Neuseeland – Wandern am anderen Ende der Welt
Wie bereist man Neuseeland? Als Liebhaber von Studienreisen war schnell klar, dass dies nicht die richtige Reiseform für dieses Land sein konnte. Neuseeland besticht durch seine abwechslungsreiche Natur auf engstem Raum. Die Antwort lag nahe: Wir werden NZ per pedes erkunden. Da drei Wochen Reisezeit äußerst knapp bemessen sind und wir möglichst viel sehen wollten, entschlossen wir uns zu einer geführten Wanderreise. Die Wahl fiel auf die in 2006 als beste Neuseeland Gruppenreise ausgezeichnete Tour “Queen Charlotte” Um es gleich vorweg zu nehmen, für uns bleibt es die einzig richtige Entscheidung. Als Landesunkundiger sehe ich es einem nichtssagenden Parkplatz nicht an, was für ein Wanderweg sich dahinter verbirgt – ob zauberhaft oder eher durchschnittlich bis langweilig. Wir wurden zu liebevoll ausgewählten Highlights gebracht und mußten uns diese nur noch erlaufen. Ich denke, unsere drei Wochen Aufenthalt im November 2009 waren optimal genutzt.
Unser Flug führte uns von München über London und Hongkong nach Auckland. In Hongkong hatten wir zwei Stunden Aufenthalt, die wir konsequent nutzten um kreuz und quer durch den Flughafen zu laufen um uns Bewegung zu verschaffen. Mit Hilfe von zwei Schlaftabletten ist die lange Anreise wirklich gut zu bewältigen – die Horrorvorstellungen die ich vorher wegen des Fluges hatte waren unnötig.
3. Tag – Ankunft in Auckland
Am Abend traf sich die Gruppe wieder zum gemeinsamen Abendessen. Gemäß Programmablauf ist das Abendessen individuell. Unser Reiseleiter schlug aber jeden Tag ein Lokal und Uhrzeit vor, in dem man – sofern gewünscht – gemeinsam speisen konnte. Die Gruppe hat drei Wochen jeden Abend zusammen verbracht und das war schön.
Wir gingen früh schlafen, da jeder richtig müde war. Allerdings saß ich bereits um zwei Uhr morgens wieder quietschfidel Bett und begrüßte meinen Jetlag.
Wir verlassen Auckland und fahren zur Coromandel-Halbinsel. Heute steht unsere erste Wanderung an. In der Nähe von Waiomu laufen wir ca. 2 Std. den Waiomu-Kauri-Walk entlang um einige der letzten, riesigen Kauribäume zu bestaunen. In Erinnerung blieben uns jedoch die neun kleinen Bäche die wir durchqueren mußten (hin und zurück also 18). Wir hatten einen Heidenspaß bei dem Versuch, dies trockenen Fußes zu schaffen. Es blieb beim Versuch. Die Steine waren so glitschig, dass immer wieder mal einer ausrutschte und mit dem Hosenboden im Wasser saß. Wir zogen es sehr schnell vor, mit Schuhen an den Füßen durchs Wasser zu waten und so kontrolliert naß zu werden. Diese Wanderung trug gleich auch zur Teambildung bei – häufig streckten wir uns gegenseitig helfende Hände oder Wanderstöcke zur Unterstützung entgegen.
Endziel der Tagesetappe war die Aotearoa Lodge in Whitanga.
Ich denke, unser Reiseleiter hat an diesem Tag zwei Dinge über seine Reisegruppe gelernt: 1. Schicke sie durch einen Bach und sie sind glücklich und 2. lasse sie niemals alleine laufen, sie verirren sich garantiert.
Der heutige Tag hatte kein festes Programm. Ein Teil der Gruppe paddelte mit dem Kajak, ein weiterer Teil ließ sich auf einem Motorboot herumschippern und der Rest (zudem ich gehörte) ging mit unserem Reiseleiter zu Fuß auf Erkundungstour. Zuerst fuhren wir zum Hot Water Beach, einem Strandabschnitt in dem sich heiße Quellen unter dem Sand verbergen. Wer Lust und Geduld hat, kann sich hier sein eigenes Loch buddeln und im heißen Wasser entspannen. Oder man ist frech und macht es wie wir, nämlich sich die Pools anderer Leute unter die Zehennägel reißen (aber selbstverständlich erst dann, wenn der Bauherr diesen bereits freigegeben hat).
