Urlaub in Senegal und das Sine saloum delta erkunden
Wir beide sind keine Rundreisende, die Afrika in einer Woche erkunden wollen, wir suchten Erholung, ich Sonne und mein Mann braucht Wasser zum angeln. Der Flug sollte auch nicht zu lange dauern. Lang hab ich gesucht, bis ich vom Reisebüro auf My Afrikan World aufmerksam gemacht wurde. Ich schrieb einfach kurz was wir wollen und gleich am nächsten Tag hatte ich einige Vorschläge. Bei Fragen wie Impfungen oder Malariaprophylaxe war Britta Badjie eine sehr hilfreiche Gesprächspartnerin. Wie uns alle versicherten, ist sie oft vor Ort und das merkt man.
2 Wochen Keur Saloum Lodge direkt an den Mangroven in Toubacouta.
Als wir vom Reiseveranstalter darauf hingewiesen wurden das dies vielleicht etwas einsam ist für ganze zwei Wochen, wußten wir, das ist genau das Richtige für uns und so flogen wir am 26.01.2013 von Nürnberg über Paris nach Dakar.
Nach einer abendteuerlichen Nachtfahrt, 270 km von Dakar nach Toubacouta, auf der Transitstraße über Kaolak kamen uns viele bunte, schwer beladene LKW aus Mali, Mauretanien und Bisau – Guinea entgegen. Die Straßen wechselten von gut, schlecht bis Sandpiste. Schakale kreuzten den Weg. Die Sandverwehungen erinnerten mich an den Nebel Zuhause, nur in gelb. Am frühen noch dunklen Morgen erreichten wir dann unser Ziel.
Gegen einen kleinen Aufpreis hatten wir eine große Lodges gebucht, was sich echt lohnt. Als wir aufwachten hatten wir vom Bett einen wunderschönen Panoramablick ins Delta.
Noch etwas gerädert von der kurzen Nacht, auf zum Frühstück und den Tag kommen lassen. Aus allen Ecken und von den weiteren 14 Gästen wurde uns ein lockeres „Boujour“ entgegengerufen anscheinend haben die schon alle auf uns gewartet. Wir fühlten uns gleich wohl, genossen die morgendliche Frische um den Webervögeln, Papageien, Pelikanen, Delphine, Affen und Mungo`s zuzusehen.
Für den ersten Tag reichte es uns erst mal die nähere Umgebung zu erkunden.
Obwohl wir kein französisch sprechen kommen wir an allen Ecken mit Senegalesen ins Gespräch, sehr wichtig ist es von welchen Stamm sie sind, in der Regel Wolof oder Mandingas, wo sie wohnen, was sie arbeiten, wo wir herkommen, ob es uns gefällt, da gibt es immer was zu bequatschen und wenn wir uns mal nicht so gut mitteilen konnten, halfen die Hände oder Bilder in den Sand gemalt.
Am zweiten Tag erkundeten wir Toubacouta inklusive den Markt, Moschee, Fußballplatz, Dorfplatz, Wasserturm ect. Der hohe Wasserpreis wurde uns mitgeteilt und noch so einiges.
Ja, eigentlich ein kleiner typisch afrikanischer Ort, aber lacht nicht, wir haben es geschafft uns zu verlaufen. Echt, vor lauter da gibt es was zu sehen und den kleinen Pfad noch………………
Der nächste Tag gehörte ganz uns, ich mit einem Buch auf dem Sonnendeck in den Mangroven. Da der Atlantik mit seinem Salzwasser in das Delta drückt kann man im Fluß unbedenklich baden, man sollte sich nur der Ströhmung bewußt sein. Mein Mann sammelte schon Köderfische für morgen.
Nach einem nicht ganz so ausgiebigen Frühstück wartete schon Youssoupha mit einem kleinen Boot auf uns, wir fuhren ins Delta, vorbei an einmalig schönen Mündungen, Robinson Crusoe – Inseln, Siedlungen aus Strohhütten bis der Fluß immer enger und die Seitenärme immer kleiner wurden. Erst haben die beiden mit 3 Angeln geschleppt, dann warfen sie den Anker zum Grundangeln. Vor allem fängt man beim Grundangeln jede Menge Frogfische, die echt quaken. Es waren auch andere Arten dabei von dem keiner wußte wie sie hießen aber sehr schön waren, einer hatte fast das Muster einer Boa, der andere sah den Doktorfischen im Roten Meer sehr ähnlich. Auf dem Heimweg wurde noch etwas geschleppt und da fand doch noch ein 1,20 m Barracuda mit 7 kg Gefallen an unserem Wobbler.
einsame Inseln
Wenn man denkt es kommt nicht`s mehr, wieder eine kleine Siedlung aus Strohhütten
Am Abend wurde dann noch der Fang von allen begutachtet, im Internet geguckt was das wohl ist , diskutiert und einfach der Abend stimmungsvoll bei einem leckeren Essen genossen.
