Urlaubsreise mit der Transsibirischen Eisenbahn
Eine Urlaubsreise mit der Transsibirischen Eisenbahn war schon immer ein Traum von mir. Man hat die Wahl, komfortabel im Sonderzug „Zarengold“ zu reisen oder ganz authentisch und individuell in einem Linienzug. Der Vorteil einer individuellen Reise mit der Transsib im Linienzug: Man kann die Route und die Zwischenstopps individuell gestalten.
Mit der Transsib die berühmteste Bahnstrecke der Welt zu erleben ist auf alle Fälle ein einmaliges Abenteuer und eine ganz besondere Urlaubsreise.
Als erste Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn habe ich mich für die Sonderzugreise Zarengold entschieden. Nach den faszinierenden Erlebnissen will ich meine Eindrücke aber möglichst bald mit einer individuellen Reise im Linienzug vertiefen!
Am Donnerstag den 16. August begab ich mich auf eines der letzten großen Reiseabenteuer dieser Welt – eine Urlaubsreise mit der Transsibirischen Eisenbahn bzw. Transsib! Pünktlich kurz nach 11 Uhr startete mein Flieger der Lufthansa gen Moskau, wo ich am Nachmittag ankam. Trotz des ständig anhaltenden Verkehrschaos auf den Moskauer Straßen erreichte ich nach knapp 90 Minuten mein sehr schönes und komfortables 4-Sterne-Hotel. Nach kurzer Zeit zum frischmachen erwartete mich und die anderen Reiseteilnehmer der Transsib Sonderzugreise das Begrüßungsabendessen, bei dem wir unsere Reiseleitungen und die anderen Reiseteilnehmer kennenlernten. Sofort war die Vorfreude aller Reisenden auf die Zarengold Sonderzugreise zu spüren.
Bevor es jedoch auf die Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn ging, stand eine Erkundungstour durch Moskau auf dem Programm. So brachen wir am Abend zur Lichterfahrt auf, bei der wir Moskau bei Nacht kennenlernten. Wir besuchten die zwei schönsten U-Bahn-Stationen Moskaus, den Roten Platz mit dem herrlich beleuchteten Kaufhaus GUM und einem der Wahrzeichen Moskaus – die Basilius-Kathedrale. Zum Abschluss führte uns die Tour auf einen Hügel in Moskau bei der Universität, von wo aus wir einen herrlichen Ausblick auf die russische Hauptstadt genießen konnten. Im Anschluss ging es zurück ins Hotel. Es ist wahr – Moskau schläft nie!
Frisch erholt und gestärkt ging es am nächsten Morgen weiter mit dem Kennenlernen Moskaus – wir fuhren zur Moskauer Kreml-Anlage, die wir ausführlich besichtigten – eine wirklich riesige und beeindruckende Festungsanlage! Im Anschluss führte unsere Stadtführung uns noch mal zum Roten Platz, dessen Größe erst am Tage einem richtig bewusst wird. Nach einem kurzer Bummel durch das Kaufhaus GUM und entlang der Basilikus-Kathedrale fuhren wir weiter zum wunderschön in einem Park gelegenen Jungfrauenkloster, ehe wir zur bekannten Erlöserkirche fuhren und diese großartige Kirche besichtigten.
Nachdem wir Moskau erkundet hatten, war die Zeit gekommen, zum Bahnhof zu fahren und unsere Bahnreise mit der Transsibirischen Eisenbahn zu beginnen – auch hier war die Vorfreude der Reisegäste auf die Transsib förmlich zu spüren. Als der Zug zum Einsteigen am Gleis bereitstand, konnte das Abenteuer Transsib beginnen. Die Abteile wurden bezogen, es wurde sich etwas häuslich eingerichtet und mit Anspannung darauf gewartet, bis es endlich losging.
Pünktlich um 18:48 Uhr verlies unser Zug den Kasaner Bahnhof in Richtung Kasan, der Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan. Kurze Zeit später stand auch schon das erste Abendessen an Bord auf dem Programm – es wurden leckere russische Spezialitäten zu einem Glas Sekt gereicht. Es ist unglaublich, wie die Küchenbesatzung der Transsib auf so winzigem Platz Tag für Tag solche Köstlichkeiten zubereiten kann. Natürlich durfte auch wie bei jedem typischen Essen in Russland der Wodka nicht fehlen. Bis kurz vor Mitternacht saßen einige Reisende noch im Speisewagen und ich hörte mehrmals, dass diese Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn ein langjähriger Traum war, der nun endlich in Erfüllung geht.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Speisewagen erreichten wir Kasan. Hier unternahmen wir zuerst eine kleine Stadtrundfahrt und eine Bootstour auf dem längsten Fluss Europas. Anschließend besuchten wir den Kasaner Kreml mit der sehr schönen Kul-Scharif-Moschee, ehe ein Mittagessen mit tatarischen Spezialitäten auf uns wartete. Danach gab’s eine kleine Überraschung – ein eigens für uns organisiertes Konzert der Kasaner Musikschule, ehe wir noch ein wenig Zeit hatten, die sehr schöne Fußgängerzone zu erkunden.
Als die anderen Transsib Gäste zurück zu Ihrem „rollenden Zuhause“ fuhren, stand für mich die Rückfahrt mit dem Nachtzug nach Moskau an. Ich war schon traurig, nicht mit der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Baikalsee, Mongolei und China fahren zu können. Auf der Rückfahrt verbrachte ich eine ruhige und angenehme Nacht im Zug nach Moskau, von wo aus ich am Sonntag wieder zurück nach Deutschland flog.
Auch wenn es diesmal nur ein kurzer Aufenthalt auf der Transsib war – ein tolles Erlebnis ist eine Urlaubsreise auf der Transsibirischen Eisenbahn allemal. Solch eine Reise ist definitiv eines der letzten großen Reiseabenteuer dieser Welt und es gibt keine komfortablere Reisevariante, als die mit dem Sonderzug Zarengold.
Jens Rudolph
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