Danach fuhren wir zum Hahai Beach und wanderten von hier auf einem wirklich traumhaften Küstenpfad mit vielen oh und ah-Kurven ca. 1 Std. zur Cathedral-Cove, einem Felsen der sich wie eine mächtige Kirchenkuppel über den Strand erhebt. Ich persönlich finde die von Wind und Wasser bizarr geformten, riesigen Felsen die dort aus dem Wasser ragen, wesentlich beeindruckender.
Auf dem Rückweg machten wir an einem Supermarkt Halt und kauften für einen gemeinsamen Grillabend ein. Die Besitzer der Aotearoa Lodge haben uns freundlicherweise Küche und einen Grill zur Verfügung gestellt. Mit unseren Weinflaschen bewaffnet bezogen wir die Küche, stießen erst einmal auf den heutigen Tag an und schnippelten dann bergeweise Gemüse und Salat während sich der andere Teil der Gruppe mit dem Grill beschäftigte.
Auf unserem Weg in das aktive Thermalgebiet Rotorua unternehmen wir bei Pauanui eine ziemlich anstrengende Wanderung (weil teilweise sehr steil) durch die Broken Hills. In einem stillgelegten 500 m langem Goldstollen konnten wir die neuseeländischen Glühwürmchen bestaunen. Als die Natur diese Tiere “erfand” hatte sie wohl einen besonders launigen Tag. Die Idee, ein Tier – wenn es Hunger hat – am Hinterteil glühen zu lassen um die Beute anzulocken, finde ich grandios. Zurück am Bus habe ich schnell einen Müsliriegel gegessen, nicht dass ich auch noch am Popo anfange zu glühen.
Da wir nun endgültig die Ostküste und damit den Pazifik verließen, legten wir für unsere mutigen Wasserratten die kein kaltes Wasser schrecken konnte, noch einen kleinen Zwischenstopp am wunderschönen und menschenleeren Whiritoa Beach ein. Unserem Bus hat es dort auch sehr gut gefallen, er streikte und sprang nicht mehr an. Aber nicht mit uns. Unsere Männer lokalisierten die Batterie sehr schnell als das Problem, zogen ein Taschenmesser hervor, standen im Kreis um die Batterie und ratzfatz lief der Motor wieder. Das Taschenmesser war nach dieser Aktion allerdings in einem sehr desolaten Zustand.
Sobald man sich Rotorua nähert, kündigt sich dies in den Nasen an. Jeder im Bus schnüffelte und zog sein Näschen unangenehm berührt in die Höhe. Nachdem sich wohl alle im ersten Augenblick gefragt haben, ob der Sitznachbar am Vortag vielleicht etwas gasbildendes gegessen hat, wird schnell klar, dass es nach Schwefel riecht und Rotorua naht.
Die nächsten zwei Nächte verbringen wir im Alpin Motel, in dem jedes Appartement seinen eigenen Außenpool besitzt der nach Belieben mit heißem Wasser (Erdwärme gibt es dort genug, ganz Rotorua ist quasi eine einzige Fußbodenheizung) gefüllt werden kann.
07. Tag – Unterwegs in Rotorua
Klaus bot uns an, am Vormittag das Thermalgebiet Wai-O-Tapu zu besuchen. Da es nicht auf dem Programm stand und die demokratische Abstimmung das Ergebnis 12:0 ergab, plünderten wir für das Eintrittsgeld unsere Gemeinschaftskasse die zum Erwerb von Reiseproviant angelegt worden ist und fuhren los. Das 18 km² große Gebiet war jeden NZ$ wert. Blubbernde Schlammtümpel, unzählige heiße und kalte Seen in einer Vielzahl von Farben – ausgelöst durch verschiedenste Chemikalien – boten einen faszinierenden Anblick. Ich fühlte mich wie in einer Hexenküche oder am Tor zur Hölle.
