Wochenende in Berlin – Metropole mit Herz und Schnauze
Wochenende in Berlin: Unzählige Lieder wurden über Berlin geschrieben, J.F. Kennedy war von Berlin so begeistert, dass er sich quasi selbst einbürgerte, Millionen Menschen besuchen Berlin jeden Tag und möchten danach gerne ihren Koffer vergessen, damit sie einen Grund haben, um wieder zu kommen und der Berliner selbst? Er kann sich nicht vorstellen, woanders zu leben und ist stolz auf sein Berlin. Zu Recht, denn keine andere Stadt in Deutschland polarisiert so sehr, wie die Hauptstadt an der Spree!
Mit 3,4 Millionen Einwohnern ist Berlin die größte Stadt der Bundesrepublik und hat wie keine andere Stadt, eine so abwechslungsreiche und auch spannende Geschichte. Jahrzehntelang war Berlin eine Insel, eine Art Bindeglied zwischen den beiden deutschen Staaten. Nach dem Fall der Mauer wurde Berlin wieder Hauptstadt und präsentiert sich heute seinen Besuchern als eine weltoffene Stadt, mit vielen facettenreichen Gesichtern. Wo soll man anfangen, Berlin für sich zu entdecken?
Der Potsdamer Platz, mitten im Herzen der Hauptstadt, wäre ein guter Ausgangspunkt, aber auch der Alexanderplatz. Vielleicht ist das Brandenburger Tor besser? Oder doch lieber zuerst einen Einkaufsbummel auf dem Kurfürstendamm oder dem Kudamm, wie die Berliner ihren Prachtboulevard liebevoll nennen. Wer nach Berlin kommt, der hat die berühmte Qual der Wahl. Wer möchte, kann an 175 Tagen im Jahr ins Museum gehen und würde jeden Tag etwas anderes sehen. Drei Opernhäuser und viele große und kleine Theater stehen dem Kulturinteressierten zur Verfügung und Einkaufen kann man nirgendwo so gut wie hier. Wer Erholung sucht, der findet sie am Wannsee, Berlins „Badewanne“, oder bei einem Spaziergang durch den Tiergarten oder dem Grunewald. Auch der Zoo mit seinen 19.000 Tieren aus aller Welt, ist immer einen Abstecher wert.
Wie viele Restaurants gibt es in der Hauptstadt? Wie viele Bars, Kneipen, Clubs und Cafés? Zu viele, um alle aufzuzählen. Berlin ist multikulturell und das ist einer der Aspekte, die Berlin so einzigartig machen.
Berlin ist keine „Schönwetterstadt“, in der man nur bei Sonnenschein etwas unternehmen kann, auch an Regentagen kann man sich hier wunderbar die Zeit vertreiben. Wie wäre es mit einem Besuch der Museumsinsel? An der nördlichen Spitze der Spreeinsel, liegt der in Europa einzigartige Museumskomplex: Die Museumsinsel. König Friedrich Wilhelm IV. hatte die Idee, an dieser Stelle Museen zu errichten und im Laufe von 100 Jahren entstanden vier renommierte Museen. Publikumsliebling ist das Perganmonmuseum, mit antiken Schätzen aus Asien und dem vorderen Orient, aber auch das Wahrzeichen der Insel, das Bodemuseum mit Gemälden und Skulpturen. Die Alte Nationalgalerie zeigt heute Werke bekannter Impressionisten wie Monet und Renoir, aber auch Bilder der Romantik von Caspar David Friedrich. Interessante Wechselausstellungen gibt es im Alten Museum.
Berlins ältere und neuere Geschichte kann man am besten auf der Geschichtsmeile hautnah miterleben. Sie führt zu allen Punkten, die im Laufe der vielen Jahre für die Stadt eine Rolle gespielt haben. Der berühmte Check Point Charlie gehört genauso dazu wie die Chauseestraße, an der 1989 der erste Grenzübergang geöffnet wurde. Wer möchte, kann auch noch einmal die Stellen besichtigen, an denen die Mauer entlang führte. Aber auch das Holocaust Mahnmal und das Jüdische Museum sind ein Teil der Berliner Geschichte.
