Uruguay: Cabo Polonio / Dünenwanderung
Eine Wanderung durch die imposante Dünenwelt von Cabo Polonio ist ein unvergessliches Erlebnis auf einer Uruguay Reise und ein Traum für jeden Naturliebhaber. Dieses faszinierende Gebiet bietet seinen Besuchern Landschaftsbilder, wie von Künstlerhand gemalt.
Cabo Polonio befindet sich in der Region Rocha. Von Montevideo aus kommend, fährt man die Ruta 1B „Interbalneario“ bis zur Ausfahrt Richtung „Pan de Azucar“ und folgt dann der Ruta 9. Nach ca. 260 km erreicht man Cabo Polonio. Die Autofahrt auf den fast leeren Straßen ist sehr angenehm. Man passiert 3 Mautstationen und Uruguay zeigt einem auf dieser Reise bereits wie facettenreich es ist.
Die Wanderdünen wurden von Uruguay zum Naturdenkmal erklärt und sind außerdem Naturschutzgebiet und daher nur zu Fuß oder auf den Rücken der Pferde erreichbar. Ein Teil des Schutzgebietes kann per Allradfahrzeug bereist werden und führt bis zum Fischerdorf Cabo Polonio. Diese Fahrt allein ist schon ein Erlebnis. Das Dorf selbst ist ein Ort an dem Aussteiger sich kleine Hütten am Strand gebaut haben. Hier gibt es keinen Strom und kein fließend Wasser. Auch wenn die Hütten im ersten Moment vielleicht an ein Armutsviertel erinnern, handelt es sich bei den Eigentümern keinesfalls um arme Leute, sondern es sind teilweise wohlhabende Uruguayer, Argentinier und Brasilianer, die dem Luxus entfliehen, um hier in der Gemeinschaft Gleichgesinnter die Einfachheit des Lebens im Einklang mit der Natur zu genießen. Und genau diese Abgeschiedenheit macht den Reiz dieses Ortes aus. Der lange und breite Sandstrand, welcher zu den schönsten Stränden in Uruguay zählt, lädt zum Baden ein und im Hintergrund erheben sich die majestätischen Dünen. Um in diese Dünenlandschaft einzutauchen, habe ich mich auf eine spektakuläre Wanderung begeben. Um nicht in der heißen Mittagssonne mit der Wanderung zu beginnen, wurde ich bereits in den frühen Morgenstunden in meinem Hotel abgeholt und gemeinsam mit meinem Guide ging es dann nach Valizas. Dort stellten wir das Auto ab und das Abenteuer begann.
Am Strand von Valizas ging es zuerst einmal mit dem Boot über den Arroyo Valizas. Dieser kleine Bach verbindet den Atlantischen Ozean mit der Castillos-Lagune. Für den Fall, dass der Wasserstand zu niedrig ist und somit per Boot nicht passierbar, geht es zu Fuß über den kleinen Bach. Dies ist tagesabhängig und entscheidet sich vor Ort. Am anderen Ufer angekommen, habe ich mich für den längeren Weg (ca. 12 km) entschieden. Dieser führt immer am Strand entlang bis zum Ort Cabo Polonio. Selbstverständlich kann man auch direkt die Dünen durchqueren. Dieser Weg ist um einiges kürzer, aber auch um einiges schwieriger, denn der Aufstieg geht ganz schön in die Beine. Der Guide ist offen für alles und passt sich den Wünschen seiner Gäste an. Von der Natur verzaubert, schien der Rest der Welt nicht mehr zu existieren. Ich konnte mich an der Schönheit dieses Ortes einfach nicht satt sehen und habe meine Kamera überstrapaziert, so gerne wollte ich jeden Winkel dieses Paradieses festhalten und mit nach Hause nehmen. Wenn man hier den Ozean für einen Augenblick ausblendet, hat man das Gefühlt mitten in der Wüste zu sein. Auf der Hälfte der Strecke erreichte ich den höchsten Hügel dieser imposanten Dünenlandschaft. Die Sonne brannte mittlerweile gnadenlos und der Aufstieg kostete mich ziemlich viel Kraft. Aber wie sagt man so schön in Uruguay … „Vale la pena … es lohnt sich“. Und ja es war all die Anstrengung wert, denn ich wurde mit einem grandiosen Panoramablick auf die Dünen, den Atlantischen Ozean, dem Ort Valizas auf der einen Seite und dem Ort Cabo Polonio auf der anderen Seite belohnt.
Was für ein Aus- und Anblick ! Nicht umsonst heißt dieser Hügel „Buena Vista Hill – Hügel der schönen Aussicht“. Dort oben habe ich einen Moment verweilt, den Augenblick genossen und die ganze Szenerie einfach nur auf mich wirken lassen. Wie kann man so viel Schönheit mit Worten beschreiben …?
Auf der zweiten Etappe meiner Wanderung hatte ich den Leuchtturm von Cabo Polonio immer vor mir, die wüstenähnlichen Dünen rechterhand und den Ozean zu meiner linken. 12 km menschenleerer Strand, nur mein Guide und ich …. und plötzlich ein paar Kühe am Wegesrand, ich glaubte meinen Augen kaum. Mit jedem weiteren Schritt kam der Leuchtturm von Cabo Polonio näher und die Hütten am Strand wurden immer größer. Als ich mein Wanderziel erreichte, gab es erst einmal Paella in einem schönen Strandrestaurant und eine damit verbundene und sehr willkommene Verschnaufpause im Schatten.
Diese Dünen-und Strandwanderung kann ich jedem von ganzem Herzen sehr empfehlen!
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