Heute stand unsere längste und anstrengendste Wanderung auf dem Programm – der Tongariro-Crossing. Da ich inzwischen Dauermuskelkater hatte, stand ich dieser Tour mit sehr viel Respekt gegenüber. Die 6,5 stündige Überquerung des Vulkanmassivs war sicherlich ein Highlight dieser Reise. 700 Höhenmeter in 2 Stunden zu bewältigen sind allerdings kein Pappenstiel. Es war eiskalt und es wehte ein heftiger Wind, der die Tour auch nicht angenehmer machte. Respekteinflößende Schilder wie “last point of return” oder “Achtung alpiner Weg, nur mit entsprechender Ausrüstung betreten” ließen uns erahnen, was uns bevor stand. Mit Handschuhen, Mütze, Schal und Skiunterwäsche war ich jedoch bestens angezogen. Verbandsmaterial ist sehr empfehlenswert (wir haben es gebraucht), genauso wie Wanderstöcke. Ich kann diese Wanderung nur wärmstens empfehlen. Für die Strapazen wird man mit einer einzigartigen Natur belohnt. Sei es der rauchende Red Crater an dessen Rand man steht, die drei smaragdfarbenen Emerald Lakes, der Blue Lake, die mondähnliche Kraterlandschaft die man durchwandert oder die Berghänge mit dem herrlichen Tussok-Gras in Kombination mit bunten Blümchen und farbenintensivem Moos.
Völlig erschöpft erreichen wir das Bayview Chateau Tongariro, wo wir die Nacht verbrachten.
09. Tag – Vom Tongariro-Nationalpark nach Wellington
Was hatten wir doch gestern für ein Glück. Heute regnet es in Strömen und die Wanderung auf dem Tongariro-Crossing wäre nicht möglich gewesen.
Die meiste Zeit des Tages saßen wir im Bus auf der Fahrt nach Windy-Welli, der Hauptstadt NZ und unserer letzten Etappe auf der Nordinsel.
In Wellington angekommen unternahmen wir eine Stadtrundfahrt, dann ging jeder seinen eigenen Weg. Wir ließen uns vom Wind ins Nationalmuseum Te Papa blasen (man mußte tatsächlich nur die Beine bewegen, den Rest erledigte der Wind). Auch wenn man kein Museumsgänger ist möchte ich dieses interaktive Museum trotzdem jedem ans Herz legen. Es wird wirklich für jeden Geschmack etwas geboten. Angefangen von der Maori-Kultur über einen ausgestellten toten Riesenkraken, Fischskelette, einen tollen 3D-Film über die Bewohner der Tiefsee, ausgestopfte einheimische Tiere und, und, und…
Die Nacht haben wir im Bay Plaza Hotel verbracht.
10. Tag – Überfahrt auf die Südinsel und Wanderung in den Marlborouhg Sounds
Mit der Blue Bridge setzen wir bei ruhigem Wetter durch die Cook Strait auf die Südinsel über. Ich habe die drei Stunden Fahrt ausschließlich auf Deck verbracht, auch wenn mich der Wind fast umgepustet hätte. Den erhofften Wal habe ich nicht gesehen, auch keinen Delfin. Trotzdem gab es auf der Überfahrt landschaftlich viel zu sehen und zu fotografieren.
Das Portage Resort war meine Nummer 1 der Unterkünfte. Jeder hatte sein eigenes, liebevoll und bunt gestrichenes Häuschen mit allem Komfort und super Ausblick auf den Sund. Als es Zeit war ins Bett zu gehen, hatte ein guter Geist des Resorts bereits die Heizdecken im Bett eingeschaltet so dass ein wunderschöner Tag bis ins Detail auch wunderschön zu Ende ging.
11. Tag – Queen Charlotte Walkway und Rückfahrt nach Picton
Schweren Herzens verlassen wir das Portage Resort – wir wären gerne noch länger geblieben. Per Wassertaxi fahren wir zur Resolution Bay, am anderen Ende des Queen Charlotte Walkways. Unsere heutige ca. 3-stündige Wanderung endet bei der Furneaux Lodge, von der wir wiederum mit dem Boot zurück nach Picton gebracht werden. Der Weg führt uns wie gestern in einem stetigen bergauf und bergab entlang des Sunds. Eingerahmt wird dieser durch exotische Farnbäume. Hier haben wir die Bekanntschaft mit einigen Maori-Rallen (Wekas) gemacht. Die großen Laufvögel haben ihre Scheu vor Menschen inzwischen völlig verloren und man muß aufpassen, dass sie einem nicht das Mittagessen klauen.
Auf der Rückfahrt nach Picton sagten uns ein paar Delfine Hallo. Das Wassertaxi machte freundlicherweise einen Stopp, so dass jeder die verspielten Tiere fotografieren konnte.
Übernachtet haben wir im Broadway Motel.