Alle die gerne schick einkaufen wollen, bekommen in Berlin reichlich Gelegenheit dazu. Ob Unter den Linden, Tauentziehn oder der 3,5 km lange Kudamm – Berlin hat eine Menge zu bieten wenn es um Bummeln und shoppen geht. Viele kleine aber feine Designerläden findet man auf dem Prachtstraßen, aber auch das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens, eines der größten Kaufhäuser in Europa. Auch der Alexanderplatz und das Europacenter gehören zu den Dingen die man gesehen haben sollte, wenn man nach Berlin kommt und einkaufen möchte. Ein ganz besonderes Schmuckstück sind aber die Hacksche Höfe. Hinter einer wunderschönen Jugendstilfassade verbergen sich acht Hinterhöfe mit vielen kleinen Geschäften, Bars und Restaurants.
Um Berlin einmal von oben zu sehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Fernsehturm ist eine davon und der Funkturm eine andere. Man kann aber auch die Siegessäule erklimmen und hat von dort einen einzigartig schönen Blick auf die Stadt. Berlin ist reich an historischen Gebäuden und Denkmälern. Das wohl berühmteste ist das Brandenburger Tor, das heute als Symbol für die Einheit Deutschlands steht. Das monumentale Denkmal das 1788 erbaut wurde gilt heute als Mittelpunkt der Stadt und bildet den Abschluss der Prachtstraße unter den Linden. Zu beiden Seiten des Brandenburger Tor befinden sich auch die besten Hotels der Stadt wie zum Beispiel das Traditionshotel Adlon.
Zu den schönsten Plätzen in Europa zählt der Gendarmenmarkt. Das besondere am Gendarmenmarkt, der Ende des 17. Jahrhunderts entstand, sind die Gebäudeensembles die den Platz einrahmen. In der Mitte das Konzerthaus und zu beiden Seiten der prachtvolle Deutsche Dom und der nicht minder schöne Französische Dom. Das genaue Gegenteil und Repräsentant des neuen Berlin ist der Potsdamer Platz. Markantes Wahrzeichen des Sony Centers, das Herzstück des Potsdamer Platzes, ist das halbrunde Dach das über den Köpfen der Besucher zu schweben scheint. Im Sony Center befinden sich teure Restaurants, Nobelhotels, ein Casino, mehrere Kinos, Luxusappartments und auch das Berliner Filmmuseum.
Wer es beschaulicher mag, der sollte ins Nikolaiviertel der Stadt fahren. Hier zwischen Spree, Mühlendamm und dem Rathaus scheint die Zeit still zu stehen. Es gibt liebevoll restaurierte Bürgerhäuser aus drei Jahrhunderten, zu denen auch das Wohnhaus von Gotthold Ephraim Lessing gehört, die alte Nikolaikirche aus dem 15. Jahrhundert und viele kleine Läden, urige Kneipen in denen man Berliner Weiße (Bier mit Waldmeisterlimonade) trinken kann und wunderschöne alte Kaffeehäuser.
Am Spreebogen präsentiert sich Berlin ganz als Hauptstadt. Das Bundeskanzleramt, von den Berlinern leicht spöttisch Waschmaschine genannt, der Park des Kanzleramts und vor allen das Reichstagsgebäude in dem der Deutsche Bundestag Politik macht, gehören unbedingt zu den Dingen die man bei einem Besuch in Berlin gesehen haben muss. Wer möchte kann in die gläserne Kuppel des Reichstagsgebäudes gehen und von dort aus einen Blick in den Plenarsaal werfen oder an einer Sitzung des Bundestages teilnehmen.
Bleibt noch Berlin bei Nacht. Berlin hat immer geöffnet und wer sich amüsieren will der hat dazu eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die besten Adressen findet man aber auf dem Kiez, in Kreuzberg oder auch am Prenzlauer Berg.
Berlin ist in der Tat immer eine Reise wert. Auch nach mehreren Besuchen kann man immer wieder neue Facetten der Hauptstadt entdecken. Das Berlin keine „Schönwetterstadt“ ist, dem kann ich nur zustimmen.