Für den nächsten Tag kam der Barracuda für alle Gäste auf den Speiseplan
und ich hatte vorher noch nie in meinem Leben eine so leckere Fischsuppe gegessen was sicher nicht am Fisch lag sondern an der Zubereitung. Allerdings hatten uns die Affen aus der Küche das Weißbrot für die Fischsuppe geklaut, guckten mit den Stangen von den Bäumen herunter und hatten ihren Spaß, so wie wir. Der Kommentar von meinem Mann, solang die das Fleisch liegen lassen…………………
Die nächsten Tage lebten wir so in den Tag hinein, besuchten einige Wochenmärkte, wo wir sehr viel Interessantes sahen wie z.B. Tuareg`s auf Pferden und Fula`s. Für unseren Fahrer feilschten wir mit um Hühner, lernten das Handwerk der Plastikeimerschweißerei kennen………………………
fotographieren lassen sich aber die Wenigsten gerne, fragen sollte man auf alle Fälle vorher denn das kann richtig Ärger geben.
Oft hatte ein Kellner der Spätschicht hatte, am Morgen Zeit um mit uns in das Hinterland zu fahren, überhaupt kommt man dort trotz hoher Spritpreise sehr günstig vorwärts. Sie kennen viele und so haben wir Dörfer, Gärtnereien besichtigt oder sind einfach drauf los gefahren
allein der Weg war schon immer sehr interessant, oft hat sich der Fahrer vorher nach dem momentanen Zustand erkundigt bevor er sich auf die Strasse einließ.
an schönen Stellen hat man einfach angehalten und ist geblieben, oder die Neugier hat uns weitergetrieben
gab ja jede Menge zu sehen
und zu testen
oft haben wir uns auch gefragt wie das Leben hier ist, wenn man kein Tourist ist und in einer Lodge wohnt.
Für die letzten Tage hatten wir uns noch einen ganzen Tag zum Angeln vorgenommen, am frühen Morgen ging es mit einer gut gefüllten Kühlbox den Fluß entlang Richtung Atlantik.
Ich genoss immer die schnelle Fahrt, die diesmal zu meinem Vergnügen 45 min. dauerte. Oft sieht man unterwegs neben den vielen Vögeln auch Delphine und Pelikane
Mein Mann kostete das Angeln nochmal aus, was sich auch jedesmal lohnte. Dieser hatte etwas mehr wie 9 kg und ging nicht freiwillig ins Boot – die Angler sagen dazu immer trillen wenn sie ihn dazu überreden.
Einmalig schön und unberührt die Landschaft die einfach so vorüberzieht. Ein kleines Krokodil war hier etwas kamerascheu und flüchtete ins Wasser, bevor ich den Foto eingeschaltet hatte.
Manch einer mag vieleicht schon Wasser in der Wüste gefunden haben, wir haben die Wüste im Wasser gefunden
Stimmungsvoll die Dämmerung mit ihrem Spiel aus Licht und Schatten.
Auch ins Hinterland wollten wir nochmal, es bedarf keiner großen Planung, einfach mal nachfragen wer morgen Zeit hat, Uhrzeit festgelegt und los kann`s gehen. Nachdem wir eingentlich keine genaue Vorstellung hatten wo es hingehen soll, hat Oliver gemeint, Misirah wäre gut für uns. Okay ! War`s auch.
Trockene rote Graslandschaften wechseln hier mit Mangoplantagen und dem Dickicht der Mangroven ab.
Laut Überlieferung ist dieser Fromagierbaum 900 Jahre alt
und die Frucht wird wirtschaftlich genutzt.
Sehenswert und besonders quirlig ist auf alle Fälle der Wochenmarkt in Sokone. Hier taucht man mehr oder weniger einfach ein und geniest das bunte Treiben, handelt, prüft die Qualität der Ware und so sind wir dann noch zu ein paar Souverniers gekommen. Orginelle Sitzgelegenheiten ………………
Sehr genossen haben wir die Abende auf der Terasse zum unterhalten, oft hörten wir auch nur den Grillen zu oder den Trommeln die irgendwo im Busch loslegten und immer mehr wurden. Besonders lustig war wenn wir nicht verstanden was es zum Essen gab, da hat der Kellner immer das Tier nachgemacht. Die Fledermäuse hingen über der Bar und am Abend starteten sie über unseren Köpfen hinweg…………………………………….
Aber alles hat ein Ende und wir mußten uns mit leichten Wehmut auf den Heimweg machen
LKW`s aus Zentralafrika findet man sehr viele zwischen Kaolak und Dakar ob fahrend oder liegengeblieben
ab und zu wirds auch 4 spurig !
Dieser Urlaub wird uns unvergesslich bleiben, wir haben sehr viel erlebt in dieser Zeit und doch hatten wir das Gefühl das Senegal uns noch nicht alles Preis gegeben hat – wir kommen wieder.
Sehr informatiev und flüssig zu lesen.
(in meiner Fantasie war ich dabei 😉
Hat Spaß gemacht!
Super Bericht . Als wäre man Life dabei.