12. Tag – Von Picton nach Westport
Am Ufer des Rotoiti-Sees unternehmen wir eine 2-stündige Wanderung bei St. Arnaud. Die Wälder NZ sind wirklich erwähnenswert, gerade deshalb, weil ich in Deutschland kein Freund von Waldspaziergängen bin. Man fühlt sich hier wie im Märchenwald. Käme der Froschkönig um die Ecke gehopst würde mich das genauso wenig wundern als wenn mich Hänsel und Gretel nach dem Weg fragen würden. Da ich mich selbst nicht auskenne würde ich voller Überzeugung den beiden sagen, dass sie doch einfach auf die gute Fee warten sollen, die ganz bestimmt jeden Moment auftauchen wird. Besser – wenn auch blumig – kann ich nicht beschreiben, wie sich ein Wald hier anfühlt.
Cape Foulwind befindet sich direkt an der rauen Westküste bei Westport. Hier haben wir den für mich schönsten Küstenspaziergang unternommen. Diesmal waren wir ohne Reiseleiter unterwegs, da er uns am anderen Ende des Weges (es gab nur einen und wir haben uns nicht verlaufen) abholte. Am liebsten wäre ich den gleichen Weg noch mal zurückgegangen, aber es wurde Zeit fürs Motel und Abendessen, welches mir in ganz besonderer Erinnerung blieb. Das Yellow House Restaurant befindet sich direkt gegenüber unserer Unterkunft. Abgesehen davon, dass das Essen hervorragend war, fühlte man sich eher wie in einem Wohnzimmer als in einem Restaurant. Überall hingen wunderbare Fotografien, eine Couch mit Kissen zum Reinkuscheln stand an der Wand, daneben ein Couchtisch mit unzähligen Zeitschriften zum gemütlich drin rumblättern. Unser Esstisch war mit Papier gedeckt und es standen zum Malen einladend Becher mit Wachsmalstiften drauf, was wir natürlich gemacht haben.
Bei Punakaiki liefen wir bei etwas Regen ca. 15 Min. den Truman Track entlang, an dessen Ende man zu dem malerischen Kiesstrand Pebble Beach hinuntersteigen kann. Bizarr geformte Felsen, bewachsen mit unzähligen Muscheln behaupten sich in der heute ziemlich rauen See. Hier wohnen übrigens auch Sandfliegen, die sich sehr über meinen Besuch gefreut haben. Nach meinen verstochenen Händen zu urteilen, war ich wirklich ein leckeres Essen.
Weiter ging es zu den Pancake Rocks, einer Felsenformation die aussieht wie aufeinandergestapelte und versteinerte Pfannkuchen. Das raue Wetter passte gut zur Landschaft und ich stand beeindruckt über den Blowholes und beobachtete, wie die wilde tasmanische See sich in ihnen brach und die Gischt hochspritzte. Der Rundweg war ohne zu hetzen in 45 Minuten zu schaffen.
In Hokitika legten wir einen Zwischenstopp ein. Der Ort lebt hauptsächlich von Jade, die dort zu Schmuck verarbeitet wird.
Letzter Programmpunkt des Tages war der Besuch des Franz-Josef-Gletschers. Ich finde die Beschreibung “…dort wo der Gletscher den Regenwald küßt” wesentlich ergreifender als die Realität selbst. In meinen Augen ist es einfach ein großer und schmutziger Eisberg, umgegeben von einer Menge Geröll. Und wenn man ihn fotografiert, dann geht der Zauber ganz flöten – die riesigen Ausmaße sind auf dem Foto nicht mehr zu erkennen.
Wir übernachten im Lake Matheson Motel.
14. Tag – Vom Fox-Gletscher nach Wanaka
Den Sonnenaufgang am Lake Matheson zu erleben fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser – es regnete in Strömen und die Wolken hingen tief in den Bergen. Wir krochen also erst einmal wieder ins Bett. Der geplante Helikopterflug der gestern schon entfiel würde wohl heute ebenfalls nicht stattfinden. Aber weit gefehlt. Beim Frühstück kam unverhofft die Nachricht, dass eine Wolkenlücke über dem Gletscher war. Eiligst sprangen wir in unseren Bus und fuhren los. Auch wenn die Aussicht mehr als bescheiden war, der Hubschrauberflug mit Landung auf dem Gletscher war ein tolles Erlebnis. Danach geht es nochmals zum Fox-Gletscher, aber diesmal zu Fuß und auf der Erde.
