemme, um das andauernde Durchdrehen derselben zu stoppen, rettet die Weiterfahrt.
In Swakopmund angekommen, buche ich als kleines Dankeschön für die Engelsgeduld meiner Familie eine Bootsfahrt, auf der wir hoffentlich Delfine beobachten können. Am Nachmittag erkunden wir aber erst die Stadt und kaufen Souvenirs auf einem kleinen Handwerksmarkt. Der Abend gehört Birgit und mir ganz allein, denn die lange Fahrt war für Emily und Finn recht erschöpfend. Von unserer Terrasse im Orange House hören wir die seufzenden Schlafgeräusche und stoßen geräuschlos mit einer Flasche namibischem Weizen-Bier, das in Windhoek seit 2009 in der einzigen Mikrobrauerei des Landes gebraut wird, auf diese Reise an.
Die Bootsfahrt am nächsten Tag wird ein voller Erfolg und ein weiterer Höhepunkt unserer Namibia Familienreise auf eigene Faust. Wir sehen neben Delfinen auch Robben und Seevögel. Am Strand von Swakopmund, an dem wir ein paar Muscheln sammeln wollen, sehen wir einige Frauen des Stammes Himba. Emily stellt voller Entsetzen fest, dass die Frauen „nackige Brüste“ haben und auch der Stammesschmuck gefällt ihr nicht. Wir wandern weiter zum rot-weißen Leuchtturm der Stadt, der ebenso gut an der deutschen Nordseeküste platziert sein könnte; lassen die Himba dabei links liegen…
Unsere Familienreise durch Namibia führt entlang der Küste zum Cape Cross, an dem sich mehrere hunderttausend Robben befinden. Den fischigen, leicht stechenden Geruch der Kadaver unter ihnen können wir bereits aus weiter Ferne vernehmen. Und es wird nicht besser. Nase zu und durch heißt es, denn hier kann man die Robben wirklich aus nächster Nähe beobachten. Wir sehen ganz viele Kleine – ein wirklich niedliches Schauspiel, wenn auch das eine oder andere Robbenbaby von seiner vermeintlichen Mutter verstoßen wird. Kämpfe unter den Männchen verdeutlichen noch einmal, dass Robben keine Schmuse-, sondern Raubtiere sind.
Am selben Tag noch wollen wir in unserer Lodge in der Region Damaraland bei Twyvelfontein ankommen. Am frühen Abend erreichen wir unsere Lehmhütte im authentisch erbauten Afrikastil. Hier haben wir wieder einen Pool, der gleich am Morgen getestet wird. Versprochen ist versprochen! Unsere Unterkunft entpuppt sich als paradiesische Lodge inmitten der Wildnis Afrikas. Nicht selten verweilen Antilopen direkt vor unserer Tür. Finn schleppt uns derweil vergnügt die eine oder andere Echse ans Bett. Die Umgebung Twyvelfonteins hat viel zu bieten – berühmte Felsmalereien, einen versteinerten Wald und außergewöhnliche Pflanzen sind nur einige der natürlichen Attraktionen, die seit der Steinzeit das Bild der Region maßgeblich prägen. Heute bewegen wir unser Auto keinen Zentimeter von der Stelle. Man fährt uns mit einer Art Shuttle zu den fossilen Baumstämmen und der „weißen Dame“, der wohl berühmtesten Steingravur Namibias. Den restlichen Tag verleben wir in der heimeligen Lodge. Wir überlegen, welche Route wir im mehr als 22.000 Quadratkilometer großen Etosha Nationalpark nehmen und essen früh zu Abend.
Unserer Namibia Familienreise fehlt es an nichts. Unmengen an wilden Vierbeinern begegnen uns im Etosha Park. Antilopen, Springböcke und Zebras laufen in Scharen an uns vorbei. Die Giraffen dagegen lassen sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Am zweiten Safari-Tag im Etosha, die wir auf eigene Faust unternehmen, sehen wir sogar eine Herde Elefanten an einem der Wasserlöcher. Emily kann ihr Glück kaum fassen. Bei der Ein- und Ausfahrt treffen wir nicht selten auf handzahme Erdmännchen, die sich mit Gräsern füttern lassen. Das Bild der untergehenden Sonne – im Vordergrund an einer Salzpfanne zwei Giraffen – werde ich wohl nie vergessen. Es macht mich unheimlich glücklich die euphorisch strahlenden Gesichter meiner Kinder zu sehen, die sich am Real-Zoo Namibias einfach nicht satt sehen können. Keine der Pirschfahrten in diesem artenreichen Nationalpark gleicht der Anderen und nach drei Tagen Etosha sind wir traurig, weiterfahren zu müssen. Der krönende Abschluss dieser Safari ist ein Lagerfeuer im Onguma Bush Camp, bei dem am Abend traditionelle Speisen aufgetischt werden.
Langsam aber sicher geht unsere Namibia Familienreise zu Ende. Zwei Tage verbringen wir noch im Naturschutzgebiet Waterberg Plateau, in dem bedrohte Tierarten einen perfekten Lebensraum gefunden haben. Der Waterberg ist sozusagen der Tafelberg Namibias. Sein nahrhafter Sandstein-Boden nimmt Wasser aus Regenfällen wie ein Schwamm in sich auf, sodass unermüdlich natürliche Quellen entstehen. Die Artenvielfalt hier ist gewaltig und ursprünglich. Liebhaber von üppiger Savannenvegetation kommen schon bei kleineren Wanderungen voll auf ihre Kosten.
In Okahandja besuchen wir am Tag unseres Rückfluges noch einen Kunsthandwerksmarkt, von dem sich jeder von uns eine ganz besondere Holzschnitzerei als Souvenir dieser unvergesslichen Namibia Familienreise mitbringt – als Gedächtnisstütze werde die vielen tollen Bilder dienen, die wir auf unserer Reise durch die Wildnis Namibias gemacht haben.
Diese Namibia Familienreise wird sicherlich nicht die letzte ihrer Art gewesen sein. Wir danken TerraVista für die Auswahl besonders familienfreundlicher Unterkünfte und der kindgerechten Routenplanung mit überschaubaren Distanzen.
Ihre Familie Hamann
Ein sehr schöner Reisebericht. Wie alt waren die Kinder? Ist eine Namibiareise mit einem 5-jährigen und einem momentan 16 Monate alten Mädchen schon empfehlenswert? Oder wie alt sollte die Kleine sinnvoller weise sein?
Vielen Dank,
Daniela