Am Ship Creek werden zum ersten Mal auf dieser Reise die Regenhosen ausgepackt – es regnet noch immer in Strömen – und wir wandern passend zum Wetter durch den Kahikatea-Sumpfwald. Diesen Weg muß man gelaufen sein, völlig egal wie das Wetter ist, er ist es allemal wert. Verrottende Pflanzen liegen im braun gefärbten Wasser. Alle Bäume sind dick und farbenreich bemoost. Dazwischen unzählige Farne in allen Größen – es fehlen nur noch die Dinosaurier.
Einen weiteren kleinen Spaziergang auf unserem Weg nach Wanaka unternehmen wir bei den Blue Pools. Auf Grund des Wetters war das Wasser hier aber alles andere als blue.
Am Abend erreichen wir das Fairway Motel in Wanaka.
15. Tag – Unterwegs in Wanaka
Heute morgen führt uns der Diamond Lake Track hinauf auf den Rocky Hill. Der Anstieg war teilweise sehr steil und mühsam. Auf dem Gipfel wurden wir mit einem tollen Ausblick auf den Mt. Aspiring und den Lake Wanaka belohnt. Allerdings konnten wir dort nicht lange verweilen, da uns ein kalter und heftiger Wind fast vom Gipfel blies. Nach 3 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Am Nachmittag erwanderte ich als Fleißarbeit noch den kleineren Mt. Iron. Nach zwei Bergen an einem Tag fiel ich abends müde aber sehr zufrieden ins Bett.
16. Tag – Von Wanaka nach Te Anau
Über die höchste Bergstrasse NZ (1.076 m) fahren wir nach Arrowtown, einer legendären Goldgräberstadt aus dem 19. Jh. mit einigen aus dieser Zeit erhaltenen Gebäuden. Am Flußufer befindet sich das ausgegrenzte Chinesenviertel dem man ansieht, dass hier das Leben blankes Überleben war.
Bei Te Anau unternehmen wir eine 3-stündige Wanderung auf einem Teilstück des Kepler Track von der Rainbow-Reach zu den Control Gates. Über eine Hängebrücke betreten wir einen weiteren Märchenwald.
In Te Anau angekommen übernachten wir im Luxmore Hotel.
17. Tag – Von Te Anau zum Milford Sound
Prima, der Erwerb einer Regenhose hat sich gelohnt. Wegen des anhaltenden Regens wird die geplante Wanderung auf den Key Summit erst einmal auf morgen verschoben. Stattdessen laufen wir ein Stück auf dem Hollyford Track entlang. Regenwald bei Regen hat etwas, ich möchte es nicht missen.
Am späten Nachmittag checkten wir am Milford Sound bei Regen auf unserem Schiff der Milford Wanderer ein. Die Wolken hingen so tief im Fjord, dass lediglich eine Menge Nichts zu sehen war. Ich packte meinen Fotoapparat wieder ein und zog mich in den Aufenthaltsraum des Schiffes zurück. Passend zur Stimmung wurde mir dann wegen der Wellen erst mal richtig übel. Nach dem Abendessen holte ich meine Rage-Karten heraus und unsere Gruppe verbrachte einen unterhaltsamen Spielabend bis wir uns zwangsläufig irgendwann in unsere “geräumigen” 4-Bett-Kabinen, mit Vorhang statt Tür, zurückziehen mußten.
18. Tag – Vom Milford Sound nach Queenstown
Am Morgen wurde das Wetter zunehmend besser. Ein farbenintensiver Regenbogen kündigte die Sonne an, so dass ich kurz darauf den auf allen Fotos abgebildeten Mitre Peak bei blauem Himmel mit eigenen Augen sehen konnte.
Auf der einzigen Fjordlandstrasse fuhren wir zurück nach Queenstown. Die Landschaft präsentierte sich in einem viel freundlicheren Licht als gestern. Der Besteigung des Key Summit stand nichts mehr im Wege – außer meiner Müdigkeit, da ich sehr schlecht geschlafen hatte. Hier zeichnete sich wieder die Qualität unseres Reiseleiters aus. Freundlich aber bestimmt wurde ich auf den Berg geschickt. Bitte nicht falsch verstehen, keiner wird auf dieser Reise zu irgend etwas gezwungen. Klaus kannte seine Gruppe inzwischen einfach gut genug um zu wissen, wer gerade einen motivierenden Schubs nötig hatte. Und ich war ihm sehr dankbar dafür. Auf dem Gipfel bot sich uns ein unglaublich schönes Hochmoor. Nach 2,5 Stunden war ich vollkommen wach und zufrieden wieder am Bus.
Mit diversen Fotostopps an den Mirror Lakes und am Lake Wakatipu kamen wir abends im Hotel Gold Ridge in Queenstown an.
19. Tag – In Queenstown
Der heutige Tag war programmfrei. So liefen wir auf eigene Faust nach dem Frühstück 1,5 Stunden am See entlang in die Innenstadt von Queenstown. Mit der Skyline Gondola fuhren wir auf den Bob’s Peak und genossen die Aussicht auf Queenstown und den Lake Wakatipu.
Obwohl ich kein Freund von Fastfood bin, möchte ich den Imbiss Ferburger unbedingt empfehlen. Auch wenn er ständig rappelvoll ist lohnt sich das Warten. Die Riesenburger werden auf Bestellung frisch zubereitet und schmecken einfach phantastisch.
Zurück ging es ebenfalls wieder 1,5 Stunden zu Fuß, wir mußten ja unseren Burger “ablaufen”.
20. Tag – Von Queenstown nach Christchurch
Unseren “Ritt” nach Christchurch unterbrachen wir am türkisblauen Lake Pukaki für eine nicht im Programm stehende Wanderung auf den Mt. John. Astronomen wird hier das Herz höher schlagen. Auf dem Gipfel befindet sich ein Observatorium in dem Wissenschaftler aus aller Welt mit ihren Teleskopen das Universum erforschen.
In Christchurch angekommen, unternahmen wir noch eine kurze Stadtrundfahrt bevor wir im Pavilions Hotel unser letztes Quartier bezogen.
21. Tag – Christchurch und Abflug
Der letzte Tag stand zur freien Verfügung. Unser absolut genialer Reiseleiter meinte jedoch, wir würden noch lange genug im Flugzeug sitzen und sollten die Zeit zum Wandern nützen. Obwohl seine Arbeit eigentlich erledigt war fuhr er mit uns in die Port Hills für ein kleines Auf und Ab zwischen ein paar Schafen. Damit sich diese motivgerecht vor unseren Kameras positionierten übernahm er dann auch den Job als Schäferhund.
Anschließend ging es zum letzten Spaziergang an der Küste bei Taylors Mistake.
Schnell noch Duschen und ab ging es zum Flughafen. Auf keiner meiner Reisen hatte ich jemals einen so effektiv genutzten Abreisetag. Auch wenn Du das niemals lesen wirst lieber Klaus Gilles: Vielen Dank für Dein Engagement, das diese Reise zu einem wirklich schönen Erlebnis werden ließ!
…hallo,
habe gerade ihren Reisebericht gelesen. Das klingt ja wunderbar. Würde mich auch in dieser Form für die Reise interessieren.
Mir ist nicht ganz klar bei welchem Veranstalter sie da gebucht haben. Würde mich da gerne noch mal genauer informieren.
Falls sie antworten wollen hätte ich vielleicht noch ein paar Fragen.
LG
Brigitte
Liebe Brigitte,
ich habe Dir eben eine E-Mail geschickt. Bitte einfach ungehemmt fragen, ich versuche alles zu beantworten.
Guten Abend,
…jetzt möchte ich mich doch noch mal melden. Nach ein paar Klicks hin und her habe ich ja den Veranstalter doch noch gefunden. Es lies mir einfach vorher keine Ruhe. Also, ich bin nach wie vor immer noch total von dieser Reise begeistert. Ich selber mache seit ca. 15 Jahren solche Kleingruppenreisen und war schon in verschiedenen Kontinenten damit. Und ich muss sagen ich war immer zufrieden damit. Diese Reise wollte ich mit einem Freund machen aber er will unbedingt alles individuell. Jetzt stehe ich irgendwie dazwischen. Bei 900€ Einzelzimmerzuschlag kann ich diese Form alleine sowieso vergessen. Jetzt meine Frage. Könnten sie sich vorstellen, dass man diese Reise auch in ca. 5 Wochen mit öffentlichen Verkehrsmitteln machen kann. Wie sind denn die Inseln vernetzt? Dann noch eine Frage zur Jahreszeit. Also, ich muss auch im November Urlaub machen, aber sie schreiben es war zum Teil sehr kalt und auch des öfteren Regen. Wäre eine andere Jahreszeit besser? Vielleicht wäre es dann beser lieber noch ein Jahr zu warten und eben lieber eine andere Zeit zu wählen, obwohl es mich schon gepackt hat und ich eigentlich nicht mehr warten möchte.
Einen schönen Abend noch und schöne Grüße aus dem Schwarzwald.
Brigitte